Cannabis Antrag / Attest / Inhalt

yansche
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Re: Unzulässige Ablehnung Cannabis *Erste Hilfe*

Beitrag von yansche »

Habe gestern mit meiner KK telefoniert (darf ich den Namen der KK nennen?), der Antrag ging am 16.07.2021 dort ein (Zentraler Posteingang, Einschreiben + Rückschein), die KK rief also nach 3 Werktagen schon an was mich erstmal gleich gefreut hat... naja 8-)

Am Telefon wurde mir gesagt der Antrag hat nur eine Unterschrift meiner Ärztin, ein Stempel aber nicht daher kann man diesen Antrag nicht zum MDK weiterleiten (Also, wohlmöglich wird hier jeder Antrag direkt weitergeleitet) -

"Das sieht ohne Stempel ja etwas aus als stünde ihre Ärztin nicht hinter Ihnen, also bitte klären sonst können wir den Antrag nicht an den MDK weiterleiten/ nicht offiziell annehmen" ... Naja ich werde nachbessern (hier ist positiv: Ich kann per Mail nachbessern/ habe dazu auch gleich gestern mit meiner Ärztin telefoniert, wir schauen weiter, sie schickt nun einen Stempel/ eine Bestätigung per E-Mail an die Mitarbeiterin der KK).

Nun warum habe ich mich angemeldet?
Im nachfolgenden Gesprächsverlauf wurde ich ziemlich unter Druck gesetzt/ verwirrt, mit komischen Fragen bombardiert (kann man glaube ich schon so ausdrücken), was mir eher komisch vorkommt warum hat man so viele Fragen als einfache Mitarbeiterin? Am besten man zieht den Antrag direkt zurück oder was? ... oder sagen wir so ich fühlte mich wohl ziemlich angreifen/ weiterhin?

- Warum nehmen sie Blüten und kein Dronabinol?
- Was machen sie in 12 Monaten wenn so eine Behandlung mit Cannabis zu Ende wäre? :shock:
- Wollen sie ihr Leben lang Cannabis konsumieren/ haben Sie darüber nachgedacht?

Ein paar Fragen lässt man sich wohl gefallen, ich will ehrlich sein... und aus Freundlichkeit geht man ja erstmal auch auf alles ein... Es gibt ja für alles auch eine logische Erklärung oder nicht? Dann kam mir das aber alles komisch vor da mir nicht zugehört wurde, sondern ständig ins Wort gefallen wurde... als sie fragte ob ich es immer, mein Leben lang, konsumieren will plötzlich "Ja aber eigentlich können sie das gar nicht wissen" ... Hammer! Dazu möchte ich hervorheben - bei PTBS/ Trauma gibt es keine Standard-Therapie (was soll da ausgeschöpft werden), außerdem kaum wirksame Medikamente ohne Nebenwirkungen (außer man steht auf Chemie/Abhängigkeit und will einfach nichts mehr mitbekommen). Also was soll sowas? Und mit Sicherheit bin ich kein Zombie mehr wie im letzten Jahr, diese Blüten haben mein Leben komplett gedreht - Ich sagte dann es reicht und woher soll ich das jetzt alles wissen und hey solche Fragen setzen einen unnötig unter Druck, vorallem weil es hier um viel Geld geht (50g/ Monat) -
Die Fragestunde hörte auf - man kann glaube ich klar sagen: Stop, reicht mir bis hier hin und ich habe Ihnen nichts zu sagen/ sie sind nicht der MDK - denkt an euch!

Die Sache mit Dronabinol scheint interessant - man beantragt Blüten (aus einen ganz bestimmten Grund) und mit Sicherheit kein Negativ-Antrag für Dronabinol - völlig anderes Medikament/ andere Wirkung - außerdem keine Erfahrung (Anmerkung: genau wie mit unzähligen anderen Betäubungsmitteln/ Medikamenten - Hat mal einer dran gedacht das ich zum ersten Mal wirklich zufrieden bin/ seit Cannabis auf insg. fünf Psychopharmaka verzichte/ es mir gesundheitlich noch nie so gut ging? Wo sind all die Nebenwirkungen hin?)

Liebe Grüße

PTBS/ K-PTBS, ACE-Score 9 (Schwerst-Traumatisiert, Behinderung 15%, Seit 2020 Arbeitsunfähig auf Grund einer Polizeikontrolle bei der ich leider Re-traumatisiert wurde... manche haben halt einfach Pech... )
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Martin Mainz
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Re: Unzulässige Ablehnung Cannabis *Erste Hilfe*

Beitrag von Martin Mainz »

Hallo Yansche und herzlich willkommen im Forum!

Ja, die KK darfst du nennen, nur keine Personen (Ärzte, Apotheker, etc). Ist denn schon eine Ablehnung da? Ansonsten wäre der Strang hier eigentlich erst mal die falsche Adresse (das ziehe ich dann später ggf. um).

Bei Cannabis wird in der Regel der MDK eingeschaltet und dann sind es bis zu 5 Wochen Zweit ab Antragstellung bis zur Entscheidung. Ansonsten tritt die automatishe Genehmigungsfiktion ein, der Antrag ist dann erst mal bewilligt, die KK kann das aber nachträglich noch anders entscheiden.

Das mit den Fragen durch die KK hab ich hier noch nicht so gelesen, daß ist schon wirklich etwas makaber. Die haben wohl einen Fragebogen dazu entwickelt?!

Viel Glück!
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moepens
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Re: Unzulässige Ablehnung Cannabis *Erste Hilfe*

Beitrag von moepens »

Martin Mainz hat geschrieben: Mi 21. Jul 2021, 11:44dann sind es bis zu 5 Wochen Zweit ab Antragstellung bis zur Entscheidung. Ansonsten tritt die automatishe Genehmigungsfiktion ein, der Antrag ist dann erst mal bewilligt, die KK kann das aber nachträglich noch anders entscheiden.
Das hat sich leider zum Nachteil der Patienten geändert, es besteht nach Ende der Frist lediglich ein vorläufiger Leistungsanspruch, der Arzt kann bis zur endgültigen Entscheidung "gutgläubig" verschreiben.
Siehe https://www.aerztezeitung.de/Wirtschaft ... 09828.html
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Martin Mainz
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Re: Unzulässige Ablehnung Cannabis *Erste Hilfe*

Beitrag von Martin Mainz »

Martin Mainz hat geschrieben: Mi 21. Jul 2021, 11:44..., die KK kann das aber nachträglich noch anders entscheiden.
Deswegen der Satz.
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yansche
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Re: Unzulässige Ablehnung Cannabis *Erste Hilfe*

Beitrag von yansche »

Hey Martin, es ist noch keine Ablehnung da, d.h. ich warte aktuell noch die 5 Wochen ab (wird so wie ich die Frau der VIACTIV verstanden habe sowieso an den MDK gehen). Kurz noch zu den Fragen: Ja es war ein längeres Gespräch obwohl sie nur sagen wollte das der Stempel fehlt... Ich lasse dann auch mal die Spekulationen sein, einfach abwarten - werde sehen wie es nun weiter geht.

Danke für's Verschieben und auch für die lieben Willkommensgrüße :)
yansche
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Re: Cannabis Antrag / Attest / Inhalt

Beitrag von yansche »

Habe vor einigen Tagen die KÜ durch die VIACTIV beantragt - PTBS
Da ich bereits Privatrezepte eingelöst habe und hier lesen konnte die Frage: Darf ich das wirklich nicht angeben und wieso sollte ich lügen wenn ich danach gefragt werde? Es ist in der Tat so, dass ich bereits einige Rezepte einlösen konnte... ich war natürlich auch ehrlich bei den Angaben...

Die KÜ mache ich auch aus finanziellen Gründen... bin seit 2020 arbeitsunfähig, 15 % Behinderung, durch die PTBS nicht voll arbeitsfähig... Der Therapie-Erfolg ist gerade, dass ich von fünf Psychopharmaka weg bin (nehme absolut nichts mehr ein) - nur noch Cannabis, kaum noch körperliche Symptome wie Migräne, chron. Rückenschmerzen ... ich bin ein ganz anderer Mensch der fast täglich zum Fitness geht/ wieder in der Gesellschaft sein kann, sich soziale Sachen aufbaut... Aber gut, bisher läuft alles noch - will gerade nichts festmachen.
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Martin Mainz
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Re: Cannabis Antrag / Attest / Inhalt

Beitrag von Martin Mainz »

An sich geht das die KK zur Kostenübernahme nix an, andererseit zeigt es, daß es wirkt. Solange deine Arzt*in hinter dir steht, sollte das kein Problem sein, das ist wirklich das Wichtigste. Ich würde auch eher bei der Wahrheit bleiben.

PS: Deine ersten Beiträge sind jetzt auch hier, passt besser.
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CannaPhil
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Re: Diverse Fragen zum KK-Fragebogen

Beitrag von CannaPhil »

Hallo zusammen,

Ich habe heute die Eingangsbestätigung für meine KÜ bekommen.

Seltsamerweise steht darin:


"Bitte beachten sie: Diese Mitteilung entspricht den gesetzlichen Bestimmungen des Patientenrechtegesetzes. Ihr Antrag befindet sich noch in der Prüfung. Durch diese Mitteilung tritt die Genehmigungsfiktion nach Paragraph 13 Abs. 3a Satz 6 SGB V nicht ein. Zur Wahrung Ihres eventuellen Leisungsanspruchs empfehlen wir ihnen , davon abzusehen, sich die Leistung vor Entscheidung der Krankenkasse auf eigene Kosten zu beschaffen. EIN KOSTENERSTATTUNGSANSPRUCH BESTEHT IN DIESEM FALL NICHT.


Ich dachte ab Antragsstellung , und bei erfolgreicher KÜ , werden die Rezepte übernommen ?


Bin für jede Antwort dankbar...
moepens
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Re: Cannabis Antrag / Attest / Inhalt

Beitrag von moepens »

Vermutlich dient das entweder zur Abschreckung oder um juristisch unterstellen zu können, nicht "gutgläubig" zu handeln falls die Frist zur Entscheidung abläuft und die Genehmigungsfiktion eintritt. Das ist dann nämlich Voraussetzung zur Verschreibung mit Aussicht auf Kostenrückerstattung bis zum Urteil der Kasse. Ob das die Absicht ist müsste aber ein Rechtsexperte beurteilen...
yansche
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Re: Cannabis Antrag / Attest / Inhalt

Beitrag von yansche »

Martin Mainz hat geschrieben: Mi 21. Jul 2021, 22:44 Solange deine Arzt*in hinter dir steht, sollte das kein Problem sein, das ist wirklich das Wichtigste.
Die Ärztin steht wohl hinter mir und auch hinter vielen anderen Patienten mit PTBS/ K-PTBS. Ich fand so schön wie sie sagte (und das ist jetzt nicht gelogen): "Gegen Trauma gibt es keine Medikamente/ d.h. Standardtherapie - Punkt"
Das hat mir viele Sorgen genommen, gezeigt wie sie eben keine Göttin in Weiss ist sondern mir hilft Cannabis sauber und legal zu bekommen - Vielleicht hilft euch das nicht direkt aber es hat mir gezeigt einige Menschen denken um, auch Ärzte. Wir als Patienten haben auch eine große Verantwortung - Danke, dass Ihr hier aktiv seid - melde mich sobald es Neuigkeiten gibt (mein Antrag sollte nä. Woche zum MDK gehen).
Bin bereit den Weg bis zum Ende zu gehen, auch für andere.
Cannabispatient420
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Re: Diverse Fragen zum KK-Fragebogen

Beitrag von Cannabispatient420 »

CannaPhil hat geschrieben: Do 22. Jul 2021, 22:28 Hallo zusammen,

Ich habe heute die Eingangsbestätigung für meine KÜ bekommen.

Seltsamerweise steht darin:


"Bitte beachten sie: Diese Mitteilung entspricht den gesetzlichen Bestimmungen des Patientenrechtegesetzes. Ihr Antrag befindet sich noch in der Prüfung. Durch diese Mitteilung tritt die Genehmigungsfiktion nach Paragraph 13 Abs. 3a Satz 6 SGB V nicht ein. Zur Wahrung Ihres eventuellen Leisungsanspruchs empfehlen wir ihnen , davon abzusehen, sich die Leistung vor Entscheidung der Krankenkasse auf eigene Kosten zu beschaffen. EIN KOSTENERSTATTUNGSANSPRUCH BESTEHT IN DIESEM FALL NICHT.


Ich dachte ab Antragsstellung , und bei erfolgreicher KÜ , werden die Rezepte übernommen ?


Bin für jede Antwort dankbar...
Ich denke, dass die da nur abschrecken wollen. Natürlich hat die Genehmigungsfiktion immernoch Rechtsgeltung, sofern der KÜ-Antrag vollständig UND mit Nachweisen abgegeben wurde. Dann vergeht die Frist der KK, und wenn noch nichts da ist, ist die KK einfach "zu faul" oder "zu hilflos", gegen deinen Antrag zu entscheiden.
hans-dieter
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Re: Cannabis Antrag / Attest / Inhalt

Beitrag von hans-dieter »

Sehe ich auch so. Aber sie haben natürlich damit Recht, dass Du die Kosten nicht im nachhinein erstattet bekommst, falls du dir vorher schon was auf eigene Rechnung kaufst. Da habe ich schon viele mitbekommen, die deshalb nachher frustriert waren.
Also entweder auf die Entscheidung warten oder in den sauren Apfel beißen und selbst bezahlen..
CannaPhil
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Re: Cannabis Antrag / Attest / Inhalt

Beitrag von CannaPhil »

Ergebnis des MDK-Gutachtens: Medizinische Voraussetzungen für Leistungsgewährung eingeschränkt oder teilweise erfüllt -> Fachärztliche psychatrische Mitbeurteilung sowie die Konsultation eines schmerzmedizinischen Zentrums wird dringend empfohlen!


Was empfehlt ihr mir ?




ich bin bis jetzt bei keinem Psychater gewesen. Am 20. Okt startet meine multimodale Schmerztherapie !


In dieser Schmerztherapie arbeiten sie auch mit Blüten, aber man muss für die 2 Wochen Therapiezeit seine Medikamente inkl. Blüten selber dabei haben.


Was kann ich sonst noch tun ?

Ich hab einfach keine Ahnung wie ich das machen soll. Es war schon so schwer einen Arzt zu finden der den Antrag unterschreibt. Und jetzt noch einen Psychologen zu finden der dem Cannabis ebenfalls positiv gegenüber steht wird schwierig werden, denke ich...
moepens
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Re: Cannabis Antrag / Attest / Inhalt

Beitrag von moepens »

Vor allem: die Ruhe bewahren :) Vielleicht genügt ihnen die Unterstützung der multimodalen Therapie bzw. der zugehörigen psychologischen Betreuung. Vielleicht möchtest du auch eine Psychotherapie anfragen, das kann uU etwas dauern. Im Endeffekt gibt das dem verordnenden Arzt Sicherheit.
Franziskaner
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Medizinisches Cannabis Kasse?

Beitrag von Franziskaner »

Hallo zusammen,
Ich würde mir gerne Medizinisches Cannabis verschreiben lassen aufgrund ADHS, Angststörung, Depression, Schlafstörungen. Ich habe jetzt auch 2-3 Ärzte gefunden einmal 1 Kassenarzt und dann 2 Private. Meine Frage wäre. Wie läuft es mit der Kasse damit man es bezahlt bekommt? Oder muss man erst für eine Bestimmte Zeit bei einem Privat oder Facharzt sein welcher die Blüten auf Privat verschreibt?
Was empfiehlt sich denn zu sagen wenn man gefragt wird wieviel und ob man privat raucht?
Ich bedanke mich.
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Martin Mainz
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Re: Cannabis Antrag / Attest / Inhalt

Beitrag von Martin Mainz »

Hallo Franziskaner und willkommemn im Forum.

Bitte lies dich zum Thema in diesem Thread ein, in den ich auch deinen Beitrag verschoben habe. Es gibt auch andere Threads, die sich bei Ablehnung mit dem Widerspruch befassen, die Suche hilft dir hier weiter.

Generell: Der Arzt schreibt den Antrag (der vom Patienten auch mit vorbereitet werden kann), dann geht das an die KK, die schickts meist wiederrum dem MDK und der prüft. Das kann bis zu fünf Wochen dauern und dann sollte Zusage oder Ablehnung kommen. Je nach dem muss man weiter schauen. Nach fünf Wochen kannst du auch in Richtung Genehmigungsfiktion gehen (die ist aber nicht mehr dauerhaft wie früher).
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Hausi91
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Registriert: Fr 15. Sep 2023, 11:21

Antrag zur Kostenübernahme

Beitrag von Hausi91 »

Guten Tag,

Ich bin absolut frisch in der Thematik, also bitte steinigt mich nicht wenn ich hier falsch bin.

Ich war eben bei meinem Hausarzt und er würde mit mir den Antrag auf kosten Übernahme stellen.
Er meinte Es reicht völlig formlos da etwas einzureichen, nun kennt man aber die lieben Krankenkassen..

daher meine frage wo kann man sich Hilfe holen zur Antrag Stellung ?

gibt es einen Leitfaden wie so etwas am besten aussieht und was rein muss ?
Scienta
Beiträge: 2
Registriert: Mo 5. Nov 2018, 05:04

Kostenübernahme für Cannabisblüten genehmigt

Beitrag von Scienta »

Hallo zusammen,

ich bin so froh das der Kampf endlich vorüber ist. Wenn man gesund ist kann man vieles so im vorbeigehen machen aber mit gesundheitlichen Einschränkungen ist so manches doch schon ein Gewaltakt gewesen.
Umso mehr hat mich folgende Nachricht erfreut

"Guten Tag ....,

wir haben die Stellungnahme des Medizinischen Diensts (MD) erhalten. Aufgrund des Gutachtens genehmigen wir den Antrag auf Anwendung von Cannabisblüten bei Ihnen.
Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt kann auf Grundlage dieser Bewilligung jedoch auch ein anderes Cannabispräparat verordnen.
Die Entscheidung, ob und in welchem Umfang ein Cannabispräparat auf einem Betäubungsmittelrezept (BtM-Rezept) verordnet wird, trifft ausschließlich Ihre behandelnde Ärztin bzw. Ihr behandelnder Arzt.
Bitte besprechen Sie mit ihr bzw. ihm Ihren weiteren Behandlungsverlauf.

Für Ihre Behandlung wünschen wir Ihnen alles Gute."


Wobei ich überhaupt keine Blüten haben möchte. Mir wäre ein Extrakt mit einem ausgeglichenen THC/CBD Verhältnis zuträglicher aber das werde ich mit meinem Arzt besprechen.
Ich bin meinem Arzt sehr dankbar das er mir nie auch nur einen einzigen Euro für ein BTM Rezept abgenommen hat und auch die Kostenübernahme ging von ihm aus. Nachdem der MDK das erstmalig abgelehnt hat, hat sich der Doc mit mir Samstags hingesetzt um die Fragen zu beantworten. Auch das hat er kostenlos gemacht.
Ein anderer Arzt der sich auf Cannabinoide spezialisiert hat wollte so um die 600++,- EUR für Gespräche haben + ggf. noch mehr für zusätzliche Untersuchungen.
-> naja...

Ich drücke allen schwer erkrankten ganz fest die Daumen das euch auch geholfen wird.

Viele Grüße
Sesshin
Beiträge: 15
Registriert: Mi 1. Feb 2017, 15:02

Hilfe bei Kostenübernahmeantrag und Ärzte

Beitrag von Sesshin »

Hi Mitnand!

Ich habe folgenden Fall und bräuchte dringend Eure Hilfe.

Ich leide seit Kindheit an 360 Tage Migräneanfälle im Jahr. Ich habe eine solide Dokumentation, Schmerzklinik Kiel inklusive. Ich habe alles marktübliche ausprobiert bis auf Opiate. Tilidin hab ich mal kurzfristig von einer bekannten probiert, ist aber nicht aktenkundig und hat nicht gewirkt.

Cannabis ist das einzige was mir hilft. Ich bin in 2017 bereits gegen die HKK wegen der Kostenübernahme vorgegangen, in dem ich eine einstweilige Verfügung durchgesetzt habe. Sie hatten die Genehmigungsfiktion verpasst. Das Gericht bestätigte ebenso die schwere der Erkrankung aber ich konnte nicht glaubhaft machen dass eine Verbesserung in Aussicht sei, obwohl sie bereits eingetreten war. Diese Verfügung war leider befristet und ich musste dann ins Ausland so dass das Verfahren eingestellt werden musste.

In 2021 hab ich erneut Anlauf mit der TK genommen und bekam natürlich wieder eine Ablehnung vom MdK. Forderung: Schmerztherapeutsche + Suchtmedizinische Stellungnahme und eine Begründung warum andere marktübliche Therapien nicht eingesetzt werden könnten wie zB. Zahnbehandlung, Physiotherapie, Psychotherapie etc.

Hab dann einen Anwalt eingeschaltet aber nachdem mein damaliger Arzt über 2 Jahre gebraucht hat um eine Stellungnahme zu schreiben (einen anderen Arzt konnte ich nicht finden) habe ich aufgegeben und den Widerspruchsverfahren eingestellt.

Nun bin ich inzwischen in ein anderes Bundesland, nach Bayern, gezogen und möchte erneut Antrag stellen. Ich war bereits beim Neurologen der gleich, nach dem ich erzählt habe, dass Cannabis das einzige sei was hilft, Cannabis auch von sich aus befürwortete und verschreiben wollte. Nachdem mir ausgerutscht war dass es bereits in der Vergangenheit Probleme mit der Kasse gab, zog er den Schwanz ein und meinte mit der Kasse möchte er nichts zu tun haben. Sicher aus Angst vor Regress.

Gestern war ich bei einem nichtsigen Schmerztherapeuten, der meinte Cannabis sei “sicher keine präventiv-medikation. Er meinte Schmerzen sind meist psychologisch begründet und er müsse mich zuerst zum Psychologen schicken. Außerdem würde er sich an die Diagnosen des Schmerz-Klinik Kiels halten. Ich solle in Januar wieder kommen. Als ich fragte was ich in der Zwischenzeit gegen die Schmerzen tun soll meinte er, er halte sich da raus da er noch keine Diagnose stellen kann (obwohl er die Diagnosen des Schmerzklinik Kiels angeblich übernimmt). Abgesehen sagt die Schmerzklinik Kiel deutlich, Migräne ist eine angeborene, unheilbare Erkrankung dem man nicht auf die Psyche schieben kann.

Ich nehme inzwischen ca. 30 Triptane im Monat, (was deutlich zu hoch ist, max. 10 sind erlaubt), und besonders als chronischer Migräniker mit hohem Blutdruck steigt dadurch die Gefahr auf einen Schlaganfall, ganz zu schweigen von der Leber.

Ich benötige dringend Abhilfe und weiß nicht mehr weiter.

Meine Idee ist zu dem Neurologen mit ausgefüllter Kostenübernahmeantrag zu gehen um dazu zu überreden den zu unterschreiben. So viel ich weiß, sobald die Kasse die Kostenübernahme bestätigt kann der Arzt nicht mehr in Regress genommen werden. Stimmt das? Wie überzeug ich ihn an besten?

Desweiteren, wie kann ich die Kasse überzeugen dass eine Verbesserung der Schmerz bereits eingetreten ist? Diese lassen sich ja nicht messen.

Und wie begründe ich (in Vorarbeit für den Arzt) dass weitere Therapien nicht möglich oder sinnvoll seien.

Wie würdet ihr hier weiter verfahren?

Bin ziemlich am Ende meiner Kräfte und bin um jede Hilfe dankbar.

Grüße

Sesshin
moepens
Beiträge: 996
Registriert: Fr 16. Jun 2017, 07:45

Re: Hilfe bei Kostenübernahmeantrag und Ärzte

Beitrag von moepens »

Hallo, ich habe eine sehr ähnliche Diagnose, jedoch haben Kasse/MDK nach dem Gesetz 2017 die KÜ beim Erstantrag positiv beschieden.
Mit der Erkrankung sind viele Emotionen verbunden, die man erstmal bewältigen muss. Auch weil es manchen Patienten sehr gegen die Migräne selbst hilft würde ich eine verhaltenstherapeutische Unterstützung unbedingt empfehlen. Außerdem gibt es dem verschreibenden Arzt Sicherheit.

Lass die Triptane möglichst weg! Nicht nur weil sie kaum helfen, man handelt sich auf Dauer einen medikamenteninduzierten KS ein. Außerdem gibt es Migränearten, bei denen Triptane kontrainduziert sind. Opioide sind übrigens ebenso kontrainduziert, wegen mangelnder Wirksamkeit und beeinträchtigter Darmtätigkeit.

Warum gehst du zu Neurologen und nicht zum Schmerztherapeuten? Klar kann man auf einen aufgeschlossenen Neurologen treffen, aber die Verbände haben sich konträr zu Cannabis positioniert und das trägt nicht zur Sicherheit beim Therapeuten bei. Außerdem kann alles medizinische ebenso gut in einer Schmerztherapie geregelt werden. I.d.R. haben Neurologen obendrauf am wenigsten Zeit für den einzelnen Patienten. Dann stehen sie vor der Wahl, für welchen Patienten sie keine Zeit haben - und als angehender KÜler beansprucht man leider viel Zeit.
Regressgefahr besteht leider immer, das tritt aber wirklich selten ein. Je mehr du ausprobierst, umso besser kann sich der Arzt dahingehend absichern.

Hast du das MDK Gutachten und kannst du es anonymisiert teilen?
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