(Kein) Verlangen nach Alkohol

Walter66
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Re: (Kein) Verlangen nach Alkohol

Beitrag von Walter66 »

2013 musste ich 5 Tage ins Krankenhaus wegen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung. Die habe ich sehrwahrscheinlich auf Grund eines Cocktails von Medikamenten und "gefährlichem" Alkoholkonsum bekommen. Je Wochenende ca. 2 - 3 Flaschen Wein und ggfls. noch bis zu 2 - 3 Bier. Unter der Woche war ich in der Regel trocken.

Nach dem ich die Gefahren der Bauchspeicheldrüse realisierte, "erlaubte" ich mir selber, wieder mit dem Kiffen (damals noch nicht medizinisch) anzufangen, nachdem ich mir sicher wahr, dass Cannabis die Symptome nicht verschlimmert.
Der Alkoholkonsum ist schlagartig runter, meine Blutwerte haben sich normalisiert.
Heute reicht eine Flasche Wein locker 3 Wochen. Mal trinke ich was, mal nicht und ich habe seltenst das Verlangen, mehr als ein Bier oder 1 - 2 Gläser Wein zu trinken. Jetzt, wo ich medizinisch Cannabis zu mir nehme, hat sich Alkohol noch weiter in den Hintergrund gedrängt. Gut, dass es Cannabis gibt. Besser wäre, wenn jeder frei entscheiden könnte, ob er - egal ob medizinisch oder zu Entspannungszwecken - Cannabis nicht den Vorzug gibt. Cannabis ist sicherlich nix für jeden, das ist ja klar, aber für viele eine weitaus bessere Alternative zur legalen Volksdroge.
littleganja

Re: (Kein) Verlangen nach Alkohol

Beitrag von littleganja »

@Walter66

Erstmal danke für deine Story! So wie du das schilderst so geht es fast jedem, Cannabis ist eine Ausstiegsdroge, jeden Heroinabhängigen den ich kannte hat auch gekifft und nicht weil er durch Cannabis an Heroin gekommen ist, sondern weil Cannabis sie weniger Heroin hat konsumieren lassen. Fakt ist wenn unsere Synapsen mit Stoff X besetzt sind ist kein Platz mehr für Substanz Y und wenn nur mit Zwang.

Ich drücke dir die Daumen dass du irgendwann überhaupt keinen Alkohol mehr willst bzw einen Eckel so wie ich entwickelst?!

Peace
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Hans Dampf
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Re: (Kein) Verlangen nach Alkohol

Beitrag von Hans Dampf »

littleganja hat geschrieben:@Walter66

Erstmal danke für deine Story! So wie du das schilderst so geht es fast jedem, Cannabis ist eine Ausstiegsdroge, jeden Heroinabhängigen den ich kannte hat auch gekifft und nicht weil er durch Cannabis an Heroin gekommen ist, sondern weil Cannabis sie weniger Heroin hat konsumieren lassen. Fakt ist wenn unsere Synapsen mit Stoff X besetzt sind ist kein Platz mehr für Substanz Y und wenn nur mit Zwang.

Ich drücke dir die Daumen dass du irgendwann überhaupt keinen Alkohol mehr willst bzw einen Eckel so wie ich entwickelst?!

Peace
Mein Cousin war die letzten Jahre seines Lebens trockner Alki und ist mit 55 an den Folgen (zucker, ...) gestorben.
Auf der Beerdigung bin ich dann mit dem einzigen Kumpel der anwesend war (der Rest Familie) ins Gespräch gekommen. Es stellte sich raus, dass seine Freunde meinem Cousin auch C. angeboten hatten, ihm aber die Wirkung zu „schwummerig“ war.
Wäre es damals schon legal gewesen und entsprechendes Wissen verbreiteter hätte er vielleicht mehr rumprobiert.

RIP
"Das Schöne an der Mitgliedschaft im DHV ist dass man nichts tun muss außer zahlen und die Legalisierung trotzdem voranbringt. Aktiv mit-Menschen reden und sie offen für Neues zu machen erzeugt aber die größte Wirksamkeit für eine L. hier in D."
Dopeworld
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Re: (Kein) Verlangen nach Alkohol

Beitrag von Dopeworld »

Also vorweg, ich bin kein Alkoholiker (38 Jahre). Aber habe es schon deutlich zu bunt getrieben. Bestleistung: 3,8 - 4,1 %%
ärztlich bestätigt. ;)

Ich will nur kurz sagen, ich bin froh Cannabis zu haben. Für mich ist das wie ausgleichende Medizin, egal ob viel oder wenig THC (CBD).

Mein Alkoholkonsum wäre sicher problematisch geworden ohne Ganja. Auch, wenn es hier ebenfalls unerwünschte Nebenwirkung gibt.
D O P E W O R L D
Frederico420
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Re: (Kein) Verlangen nach Alkohol

Beitrag von Frederico420 »

megrim hat geschrieben: Sa 3. Feb 2018, 10:49 Als ich noch kein Cannabis zur Behandlung meiner Krankheit hatte, war Alkohol alltäglicher Begleiter meines Lebens. Nach der Arbeit jeden Tag 1-2 Bier und am Wochenende gerne mal eine Flasche Wein und und daher ab und zu vom Wein ein Kater am nächsten morgen. Ich bin zwar aus dem Alter aus wo man feiern geht, aber dieser regelmäßige Alkoholkonsum war einfach "normal" für mich.

Seit ich Cannabis zu medizinischen Zwecken konsumiere habe ich kein oder nur ganz wenig Verlangen nach Alkohol. Das Feierabendbier ist komplett weggefallen und Wein gibts eigentlich nur noch zum Essen aber nicht mehr zum betrinken. Der schöne Nebeneffekt ist, dass ich ca. 3 kg weniger wiege als zu den Zeiten davor und das ganze ohne meinen Lebensstil oder meine Essensgewohnheiten zu ändern.

Kennt jemand ähnliches? Würde mich über einen Erfahrungsaustausch freuen.
Hey,

schön zu hören, dass du deinen Alkoholkonsum runterfahren konntest. Meiner Meinung nach wird über diesen potenziellen Nebeneffekt von Cannabis viel zu selten gesprochen.

Ich spüre ebenso weniger Verlangen nach Alkohol, wobei ich bisher nur Erfahrungen mit Cannabidiol und nicht mit THC gemacht habe.

Da ich aufgrund von diversen Problemen angefangen habe CBD zu konsumieren, ist mein Griff zur Flasche um einiges seltener geworden. Dieser Einfluss hat mich neugierig gemacht, weshalb ich mich ein bisschen informiert habe.

Zuerst einmal sind die Hauptgründe für übermäßigen Alkoholkonsum oft mit Schmerz, Schlafstörungen und Stress verbunden. Die Anwendung von Hanf kann diese Probleme gegebenenfalls verringern.

Alkohol stört das neurochemische Gleichgewicht im Gehirn wesentlich. Besonders die CB1-Rezeptoren werden mit dem Trinken verringert, womit maßgeblich das Endocannabinoidsystem negativ beeinflusst wird. Durch die Einnahme von CBD kann das Gleichgewicht wieder hergestellt werden.

Zum Einen scheint es, dass CBD den Blutalkoholspiegel reduzierend beeinflussen kann. Zum Anderen weisen erste Studien durch die Einnahme des pflanzlichen Wirkstoffes auf eine mögliche Leberregeneration hin.

Darüber hinaus vermuten Forscher, dass CBD Hirnschäden, welche durch starken Alkoholkonsum verursacht worden sind, ausgeglichen werden können. Das wäre besonders vielversprechend für die vielen gravierenden Langzeitfolgen des intensiven Trinkens.

Falls du mehr über die Studien erfahren willst, kann du dir die im Verzeichnis von diesem *Blogpost ansehen.

Allerdings muss ich darauf hinweisen, dass wahrscheinlich meine persönlichen Erfahrungen und die ersten Forschungsergebnisse nicht unbedingt auf jeden übertragbar sind. Es sollte auch bei starker Alkoholabhängigkeit auf jeden Fall der Arzt zuerst aufgesucht werden.

Ich hoffe das konnte dir weiterhelfe, alles Gute! :)
Zuletzt geändert von Martin Mainz am Mo 23. Aug 2021, 13:17, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: *Link gelöscht, bitte keine Links auf Verkaufsseiten posten
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FraFraFrankenstein
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Re: (Kein) Verlangen nach Alkohol

Beitrag von FraFraFrankenstein »

Cannabis hätte meinem Vater bestimmt auch geholfen. Er war Alkoholiker und ein starker Raucher. Mit 55 Jahren hat er die Diagnose Krebs bekommen, worauf er in die Frührente ging. Die Ärzte haben die folgenden Jahre damit verbracht nach dem Krebs zu suchen. Er bekam mit 57 Jahren einen Port eingepflanzt, um den Krebs direkter mit Chemo treffen zu können.

Mit 60 Jahren ist er elendig verreckt. Er war Austherapiert und hat sich selbst nur noch mit Morphium behandelt. Zu der Zeit wusste ich noch nicht viel über Cannabis und er hätte es bestimmt auch abgelehnt zu nehmen, da es ja illegal ist.

FraFra
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Re: (Kein) Verlangen nach Alkohol

Beitrag von Azure83 »

Ein wenig anknüpfend an meinen Vorredner - hat jemand Erfahrung, wie man seinem sehr bieraffinen Vater "schonend" vorschlägt, vllt mal Cannabis auszuprobieren? Er ist gerade 70 geworden und stark übergewichtig, was vor allem an den Kalorien der täglichen 4-5 Halben liegt. Mit Cannabis hat er jedoch gar keine Erfahrung, und ich habe so ein bisschen die Hoffnung, dass es (wie es bei mir der Fall ist) den Bierdurst ein wenig mildern könnte.

... und ja, ich weiß, dass es nicht die Lösung sein kann, ein Suchtmittel mit einem anderen zu ersetzen. Aber ich habe nach vielen gescheiterten Gesprächsversuchen mittlerweile die Vermutung, dass es anders nix wird :)
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Cookie
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Re: (Kein) Verlangen nach Alkohol

Beitrag von Cookie »

Ich halte die Idee für gut, auch wenn ich Dir keinen Anhaltspunkt liefern kann, wie Du es am besten angehst. Das hängt sicherlich von der Art und Weise ab, wie er darüber denkt. Wenn er relativ aufgeschlossen ist aber im Grunde nichts darüber weiß, reicht erst mal cannabisfakten.de als Einstieg ;). Vielleicht klappt es auch eher als Medizin als als Spaßbeschleuniger...

Ich bin selbst vor vielen Jahren den Alkoholdurst losgeworden, obwohl niemals die Gefahr bestand, dass ich danach süchtig werden könnte. Aber wer weiß, wie das heute wäre... jedenfalls wurde der Durst mit anhaltendem Cannabiskonsum immer geringer bis er gar nicht mehr vorhanden war.
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Azure83
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Re: (Kein) Verlangen nach Alkohol

Beitrag von Azure83 »

Danke für deine Antwort. Ja, ich denke schon, dass er generell aufgeschlossen ist. Lebt schon lange in einer Großstadt und arbeitet auch öfters mit Leuten aus dem Gesundheitsbereich zusammen, von daher denke ich schon, dass er die aktuellen Entwicklungen mitbekommt. Er hat wohl als junger Erwachsener das letzte von sehr wenigen Malen geraucht und fand es damals furchtbar, aber wer weiß, was die sich da reingezogen haben :-)

Danke für den Link, den kannte ich noch gar nicht. Das sieht nach einer ganz guten Ausgangsbasis aus.
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Re: (Kein) Verlangen nach Alkohol

Beitrag von Cookie »

Azure83 hat geschrieben: So 29. Aug 2021, 13:51 Er hat wohl als junger Erwachsener das letzte von sehr wenigen Malen geraucht und fand es damals furchtbar...
Er muss zum Konsumieren ja auch nicht rauchen! Vaporisieren und / oder Essen oder Trinken geht auch - und kommt ziemlich gut :P.
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FraFraFrankenstein
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Re: (Kein) Verlangen nach Alkohol

Beitrag von FraFraFrankenstein »

Ich denke meinen Vater zu überzeugen Cannabis zu nehmen, wäre ähnlich schwierig geworden, wie Neo aus der Matrix zu holen. :lol: Das ist jetzt schon fast 20 Jahre her. War eben eine andere Zeit. Ich hätte mich vielleicht auch selbst in höchste Schwierigkeiten gebracht, wenn die in der Autopsie einen Drogentest gemacht hätten. Wie gesagt, er war Austherapiert und bekam legal Morphium, was ein sehr starkes Opiat ist.

FraFra
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