"Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf Rez

Sabine
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"Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf Rez

Beitrag von Sabine »

"Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf Rezept

Die deutschen Krankenkassen bezweifeln, dass sie die Kosten von Cannabis-Therapien langfristig übernehmen.

„Für den dauer- und regelhaften Leistungsanspruch in der gesetzlichen Krankenversicherung fehlt der Nachweis der Wirksamkeit“, sagte ein Sprecher des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) der Deutschen Presse-Agentur. Deshalb sei es richtig, dass die Bundesregierung bei der Bundesopiumstelle eine neue Studie in Auftrag gegeben habe, welche die Wirkungen von Cannabis weiter erforschen soll. Auf deren Basis werde sich in einigen Jahren zeigen, „ob die Cannabis-Therapie dauerhaft zum Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenversicherung gehört“, erklärte der Verband."


http://www.focus.de/finanzen/news/wirts ... 92944.html

Und bis dahin wird blockiert, wo es nur geht : es werden Falschinformationen verbreitet, Ärzte weigern sich Rezepte auszustellen, Apotheken wollen nur überteuertes, bearbeitetes Cannabis abgeben und wer weiss, was denen noch so einfällt.
Duck
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Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von Duck »

Bei ablehnung muss man sich dann wohl mit den Sozialministerien oder dem Bundesversicherungsamt rumschlagen.
:?
Zuletzt geändert von Duck am Mi 20. Jun 2018, 06:42, insgesamt 1-mal geändert.
Oli
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Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von Oli »

Das ist wieder das alte Leid , wer sichs leisten kann , bekommt es
Wer nicht : bleibt wie gewöhnlich auf der Strecke. :cry:

Was zwangsläufig zu Massenklagen führen wird zum Selbstanbau !! :?

Ich selbst bin seit 2009 Arbeitsunfähig , ich wüsste nicht woher ich das nötige Geld nehmen sollte.
Mein Arzt hat diese Woche auch noch Urlaub : nuja ich Informiere Zeitnah, was meine Krankenkasse ((AOK)) dazu sagt
Sabine
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Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von Sabine »

Die "Zeit" hat einen etwas ausführlicheren Artikel darüber verfasst, mit Beispielen, wo Cannabis-Medizin schon gut erforscht ist.

http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/20 ... is-wirkung
Sabine
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Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von Sabine »

Wow, jetzt sollen Cannabis-Patienten lt. dieser Seite sogar für steigende Krankenkassenbeiträge verantwortlich sein :

"Teure Cannabis-Therapie! Steigen jetzt die Krankenkassen-Beiträge?

Seit Anfang März können Schwerkranke völlig legal Cannabis in der Apotheke holen. Doch bereits jetzt bangen deutsche Krankenkassen, dass sie die Kosten nicht dauerhaft übernehmen können. Doch was heißt das für Patienten?

Seit dem 10. März 2017 können Schwerkranke Cannabis auf Rezept. Die Therapie soll von den Krankenkassen übernommen werden. Doch schon jetzt bezweifeln die Kassen, dass sie die Kosten von Cannabis-Therapien langfristig übernehmen können. Müssen gesetzlich Versicherte nun mit höheren Beiträgen rechnen?

Eine Beitragserhöhung wegen Cannabis-Therapien ist bislang nicht in Sicht."


http://www.news.de/wirtschaft/855661344 ... -kosten/1/

"... ist nicht in Sicht."

Aber schon mal schön plakativ Anti-Stimmung machen?!
Sabine
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Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von Sabine »

Kommentar auf der DHV-fb-Seite zum Thema :

" Und ob die sich wehren, sogar ziemlich unverschämt. Ich habe heute morgen meinen Eilantrag bei Gericht abgegeben, dass die Krankenkasse gezwungen wird, eine Entscheidung zu treffen. Die heutige Aussage der AOK Hessen war, dass sie nicht wissen, wie lange die Bearbeitung meiner Kostenübernahme dauern wird. Von wegen fünf Wochen! Warum brauchen Patienten, die eine Ausnahmeerlaubnis haben überhaupt noch eine Genehmigung? Sehr zynisch das Ganze und keine Stelle ist vorbereitet auf das neue Gesetz, niemand weiß nichts. Es ist einfach nur zum Heulen. Warum werden Kranke so gequält? Ich werde heute noch jede Menge Mails an alle möglichen Stellen schicken, Politiker, gesundheitspolitische Sprecher aller Parteien usw. Und alle , die Ihr das lest, solltet das auch tun!! Wehrt Euch!"

https://www.facebook.com/hanfverband/
Sabine
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Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von Sabine »

"Krankenkassen lehnen Kostenübernahme für Cannabistherapie ab

Die gesetzlichen Krankenkassen wollen die Cannabistherapie trotz Legalisierung und gesetzlicher Verpflichtung nicht ohne weiteres übernehmen. Wie der GKV-Spitzenverband verlautbaren ließ, sei der Mangel an Nachweisen für die medizinische Wirksamkeit der Therapie zu groß. Durch diese Haltung der Krankenkassen werden nun die rechtlichen und bürokratischen Hürden für Schwerkranke die auf Cannabis angewiesen sind, trotz neuer Gesetzeslage nicht abgebaut."


http://www.krankenkassenratgeber.de/new ... -abab.html

Das sind die kriminellen Gesetzesbrecher, nicht wir Patienten und Konsumenten! :evil:
Christiane B.

Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von Christiane B. »

Das Theater was jetzt abgehalten wird, war vorprogrammiert, da der Dachverband der GKV die generelle Ablehnung der Kostenübernahme angekündigt hatte.
Das jetzt die Presse, dank Lobbyisten, den Patienten schon mal im Vorfeld für ggf. steigende KK-Kosten verantwortlich machen ist auch typisch Deutschland, alles auf die Schwächsten schieben um von der Eigenverantwortung abzulenken.

Letztendlich Schuld daran trägt einzig und allein die aktuelle Regierung. Diese ganzen, jetzt eingetretenen, Probleme wurden der Regierung aufgezeigt und gesagt, dass das Gesetz dringend nachgebessert werden muss bevor es in Kraft tritt.
Aber unsere Regierung hat überhaupt kein Interesse daran Cannabis als verschreibungsfähige Arznei zur Verfügung zu stellen, unter anderem weil die GKV und Pharma Lobby dagegen ist.
Die wollten nur im Wahljahr gut darstehen, da die Presse NUR schreibt, dass KK Cannabis als Arznei per Rezebt zahlen können, "oh toll dank der CDU wird es Kranken leichter gemacht" das ist das was der breiten Masse suggeriert wurde. All jene die nichts mit diesem Thema zu tun haben denken nämlich, dass Cannabis längst von den KK bezahlt wird, ganz normal wie bei jedem herkömmlichen Kassenrezept.
Die breite Masse, die nichts damit zu tun haben und die Falschschlagzeilen lesen, lesen nämlich auch nicht Artikel wie in der Zeitung ZEIT die kritisch über das Thema berichtet.
Duck
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Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von Duck »

Xxx


Jaja Recht haben und bekommen ist ja so ne sache :roll:
Zuletzt geändert von Duck am Mi 20. Jun 2018, 07:07, insgesamt 1-mal geändert.
Sabine
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Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von Sabine »

"Fragen & Antworten zum Thema Kostenübernahme bei Cannabis als Medizin

Quelle: Deutscher Bundestag"



https://www.youtube.com/watch?v=0UYDwJt ... e=youtu.be
CBDManiaK
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Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von CBDManiaK »

ich frage mich gerade von wann diese aufzeichnung ist... denn die quatschen mal wieder was von schwerkranken...
Duck
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Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von Duck »

Je älter um so schlimmer.
Denn genau so sieht es imo aus :oops:
Sabine
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Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von Sabine »

Steht im "Kleingedruckten" unten drunter : 2013

Die Haltung der GKV hat sich seitdem so gut wie nicht geändert.

Finde es immer wieder krass, das sich manche Menschen heraus nehmen, die Deutungshoheit über mein (Schmerz)Empfinden zu besitzen.
Christiane B.

Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von Christiane B. »

Hallo Hanf-Gemeinde ;)

ich habe dann mal einen Widerspruch für meine KK wie folgt geschrieben:
-----
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit lege ich Widerspruch gegen die Ablehnung der Kostenübernahme vom 12.04.2017 ein und fordere Sie hiermit auf, wegen Dringlichkeit, die Kostenübernahme sofort zu genehmigen.

Seit Datum 05.11.2014 (hier folgen die Daten zu meiner Ausnahmegenehmigung)

Diese Ausnahmegenehmigung bekamen nur schwerkranke Patienten die austherapiert sind und bei denen aus diesem Grund nur noch medizinisch zugelassene Cannabisprodukte, wie getrocknete Cannabisblüten, als Alternative bleibt. D.h. es gibt für meine chronischen Schmerzen keine alternative Behandlungsmethoden.

Zu dem haben die gesetzlichen Krankenkassen nicht das Recht einen Kostenübernahmeantrag, mit der Begründung auf "alle zugelassenen Behandlungsoptionen bereits ausgeschöft wurden" abzulehnen!
Das Hoheitsrecht der Verordnung von Arznei und Medizinprodukte obliegt den zugelassenen Ärzten/-innen.
Die rechtlichen Anforderungen einer Kostenübernahme wurden damit erfüllt, dass per Gesetz die Verschreibungsfähigkeit genehmigt wurde (in Kraft getreten am 10.03.2017).

Bitte senden Sie mir schriftlich innerhalb 7 Tagen einen Kostenübernahmebescheid zu.
Andern Falls muss ich per Eilverfahren Klage beim Sozialgericht erheben.

Mit freundlichen Grüßen
----

Das Schreiben geht jetzt per Fax an die IKK classic. Den Satz mit dem Sozialgericht habe ich dabei gesetzt, damit die gleich wissen, dass die mich nicht so schnell los werden. Zu mal die genau wissen, das der Ablehnungsgrund unzulässig ist und Patienten beim Sozialgericht daher recht bekommen.
Nun hoffe ich, dass die KK damit einlenkt und ich gar nicht erst beim SG Klage erheben muss.
Zuletzt geändert von Christiane B. am Do 20. Apr 2017, 14:18, insgesamt 1-mal geändert.
Sabine
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Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von Sabine »

Klasse formuliert! Danke!

Bei dem Hinweis zum SG könnte man noch hinzufügen, das man ebenfalls bei der Bfarm einen Antrag auf Eigenanbau stellen wird.
Christiane B.

Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von Christiane B. »

Sabine hat geschrieben:Klasse formuliert! Danke!

Bei dem Hinweis zum SG könnte man noch hinzufügen, das man ebenfalls bei der Bfarm einen Antrag auf Eigenanbau stellen wird.

An ALLE die mit dem Punkt Antrag auf Eigenanbau spekulieren:

1. Konnte der Eigenanbau so oder so nur mit Gerichtsurteil vom VG durchgesetzt werden, d.h. diese Anträge wurden generell von der Bundesopiumstelle abgelehnt (auf Anweisung der Bundesregierung).
2. Der Eigenanbau kommt in Zukunft in keinem Fall mehr in Frage, weil
- a) Mit 10.03.2017, Verschreibungsfähigkeit und somit Kostenübernahmemöglichkeit der GKV, werden keine Ausnahmegenehmigungen für Cannabis durch die BfArM mehr Erteilt (auf den Seiten der BfArM unter Infomationen für Patienten nachzulesen)
- b) Somit jede Begründung für Eigenanbau gegenstandslos geworden sind, da als einzig anerkannte Begründung die zu hohe Finanzierung von Cannabis aus der Apotheke anerkannt wurde.

Dessen sind sich die Krankenkassen ganz sicher bewusst und werden den Punkt Antrag auf Eigenanbau eher als leere Drohung ansehen.
Anders herum gedreht könnten die KK auch die Einstellung annehmen "Ja, dann beantrage du Patient mal, dann brauchen wir in keinem Fall zu zahlen".
Also ist und bleibt der Antrag auf Eigenanbau eine leere Drohung die einem eher schadet, aber in keinem Fall hilft.

Man kann davon ausgehen, dass die Leute die durch das Verwaltungsgericht den Eigenanbau genehmigt bekommen haben (und die letzter Rechtskraft dazu steht noch aus), diese Genehmigung wieder entzogen bekommen, weil eben die Krankenkassen zahlen müssen, da diese nur in besonderen Ausnahmefällen die Kostenübernahme ablehnen dürfen.

Das alle KK jetzt generell Ablehnen ist hinhalte Taktik. Es wird genug Menschen geben, die sich damit abfinden und nicht weiter gegen die Ablehnung vorgehen. Somit haben die KK in jedem Fall Kosten gespart.

Also tut euch selber den Gefallen und schreibt auf gar keinen Fall etwas von Eigenanbau, der wird in keinem Fall mehr genehmigt.
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bushdoctor
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Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von bushdoctor »

Christiane B. hat geschrieben: - b) Somit jede Begründung für Eigenanbau gegenstandslos geworden sind, da als einzig anerkannte Begründung die zu hohe Finanzierung von Cannabis aus der Apotheke anerkannt wurde.
Versorgungssicherheit könnte neben den hohen Apothekenpreisen auch so ein Punkt sein, der einen Anbauantrag rechtfertigen würde... zumindest aus Sicht eines Richters, der über einen entsprechenden Fall urteilen/beschließen muss.
In der Vergangenheit war es nicht immer durchwegs möglich in der Apotheke an Cannabis zu kommen. Wer sagt, dass es nicht in Zukunft mal wieder zu Lieferengpässen kommen wird...?

Die Gründe der Kosten sind ja auch nicht verschwunden. Im Gegenteil: Cannabis wurde in der Apotheke nach der Gesetzesänderung ca. 60% teurer!
...und es ist keineswegs so, dass die Krankenkassen nun die Kosten dafür übernehmen!

Also für mich sind das ausreichend Gründe, zumindest einen Antrag auf Eigenanbau zu stellen. Soll sich dann doch im Falle des Falles ein Richter damit beschäftigen! Wichtig ist nur, dass man seinen "Guten Willen"(tm), im Einklang mit den Gesetzen der BRD, dokumentieren kann...
Christiane B.

Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von Christiane B. »

bushdoctor hat geschrieben:
Christiane B. hat geschrieben: - b) Somit jede Begründung für Eigenanbau gegenstandslos geworden sind, da als einzig anerkannte Begründung die zu hohe Finanzierung von Cannabis aus der Apotheke anerkannt wurde.
Versorgungssicherheit könnte neben den hohen Apothekenpreisen auch so ein Punkt sein, der einen Anbauantrag rechtfertigen würde... zumindest aus Sicht eines Richters, der über einen entsprechenden Fall urteilen/beschließen muss.
In der Vergangenheit war es nicht immer durchwegs möglich in der Apotheke an Cannabis zu kommen. Wer sagt, dass es nicht in Zukunft mal wieder zu Lieferengpässen kommen wird...?

Die Gründe der Kosten sind ja auch nicht verschwunden. Im Gegenteil: Cannabis wurde in der Apotheke nach der Gesetzesänderung ca. 60% teurer!
...und es ist keineswegs so, dass die Krankenkassen nun die Kosten dafür übernehmen!

Also für mich sind das ausreichend Gründe, zumindest einen Antrag auf Eigenanbau zu stellen. Soll sich dann doch im Falle des Falles ein Richter damit beschäftigen! Wichtig ist nur, dass man seinen "Guten Willen"(tm), im Einklang mit den Gesetzen der BRD, dokumentieren kann...
Eine Ausnahmegenehmigung zum Eigenanbau von Cannabis ist aber Abhängig von der Ausnahmegenehmigung Cannabis zu medizinischen Zwecken zu verwenden. Diese letztere Ausnahmegenehmigung wird aber definitiv seit 10.03.2017 NICHT mehr ausgestellt.

Wie kommst du auf die Idee, dass Cannabis um 60% in der Apo erhöht wurde.
Ich zahle mit Ausnahmegenemigung bei meiner Sorte pro 5g rund 73€ (oder zahlte, ich habe noch nicht bei meiner Apo nachgefragt...jetzt weiß ich was ich heute vergessen habe...hmpf).
Darin enthalten sind 100% Aufschlag für Rezeptur. Ich weiß von meiner Apotheke, dass der Einkaufspreis knapp unter 40€ liegt (es gibt noch ehrliche Apotheker denen es um das Wohl der Patienten geht).

Da getrocknete Cannabisblüten auch in Zukunft als Rezeptur gilt und vorerst der Bezug der abgefüllten und verschlossenen Dosen zu je 5g erst mal weiterhin aus Holland kommt, kommen zu dem bisherigen Aufschlag von 100% bis 150% (nicht der Apotheker macht das, sondern die Apotheker-Kammer hat das festgesetzt, d.h. der Apotheker MUSS mindestens 100% und darf maximal 150% drauf schlagen) auf den Einkaufspreis noch die Zusatzgebühren für ein BtM-Rezept drauf.

Ich spreche hier nicht von Apotheken die (m.E. betrügerich) irgendwelche Umfüllaktionen durchführen und damit den Preis hoch treiben. Sondern von den Apotheken die die fertig abgefüllten und verschlossenen Original Dosen aus Holland (über die zugelassenen, zur Zeit 2 Firmen, Importeure in Deutschland), an den Patienten, verschlossen, übergeben.

Wie das später aussehen wird, wenn es in D-Land Cannabis-Anbau für Medizinische Zwecke gibt, bleibt abzuwarten.

Von dem mal abgesehen, all deine Argumente die ggf. für den Eigenanbau sprechen, werden diese abgeschmettert.
Allein weil die KK bezahlen MÜSSEN, auch wenn diese es zur Zeit verweigern, sie müssen die Kosten übernehmen.
(Dabei spielt es keine Rolle das Betroffene ggf. erst mal beim SG Klage einreichen müssen. ACHTUNG DAS KOSTET beim SG erst mal NICHTS.)
Nur in besonderen Ausnahmefällen dürfen die KK die Kostenübernahme ablehnen.
Und selbst dann wird es von der Bundesopiumstelle keine Ausnahmegenehmigung mehr geben.
1. Weil es generell keine mehr geben wird.
2. Evtl. Ablehnungsgründe der KK, die rechtlich OK sind, würden auch bei der Bundesopiumstelle zur Ablehnung führen.

Aber lies doch selber auf den Seiten der BfArM nach, dass es keine Genehmigungen für Cannabis als Arznei mehr geben wird. (Die Informationen für Patienten wurden erst vor wenigen Tagen aktualisiert.)

Und völlig unabhängig davon ist es absolut Sinnlos einer KK mit dem Antrag auf Eigenanbau zu drohen, weil das der KK sagt, dass die ja gar nicht zahlen brauchen, weil der Patient es sich dann auf anderem Weg beschafft.

Wer zu viel Geld hat, der kann und darf gerne sinnlos vor das VG ziehen um eine Ablehnung des Eigenanbaus zu beklagen (hier ist eine Klageerhebung NICHT kostenlos). Fakt ist, wenn eine Klage vom VG als Sinnlos erachtet wird und auch hier zählt der Punkt KK MUSS zahlen, der zahlt in jedem Fall den vollen Umfang der gesamten Klagekosten, weil dann auch ein Antrag auf Prozesskostenhilfe abgelehnt würde.

Nicht vergessen, bisher hatte nur das VG Köln dem Eigenanbau in (wenn ich mich recht erinnere) 4 Patienten-Fällen zugestimmt (ein Fall wurde von diesem VG abgelehnt). Und die Hauptbegründung lag in der Finanziellen Situation, die Versorgungslücke wurde nur als Nebengrund genannt. Da es seit dem keine Versorgungslücken mehr gab, zieht das Argument also auch nicht mehr.
Vor dem VG kann man nicht argumentieren -es könnte ja ggf. in Zukunft wieder eine Versorgungslücke entstehen-
Die Argumentation lag im -es gibt derzeit Versorgungslücken-.
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Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von bushdoctor »

Christiane B. hat geschrieben: Eine Ausnahmegenehmigung zum Eigenanbau von Cannabis ist aber Abhängig von der Ausnahmegenehmigung Cannabis zu medizinischen Zwecken zu verwenden. Diese letztere Ausnahmegenehmigung wird aber definitiv seit 10.03.2017 NICHT mehr ausgestellt.
Nein, eine Anbaugenehmigung ist nicht unbedingt von einer "Ausnahmegenehmigung zum Erwerb" abhängig, zumindest, wenn man es rechtlich betrachtet.

Antragstechnisch sind das zwei paar Schuhe.

Eine "Ausnahmegenehmigung nach § 3 Abs. 2 BtmG zum Erwerb" brauch nun niemand mehr, da man es sich verschreiben lassen kann oder könnte. Cannabis ist dafür nun in Anlage III BtmG, allerdings NUR falls es aus einem von der Cannabis-Agentur (BfArM) genehmigten Anbau stammt. Und genau diesen Anbau kann die Cannabis-Agentur ja genehmigen...

Man KÖNNTE aber immer noch eine Ausnahmegenehmigung nach § 3 (2) BtmG beantragen, weil sich Cannabis ja immer noch grundsätzlich in Anlage I (nicht verkehrs- und verschreibungsfähig!) befindet... und da liegt wohl die rechtliche Krux bei der Antragstellung für den Patienten: Geht man auf § 3 (2) BtmG oder bewirbt man sich (aussichtslos) um eine Vergabe nach § 19 (2a) BtmG...???

Da die Cannabis-Agentur theoretisch-prizipiell "frei" und nur den BRD-Gesetzen unterworfen ist, könnte sie aber auch Einzelanbaugenehmigungen für Patienten erteilen. Zumindest aus rechtlicher Sicher spricht da nichts dagegen...!

Ich würde es einfach mal mit einem "Härtefallantrag" probieren...
Christiane B.

Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von Christiane B. »

Und ich sage zu dem Punkt Antrag auf Eigenanbau nur noch: Viel Spaß dabei Geld aus dem Fenster zu werfen.
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