Cannabis und ADHS

bellator
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Re: Ritalin & Cannabis bei ADHS / Vorbereitung Arzttermin

Beitrag von bellator »

Rita würde ich heute nichtmal mehr mit der Kneifzange berühren.
Wem diese Amphetaminderivate ein Segen sind der soll die weiter nehmen. Jeder hat seinen Körper nur einmal und kann das selber mit sich ausmachen was das auf Dauer aus ihm macht.
Ärzte die Euch bei eurem Leid mit Befremdlichkeit und argwohn begegnen und vor Verantwortung zurückschrecken aber munter und leichtfertig zu schulmedizinischen Vorbeugemittelchen greifen sollte vielleicht mal die Berufsaufsicht tätig werden statt bei Dr. G. der sein Eid offentsichtlich sehr ernst nimmt.
Die faulen bequemen Ärzte kann man ja zumindest bewerten um dem Verhalten ein Bild zu geben. Ihr schafft das schon. Wir ADHSler haben so viel Energie und Ausdauer in uns versteckt. Das ließe unsere Quote und unsere üppige Vertretung bei den genehmigten Cannabis-patienten auch erklären:)
Emilio
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Re: Cannabis und ADHS

Beitrag von Emilio »

Ich habe auch seit jeher ADHS. Früher habe ich Ritalin bekommen, wegen der immensen Nebenwirkungen habe ich es jedoch abgesetzt. Daraufhin hatte ich mich auch entschieden ohne Medikation zu leben. Doch ich merke immer mehr, wie sehr ich an meine Grenzen stoße, vor allem, da ich beschlossen habe zu studieren fürchte ich mich nun, dass es ohne Medikamentierung nicht geht.
Aber meint ihr mit Cannabis als Medikamentierung kann man studieren? Wirkt sich das nicht negativ auf die Hirnleistung aus?
littleganja

Re: Cannabis und ADHS

Beitrag von littleganja »

Emilio hat geschrieben:Ich habe auch seit jeher ADHS. Früher habe ich Ritalin bekommen, wegen der immensen Nebenwirkungen habe ich es jedoch abgesetzt. Daraufhin hatte ich mich auch entschieden ohne Medikation zu leben. Doch ich merke immer mehr, wie sehr ich an meine Grenzen stoße, vor allem, da ich beschlossen habe zu studieren fürchte ich mich nun, dass es ohne Medikamentierung nicht geht.
Aber meint ihr mit Cannabis als Medikamentierung kann man studieren? Wirkt sich das nicht negativ auf die Hirnleistung aus?

Wird Ritalin nicht auch zum Hirndoping bei Studenten eingesetzt?! Von daher wird man vermutlich unter Cannabis nicht so gut lernen können wie unter Ritalin. Ob es nur ein Doping bei "gesunden" ist kann ich nicht sagen??? Wenn sich aber nach deiner eignen Aussage Ritalin negativ auf deine Konzentration auswirkt, einfach mal mit Cannabis probieren. Ein Privatrezept zum erstmal testen wird auch nicht das große Problem sein?! Wie du dann mit dem Absetzten von Ritalin usw umgehst, musst du dann ggf. mit dem behandelten Arzt besprechen, dazu kann und sollte dir hier keiner Tipps geben....
moepens
Beiträge: 997
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Re: Cannabis und ADHS

Beitrag von moepens »

Emilio hat geschrieben:Aber meint ihr mit Cannabis als Medikamentierung kann man studieren? Wirkt sich das nicht negativ auf die Hirnleistung aus?
Kommt darauf an, ob es gelingt die Symptome ausreichend zu behandeln und dabei Nebenwirkungen möglichst gering zu halten. Die Symptomatik der Erkrankung kann sich ja auch negativ auf die Leistungsfähigkeit auswirken, insbesondere bei Schwerkranken ist das natürlich der Fall. Dann ist die Chance größer, dass es statt eines Leistungsdefizits einen Gewinn gibt. Ob die Therapie dahingehend gut gelingt ist aber individuell sehr verschieden, u.a. je nach Dosierung und Verträglichkeit.

Cannabis kann tatsächlich v.a. bei individuell hoher Dosierung die Merkfähigkeit auf Dauer leicht und unter akutem Einfluss bekanntermaßen stark mindern.
PrettyT
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Re: Cannabis und ADHS

Beitrag von PrettyT »

littleganja hat geschrieben:
Wird Ritalin nicht auch zum Hirndoping bei Studenten eingesetzt?! Von daher wird man vermutlich unter Cannabis nicht so gut lernen können wie unter Ritalin. Ob es nur ein Doping bei "gesunden" ist kann ich nicht sagen??? Wenn sich aber nach deiner eignen Aussage Ritalin negativ auf deine Konzentration auswirkt, einfach mal mit Cannabis probieren. Ein Privatrezept zum erstmal testen wird auch nicht das große Problem sein?! Wie du dann mit dem Absetzten von Ritalin usw umgehst, musst du dann ggf. mit dem behandelten Arzt besprechen, dazu kann und sollte dir hier keiner Tipps geben....
Ja, das wird es. Allerdings kann Ritalin bzw. Methylphenidat eben auch erhebliche Nebenwirkungen haben. Bei manchen geht es wunderbar, bei anderen verursacht es jede Menge Schwierigkeiten.

Was die Behandlung von ADS oder ADHS mit medizinischem Cannabis angeht, würde ich persönlich sagen, dass die Forschung da noch einiges vor sich hat, bevor man da definitive Aussagen treffen kann. Hier gibt es einen längeren Artikel in dem die Frage abgehandelt wird, wie es um Cannabis als ADS Medikament steht. Da wird auch von ersten positiven Forschungsergebnissen berichtet, am Ende gibt's auch Links dazu, jedoch wird eindeutig darauf verwiesen, dass da vieles noch nicht geklärt ist.

Und ja, Emilio, du hast auch Recht damit, dass die Merkfähigkeit enorm gemindert sein kann und sich negativ auf die Hirnleistung auswirken kann. Allerdings macht auch hier, wie bei fast allem anderen, die Dosis viel aus. Grundsätzlich würde ich dir raten einmal mit deinem Arzt zu sprechen, beziehungsweise einen Neurologen aufzusuchen und einmal dort abzuklären, was für dich in Frage kommt. Letzten Endes wirst du es ausprobieren müssen, was für dich das richtige ist, ob es dann unbedingt Cannabis als Medizin sein muss, oder etwas ganz anderes.
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Hans Dampf
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Re: Cannabis und ADHS

Beitrag von Hans Dampf »

Ich poste meine Frage und meine Vermutung aus dem DHV-Beitrag (https://hanfverband.de/nachrichten/news ... s-medizin) nochmal hier:


Liegen eigentlich Zahlen oder Schätzungen vor wie viele der einzelnen Patienten zu welchem Krankheitsbild gehören?
Was auffällt ist die geringe Anzahl (1) bei den Abbrüchen laut Begleiterhebung bei ADHS. Ich würde mal grob sagen dass mindestens 5%-10% der Patienten ADHS'ler sind. Dann würde man mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit bei knapp 400 Fällen schon etwas mehr als nur einen Abbruch erwarten.
Bedeutet doch, dass Cannabis bei ADHS relativ erfolgreich sein ist, vor allem wenn man bedenkt dass ADHS'ler schneller das Interesse verlieren.


Hier die Zeilen, auf die sich das bezieht:
Wenig belastbare Zahlen zu Begleiterhebungen

Aktuell liegen dem Gesundheitsministerium lediglich 398 Datensätze vor, die im Rahmen der im Gesetz vorgesehenen Begleiterhebung erhoben wurden. Dies liegt allerdings an der Cannabis-Begleiterhebungs-Verordnung, wonach Ärzte erst nach einem Jahr oder bei vorzeitigem Abbruch der Therapie die Daten der Patienten an das Ministerium weiterleiten. Der vorliegende Datensatz setzt sich also ausschließlich aus Patienten zusammen, die ihre Behandlung mit Medizinalhanf abbrachen.

Die Aussagekraft der bislang vorliegenden Zahlen ist somit sehr begrenzt, eine erste Grundtendenz lässt sich aber unter Umständen daraus ableiten. Laut Gesundheitsministerium hatten in 398 Fällen 272 Patienten eine Schmerzdiagnose. Im weiteren folgen die Diagnosen Anorexie (60 Fälle), Spastik (33 Fälle), Übelkeit und Erbrechen (24 Fälle), Ticstörungen (3 Fälle), Insomnie (3 Fälle), Colitis ulcerosa (2 Fälle) sowie ADHS (1) und sonstige Erkrankungen (5 Fälle).
"Das Schöne an der Mitgliedschaft im DHV ist dass man nichts tun muss außer zahlen und die Legalisierung trotzdem voranbringt. Aktiv mit-Menschen reden und sie offen für Neues zu machen erzeugt aber die größte Wirksamkeit für eine L. hier in D."
GitP4tt
Beiträge: 4
Registriert: Sa 10. Mär 2018, 10:54

MDK lehnt Kostenübernahme ab: ADHS / wg. Austherapiertheit

Beitrag von GitP4tt »

Guten Tag zusammen!

Habe mich mit meinem Arzt dazu entschlossen, einen Antrag auf Kostenübernahme zu stellen. Ich erhoffe mir, hier ein paar konkrete Tipps zu bekommen, wie ich in meinem Fall weiter vorgehen soll.

Sachverhalt:

- ADHS / Asthma seit Kindheit
- Antrag auf Kostenübernahme am 13.04.18 gestellt
- Ablehnung am 07.05.18 erhalten
- Begründung: Es seien nicht alle möglichen medizinischen Alternativen ausgeschöpft worden (Siehe Anhang)

Meine Einschätzung:

- Ich habe mir schon fast gedacht, dass mein Antrag abgelehnt werden wird.
- Ich denke ich MUSS nicht alle möglichen Therapieoptionen ausgeschöpft haben um im Sinne des Gesetztes für die Kostenübernahme in Frage zu kommen. Korrekt?


Laut Gutachten des MDK sind alle Vorraussetzungen erfüllt, bis auf die genannte. Was meint ihr, wie stehen meine Chancen?
Meiner Meinung nach, geht aus dem Gutachten des MDK hervor, dass in meinem Fall die Cannabis Therapie sinnvoll sein könnte, aber wegen Formalitäten nicht erfolgen kann.

Einfach nochmal mit der KK sprechen? Anwalt einschalten?

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen!
Und ich hoffe mit diesem Beitrag können sich zukünftig auch weitere Betroffene, selbst helfen!

Grüße
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littleganja

Re: MDK lehnt Kostenübernahme ab: ADHS / wg. Austherapierthe

Beitrag von littleganja »

Widerspruch schreiben und ab zum Anwalt für Sozialrecht und Antrag auf Einstweilige Anordnung stellen, wenn du mittellos bist Eilantrag! Gegen den Punkt Asthma Widerspruch einlegen, du willst das Cannabis ja nicht rauchen sondern vaporisieren. Austherapiert musst du nicht unbedingt sein. Geh zum Anwalt und alles wird gut, wenn du kein Geld hast Beratungshilfeschein beim zuständigen Amtsgericht für den Rechtsanwalt besorgen. Dein Arzt soll auch einen Widerspruch schreiben!

Peace und viel Glück

P.S. Über die Suchfunktion findest Du alles bezüglich Einstweilige Anordnung und Beratungshilfeschein ;)

P.P.S Achte auf die Widerspruch Fristen!
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Gunter_H
Beiträge: 547
Registriert: Do 10. Aug 2017, 18:18

Re: MDK lehnt Kostenübernahme ab: ADHS / wg. Austherapierthe

Beitrag von Gunter_H »

Ja, LG hat völlig recht! Du hast m.E. vermutlich sehr gute Aussichten...
Denke außerdem wäre es wichtig, wenn Du mit Deinem Arzt zusätzlich das Thema
"nicht gangbar" Siehe Zoff 2 hier

https://hanfverband-forum.de/viewtopic.php?f=22&t=7701

besprechen würdest bzw ein entsprechendes Attest beibringst!!!

viele Glück
*** seit wann sind Pflanzen illegal ? ***
tomOGwarrior
Beiträge: 68
Registriert: Do 7. Dez 2017, 23:11

Re: MDK lehnt Kostenübernahme ab: ADHS / wg. Austherapierthe

Beitrag von tomOGwarrior »

Ist imo einfacher einfach die entsprechnden Medikamente zu "testen" sind nicht grade viele und, Überraschung, sie sind richtig sch***e und werden dir nicht helfen. Vorraussetzung ist da ein Arzt, der das mitmacht. Ansonsten keine Sorge, ADHS wird als Schwere Erkrankung anerkannt und dass es dem medizinischen Standard entsprechende Alternativen gibt ist Quatsch. (Damit meinen die aber ziemlich sicher die paar Meds die es gibt)
RolandVanGogh
Beiträge: 3
Registriert: Mo 7. Mai 2018, 17:50

Von Ärzten verarscht? ADHS

Beitrag von RolandVanGogh »

Hi Leute ich lese jetzt schon längere Zeit in diesem Forum mit und habe jetzt selbst ein Problem mit einem Arzt. Hab kein gutes Händchen beim Formulieren weil mir immer wieder hier und da mal ein paar Sachen einfallen also verzeiht mir bitte eventuelle Abschweifungen :twisted:

Erstmal zu meiner Person: Bin 29 Jahre alt und arbeite im Metallbereich als Schweißer. Ich wohne derzeitig in Bayern (tiefster Süden) und bin schon lange ein Legalisierungs-Sympathisant, auch weil ich seit meiner Jugend relativ regelmäßig Cannabis konsumiere. Mir hilft es enorm gegen meine ADHS Beschwerden.

Nun die Story: Bei mir wurde 1995/96 rum ADHS diagnostiziert. Dazu muss man sagen das ich dort noch im Osten gewohnt habe. War ein paar Monate in einer Kinderpsychatrie, dort wurde dieser Befund gemacht. Habe von dort an weg Jahr für Jahr erst Ritalin, dann Medikinet und zuletzt Concerta verschrieben bekommen. Diese Medis habe ich 2007 rum dann komplett abgesetzt (relativ kurz vorher machte ich auch Bekanntschaft mit Cannabis :roll: :lol: )

Hatte wegen diesen Medikamenten und dem enormen Leistungsdruck in Bayern damals die Schule geschmissen und stand völlig ohne irgendwas da. Mit Cannabis hab ich 2 Abschlüsse nachgeholt und sogar eine für mich relativ schwierige Lehre nachgeholt und habe heute einen gutbezahlten Job den ich auch echt gerne mache.

Bin ca 2001/02 mit meinen Eltern nach Bayern gezogen. Dort hat dann eine Ärztin in einer Stadt die Behandlung übernommen und von da an bis zur Absetzung weiter die BTM's verschrieben. Waren auch hier in Bayern in einer speziellen Klinik die das ADHS nochmals bestätigten. (so sagte man uns zumindest denn den Befund haben wir nie gesehen)

Bin dann vor knapp 2 Jahren wegen eines Jobs in der Region umgezogen.

Nun habe ich letztens von einem "Freund" erfahren das ein Arzt ihm zwecks irgendeiner Beschwerde Cannabis verschreibt. Zu diesem bin ich also entschlossen hin und hab ihm meine Probleme und Nebenwirkungen der Medis beschrieben ( zeitweiliges Herzrasen und Magen-Darm-Probleme die bis heute anhalten). Der Arzt war auch wirklich sehr freundlich und wir waren dahingehend verblieben das er jetzt meine Akte anfordert und mich als Hausarzt übernimmt, so dass wir dann alles prüfen und gegebenenfalls einen Antrag stellen können.

Ich dachte okay alles gut für mein ADHS gibt es ja hinreichend Belege und es wurden ja auch zig BTM Rezepte dafür ausgestellt und war auch ein bisschen stolz das ganze endlich angeleiert zu haben (brauchst ja auch erstmal die eier dafür)... Heute bei dem Termin bei ihm dann die große Überraschung: Anscheinend gebe es absolut keine Befunde für mein ADHS in der Akte noch irgendwelche Belege das man mir je irgendwelche BTM's verschrieben hätte. Bin schier aus allen Wolken gefallen und meinte nur wie das alles sein kann ich hab das Zeug ja jahrelang gefressen.

Stattdessen hatte der aber 3 Befunde von wegen Depressionen (wtf) von denen ich meines Wissens nach noch nie gehört habe. Habe auch nie irgendwas dagegen nehmen müssen. Sind jetzt erstmal so verblieben das ich schaue das ich irgendwo alte Befunde rankriege und kann nur hoffen das es manche von den Stellen mit der 10 Jahres Regel nicht so genau nehmen. Außerdem hat er mir eine Überweisung an einen Psychiater in der Nähe gegeben mit dem Auftrag wortlaut Überweisung:

Diagnose:
anamn. ADHS, Weiterbestehende Beschwerden i. S. e. adulten ADS
Befund/Medikation:
ca. 2007 Ende d. Ritalin-Ther. wegen massiver Nebenwirkungen /Herzrasen, gastroint. Beschwerden)
Auftrag:
Status+Proc., inbes. in Hinblick der ADS-Dg. und ggf. med. Therapie erbeten

Meine Fragen sind jetzt folgende: Dürfen die einfach irgendwelche Nachweise von Krankheiten verschlampen oder zurückhalten um mir die Beweiskraft wegzunehmen?

Wie soll ich mich jetzt verhalten?

Kann ich das ganze Depression Dingens zu meinem Vorteil nutzen?

Ich weiß grad echt nicht weiter und bin im Moment erstmal ziemlich baff.

Auf Rückfrage kann ich sicher noch ein paar mehr Details preisgeben. Hoffe ihr könnt mir ein paar Denkanstöße geben was ich diesbezüglich jetzt unternehmen könnte.

Gruß RolandVanGogh
MonaLisa
Beiträge: 226
Registriert: Di 27. Feb 2018, 18:44

Re: Von Ärzten verarscht? ADHS

Beitrag von MonaLisa »

Herzlich willkommen im Forum. :)
Hi Leute ich lese jetzt schon längere Zeit in diesem Forum mit und habe jetzt selbst ein Problem mit einem Arzt. Hab kein gutes Händchen beim Formulieren weil mir immer wieder hier und da mal ein paar Sachen einfallen also verzeiht mir bitte eventuelle Abschweifungen :twisted:
Ich habe alles verstanden und keine wilden Ausschweifungen bemerkt.
Erstmal zu meiner Person: Bin 29 Jahre alt und arbeite im Metallbereich als Schweißer. Ich wohne derzeitig in Bayern (tiefster Süden) und bin schon lange ein Legalisierungs-Sympathisant, auch weil ich seit meiner Jugend relativ regelmäßig Cannabis konsumiere. Mir hilft es enorm gegen meine ADHS Beschwerden.
Das ist auch eine der Indikationen für eine C.-Therapie.
Hatte wegen diesen Medikamenten und dem enormen Leistungsdruck in Bayern damals die Schule geschmissen und stand völlig ohne irgendwas da. Mit Cannabis hab ich 2 Abschlüsse nachgeholt und sogar eine für mich relativ schwierige Lehre nachgeholt und habe heute einen gutbezahlten Job den ich auch echt gerne mache.
Dazu gratuliere ich Dir von Herzen. ADHS ist oft ein fießer Begleiter und wirft einem häufig Stöcke in den Weg. Schön, dass Du sie überwunden hast!
Ich dachte okay alles gut für mein ADHS gibt es ja hinreichend Belege und es wurden ja auch zig BTM Rezepte dafür ausgestellt und war auch ein bisschen stolz das ganze endlich angeleiert zu haben (brauchst ja auch erstmal die eier dafür)... Heute bei dem Termin bei ihm dann die große Überraschung: Anscheinend gebe es absolut keine Befunde für mein ADHS in der Akte noch irgendwelche Belege das man mir je irgendwelche BTM's verschrieben hätte. Bin schier aus allen Wolken gefallen und meinte nur wie das alles sein kann ich hab das Zeug ja jahrelang gefressen.
Ich würde mal auf Schlamperei tippen, nachlässige Patientenkarteiführung und damit Fahrlässigkeit.
Meine Fragen sind jetzt folgende: Dürfen die einfach irgendwelche Nachweise von Krankheiten verschlampen oder zurückhalten um mir die Beweiskraft wegzunehmen?
Nein, natürlich dürfen die das nicht! Vermutlich aber werden sie sich mit ener Art menschlichen Versagens herausreden, wenn sie sich der Frage stellen müssten.
Kann ich das ganze Depression Dingens zu meinem Vorteil nutzen?
Ja! Wie oben bereits gesagt, sind Depris eine Indikation.


Kannst Du Dir nicht von dem Arzt, der Dir jahrelang Deine Meds verschrieben hat, das nicht auch bestätigen lassen? Die untergegangene Diagnose kann er dann auch gleich mit vermerken. Schließlich ist in seiner Praxis der Verlust geschehen, da müsste er schon anstandsweise Deinen Schaden minimieren. Du kannst ja gar nichts dafür!
Eventuell könnte auch Deine Versicherung / Krankenkasse dazu bewegt werden. Sie haben schließlich jahrelang dafür bezahlt und die Unterlagen dazu verschwinden doch nicht einfach.

Ich wünsche Dir viel Erfolg!
LG
moepens
Beiträge: 997
Registriert: Fr 16. Jun 2017, 07:45

Re: Von Ärzten verarscht? ADHS

Beitrag von moepens »

Wenn du noch keine Medikamente gegen Depression genommen hast, dann wird das für eine Kostenübernahme wohl nicht ausreichen. Die Zeit in der du dich selbst therapiert hast wird dir wahrscheinlich dafür ebenfalls nicht zum Vorteil gereichen, ein Nachweis der Wirksamkeit von Cannabinoiden mit legalen Mitteln wäre da hilfreich. Natürlich kann ein Antrag trotzdem gestellt werden, in der Hoffnung dass er durchkommt oder die Übernahme rechtlich erzwungen werden kann.

Man muss aber keinen Antrag stellen um Cannabis als Medizin zu erhalten. Nach eigener Aussage hast du ja einen gutbezahlten Job - d.h. wenn du deinen Arzt überzeugen kannst (indem du eben z.B. alte Befunde auftreibst), dann wäre ein Privatrezept theoretisch kein Problem.

Hast du eigentlich auch mal CBD probiert? Manchen ADHS-Patienten hilft das gut und es ist kein Btm.
littleganja

Re: Von Ärzten verarscht? ADHS

Beitrag von littleganja »

Ich gebe moepens Recht bezüglich der Depressionen, irgendwelche Medikamente sollte man zumindest verschrieben bekommen haben, ob man sie auch genommen hat sei mal dahingestellt ;)

Versuche dich nur eine Krankheit zu beziehen bei der du auch behandelst wurdest und das erfolglos mit Nachweis. Alle andere bringt nichts, ein Symptom einer Krankheit muss lediglich gewässert d.h. verbessert werden, zuvor zumindest was die Kostenübernahme angeht muss man sich per Schulmedizin therapieren lassen und das erfolglos.
RolandVanGogh
Beiträge: 3
Registriert: Mo 7. Mai 2018, 17:50

Re: Von Ärzten verarscht? ADHS

Beitrag von RolandVanGogh »

littleganja hat geschrieben:Ich gebe moepens Recht bezüglich der Depressionen, irgendwelche Medikamente sollte man zumindest verschrieben bekommen haben, ob man sie auch genommen hat sei mal dahingestellt ;)
.
Also wäre es im Grunde ja keine schlechte Idee wenn ich tatsächlich mit diesem Zettelchen den der arzt mir da aufgeschrieben hat zum psychiater renne und den nochmals das mit adhs und depressionen bestätigen lasse. eventuell könnte der mir ja gegen die depris verschreiben bis ich irgendwann "massive Nebenwirkungen" bekomme :roll:


Kleine Anekdote noch am Rande: Hab jetzt bei meiner alten Kinderärztin angerufen wegen der Befunde. Die sind in Papierform leider alle wegen eines Hochwassers verloren gegangen ABER deshalb haben sie alle Befunde, Rezeptdurchschläge und Behandlungsmethoden im Computer aufbewahrt welche sie mir zuschicken werden :mrgreen:

Kann ich tatsächlich doch soviel Glück haben? :lol:

Ich halt euch auf dem laufenden :!:
tomOGwarrior
Beiträge: 68
Registriert: Do 7. Dez 2017, 23:11

Re: Von Ärzten verarscht? ADHS

Beitrag von tomOGwarrior »

Also die KK müsste iwo Akten haben in denen hervorgeht was dir verschrieben wurde. Und ja prinzipiell geht das auch mit Depressionen, ist aber weitaus einfacher nochmal eine ADS Diagnose zu machen denke ich.
Harro
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Re: Von Ärzten verarscht? ADHS

Beitrag von Harro »

Wenn es keine Akten mehr gibt, weil 10 Jahre rum sind und du in den 10 Jahren seither nirgends für ADHS behandelt wurdest, stehst du - sorry, aber das ist leider so - nicht anders da, als jemand der noch keine ADHS Diagnose hat und nie dafür behandelt wurde. Jedenfalls aus der "dokumentarischen" Sicht. Du solltest also der Überweisung deines Hausarztes mal folgen und beim neuen Psychiater - wenn du das Gefühl hast der kennt sich aus und meint es gut mit dir - eine neue ADHS Diagnostik machen lassen.

Der Arzt darf auch in seiner Anamnese schreiben, dass du bereits als Kind / Jugendlicher wg ADHS behandelt wurdest, allerdings glaube ich nicht, dass deine Aussage alleine ausreicht, um die Krankenkasse davon zu überzeugen, dass du nun ein Recht auf Weiterbehandlung der ADHS hast.

Auch bei den Stimulanzien ist es m.W. so, dass diese i.d.R. nur weiterfinanziert werden, wenn man bereits als Jugendlicher damit eingestellt war, bevor man volljährig wurde - damit meine ich "nachweislich" behandelt wurde. Wenn du solche Nachweise nicht erbringen kannst (auch ein Gespräch mit der Kinderpsychiatrie wäre für dich vielleicht sinnvoll, um herauszufinden, ob sie dir helfen können), musst du dich mal erkunden und ggf. deine Behandlung einklagen.

Der erste Schritt ist aber auf jeden Fall, dass du deine Diagnose wieder herstellen lässt medizinisch. Danach macht es Sinn eine Cannabis-Therapie ärztlich verordnen zu lassen, notfalls auch erst mal für ein paar Wochen auf Privatkosten. Dann kannst du mit deinem Arzt einen Antrag stellen, am besten mit einem ausführlichen Gutachten darüber, welche Krankengeschichte du hast und welche Behandlungsversuche alle nicht zum Erfolg geführt haben und mit Begründung, wieso Cannabis und wenn ja welche Einnahmeform und Dosierung, dir nun hilft.
Gerhard
Beiträge: 1
Registriert: So 15. Jul 2018, 20:56

Cannabis bei ADHS/Depressionen/Angsstörungen?

Beitrag von Gerhard »

Hallo zusammen.
Bei mir wurde in dem Alter von 8 Jahren durch einen Hausarzt mit allen erforderlichen Fortbildungen ADHS diagnostiziert. In den 4 Jahren danach wurden 4-5 Medikamente in verschiedenen Dosierungen versucht. 2 davon zeigten keine Wirkung die anderen schwere Nebenwirkungen wie Schlaflosigkeit mit Wachphasen von bis zu 36 std, Appetitlosigkeit, oder Apathie. Besonders heftig waren die Reboundeffekte. Freunde und Familie beschreiben es als „jekyll and hide“. Somit war ich mit 12 Jahren „austherapiert“
Leider ist mein langjähriger Hausarzt in Rente und egal was ich versuche ich komme nicht mehr an die Befunde ran.
Das Problem ist dass das AHDS bei mir schwere psychologische Entwicklungen genommen hat mit Depressionen, Angstzuständen bis hin zu sozialer abstieg. Ich möchte hier nicht näher auf diese Symptome eingehen.
Ich hab mich aus etlichen Quellen informiert und ich möchte Cannabis als Medikament versuchen. Ich habe große Hoffnungen dass es meine Symptome lindern kann und damit eine Psychotherapie oder was auch immer angemessen ist ermöglicht.
Wie gehe ich nun vor?
Muss ich die Befunde neu erstellen lassen?
Muss ich all die Medikamente nochmals nehmen um deren Unwirksamkeit zu belegen?
Was ist mein erster Ansprechpartner, der Hausarzt oder einen Facharzt?
Ich suche im Endeffekt einen Arzt der offen ist, der bereit ist die Anwendung erstmal auf Privatrezept zu verordnen um zu sehen wie die Wirkung bei mir ist. Bei erfolgreicher Anwendung ggf hilft, den Antrag bei der KK zu stellen bzw den Befund dazu abgibt.
Ich komme aus Nürnberg.

Vielen Dank fürs lesen.
Karabenemsi
Beiträge: 41
Registriert: Do 14. Jun 2018, 17:10

Re: Cannabis bei ADHS/Depressionen/Angsstörungen?

Beitrag von Karabenemsi »

Hi Gerhard, sprich einfach mal deinen neuen Hausarzt an. Habe ich auch mit Erfolg gemacht. Aber klar, Glück gehört dazu. Dazu kannste ja bei einem Facharzt nachfragen. Oder such mal nach Substituntionsärzten, die sind oft offener dafür.

Du musst die MEdis nicht nochmal nehmen würde ich sagen, WENN du jemand findest dem du deine Geschichte erzählst und er dir das quasi attestiert. oder zumidest eine ausstherapiertheit medikamentöserseits in der Zeit von x-y. LEtzteres machte zb mein Arzt glücklicherweise obwohl ich in der Zeit auch nicht bei ihm war. Er attestierte eine Ausstherapiertheit für die Zeit zuvor :) war Glück. ob dies jedoch reicht weiss ich dann auch nicht.

Hoffe ich konnt was helfen
Manuhof
Beiträge: 1
Registriert: Sa 1. Sep 2018, 05:44

THC für ADHS

Beitrag von Manuhof »

Hallo erstmal ,

Ich bin 38 jahr alt und habe Adhs dazu früher Ritalin jetzt medikinet. Kann mir jemand helfen eine Arzt zu finden für medizinisches THC. Ich komme aus Hof in Oberfranken und mein Arzt ist strikt dagegen.

Danke im voraus
Antworten

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