Dronabinol Intoleranz und finanzieller Ruin

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PaterPapas
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Dronabinol Intoleranz und finanzieller Ruin

Beitrag von PaterPapas »

Also ich will euch mal berichten wie es einem erkrankten geht wenn er versucht solch ein Medikament zu bekommen :

Ich bin schwer erkrankt seit Beginn 2011 ich habe einen Dauerschwindel 24 Stunden am Tag wie auf einem Schiff und ganz diffuse Schmerzen.

Nichts wurde gefunden 17 Monate von Klinik und Arzt zu Arzt dazu haben sich mittlerweile eine Angststörung aufgebaut da ich mich nicht mehr aus dem Haus traue vor Angst der Schwindel wird wieder so schlimm das ich es nicht zurück schaffen könnte das ganze ist verbunden mit Panikatacken und vor kurzem wurde festgestellt das ich eine chronische Borreliose habe die wahrscheinlich das ein oder andere meinen Beschwerden ausgelöst.
Man hat mich von Arzt zu Arzt geschickt alles wurde versucht 7 antidepressiva Psychologe usw...... Mensch keiner checkt das alles durch den Dauerschwindel ausgelöst wurde es ist zum verrückt werden wenn den ganzen Tag sich alles um dich rum bewegt !! :roll:

Ich hatte im Internet von einem Fall gelesen von einem jungen Schweizer der wie ich über Jahre schon einen dauerschwindel hatte und daraus Angst und Panikatacken aufgebaut hat sein Arzt sagte da sie schon austerrapiert sind nach nun über 15 Monaten versuchen wir mal etwas und verschrieb ihm dronabinol. Nach nur drei bis sechs Monaten war der Schwindel und alle Beschwerden weg. Er konnte sogar wieder arbeiten gehen!!!

Natürlich wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nichts von Borreliose und dachte mir na das könnte doch meine Rettung sein. Also den Bericht ausgedruckt ab damit zum Hausarzt und dann dort vorgesprochen. Hätte ich gewusst was dann passiert hätte ich es nie gemacht. Der Hausarzt der mich seit 9 Jahren betreut sagte:

Ich glaube du spinnst , das darf doch wohl nicht wahr sein wie kommt du auf solch einen Scheiß da könnte ich auch gleich sagen zieh dir jeden Tag einen Joint rein. Oder ist das dein Problem etwa kiffst du und deine Beschwerden sind folgen vom canabis Konsum und du suchst nur eine Möglichkeit legal dran zu glömmen ich musste mir was anhören.

Und das ich als Nichtraucher wo ich nichts bis jetzt niemals mit solchen "Mitteln" Zutun hatte.

Als er dann fertig war dankte ich ihm für seine Einschätzung mich als Drogensüchtigen zu betrachten und sagte vielen dank ich bitte um sofortige Aushändigung aller meiner Daten und Akten du kannst mich in Zukunft am A....L...en.

Der gleiche Arzt fütterte mich über 6 Monate mit lorazepam nur so viel dazu wer es kennt der weiß wie schnell man davon abhängig ist schrecklich einfach. Aber erstmal vertraut man ja der Ärzteschaft und dieses mittel ist ja für einen Arzt nicht schlimm aber THC verschreiben Gott bewahre :oops:

Nun war ich natürlich total sauer erst mal über die Reaktion und dann noch das mir verweht wurde vielleicht doch eine Lösung oder mittel zu bekommen das mir helfen könnte. :oops:

Nun recherchierte ich ohne Ende weiter im Internet ich stieß über joutube und einige andere Seiten auf einen Arzt aus Österreich diesen kontaktierte ich er konnte es nicht verstehen das man es mir verwehren würde und erklärte mir es gibt eine Vereinigung von Ärzten canabis als Medizin die Ärzte die in dem verband drin sind behandeln auch damit. So erfuhr ich das es leider nur eine Hand voll Ärzte sind aber zu meinem Glück einer 35 km von mir nur weg sei.

Meine Frau machte mir den Termin ich nahm meine Unterlagen mit und was soll ich sagen nach ca 1 Stunde Untersuchung und Einsicht meiner Krankengeschichte hatte ich das Rezept in der Hand. Nun ab mit meiner Frau in die Apotheke dort war man erst überfordert da die sich schlau machen mussten wie es hergestellt wird denn die bestellen 100 prozentiges THC schaut aus wie Zuckerrübensirup und ist zäh wie Leder diese wird dann gelöst in öliger Lösung wie in meinem fall da ich es gegessen habe oder es wird in alkoholhaltiger Lösung gelöst für die Leute die Raucher sind die können es dann dampfen was halt besser wirkt.

Nun was soll ich sagen ich habe es gute 3 Monate gemacht dann war das Geld alle mir hat es nicht gegen meinen Schwindel geholfen aber nun der Hammer meine angststöhrung war fast auf eine Minimum verschwunden und auch meine Panikatacken Depressionen alles wurde immer besser zum ersten mal seit über einem Jahr konnte ich wieder raus einkaufen oder mal einen kurzen Spaziergang machen ihr könnt euch nicht vorstellen wie toll das war wenn man seit Monaten nur Zuhause auf dem Sofa liegen konnte . Nun pausiere ich weil wegen der chronischen borreliose jetzt 6 Monate mein Körper in hohen dosen Antibiotika gepumpt wird und die Ärzte haben ja kein Verständnis für dieses mittel und wenn ich Pech habe würden sie mir noch die Borreliose Therapie Versagen.

Leider habe ich zu allen Schmerzen und Schwierigkeiten auch wieder die Angststörung sehr sehr stark mitlerweile genau wie vor dem dronabinol bin ich wieder der sklave meiner Wohnung und kann diese nicht verlassen.

Nun bin ich in die volle Erwerbsminderung's Rente gerutscht und somit werden die Chancen geringer das ich nach dem Antibiotika wieder mit dronabinol beginnen kann um den Rest in den Griff zu bekommen nun hab ich zwar einen Arzt der es mir verschiebt aber nicht mehr monatlich die 480€ ums es zu bezahlen es ist eine Schweinerei da gibt es etwas was einem hilft aber es ist nicht bezahlbar. Darf dies denn so sein in der heutigen Zeit wozu zahlt man die Krankenkasse wenn sie nichts mehr übernehmen und dann aber Millionen Gewinne erzielen :evil: :twisted: :evil:

So ich hoffe Euch so etwas Einblick gegeben zu haben wie es einem ergeht wenn man den offiziellen weg gehen möchte!!
Ich dachte ich muss es einfach mal hier einstellen wie es einem ergeht wenn man schwer krank ist und einem Hilfe versagt wird.

Gruß Pater :cry:
mr wayne
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Re: Dronabinol Intoleranz und finanzieller Ruin

Beitrag von mr wayne »

Das ist ja unglaublich.
Vor allem die Reaktion deines ehemaligen Hausarztes. Den würde ich auf jeden Fall bei einer Ärztekammer melden.
Hausärzte sind eh oft falsche Vertrauenspersonen auf diesem Gebiet. Leider muss man die aber als Erste fragen.

Mich würde interessieren wie alt du bist, falls man fragen darf und in welchem Bundesland du lebst.

Hätte ich solche Beschwerden wie du sie hast und noch die finanziellen Probleme (nur Reiche können so was legal bezahlen), dann wäre mir alles langsam egal und ich würde es mir anders besorgen. Stichwort: Anbauen.

Denn anscheinend hat der Staat dich aufgegeben und verhindert gleichzeitig eine angemessene Therapie, die dir eventuell irgendwann so helfen könnte, dass du arbeiten könntest.

Das soll aber kein Aufruf von mir sein illegal Cannabis anzubauen. Das sage ich, um kein Ärger zu bekommen.

Ich kann dich aber verstehen. Ich habe zwar kein Schwindel und auch keine Borreliose, aber bin seit einem Unfall Schmerzpatient und angewiesen auf ein mittel-starkes Opioid was ich gerne durch Cannabis ersetzen würde, da die Wirkung bei Opioide ja nach einiger Zeit nachlässt und es gleichzeitig stark abhängig macht. Außerdem bin ich wie du seitdem Sklave der vier Wände und habe Angst es zu verlassen. Da ich aber im Elternhaus wohne werde ich Cannabis nicht anbauen - solange es illegal ist. Denn ich will die bei Problemen mit der Justiz/ Staat nicht mit reinziehen.
Blarto
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Re: Dronabinol Intoleranz und finanzieller Ruin

Beitrag von Blarto »

Ich finde diesen Fall auch sehr schlimm. Aber Cannabis illegal zu konsumieren kann keine Lösung sein, insbesondere da dabei die Gefahr besteht, dass Streckmittel, die höchst giftig sind, enthalten sind.
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bushdoctor
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Re: Dronabinol Intoleranz und finanzieller Ruin

Beitrag von bushdoctor »

Blarto hat geschrieben:Aber Cannabis illegal zu konsumieren kann keine Lösung sein, insbesondere da dabei die Gefahr besteht, dass Streckmittel, die höchst giftig sind, enthalten sind.
Ja, es bleibt eigentlich nur der hochgradig illegale Eigenanbau als Alternative.

interessant wäre in Deinem Fall herauszufinden, wie natürliches Cannabis bei Dir wirkt. Es kann gut sein, dass durch das CBD und die anderen Cannabinoide deine Beschwerden deutlicher gelindert werden. Dronabinol enthält nur teil-synthetisches THC, da fehlt ganz viel von der Heilkraft des natürlichen Hanfs!

Einigermaßen streßfrei kann man das aber nur in Holland ausprobieren. Ich würde zu einer Indica-lastigen Sorte raten, aber keine reine Indica nehmen (Northern Lights, AK-47, White Widow, ... die "Klassiker" halt)
PaterPapas
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Re: Dronabinol Intoleranz und finanzieller Ruin

Beitrag von PaterPapas »

Also so viel zu mir ich bin gerade mal 35 Jahre und schon in die volle Erwerbsminderung gerutscht nach nur 13 Jahren die ich gearbeitet habe bis dahin. Ich lebe mit meiner Frau im Südwesten Deutschlands.

Zu natürlichem Cannabis kann ich leider keine Auskunft geben ich weiß nicht wie es bei mir wirkt da ich noch nie welches genommen / probiert habe. (Vor allem als Nichtraucher ist das bestimmt eh nicht so einfach)

Ich wollte mich halt immer an die Gesetze halten und nun ganz ehrlich haben weder ich noch meine Frau eine Ahnung wie und woher beziehen geschweige denn wie der Anbau betrieben wird.

Zumindest ist das der stand momentan aber vielleicht ist es wie mit allem der Mensch ist lernfähig und in der Not frisst der Teufel .. :evil: ..............usw.... :twisted: .....

Viele Möglichkeiten bleiben mir ja leider eh nicht.

Lieber Gruß und danke für Eure Anteilname
PaterPapas
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DrGonzo
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Re: Dronabinol Intoleranz und finanzieller Ruin

Beitrag von DrGonzo »

...wieder eine traurige geschichte.
das menschen mit einer krankheit ihre medizin nicht bekommen dürfen werde ich nie begreifen.
für mich ist das unmenschlich!

ich weiss nicht ob du diese seite schon kennst, vielleicht können die dir auch noch irgendwie weiter helfen:
http://selbsthilfenetzwerk-cannabis-medizin.de

ansonsten solltest du natürlich so viel öffentlichkeit schaffen wie möglich und immer lernfähig bleiben.
Zuletzt geändert von DrGonzo am Do 15. Nov 2012, 21:52, insgesamt 1-mal geändert.
Für einen rationalen und verantwortungsvollen Umgang mit psychoaktiven Substanzen und Menschen die sie konsumieren.
Marshall
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Re: Dronabinol Intoleranz und finanzieller Ruin

Beitrag von Marshall »

Ich finde das einfach nur traurig.

Ich kann, und will, nicht verstehen wie man jemandem der krank ist und eine für sich gute Medizin gefunden hat kriminalisiert und in den finanziellen Ruin treibt.
In meinen Augen ist sowas unterlassene Hilfeleistung und fahrlässige Körperverletzung.
Wenn ich solche Berichte lese wünsche ich mir hier amerikanische Verhältnisse. Da wird, was Hanf angeht, wenigstens noch echte Demokratie gelebt und man hat als Patient gute Chancen sein Recht durchzusetzen.

Ich hoffe inständig das sich auch bei uns bald was ändern wird. Der Zustand wie er jetzt ist ist nicht hinnehmbar.

Wieviele Schmerzpatienten müssen sich noch das Leben nehmen? Wieviele Krebspatienten müssen noch inhaftiert werden weil sie ein dutzend Hanfpflanzen in ihrem Schlafzimmer anbauen? Wieviele Menschen mit Depressionen müssen noch ihren Job verlieren weil sie aufgrund der Nebenwirkungen von Antidepressiva nicht arbeiten gehen können obwohl sie lieber Cannabis nehmen würden.
Die momentane Rechtslage in D empfinde ich einfach nur noch als pervers!
Staubsaugervertreter verkaufen Staubsauger. Versicherungsvertreter verkaufen Versicherungen. Warum sollten Volksvertreter da aus der Art schlagen?

WIR sind die breite Bevölkerung!
Hanf
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Re: Dronabinol Intoleranz und finanzieller Ruin

Beitrag von Hanf »

Hallo Pater,
als ebenfalls Betroffener kann ich dir sagen,dies kennen fast alle Patienten denen Cannabis hilft.
Auch ich wurde etliche Male als Abhängiger hingestellt,auch obwohl von mir ganz klar und breit erklärt wurde das ich seid Monaten kein Krümmel konsumiert habe und es darum nicht geht.
Ebenfalls brachte ich tonnenweise Infos mit in die Praxen.
Auch wurde ich bereits aus einigen Paraxen geworfen,auch schon mit Androhung der Polizei,also wegen Hausfriedensbruch und und und.Man verliert eben den Glauben an einen großen Teil unserer Ärzteschaft.Vorallem interessant finde ich das alle Möglichen BTM´s verschrieben werden,und das tonnenweise,aber wenns ums Nebenwirkungsarme Cannabis geht,dann wird schnell zugemacht.
Was ich damit sagen will,laß die Ohren nicht hängen und informiere dich umso mehr.Gib nicht auf,es ist deine Gesundheit.
Wie Grooveman schon sagte setze dich mal mit
selbsthilfenetzwerk-cannabis-medizin.de
in Verbindung,ebenfalls wäre sicherlich hilfreich
http://www.cannabis-med.org
Zuletzt geändert von Hanf am Fr 15. Feb 2013, 16:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Aleã
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Re: Dronabinol Intoleranz und finanzieller Ruin

Beitrag von Aleã »

Noch nie gehört, dass die Drogenprohibition meißten die Unschuldigsten treffen, nämlich Patienten, Wissenschaftler und Ärzte? (den die müssen Gesetze unter Beobachtung einhalten. Drogendealer wollen und dürfen das nicht...)
Es gibt sogar andere Vermutungen, wo mit typisch drogenprohibitischen Argumenten Medikamente ausländischer Pharma-Firmen auf Anraten von BigPharma verboten werden oder eingeschränkt, da sie "zu innovativ" sind. Naja ich sage später wo anders etwas zu meiner Verschwörungstheorie. :lol:
bushdoctor hat geschrieben:
interessant wäre in Deinem Fall herauszufinden, wie natürliches Cannabis bei Dir wirkt. Es kann gut sein, dass durch das CBD und die anderen Cannabinoide deine Beschwerden deutlicher gelindert werden. Dronabinol enthält nur teil-synthetisches THC, da fehlt ganz viel von der Heilkraft des natürlichen Hanfs!
Dronabinol lässt sich (theoretisch) sogar mit CBD mischen. CBD ist sogar nicht einmal im BtMG eingetragen.
Nun pausiere ich weil wegen der chronischen borreliose jetzt 6 Monate mein Körper in hohen dosen Antibiotika gepumpt wird und die Ärzte haben ja kein Verständnis für dieses mittel und wenn ich Pech habe würden sie mir noch die Borreliose Therapie Versagen.
Echt das würden diese tun? Ist das nicht sogar strafbar (unterlassene Hilfeleistung etc.). Ich bin kein Arzt aber was würde denn eigentlich überhaupt dagegen sprechen währenddessen weiter Dronabinol zu nehmen. Gibt es theoretische Probleme mit dem Immunsystem oder sind die da etwa so drauf wie "Sorry! Wir behandeln keine THC-Konsumenten." ? oO

und erklärte mir es gibt eine Vereinigung von Ärzten canabis als Medizin die Ärzte die in dem verband drin sind behandeln auch damit. [...] nach ca 1 Stunde Untersuchung und Einsicht meiner Krankengeschichte hatte ich das Rezept in der Hand.
Welche Vereinigung ist das (ist die österreichisch?), kann man mir den Namen der Vereinigung schicken?

Echt so schnell kann das doch gehen, wenn man einen freidenkenden Arzt hat? Normalerweise kommen doch immer Sätze bei atypischen Medikamenten wie: "Das muss ein Experte für Borreliose etc. machen" , "Bei der langen Krankengeschichte bin ich leider nicht der richtige Ansprechpartner, dass sollte der momentane behandelnde Arzt weiter machen..." , "Bei diesem speziellen langjährigen Fall sollte..." , "Das geht nicht, da die Krankenkasse ...." , "Das können nur ausgebildete Experten verschreiben..."

Jedenfalls ist es bei mir so. :roll: Manche Ärzte wissen sogar weniger wie es in Wahrheit ist, als die Sprechstunden-Hilfen...

Vielleicht hilft das:

Vom verschriebenen Arzt eine ausdrückliche Empfehlung für die Weiterbehandlung von Dronabinol und evtl. zudem eine Anbindung an eine (für Borreliose, Angstpatienten, etc.-forschende) Universitätsklinik, die es ebenfalls befürwortet.

Das hat den Vorteil, dass sowohl die KK es wahrscheinlicher übernehmen könnte & , dass andere behandelnden Ärzte in Erklärungsnot kämen würden, weshalb diese eine weiterführende Behandlung mit THC, die von einem Prof. der Universität befürwortet wird, ablehnen. Verantwortung müssten die niedergelassenen Ärzte zwar auch ohne Uni übernehmen, aber mit Uni im Nacken sei jedes Mittelchen plötzlich "offen". :|


@Offtopic:
Der gleiche Arzt fütterte mich über 6 Monate mit lorazepam nur so viel dazu wer es kennt der weiß wie schnell man davon abhängig ist schrecklich einfach.
Mittlerweile sage ich eher, dass Benzos nicht wie Smartis verschrieben werden - sondern wie Cannabis im Sinne von "sei ein Breitband-Psychopharmakon und helfe gegen alles". Selbst Quetiapin würde ich eher als Breitband bezeichnen, als Benzos. oO

Mit den Benzos ist das auch eine Sache mit dem tödlichen kalten Entzug, der bei einer GABA-Wirkung eben auftritt. Mir fällt keine BtM Anlage I-II Droge ein, die ein ähnliches Problem hätte. Die Desinformiertheit und die Paranoia vor Opioiden ist unglaublich irrational...
Vorallem interessant finde ich das alle Möglichen BTM´s verschrieben werden,und das tonnenweise,
Interessanterweise:

a. Werden nur BtMs kleiner Packungen verschrieben, die nicht vom BtM erfasst sind (Benzos, Barbiturate, Tilidin mit Naloxon, andere 'Downers') - diese dann aber oft mehrmals hintereinander....
b. Sind Medienpropaganda wichtiger für viele Ärzte als tatsächliche Informationen und man selber als jeweiliger Fall. z.B. könnte ich mir nicht vorstellen, wie man mir je Dexamfetamin verschrieben hätte damals, wäre es nicht zur selben Zeit als Fertigarznei hergestellt worden und alle Pharmareferenten mit "Studien-Infos" durch die Gegend fuhren.
c. Ist das mit Nicht-BtM auch manchmal so schlimm. Manche Medikamente sind trotz Diagnose schwerer zu bekommen als BtM-Rezepte (z.B. Reboxetin/Atomoxetin vs. MPH). Einen Arzt nach DXM bei Husten fragen könnte wohl ebenfalls schwerer sein als Codein.

Tja komisch... die Politik meint man müsste die Verschreibungen der Ärzte regulieren da sie zu oft leichtfertig verschreiben würden, obwohl die momentan häufigsten Medikamente größeren Schaden und Abhängigkeiten verursachen, als würde man z.B. andere Drogen "leichtfertig" verschreiben.
Gleichzeitig wird Tilidin eingeschränkt, weil es in den Medien häufiger erwähnt wurde, als z.B. andere Opiate oder Benzos, die eher missbraucht werden - während Tilidin in den USA ein Totalverbot hat und...

...komische Welt nicht war. Und der Threadersteller ist ein Teil davon ^^

Seit der letzter BtMG-Änderung wird auch öfter von einem "Rückschritt in der Schmerztherapie" geredet. Dennoch halten es viele Medien für wichtiger wie z.B. das "Killer-Schmerzmittel Tilidin nun eine Droge sei". Substanzen verdienen es einfach nicht, die selbst in der Medizin eingesetzt wird, so runter gemacht zu werden. Keine!
mr wayne
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Re: Dronabinol Intoleranz und finanzieller Ruin

Beitrag von mr wayne »

Aleã, ich bekomme seit mehreren Jahren Tilidin+Naloxon.
Meiner Meinung nach ist es das beste niedrig-potente Opioid.
Kaum Nebenwirkungen, wie bei anderen wie z.B. Tramadol. Als Retard-Form wirkt es lange und zuverlässig.

Die Suchtgefahr bei Tilidin kann ich aber verstehen, da es schon bei niedrigen Dosierungen einen sehr angenehmen Rausch bzw. Gefühl hinterlässt - was bei Retard-Form deutlich abgesenkt wird und die Suchtgefahr nicht so dermaßen schlimm werden kann wie in Tropfenform.
Die schmerzstillende Wirkung ist auch besser als bei Tramadol.

Ich persönlich finde, dass Tramadol gefährlicher ist als Tilidin+Naloxon (schon alleine wegen der Neben- & Wechselwirkungen). Deswegen kann ich nicht verstehen wieso Tilidin in vielen Ländern nicht erhältlich ist bzw. sogar verboten, aber dafür Tramadol. Und auch die damalige Hetzkampagne gegen Tilidin war erstaunlich und übertrieben.

Nichtsdestotrotz, hält die anfängliche schmerzstillende Wirkung bei Opioiden wie Tilidin nicht lange an und man ist angewiesen auf eine Erhöhung. Somit steigt die Suchtgefahr auch + dieses typische Matsch in der Birne bei hochdosierten Opioiden. Ich nehme immer eine mehr oder wenige niedrige Dosierung, damit ich im Alltag wenigstens was machen kann und nicht dieses Match-in-der-Birne Gefühl habe.

Aber am liebsten würde ich umsteigen auf Cannabis, weil ich keine Lust habe alle 7 Wochen zum Arzt zu gehen und Rezept zu holen + diese Angst im Kopf zu haben, dass man eventuell als Abhängiger betrachtet wird (bei Ärzten/ Schwestern oder Apotheker), der das Zeug nur holt, um sich zu berauschen und nicht wegen Schmerzen. Außerdem wird die schmerzstillende Wirkung nach längerer Zeit eher schwächer (trotz gleicher Dosierung) und Nebenwirkungen wie leichte Übelkeit am Morgen steigen/ halten sich (das bedeutet dann auch keinen Hunger zu haben<->man nimmt eventuell ein wenig ab). Zusätzlich sollte man die Suchtgefahr bei Tilidin nicht auf die leichte Schulter nehmen. Beim Absetzen kann es wirklich sehr unangenehm werden + mehrere Tage schlaflose Nächte + wenn man als Schmerzpatient eh schon Schmerzen hat, dann bekommt man die noch in intensiver Phase zurück. Das alles wäre bei Cannabis unvorstellbar.

Ach wie schön wäre es seine eigene Medizin zu Hause anzubauen, oder von einem Hausarzt zu bekommen, der von Cannabis mehr halten würde als von Tilidin + die Krankenkasse es ohne zu meckern bezahlen würde.
Aber das ist in Deutschland alles eh nur ein Traum.
PaterPapas
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Re: Dronabinol Intoleranz und finanzieller Ruin

Beitrag von PaterPapas »

Hallo Aleä und auch ein hallo an alle anderen die mir geschrieben haben erst mal danke dafür. Die letzten Wochen gibt es mir so schlecht dass es mir nicht möglich war euch zu antworten bzw. Zu schreiben Sorry. :!:

Also ich werde einfach mal anfangen einige fragen zu beantworten.

Die Frage wie das natürliche wirkt kann ich leider nicht beantworten. Denn um ganz ehrlich zu sein ich weiß nicht einmal wie ich dazu kommen sollte. Somit steht mir ein Versuch ja nicht zur Verfügung. Außerdem habe ich viel zu viel Angst wer weiß was man da für Zeug bekommt wenn man rausgefunden hätte woher überhaupt. Das ist irgendwie keine Lösung und die Angst ist zu groß. :?

Dann wurde gefragt warum ich pausiere mit dem dronabinol.

Dies hat ganz einfach zwei Begründungen der Internist bei dem ich bin hällst nichts von cannabis bzw. Dronabinol und aus Angst das er mich nicht behandelt hab ich dann lieber aufgehört zudem bin ich jetzt ganz ehrlich ich bin ja nun in die volle erwerbsunfahigkeits rente gerutscht und es ist mir unmöglich die 400€ monatlich für die Tropfen auf zu bringen ich kann mir wenn meine Frau und ich uns alles extrem vom Mund absparen höchstens in Zukunft nur noch 1 bis 2 Monate leisten im Jahr wir haben es uns durchgerechnet es ist einfach alles sehr sehr unfair. :shock:

Na da ist das Thema 2 Klassen-Gesellschaft ja mal wieder bewiesen.

Nun hat man den Arzt und ein Medikament das einen gut über den Tag bringen kann aber es ist einfach nur unbezahlbar auf Dauer. :(

Zum Thema Wechselwirkung die gibt es nicht zwischen dronabinol und Antibiotika also währe es kein Thema dies weiter zu nehmen.

Das traurige ist das ich auf Grund der Beschwerden auch immer mal wieder auf die benzos zurück greifen musste seit ich kein Dronabinol mehr nehme in den letzten Wochen dies musste ich unter dronabinol überhaupt nicht mehr es ist einfach alles total beschissen.

Und der Witz zu den Benzos sagt kein einziger Arzt etwas die fragen nur ob man noch welche hat oder sie noch welche aufschreiben sollen dies ging mir beim Hausarzt , Internist und auch beim Neurologen so ist das zu fassen? :oops:

Ich bin wirklich momentan total verunsichert und weiß nicht genau was ich tun soll.

Lieber Gruß und ein guter Rutsch euch wenigstens ins neue Jahr
Euer
Pater
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Re: Dronabinol Intoleranz und finanzieller Ruin

Beitrag von bushdoctor »

PaterPapas hat geschrieben: Dann wurde gefragt warum ich pausiere mit dem dronabinol.

Dies hat ganz einfach zwei Begründungen der Internist bei dem ich bin hällst nichts von cannabis bzw. Dronabinol und aus Angst das er mich nicht behandelt hab ich dann lieber aufgehört zudem bin ich jetzt ganz ehrlich ich bin ja nun in die volle erwerbsunfahigkeits rente gerutscht und es ist mir unmöglich die 400€ monatlich für die Tropfen auf zu bringen ich kann mir wenn meine Frau und ich uns alles extrem vom Mund absparen höchstens in Zukunft nur noch 1 bis 2 Monate leisten im Jahr wir haben es uns durchgerechnet es ist einfach alles sehr sehr unfair. :shock:

Nun hat man den Arzt und ein Medikament das einen gut über den Tag bringen kann aber es ist einfach nur unbezahlbar auf Dauer. :(
Kopf hoch! Nach dem aktuellen Gerichtsurteil (noch nicht rechtskräftig) kannst Du einen Antrag auf Eigenanbau stellen, falls die Kasse die Kostenübernahme für Dronabinol verweigert:
ACM: Oberverwaltungsgericht Münster: Patienten dürfen Cannabis zur Selbsttherapie anbauen

Du brauchst nur einen Arzt, der Dir bescheinigt, dass Dronabinol bei Dir gut hilft und dann wird die Kasse schon zahlen... falls nicht: Eigenanbau wegen "übergesetzlichen Notstands"!

Als Zwischenlösung würde ich Dir einen Ausflug nach Amsterdam empfehlen. In guten Koffieshops gibts Vaporisierer, mit denen auch Nichtraucher gut inhalieren können. Eine indica-dominante Hybridsorte kannst Du beim "Budtender" erfragen.
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Re: Dronabinol Intoleranz und finanzieller Ruin

Beitrag von Florian Rister »

bushdoctor hat geschrieben: Kopf hoch! Nach dem aktuellen Gerichtsurteil (noch nicht rechtskräftig) kannst Du einen Antrag auf Eigenanbau stellen, falls die Kasse die Kostenübernahme für Dronabinol verweigert:
ACM: Oberverwaltungsgericht Münster: Patienten dürfen Cannabis zur Selbsttherapie anbauen

Du brauchst nur einen Arzt, der Dir bescheinigt, dass Dronabinol bei Dir gut hilft und dann wird die Kasse schon zahlen... falls nicht: Eigenanbau wegen "übergesetzlichen Notstands"!

[...]

Dafür müsste er allerdings erstmal einen Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung durch die Bundesopiumstelle stellen. Und dafür braucht er einen Arzt, der ihn dabei unterstützt. Das scheint hier nicht gegeben zu sein.

@Pater: Ich weiß nicht wie intensiv du schon mit deinem Arzt gesprochen hast, aber ich würde ihm noch mal ganz drastisch deine Leiden schildern, und wie stark dir Dronabinol hilft. Ganz subjektiv. Und die Situation in der du steckst eindeutig beschreiben. Dadurch dass du kein illegales Cannabis konsumierst, und ihm das auch sagst kann er eigentlich gar nicht davon ausgehen, dass du ein Junkie auf Beschaffungstour bist. Du kannst ihm auch erklären, dass du die Ausnahmegenehmigung brauchst, um die Kosten zu reduzieren. Dein Arzt hat Schweigepflicht! Er darf auch nicht andere Behandlungen einstellen, nur weil du deine Lage schilderst.

Dein Arzt MUSS dich rein theoretisch dabei unterstützen, ein dir hilfreiches Medikament auch zu erhalten. Sollte das auch auf mehrmaliges Drängen nicht passieren, empfehle ich dir dich an die Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin zu wenden, um einen Arztwechsel einzuleiten.

All das könnte dich natürlich viel Zeit und Geld kosten, aber sobald man die Ausnahmegenehmigung hat, kann man illegal Cannabis anbauen ohne dafür vor Gericht belangt zu werden. (Rechtfertigender Notstand)
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Re: Dronabinol Intoleranz und finanzieller Ruin

Beitrag von bushdoctor »

groooveman85 hat geschrieben: Dafür müsste er allerdings erstmal einen Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung durch die Bundesopiumstelle stellen. Und dafür braucht er einen Arzt, der ihn dabei unterstützt. Das scheint hier nicht gegeben zu sein.
Korrigiert mich bitte, aber ein Antrag auf Eigenanbau IST doch (im Erfolgsfalle) eine Ausnahmegenehmigung, oder nicht?
Muss man wirklich erst (nicht erstattungspflichtige) Cannabisblüten aus den Niederlanden ausnahmegenehmigen lassen, bevor man einen Antrag auf Eigenanbau stellen kann, nachdem einem schon Dronabinol NICHT von der Kasse erstattet wird?

Für mich sagt das Urteil des OVG Münster etwas anderes, muss aber zugeben, dass ich es nicht komplett gelesen habe.
groooveman85 hat geschrieben: Dein Arzt MUSS dich rein theoretisch dabei unterstützen, ein dir hilfreiches Medikament auch zu erhalten.
Absolut richtig! Alles andere wäre (strafbare!) unterlassene Hilfeleistung.
groooveman85 hat geschrieben: All das könnte dich natürlich viel Zeit und Geld kosten, aber sobald man die Ausnahmegenehmigung hat, kann man illegal Cannabis anbauen ohne dafür vor Gericht belangt zu werden. (Rechtfertigender Notstand)
Nur der Begrifflichkeit wegen: Ein übergesetzlicher Notstand liegt dann vor, falls ein Gericht im Einzelfall so urteilt. Es braucht theoretisch keine Ausnahmegenehmigung von der Bundesopiumstelle, um aus "übergesetzlichem Notstand" heraus Cannabis für eigene, medizinische Zwecke anbauen zu "dürfen".
Um den "Notstand" vor Gericht rechtfertigen zu können, sollte es ausreichen, dass die Krankenkasse die Kostenerstattung ablehnt und der Angeklagte keine Mittel besitzt, um SEIN DRINGEND BENÖTIGTES Medikament auf legalem Wege besorgen zu können.

Wichtig ist natürlich, dass man einen Arzt hat, der bestätigen kann, dass Cannabis/Dronabinol dieses Medikament ist!
Um einen guten Arzt kommt PaterPapas in keinem Falle herum!
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Re: Dronabinol Intoleranz und finanzieller Ruin

Beitrag von Florian Rister »

Ja du hast völlig Recht, ein übergesetzlicher rechtfertigender Notstand kann auch ohne "Ausnahmegenehmigung zum Erwerb" greifen, allerdings kann man auch mit einer solchen Ausnahmegenehmigung an einen miesen Richter kommen und Pech haben.

Ich persönlich schreibe halt lieber, dass man sich erst um eine Ausnahmegenehmigung kümmern sollte. Selbst wenn der Antrag abgelehnt wird, kann man immerhin im Nachhinein vor Gericht belegen, dass man versucht hat alle legalen Wege auszuschöpfen.
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Re: Dronabinol Intoleranz und finanzieller Ruin

Beitrag von bushdoctor »

groooveman85 hat geschrieben:(...) allerdings kann man auch mit einer solchen Ausnahmegenehmigung an einen miesen Richter kommen und Pech haben.
Ja, es hängt eigentlich immer vom Richter/Gericht ab. Selbst belegen zu können, dass man alles "erlaubte" getan hat, hilft einem bei den unteren Instanzen oft nicht. Die Richter dort sind meist zu feige... So bleibt einem nur der mühsame Weg durch die Instanzen, bis einem "höchstrichterlich" dann doch Gerechtigkeit widerfährt...!

Manchmal zweifelt man einfach an unserem sogennanten "Rechtsstaat".
groooveman85 hat geschrieben: Ich persönlich schreibe halt lieber, dass man sich erst um eine Ausnahmegenehmigung kümmern sollte. Selbst wenn der Antrag abgelehnt wird, kann man immerhin im Nachhinein vor Gericht belegen, dass man versucht hat alle legalen Wege auszuschöpfen.
Ich bin vollauf Deiner Meinung, zumindest was den "Allgemein-Fall" betrifft.
Wir sollten abwarten, bis das Urteil vom OVG Münster rechtskräftig ist. Ich denke, der ACM wird sich dann nochmal dazu äußern, wie in Zukunft verfahren werden kann/soll.

PaterPapas hilft das leider so schnell nicht weiter...
In seinem Fall sähe ich die Chance, es mit Dronabinol auf Rezept weiter zu probieren.
Falls die Krankenkasse die Kosten nicht übernehmen will, dann sollte er direkt einen Antrag auf Eigenanbau stellen. Das dann rechtskräftige Urteil vom OVG Münster im Rücken sollte dann soviel Druck auf die Kasse ausüben, dass sie ZAHLEN WERDEN. Man will ja schließlich keine Präzidenzfälle künstlich generieren, solange es mit ein bißchen Geld verhindern kann.
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Re: Dronabinol Intoleranz und finanzieller Ruin

Beitrag von Aleã »

(Zwar habe ich erst dadurch Kraft erhalten hier etwas zu schreiben, bin aber noch im Stimulanzien-Rebound, also nicht wundern, wenn Worte und Satzteile sowie Grammatik verschluckt sind. ^^)
bushdoctor hat geschrieben: Du brauchst nur einen Arzt, der Dir bescheinigt, dass Dronabinol bei Dir gut hilft und dann wird die Kasse schon zahlen... falls nicht: Eigenanbau wegen "übergesetzlichen Notstands"!
[...]
Ich weiß nicht wie ihr das sieht, aber es ist auch möglich die Kasse anzuklagen wegen "übergesetzlichen Notstands". Ich meine... häääh? :lol: :lol: Zwar weiß ich nicht wie es in Wirklichkeit ist, aber wenn der Arzt bescheinigt, dass Dronabinol "das beste und momentan hilfreichste Medikament für den Patienten ist" zahlt auch die Kasse. Jedenfalls war dies bei meinen nicht-zugelassenen Ausland-Medikamenten (damals) so.
groooveman85 hat geschrieben: Dafür müsste er allerdings erstmal einen Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung durch die Bundesopiumstelle stellen. Und dafür braucht er einen Arzt, der ihn dabei unterstützt. Das scheint hier nicht gegeben zu sein.
Man wird hingehalten ohne Ende. Ich schätze die Zeit vom Arzt bis zum Antrag inkl. Dronabinol-Versuch bis zum Eigenanbau: mindestens 24 Monate, höchstwahrscheinlich das mehrfache mehr.

@Pater: Ich weiß nicht wie intensiv du schon mit deinem Arzt gesprochen hast, aber ich würde ihm noch mal ganz drastisch deine Leiden schildern, und wie stark dir Dronabinol hilft. Ganz subjektiv. Und die Situation in der du steckst eindeutig beschreiben.
Das würde ich auf keinen Fall tun! Da dies nur den Arzt bestätigt, dass er Cannabisabhängig sei!
Das kann man machen wenn man benzodiazepinabhängig ist (zumal ein Entzug tödlich ist, dann verschreibt auch jeder Arzt weiter), aber doch nicht bei Cannabis! xD

Immer noch nicht kapiert?! (sorry, dass ich so unhöflich bin!)

Die allgemein-anerkannte Meinung ist:

Cannabis = Raucht man in 1. Linie wegen dem Rausch und der schön-anfühlenden Abhängigkeit, nicht wegen dem Genuss!
Alkohol = Trinkt man in 1. Linie wegen den Genuss, nicht wegen dem Rausch und der Abhängigkeit!
Benzodiazepine und keine BtM-Rezept-Medikamente = Nimmt man in 1. Linie wegen der Krankheit. Wer sich damit ständig berauscht ist krank und muss geholfen werden!
BtM-Medikamente = Nimmt man in 1. Linie wegen der Krankheit. Aber in Wirklichkeit fragen fast alle Leute bis auf wenige schwere Ausnahmen, die auch alles handschriftlich und mit höchstens 1 Monat alten Klinikaufenthalten beweisen müssen ihn nur wegen den Rausch oder es auf dem Schwarzmarkt weiter zu verkaufen. Daher so wenig wie möglich verschreiben!
Medikamente, die der Arzt nicht täglich einsetzt oder noch nie etwas von gehört hat = Erst recht nicht verschreiben!


Genau so ist das auch bei Ärzten und somit wird man hingehalten und sollte andere Sachen probieren. Ich will nicht sagen, dass so alle Ärzte sind, aber es sind schon ein sehr sehr großer Teil. Jedenfalls da ich in letzter Zeit viele konsultiert hatte (über Hausärzte, Psychiater, Neurologen) und mal nach deren "Freudigkeit medialverpöhnte Drogen" zu verschreiben unbeabsichtigt (da ich ja tatsächlich krank bin und mir gerade die benötigten Medis ausgehen) "getestet". Es war nicht einmal Cannabis aber es war dennoch immer das o.g.

Das sieht man auch in den Kommentaren vieler News:

Cannabis und andere Drogen konsumiert man in 1.Linie wegen dem Rausch und nichts anderes! Andere Medikamente seien sicherer und deshalb zugelassen, dafür könnte man doch jeden Arzt und Anästhesisten (z.B. bei verbotenen Opiaten) fragen, wenn man es nicht glaubt, dass man alle Drogen nicht als Medikamente verwenden kann...

Das ist völlig an der Realität vorbei und stark gesundheitsschädlich, aber es zeigt, wie weit sich der Krieg gegen Drogen in den letzten Jahrzehnten sich ausgebreitet hat und es niemanden wirklich interessierte außer die, die ohnehin kaum Kraft haben sich zu wehren. Und vor allem wie "extrem" es schon geworden ist, dass sogar niemand diese Missstände glaubt...
Dadurch dass du kein illegales Cannabis konsumierst, und ihm das auch sagst kann er eigentlich gar nicht davon ausgehen, dass du ein Junkie auf Beschaffungstour bist.
Der Gedanke ergibt sich IMO dadurch, dass man nach Dronabinol fragt, also Cannabis... das reicht, dass der Arzt es erst recht nicht verschreibt.
Man verliert so ziemlich viele Selbstbestimmungsrechte, wenn man nach einem "gelben Rezept" fragt oder nach einem Stimulanz. Wenn man vorher andere Ärzte oder in der Klinik war, erst recht, da man auf deren Berichte wartet...

Es gibt viele solcher Ärzte und daher sollte man nicht den selben Fehler wie ich machen und versuchen sie zu "überzeugen". Wenn sie es einmal nicht wollen oder sogar auf andere verweisen, wollen sie es immer nicht. Erst wenn man ein Arzt hat, der kein Mittel jeglicher Art ausschließt, hat man einige Chance.
Du kannst ihm auch erklären, dass du die Ausnahmegenehmigung brauchst, um die Kosten zu reduzieren. Dein Arzt hat Schweigepflicht!
Wenn man direkt so gierig ist, denkt jeder "normal-denkende" Arzt von einer 0815-Unität, dass man nur selber Haschisch anbauen will...

... das es bedeutet, dass man erst Recht leidet steht dann außen vor. ^^ Jemand der Dronabinol verschreiben möchte, würde zwar unterstützen, die anderen jedoch eben nicht...

Er darf auch nicht andere Behandlungen einstellen, nur weil du deine Lage schilderst.
Das darf er nicht. Er darf aber mit den betreffenden Ärzten telefonieren (als Konsulat...oder so) und seine "Empfehlung" abgeben. Wenn man Glück hat ist man sein Cannabis vom verschriebenen Arzt dann los. ^^
Auch darf er "nichts verschreiben" - was einer eingestellten Behandlung IMO gleichkommt.
Dein Arzt MUSS dich rein theoretisch dabei unterstützen, ein dir hilfreiches Medikament auch zu erhalten. Sollte das auch auf mehrmaliges Drängen nicht passieren, empfehle ich dir dich an die Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin zu wenden, um einen Arztwechsel einzuleiten.
theoretisch...

Mal etwas anderes: Wäre es nicht besser DIREKT den Arzt zu wechseln, statt zuerst auf die Antwort der ACM zu warten? Man könnte doch die ACM fragen, welcher Arzt sich in dem Bereich auskennt. Ob die Diskussion zwischen Arzt und ACM wirklich Erfolg zeigt, steht immer offen. Gerade Hausärzte verschreiben ohnehin "weiter" , wenn ein Spezialist, das Dronabinol bereits verschreiben hat. Ich finde man sollte (ACM kann zwar nicht schaden) den Arzt kontaktieren, der das Dronabinol verschrieben hat.

Andererseits herrscht sicherlich auch ein Konkurrenzdruck zwischen Ärzten. Ein Arzt aus "LSD-Sandoz-Land" hat wohl einem Deutschen Arzt nach dem Reinheitsgebot 1516 nichts zu sagen... ^^
All das könnte dich natürlich viel Zeit und Geld kosten, aber sobald man die Ausnahmegenehmigung hat, kann man illegal Cannabis anbauen ohne dafür vor Gericht belangt zu werden. (Rechtfertigender Notstand)
Nach Gesetz bleibt es natürlich auch mit Ausnahmegenehmigung weiter illegal (man hat nur eine Erlaubnis von einer Stelle, die es sonst nicht einmal Universitäten und Hochsicherheitslaboren gewährt...).

Andererseits frage ich mich - ich weiß nicht wie du das meinst:

Wenn die Ausnahmegenehmigung nur dafür da ist, dass Patienten vom Richter einen "Rechtfertigenden Notstand" bescheinigt bekommen.

Bedeutet das im Umkehrschluss, dass wegen der Einführung der Ausnahmegenehmigung, jeglicher Cannabisbesitz - selbst wenn man totkrank ist und mehrere Dronabinolfläschen verschrieben bekommen hat und 25 Diagnosen - anderer Gründe: Immer eine Straftat und niemals ein "medizinischer Notstand" ist?

Sag bitte nicht, dass das wahr ist oder du es so gemeint hast. Wenn ja sollte man dringend die Ausnahmegenehmigungen verbieten und anders für die Legalisierungsfrage ankämpfen! oO
Fraagender

Re: Dronabinol Intoleranz und finanzieller Ruin

Beitrag von Fraagender »

Hallo PaterPapas,

heftige Geschichte ... nur Mut!

Was ich interessant finde ist, dass mir auch mal chronische Borrelliose diagnostiziert wurde. Auch ich hatte Schwindelattacken - genau wie du sie beschreibst. Jedoch zum Glück nur vereinzelt und selten.

Wie wurde die chronische Borrelliose bei dir überhaupt diagnostiziert? Hilft die Antibiotika Behandlung bei dir?

Bei mir wurde nur anhand von einem Bluttest (anti-körper-test) und anhand meiner Beschwerden diagnostiziert. Aber Borrellien selbst NIE !

Habe/hatte zwei Ärzte die NICHT an Borrelliose bei mir glaubten. Auch eine intensive Antibiotikabehandlung hatte bei mir nicht angeschlagen.

Ich habe mich dann eingehender mit dem Thema Borrelliose befasst und da tut sich dann die nächste "Informationshölle" auf.

Ein großer Prozentsatz der angeblich Borrelliose Kranken hat gar kein Borrelliose. Antikörper sind kein Beweis für anwesend Borrellien. Aber das wirst du sicher wissen.

Ich habe auch mit Panickattacken, Depressionen, Dissoziativen Zuständen zu kämpfen und noch vielem mehr. Solche Dinge können ja auch von Borrelliose kommen, ich denke jedoch dass sie damit (in meinem Fall) nichts zu tun haben.

Antibiotika bei einer bereits chronischen Borrelliose sind meiner Meinung nach nichts weiter als ein Krieg gegen den Körper, der auf lange Sicht nicht gewinnbringend ist. Ich hatte mit vielen chronischen Patienten Kontakt, und hatte nach einer Woche "Studium" von Borrelliose selbst, mehr Ahnung als mein behandelnder Internist...

Internisten scheinen irgendwie schnell mit Diagnosen um sich zu schlagen und dann schön die Antibiotika-Tour zu fahren.

Es ist eigentlich schlimm und unhaltbar, dass man als Patient 1. teils mehr Ahnung hat 2. dies aus Angst nicht mitteilen darf/kann, weil sich der Arzt dann auf den Schlipps getreten fühlt

Dunkelfeldmikroskopie wäre ein Weg überhaupt nachzuweisen ob Borrellien vorhanden sind. ABer das ist dem Gesundheitssystem wohl zu aufwendig, weswegen diese Tests gar nicht erst gemacht werden. Müssen also privat bezahlt werden. Problem hierbei ist, dass die Borrellien ja an allen möglichen Orten sein können bzw schon gar nicht mehr in der Blutbahn sondern an/in Organen, was einen Nachweis natürlcih höchst schwierig erscheinen lässt.

Wenn natürlich viele absolut typische Merkmale einer Borrelliose vorhanden sind und man sich durch die Antibiotika "vorrübergehend" besser fühlt - kann das natürlich auch schon alles sagen.

Ich selbst habe Rheumatische Probleme, angehende Artritis, steifen Nacken und Rücken mit teils brutalen Schmerzen und auch 20fach erhöhte Entzündungswerte im Blut. Dennoch glaube ich bei mir nicht an Borrelliose, da ich dann alle Stadien VOR dem chronischen Stadium übersprungen haben müsste (was theoretisch möglich sein soll).

Was bei mir los ist wüsste ich auch gerne, aber das Vertrauen ins Gesundheitssystem habe ich schon lange verloren.

Bei meiner Recherche über Borrelliose bin ich auf ein Mittel gestossen, dass nachweislich hilft und den Körper nicht schädigt aber ... aber bevor ich hier "Vershwörungstheorien" über die Pharmaindustrie anstelle und damit womöglich noch paranoid erscheine halt ich mal meinen Mund. Mit Google und dem WWW hat heute jeder die Möglichkeit zu forschen.

Was vielleicht anzumerken wäre, wenn ohnehin Cannabis konsumiert werden sollte, ist: CBD (Bestandteil von Sativex und diversen Cannabissorten) wirkt Entzündungshemmend und sogar Antibiotisch - und zwar teils sogar in Fällen - in denen Antiobiotikum nichts bringt.

Und man möge mich schräg anschauen - aber ich glaube immer noch an die "Rick Simpson "Kur"" - bei der man ein Öl-Extrakt - langsam aufbauend bishin zu hohen Dosen über Monate zu sich nimmt. Dabei verwschinden - oh Wunder - rheumatische Beschwerden, Artritisbeschwerden, Diabetes kann komplett geregelt sein, Tumorvorsorge+Therapie und und und...

In diesem Sinne

PS: mich würde wirklich interessieren ob bei dir Antibiotika etwas bringen... ich weiß bis heute nicht ob ich Borrelliose habe - aber wenn Antibiotika nichts bringen wozu soll ich sie nehmen?
PaterPapas
Beiträge: 4
Registriert: Mi 14. Nov 2012, 21:06

Re: Dronabinol Intoleranz und finanzieller Ruin

Beitrag von PaterPapas »

Hallo fragender
Also das Antibiotika hat nichts gebracht bis jetzt in den letzten 3,5 Monaten der Schwindel ist weiterhin 24 Stunden present wie seit Feb.2011 meine Panikatacken und Depression sind wieder genau wie vor der dronabinol Behandlung leider wenn nicht sogar noch etwas stärker.
Jedoch versuchen wir momentan zu sparen damit ich mir wenigstens 1 bis 2 Monate das dronabinol wieder leisten kann damit ich wenigsten mal die paar Wochen bekomme um einfach etwas besser mit dem Schwindel und Beschwerden klar zu kommen. Ich kann das Haus nur noch verlassen mit Beruhigungsmittel mittel für Ärztebesuche aber selbst das klappt nicht immer.

Ich habe nun 3 Sorten Antibiotika genommen keines hat geholfen nun wird im Februar eins im Ausland bestellt welches in Deutschland keine Zulassung hat um dieses zu versuchen dies macht aber alles der Borreliose Spezialist. Sollte dies auch nichts bringen sind wir langsam aber sicher am Ende mit der Schulmedizin.

Wenn ich überlege dass ich unter dem Dronabinol den gleichen Schwindel hatte aber die Angst so zurück ging( nicht immer der Gedanke schwer krank zu sein und bald sterben zu müssen der Schwindel wurde eher unbewusst wahrgenommen) das ich sogar zusammen mit meinem Psychologen einkaufen war und selbst Dieser dieses Medikament als sehr Nutzvoll angesehen hat und seine Wirkung befürwortete. Nun ist es so das ich ohne Krücken nicht mehr laufen kann der Schwindel ist wieder present das ich nur liege und das Haus einfach nicht verlassen kann.
Ich hatte durch das Medikament wenigstens wieder einen Hauch Lebensgefühl so zu sagen.

Nur kurz da wir hier ja kein Forum sind über Borreliose bei mir wurden sie gefunden es gibt viele Tests die doch deutlich nachweisen können jedoch ,muss dies alles selbst gezahlt ( Ltt cd57 hinrnwasser USW...) werden weil die Borreliose besser gesagt die chronische nicht als Krankheit anerkannt ist ! Google mal Frau dr. Hopf Seidel dort gibt's ne Liste über Ärzte die sich in Deutschland spezialisiert haben darauf oder wende dich an sie selber wie ich es auch getan habe.
Alles weitere dann bitte per PN wenn du noch fragen hast bitte.

Gruß
Pater
Fraagender

Re: Dronabinol Intoleranz und finanzieller Ruin

Beitrag von Fraagender »

Hallo Pater, danke für die Antwort - ich schreib dir mal eine PN. :-)

Problem bei meinem Internisten war, dass er steif und fest behauptete es gäbe absolut keine andere Möglichkeit als Antikörpernachweis und allgemein die Blutwerte. Während ich im Netz genug Nachweise per Dunkelfeldmikroskopie gesehen habe...

Als Tipp für alle die u.U. Borrelliose haben : "Rizol-Öl"

Das soll vielen bei weitem besser helfen als Antibiotika und den Körper weniger schädigen. Mir wurde der tip von einem Naturheilkundlichen Arzt gegeben. Über google gibt es viele Erfahrungsberichte.

Mir selbst hat es leider nicht geholfen, weshalb ich auch den "glauben" aufgab Borrelliose zu haben.

Es gibt da noch ein Mittel... wer mehr darüber wissen will, bitte ne PN an mich.

Gruß
Antworten

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