Die echte Weedcard[tm]

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_Jan_
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Die echte Weedcard[tm]

Beitrag von _Jan_ »

Wie im Fred nebenan schon angedeutet:
Ich finde die Idee einer Weedcard, also einer "Lizenz zum Kiffen" sehr gut.

Ich stelle mir das wie folgt vor:
Mensch möchte mal testen ob Gras rauchen gut ist, im Coffeeshop oder CSC seines Vertrauens wird er aber freundlich abgewiesen und gebeten sich bei seinem Hausarzt eine Weedcard ausstellen zu lassen.
Also geht Mensch zum Hausarzt. Dort trägt sich ungefähr folgendes zu:

Zuerst macht der Arzt eine Gesundheitsprüfung. Das könnte mit einem Gespräch, das an Hand eines standardisierten Fragenkataloges geführt wird, beginnen. Die Fragen könnten unter anderem lauten:
  • Sind oder waren Sie von einer Suchterkrankung betroffen?
  • Haben Sie Kreislauf- und/oder Atemwegsbeschwerden?
  • Liegen psychologische Auffälligkeiten oder Vorerkankungen vor?
  • Fühlen Sie sich körperlich und mental dazu in der Lage Cannabis zu konsumieren?
Natürlich werden dann Atemwege und Kreislauf noch kurz geprüft. Wenn keine medizinischen Hinderungsgründe vorliegen, ist der erste Teil des "Zulassungsprozesses" abgeschlossen.

Danach folgt der zweite Teil:
"Multimedial unterstützt" wird der angehende Konsument grundlegend informiert, dabei werden unter anderem folgende Informationen weitergegeben:
  • Erwünschte und unerwünschte Effekte
  • Konsumformen und ihre Vor- und Nachteile
  • Warnung vor Teilnahme am Straßenverkehr und dem bedienen von gefährlichen Geräten.
Dem Patienten wird natürlich ausdrücklich Zeit für Fragen gegeben und das Angebot gemacht, jederzeit seinen Arzt zu konsultieren, wenn er gesundheitliche Nebenwirkungen oder Abhängigkeitsverhalten feststellt.

Wenn dann von Seiten des Arztes keine Bedenken bestehen, kann er die Lizenz zum rekreativen und/oder medizinischem Kiffen ausstellen.


Ich finde an dem US-Weedcard-Modell bedenklich, dass (seien wir ehrlich!) vermutlich min. 3/4 der Weedcard-Besitzer einfach just for fun kiffen, sich aber auf eine vermeintliche Medizinische Notwendigkeit berufen können ("es ist wegen meinen Kopfschmerzen und Einschlafstörungen", jaja..)

Diesen Fehler sollte man in Deutschland nicht begehen. Statt gemeinsam mit dem Arzt nach einer falschen Legitimation zu suchen, sollte Gesundheitsvorsorge und vor allem Aufklärung betrieben werden.

Ausserdem könnte man diese Lizenz entziehen, wenn der Besitzer Cannabis abgibt oder sonstigen drogenbezogenen Unfug macht. (Ach ja: in Sachen Abbauprodukte und Autofahren muss sich natürlich was tun, nicht dass Behörden gegeneinander arbeiten, wie in den USA)

Was sagt ihr dazu?
Ergänzt doch mal den Fragenkatalog bzw. die Punkte zur Aufklärung.
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BenjaminDieter
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Re: Die echte Weedcard[tm]

Beitrag von BenjaminDieter »

Im Allgemeinen finde ich die Idee super, bis auf ein kleines "aber" ^^
Zum Thema Atemwegserkrankungen habe ich nämlich eine ganz tolle Geschichte parat, die angeblich auf wahren Begebenheiten beruht (wer außer mir weiß das schon? :D). Die Geschichte geht so:

Es gab da mal so einen jungen Kerl, dem im Alter von 6 Jahren die Diagnose "Asthma bronchiale" gestellt wurde. Das Gefühl zu ersticken ist SEHR unschön! Und irgendwann, so im Laufe seines zwanzigsten Lebensjahres (also nach 14 Jahren Krankheit) kam dieser junge Kerl auf die Idee, einen Joint zu rauchen - und hatte keine Probleme! Ganz im Gegenteil, seitdem bekommt er wesentlich besser Luft ;)

Ich schätze, das liegt an der entzündungshemmenden Wirkung von Cannabis (Asthma ist quasi eine "chronische Lungenentzündung", wenn man so will). Im Gegensatz zu Cortison, welches normalerweise zur Medikation verwendet wird, hat Cannabis keine negativen Nebenwirkungen (wie Wassereinlagerungen etc.).

Jetzt bin ich wesentlich stärker Off-Topic geworden als ich wollte ^^ Ich drücke dennoch auf [Absenden] :P

Liebe Grüße,
Benjamin
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_Jan_
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Re: Die echte Weedcard[tm]

Beitrag von _Jan_ »

Hallo!

In dem Fall wäre die Weedcard ja völli gerechtfertigt. Mir ging es bei der Frage eher darum, ob der Arzt ein Ausschlusskriterium sieht, zB wegen möglicher allergischer Reaktionen oder so. In dem Fall sollte der Arzt natürlich auf "verbrennungsfreie" Konsumformen hinweisen.
Ich hoffe dass "der junge Kerl" mal einen Vaporizer ausprobiert hat :-)
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Bom
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Re: Die echte Weedcard[tm]

Beitrag von Bom »

um der offtopic noch einen draufzusetzen möchte ich mal den seedfinder ins gespräch bringen ;) da gibts ne eigene sektion für medical strains, die gut gegen asthma sind ;)

also ich finde die karte sehr gut, würde aber die bedingungen des kiffen dürfens und nicht dürfens etwas lockern... also im prinzip ist es ja jedem selbst überlassen, wie früh er an was sterben möchte ;) man könnte das ganze mal auf alkohol übertragen oder tabak...
ich finde ein aufklärungsgespräch äußerst sinnvoll, aber ich finde, man sollte nicht durch den "cannabisführerschein" durchfallen können, "nur" weil man an einer neigung zu psychosen leidet. person x mit neigung zu psychosen kommt so oder so an sein gras ran, wenn er/sie es drauf anlegt...

aber wie schon gesagt: die weeedcard als instrument der präventiven drogenaufklärung und die möglichkeit des kartenentzugs - find ich top!!!
Kommt, wir packens jetzt an!
_Jan_
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Re: Die echte Weedcard[tm]

Beitrag von _Jan_ »

Hey,

der Seedfinder ist wirklich eine gute Sache, zumindest Tendenzangaben über das Verhältnis von THC zu CBD sollten jedem Konsumenten bekannt sein. So kann man seine Abende besser planen :-)

Zu der Frage nach der Veranlagung zu Psychose:
Das ist auch nicht als "Ausschlusskriterium" gemeint, in dem Fall soll der Arzt entsprechend nachhaken, intensiver aufklären und auf seine bzw. andere Beratungsangebote hinweisen.
Letztlich ist es dann wieder Ermessenssache des Arztes dem Patienten die Weedcard auszustellen oder nicht.

Grüße
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Bom
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Re: Die echte Weedcard[tm]

Beitrag von Bom »

also ich persönlich bin davon noch nicht überzeugt... ich finde, es sollte jedermanns eigenes ermessen sein, cannabis zu konsumieren oder nicht. wenn herr mustermann anfällig für psychosen ist, es vom arzt "verboten" bekommt, aber trotzdem will (schließlich darf frau beispiel ja kiffen wie sie mag!), dann gibt es immernoch die möglichkeit über den schwarzmarkt/über umwege an cannabis zu kommen. ich spreche mich für aufklärung aus und eigenes ermessen.


Verbote schaffen Reize. Vor allem in Verbindung mit Unverständnis.


und hier sind die Medizinalhanfsorten in Anwendungsgebiete eingeteilt:
http://de.seedfinder.eu/research/medical/overview/
Kommt, wir packens jetzt an!
mr wayne
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Re: Die echte Weedcard[tm]

Beitrag von mr wayne »

Das mit den Suchterkrankungen finde ich ein wenig bedenklich.
Die deutsche Psychiatrie bzw. die deutschen Ärzte sind dermaßen paranoid vor Suchterkrankungen, dass schon einmaliger Konsum von bestimmten Drogen (auch Cannabis) schon als bedenkliche Suchterkrankung hingestellt wird. Passiert das (ob jetzt der Konsument es freiwillig zugibt oder der Arzt es irgendwie herausbekommt), dann hat man direkt die Arschkarte und muss kämpfen.

So ist das z.B. heute bei Schmerzpatienten, die davor eine Suchterkrankung hatten oder auch AD(H)S - Patienten, die wegen AD(H)S Drogen genommen habe und es dem Arzt gesagt haben (Methylphenidat bekommt man dann erst nach langer Zeit - wenn überhaupt). Und das obwohl einem AD(H)S - Patienten, der Drogen genommen hat eine Behandlung mit Methylphenidat helfen würde keine sonstigen Drogen oder sonst was zu nehmen.

In diesem Bereich ist Deutschland völlig rückständig. Ein Suchtkranker steht hier meistens mit dem Rücken zur Wand.

Kein Wunder, dass so viele ihren Arzt anlügen. Würde ich auch machen.

Deswegen sollte der Arzt bei so einer Gesundheitsprüfung solche Fragen wie z.B. die hier nicht zu ernst nehmen und im Hinterkopf behalten, dass Cannabis möglicherweise Menschen mit Suchterkrankungen helfen könnte (genau so wie AD(H)S - Patienten und Methylphenidat): Sind oder waren Sie von einer Suchterkrankung betroffen?

Aber so lange es in diesem Land unzählige Allgemeinärzte gibt, die sogar Suchtkranke aus ihrer Praxis schmeißen sollte man so eine Frage lieber nicht aufnehmen.

Außerdem sollte man diesen Begriff ''Suchterkrankung'' neu bewerten und es für jede Droge/ Genussmittel definieren. Die MPU zeigt ja auch wie man in Deutschland diesen Begriff absichtlich falsch verstehen kann, um Menschen abzuzocken und zu drangsalieren.
M.H. Hanffreund
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Re: Die echte Weedcard[tm]

Beitrag von M.H. Hanffreund »

kenne auch so ne asthma-geschichte :-D
mein bedenken wäre nur dass man diese weedcard genauso wie die kippenkarte von nem freund ausleihen könnte und damit dann "einkaufen" ginge
d.h. die karte dürfte also nicht übertragbar sein
zusätzlich stimme Bom zu dass damit nur manche vom schwarzmarkt wegkommen und die anderen, die keine card, bekommen würden wieder illegal kaufen...
desweiteren könnte man dann auch schon wieder mit diskriminierung kommen --> "der darf kiffen und ich nicht"
insgesamt finde ich dass der vorschlag zwar gut gemeint ist und für viele vllt auch die entkriminalisierung bringen könnte aber
ich denke man kann ihn nicht bei uns umsetzen
die idee dass jeder bevor er kifft sich erstmal informieren muss ist in meinen augen sehr gut und vllt kann man das auch irgenwie anders erreichen

l.g. M.H. Hanffreund
CosmicWizard
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Re: Die echte Weedcard[tm]

Beitrag von CosmicWizard »

Ich finde die Idee dieser ''Weedcard'' sehr schlecht. Ich sage dir auch wieso: Jeder Mensch sollte das Recht darauf haben, zu konsumieren was und wie viele er will. Ein Trinker muss doch auch keine funktionsfähige Leber vorweisen, um an Alkohol zu kommen. Diese Weedcard würde eben genau dazu führen, dass ein elitäres, zwei Klassen ''Rauschsystem'' entsteht und das wollen wir doch wirklich nicht. Und seien wir doch mal ehrlich: Cannabis ist nicht so gefährlich, als dass ein Konsuminteressent die Erlaubnis eines Arztes für seinen gewollten Konsum benötigt!
indirectantagonist
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Re: Die echte Weedcard[tm]

Beitrag von indirectantagonist »

Hallo Jan,


Ich finde den Grundgedanken einer Weedcard, im Prinzip ebenfalls sehr unterstützenswert. Ich finde aber die Fragen z.B. der "Gesundheitsprüfung" sollten eher Bestandteil eines Anmeldeformulars für ein Cannabis-Fachgeschäft oder Cannabis-Clubs seien. Ich denke nicht, dass sich Ärzte in der Aufgabe verstehen Menschen ein Zertifikat für gefahrlosen Konsum in der Zukunft auszustellen (Trägt der Arzt dann die Haftung für eine "falsch" oder fehlerhaft ausgestellte Weedcard, falls ein Konsument über seine Bong stolpert? ;) )

Die Bundesärztekammer z.B. scheint auch ansonsten eher eine undifferenzierte und unsachgemäße Diskussionskultur in Sachen Cannabis zu pflegen: http://www.bundesaerztekammer.de/page.a ... 9973.10023

Ich denke wer für rekreative Zwecke Cannabis konsumiert braucht dafür kein Rezept vom Arzt. Man sollte aber das Recht haben umfassend informiert zu werden und durch Pflicht, in Form einer, wie von dir vorgeschlagenenen Weedcard seine Volljährigkeit nachweisen und zumindest durch einen Gesundheitsfragebogen über seine Konsumkompetenz reflektieren muss.
/me
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Re: Die echte Weedcard[tm]

Beitrag von /me »

ME ist unser Gesundheitssystem für eine Weedcard zu korrupt. Wenn man lange genug sucht wird man bei jedem irgendeinen Grund finden, warum er kein Cannabis konsumieren sollte und es würde vermutlich auf eine Checkliste hinauslaufen, die kaum jemand bestehen kann. Dazu kommt die Frage des Datenschutzes, wenn man sich quasi als Kiffer registrieren muss.

Gerade wenn man nur "mal ausprobieren" will lohnt sich der ganze Aufwand mE nicht, den einzigen Effekt, den ich mir vorstellen kann ist die Preisspirale nach oben. Das Apothekengras kann den hohen Preis durch konktrollierte Qualitätstandards rechtfertigen, der Dealer kann für die Anonymität und das schnelle Verfahren (Ware gegen Geld und Tschüss) noch nen Euro mehr verlangen. Am Ende seh zumindest ich den 0815-Konsumenten als Verlierer eines solchen Modells.

Nicht zuletzt würde Cannabis durch so ein Verfahren wieder auf eine schlimmere Stufe als die legalen Drogen gestellt, vor dem ersten Alkoholgenuss holt sich schließlich auch niemand die Lizenz zum Vollrausch.
CosmicWizard
Beiträge: 389
Registriert: Fr 10. Feb 2012, 15:38

Re: Die echte Weedcard[tm]

Beitrag von CosmicWizard »

Word!
tribble
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Re: Die echte Weedcard[tm]

Beitrag von tribble »

_Jan_ hat geschrieben:Wie im Fred nebenan schon angedeutet:
Ich finde die Idee einer Weedcard, also einer "Lizenz zum Kiffen" sehr gut.
Zuerst macht der Arzt eine Gesundheitsprüfung.
Ich will aber garnicht krank sein, um kiffen zu dürfen!
_Jan_
Beiträge: 50
Registriert: Do 16. Feb 2012, 09:29

Re: Die echte Weedcard[tm]

Beitrag von _Jan_ »

Hallo Leute,

vielen Dank für die zahlreichen Antworten, sorry, dass ich hier so lange nicht reingeschaut habe.

Noch mal zu meinem Vorschlag:
Grundsätzlich geht es mir eher um eine umfangreiche Aufklärung als um ein "Ausschlussverfahren".
Natürlich soll niemand, bloß weil sein Stiefuropa mal eine Panikattacke bekommen hat, ausgeschlossen werden.
Ich bemerke aber, dass sich viele Konsumenten der (vorhandenen!) Risiken nicht bewusst sind (Joints mit Tabak usw).

Die Weed-Card soll bewusst auch kein "Rezept" für Apothekengras sein, sondern letztlich "Eintrittskarte" für Coffeeshops oder CSCs.

Natürlich ist in einer Prüfung auch die Möglichkeit enthalten, dass jemand durchfällt. Es gibt aber tatsächlich Gründe, Cannabiskonsum zwingend ausschließen (Schwangerschaft zB).

Grundsätzlich lese ich aber auch bei den Shops/CSCs zB von Alterbeschränkungen. Sobald der Konsum beschränkt wird, wird automatisch ein Schmarzmarkt bestehen/bleiben.

Der Datenschutz ist natürlich ein Problemfeld. Aber wenn man die Prozesse entsprechend gestaltet (muss die Weedcard denn unbedingt der KK gemeldet werden? Ich denke nicht...) kann man da ein hohes Niveau erreichen.

Mir geht es im wesentlichen um die Aufklärung. Wie indirectantagonist geschrieben hat, könnte diese auch Teil eines Aufnahmeprozederes in CSC/CS sein (auch hier ist übrigens Datenschutz relevant!)
Stellt euch aber mal die Frage, wie ihr als CSC/CS-Betreiber reagieren würdet, wenn ein "Kunde" kommt, der euch freimütig von seiner Veranlagung zu Psychosen, schweren Asthmaattacken und niedrigem Blutdruck erzählt...

Ich wäre aber auch grundsätzlich mit Aufklärungsgesprächen bei der Aufnahme in CSC/CS einverstanden, nur müsste sichergestellt werden, dass die Aufklärung einheitliche Qualität hat.
thatssoooweird
Beiträge: 241
Registriert: Mo 16. Apr 2012, 15:48

Re: Die echte Weedcard[tm]

Beitrag von thatssoooweird »

Welche Gründe gegen Cannabiskonsum , immer vorrausgesetzt er ist bekömmlich , siehst Du noch ?
Schwangere wissen was Ihnen gut tut . iCH sehe nicht , wie es dem Kind schaden könnte , wenn die Mutter sich dabei wohl fühlt .
http://www.cannabis-med.org/german/faq/01-pregnancy.htm

Natürlich können dem ungeborenen Kind auch Dinge (teils massiv) schaden, mit denen sich die Mutter wohlfühlt, siehe Alkohol und Tabak. Auch wenn die wissenschaftlichen Ergebnisse bezüglich Cannabis widersprüchlich sein mögen und THC-Konsum möglicherweise keine Folgen hat, sollte man meines Erachtens Schwangeren grundsätzlich davon abraten.

Hat jetzt nichts mit der Weedcard zu tun (davon halte ich eher weniger).
4Auge
Beiträge: 59
Registriert: Di 15. Jan 2013, 09:22

Re: Die echte Weedcard[tm]

Beitrag von 4Auge »

Ich halte von einer Weedcard garnichts.
Aufklärung: Ja! Unbedingt! Is wichtig, schon allein um beliebte Standardfehler zu vermeiden (Gras "probieren" Im Alkoholrausch,...) aber eine Kontrolle beim Arzt? Die Aufgabe eines Arztes ist, Krankheiten zu heilen.

Mir würde eine Eintragung im Schulzeugnis schon ausreichen ("Hat am Aufklärungsunterricht "Psychoaktive Substanzen" der 10ten Klasse in den Fachrichtungen Alkohol, Cannabis und synthetische Substanzen mit sehr großen Erfolg teilgenommen")

Die Mediziner die ich kennengelernt habe, haben sicher kein Interesse, ein solches Aufklärungs- und Beratungsgespräch auf >2 Minuten auszudehnen. Wartezimmer sitzt voll.

Meiner Meinung nach gibt es nur das wichtige Wort "Eigenverantwortung". Wenn ich etwas konsumieren möchte, sollte ich mich vorher schlau machen. Wenn ich unsicher bin, ob ich dazu in der Lage bin, kann ich mich im Rahmen einer Routineuntersuchung beim Arzt untersuchen lassen.

Wenn wir hier darüber sprechen, dass Cannabiskonsum etwas "Normales" ist, was nicht gestraft gehört, welche Karten brauchen wir dann als nächstes noch? Die Tobaccocard? Die AlkoCard? Die EatCard (Denk mal darüber nach, wie viele Menschen sich falsch ernähren!), MDMA Card, E-Card, Coca Card, ...

Ehrliche Aufklärung, eine niedrige Schwelle zur Beratung, Hilfsangebote, das wird wirklich gebraucht. Wenn man mal betrachtet, wie hoch die Repressionskosten sind, ist die Frage schon geklärt, wie das finanziert werden kann!
thatssoooweird
Beiträge: 241
Registriert: Mo 16. Apr 2012, 15:48

Re: Die echte Weedcard[tm]

Beitrag von thatssoooweird »

Es sollte IMO halt einfach gute Präventionsprogramme in den Schulen geben. Polizisten sind dafür nicht die Richtigen, stattdessen könnte ich mir eine Gruppe aus Sozialarbeitern, (ehemaligen?) Drogenabhängigen, Psychologen und Biologen/Chemikern/Pharmazeuten vorstellen, die gemeinsam Projekte in der Schule veranstalten. Dafür könnte sicher ein Teil des Natur+Technik/Bio/etc.-Unterrichts abgezwackt werden.
Florian Rister
Board-Administration
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Registriert: Mo 13. Feb 2012, 15:43
Wohnort: Berlin

Re: Die echte Weedcard[tm]

Beitrag von Florian Rister »

ULuvIt hat geschrieben:
thatssoooweird hat geschrieben:

http://www.cannabis-med.org/german/faq/01-pregnancy.htm

siehe Alkohol und Tabak.
iCH begreif einfach nicht warum Cannabis immer mit Alkohol und Tabak verglichen wird .

Vor allem sollte Schwangeren sauberes Wasser , sowie frische Luft zu gestanden werden .

Studien kosten . Also entscheiden die , die das Geld kontolieren welches Wissen manifestiert wird .

Der Glaube bleibt den Mittellosen , die die Wissenschaft auch gern als Teufelswerk sehen .

thatssoweird hat völlig zu Recht darauf hingewiesen, das auch Alkohol und Tabak von schwangeren Frauen durchaus angenehm empfunden werden, und trotzdem Schäden für das Kind auftreten.
Das bezog sich auf deine vorherige Aussage, das die Schwangere ja von alleine merkt was ihr schadet.

Darauf gehst du mit deinem Posting in keiner Weise ein. Eine sinnvolle Diskussion ist so schwer möglich.

Darauf musste ich jetzt einfach mal hinweisen.
Legalisierungsbefürworter seit 2000
DHV-Mitglied seit 2010
DHV-Mitarbeiter seit 2014
thatssoooweird
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Re: Die echte Weedcard[tm]

Beitrag von thatssoooweird »

ULuvIt hat geschrieben:
thatssoooweird hat geschrieben:

http://www.cannabis-med.org/german/faq/01-pregnancy.htm

siehe Alkohol und Tabak.
iCH begreif einfach nicht warum Cannabis immer mit Alkohol und Tabak verglichen wird .

Vor allem sollte Schwangeren sauberes Wasser , sowie frische Luft zu gestanden werden .

Studien kosten . Also entscheiden die , die das Geld kontolieren welches Wissen manifestiert wird .

Der Glaube bleibt den Mittellosen , die die Wissenschaft auch gern als Teufelswerk sehen .
Ich habe mich jetzt noch mal durch einige englischsprachige Artikel durchgeklickt. Offenbar spricht nicht viel dafür, dass Cannabis für Schwangere sonderlich gefährlich ist, trotzdem kann man zum jetzigen Zeitpunkt wohl kaum sagen, dass es sicher ist Cannabis während der Schwangerschaft zu konsumieren.

Mir ging es aber auch - wie grooveman schon festgestellt hat - v.a. um deine Argumentation ;)
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