Nochmal: Apotheken dürfen verkaufen:
- Verschreibungspflichtige Arzneimittel
- Apothekenpflichtige Arzneimittel
- Freiverkäufliche Arzneimittel
- Apothekenübliche Waren
Die "Apothekenpreise": das war einmal. Apotheken stehen wie jeder Einzelhändler im Wettbewerb und können exorbitante Preise überhaupt nicht mehr verlangen. Sollte Cannabis in Apotheken als apothekenübliche Ware verkauft werden, so gelten die ganz normalen Gesetze des Marktes. Wucherer hätten schlicht keine Kundschaft, weil sie zu teuer sind.
Was jedoch passieren könnte: der Staat vergibt einige wenige Lizenzen an Unternehmen, die das Cannabis herstellen. IdF hätten wir so etwas wie ein Monopol der Großproduzenten. Und Preisabsprachen sind in solchen Strukturen ja keine Seltenheit...
Was auch stimmt: Cannabis als Arzneimittel ist wesentlich teuer als "Straßenware". Das hat aber zum Großteil der Gesetzgeber zu verantworten, denn er fordert einen völlig paranoiden Hochsicherheits-Anbau. Ein weiterer Grund für den hohen Preis ist, dass die Ware wirklich rein sein muss. Schließlich bekommen das u.a. auch schwer immunsuprimierte Patienten. Eine Verunreinigung mit gefährlichen Viren und/oder Bakterien hätte idF schwerste Auswirkungen.
Ich sehe eigentlich nur einen vernünftigen Grund für den Vertrieb über Apotheken: die Infrastruktur steht schon, und abseits der Ballungsräume dürften nicht allzu viele "Coffeeshops" aus dem Boden schießen. Hier könnten Apotheken flächenmäßig die Lücke schließen, wenn sie das als apothekenübliche Waren verkaufen dürfen. Das gilt natürlich vor allem dann, wenn es heißt: "Nur lizensierte Fachgeschäfte dürfen Cannabis-Produkte verkaufen". Da wäre es sehr sinnig, die Apotheken mit rein zu nehmen.
Wenn allerdings Hanfbauern auch Hof-Vertrieb gestattet wird, dann dürfte ein flächendeckendes Angebot ziemlich schnell verfügbar sein. Ich wage allerdings zu bezweifeln, dass die Politik den Anbau und Vertrieb so weitgehend ermöglichen wird.