Legalisierung und Kapitalismus- Gemeinwohllegalisierung?

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Vaporisator
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Legalisierung und Kapitalismus- Gemeinwohllegalisierung?

Beitrag von Vaporisator »

Hallo!
Wenn man teils nach Amerika schaut, und überlegt wie es hier ausschauen könnte (mit Blick auf die Autolobby) kann es schon ganz schön finster werden.
Am Ende 3 Big Player, Eigenanbau verboten, bürokratische Einstiegshürden extrem hoch und ein intransparenter Markt.
Wenige Ladenketten dominieren den Markt, liefern sich Preiskämpfe, Umwelt, Gesundheit und Qualität leiden.
Der niedrige Preis sowie aggressive Marketingstrategien führen zu einem starken Anstieg der Konsumenten und verbundenen Problemen.

Die Frage ist, wie bekommen wir eine Legalisierung deren oberstes Ziel das Wohlergehen des Menschen, des Konsumenten, ist und nicht die Profite einiger weniger?

Ich denke, eine Lösung könnten Cannabis social clubs sein. Gemeinschaftlicher Anbau und nonkommerzielle Weitergabe an Mitglieder.
Verkauf zu Selbstkostenpreis+ Steuern an Gelegenheitskonsumenten, für die sich die Mitgliedschaft nicht lohnt.
Dazu natürlich ein Werbeverbot, wobei das nicht gebraucht wird wenn eh keiner damit Profite macht (außer der Staat)
So könnte eine Gesellschaft der Kooperation statt einer der Konkurrenz entstehen, das wäre mMn für alle das beste.

Im Bereich der Lebensmittel existiert ähnliches schon in Deutschland, nennt sich "solidarische Landwirtschaft" und ist ein bewährtes Konzept.

Gleichzeitig ist der Cannabisanbau mit großen Umweltproblemen verbunden: Indoor entsteht hoher Stromverbrauch, hydroponik verbraucht viel Wasser. Chemische Düngemittel müssen produziert werden und gelangen in den Kreislauf. Große Monokulturen zerstören Biodiversität. Transport verursacht Emissionen.
Diese Probleme würden sich mMn. durch eine dezentralisierte Infrastruktur in Konsumentenhand (Cannabis social clubs, Anbaugemeinschaften) weitestgehend lösen.
Dadurch dass die Menschen nicht getrennt sind von der Produkion, und dass es nicht über einen Markt geregelt wird, wird ein natürliches Interesse bestehen dass das Cannabis biologisch und umweltfreundlich geregelt wird, nach einer kurzen Überschlagsrechnung sieht man: eine Solaranlage auf den Clubräumen rechnet sich.

Nur, wie kommen wir da hin?
Große Konzerne werden Lobbydruck machen, und erfahrungsgemäß haben die viel mehr zu sagen als Bürgerrechtslobbys.
Ich denke eine schnelle Legalisierung unter Pochen auf diese Grundsätze könnte dem zuvorkommen.
Oder eine Legalisierung über Entkriminalisierung des Eigenanbaus!

In Holland konnte das vielfältige, schöne System aus Coffeeshops auch nur entstehen, weil es aus der Duldung einer aus zivilem Ungehorsam entstandenen Situation hervorgegangen und bis heute Schwarzmarkt ist.

Es könnten in einer entkriminalisierten oder legalisierten Welt auch Tauschnetzwerke von Homegrowern entstehen, ein flächendeckender, nonkommerzieller dezentraler Social Club quasi.
Treffpunkte, ähnlich coffeeshops, nur dass dort Cannabis nicht verkauft sondern unter growern getauscht wird, eine gemütliche Atmosphäre und was zu essen und trinken gibt es trotzdem.

Auf jeden Fall ist es intern viel wichtiger zu diskutieren wie wir legalisieren wollen als ob.
LG!
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Vaporisator
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Re: Legalisierung und Kapitalismus- Gemeinwohllegalisierung?

Beitrag von Vaporisator »

Oh, das wär super :D
Ich bin tatsächlich nach dieser Haschgeneration gekommen- mein Vater und die ganzen anderen Altkiffer erzählen aber immer tolle Storys.
Was ich so mitkriege ist Hasch heute ziemlich selten und Herkunftsbeschreibungen, Sorten, hab ich nie was von mitbekommen.
Kauf aber auch nie...
Es gibt ja schon nen CSC, sobald es legal wird legen die da los :D
Ja, denke 5 Pflanzen sollten jedem reichen (ich hab da grad son bild im Kopf) :mrgreen:
Bild
:o :lol:
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Hans Dampf
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Re: Legalisierung und Kapitalismus- Gemeinwohllegalisierung?

Beitrag von Hans Dampf »

Warum nicht einfach die klassischen Anbauländer ihren Job machen lassen?
Wäre sozial gerechter, Stromverbrauch geringer, etc.
Und Selbstanbau sollte eh selbstverständlich sein, wie Tausende Jahre zuvor auch. Das Beste Weed was mir in den 90ern jemals in die Finger gekommen ist war oberbayerischer Bahndamm, Südlage. War nie ein Fan von Gras, aber das war Sonnenschein pur.

Stattdessen verpfuschen geldgeile Kapitalisten die natürlichen Sorten und selbst das Apogras ist nur Turboweed aus dem Gewächshaus, mit Glück haben die Pflanzen Sonne gesehen.

Nicht meines, und aus medizinischer Sicht wäre ich mal sehr dafür für Untersuchungen klassischen Hasch zu untersuchen.
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Vaporisator
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Re: Legalisierung und Kapitalismus- Gemeinwohllegalisierung?

Beitrag von Vaporisator »

Sehe ich genau so, ich denke Outdooranbau würde auch in unseren Breiten nach einer legalisierung verbreiteter sein- gleichzeitig die Produzierenden betriebe besser zu fassen mit Umweltauflagen.
Die ersten Auswirkungen der Klimakrise scheinen ja auch Outdooranbau erst mal besser möglich zu machen hier.
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Hanfkraut
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Re: Legalisierung und Kapitalismus- Gemeinwohllegalisierung?

Beitrag von Hanfkraut »

Warum ein limit?
Und was ist wenn ich daraus Salat machen möchte? Ohne thc!
Da kommt man mit 5 Pflanzen nicht weit!

Mich würde das aber nicht wundern wenn dann nur die groß Konzerne da anbauen dürfen und wir eben nicht!

Mann gönnt uns eben nichts.
Ärzte weigern sich!
Das cannabis Medizin Gesetzt hat versagt! Apotheken liefern nicht ! Kassen zahlen nicht!
https://hanfverband.de/files/normenkont ... 190910.pdf
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Hans Dampf
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Re: Legalisierung und Kapitalismus- Gemeinwohllegalisierung?

Beitrag von Hans Dampf »

Hanfkraut hat geschrieben: Mo 27. Apr 2020, 21:14 Warum ein limit?
Und was ist wenn ich daraus Salat machen möchte? Ohne thc!
Da kommt man mit 5 Pflanzen nicht weit!

Mich würde das aber nicht wundern wenn dann nur die groß Konzerne da anbauen dürfen und wir eben nicht!

Mann gönnt uns eben nichts.
Dem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen. Eine jahrtausendalte Haus und Hof Nutzpflanze einfach mal verbieten und dann jahrzehntelang Lügen darüber verbreiten. Und wenn es legal wird dann überwiegend zugunsten großer Konzerne.

Ich würde auch gerne mal herausfinden, was ein regelmäßiger Hanfblattsalatkonsum für gesundheitliche Folgen hätte. Gäbe noch viel zu entdecken ohne dass da eine große Gefahr davon ausginge...
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Cookie
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Re: Legalisierung und Kapitalismus- Gemeinwohllegalisierung?

Beitrag von Cookie »

Es geht doch um Marihuana, fast so schlimm wie hoch angereichertes Uran! Ich bitte euch :mrgreen:.

Aber im Ernst... ich denke, wir werden zunächst pro Person nicht mehr durch bekommen, auch wenn es sinnlos ist. Auf der anderen Seite reicht es auch für eine gute Ernte.
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Hanfkraut
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Re: Legalisierung und Kapitalismus- Gemeinwohllegalisierung?

Beitrag von Hanfkraut »

Für die jahreseindeckung wird es wohl reichen. :mrgreen:

Als Lebensmittel eben nicht und da sind wir wieder bei gleiches Recht für alle!

Ein Wissenschaftler empfiehlt jeden Tag ein smofie zu trinken soll das immunsystem stärken und vor Herzinfarkt zu 60% vorbeugen + weiteres eben.

Angeblich soll es Züchter geben die 50-70 Kilo an einer Pflanze ab ernten.

Keine Ahnung ob das real ist
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Vaporisator
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Re: Legalisierung und Kapitalismus- Gemeinwohllegalisierung?

Beitrag von Vaporisator »

50-70 Kilo frisch mit Blättern und stängeln vielleicht :lol:
Das dürfte dann so aussehen wie das Bild oben.
Eine gewisse Beschränkung der Anbaumenge ist denke ich schon sinnvoll, sonst wird der verkauf unkontrollierbar.
Aber, wie wärs denn eine (höhere) aber eben nicht sehr hoch liegende grenze für kommerzielle Produzenten zu behalten? Würde in einen dezentraleren Markt münden.
Also, wenn man nicht ausschließlich über Social Clubs legalisiert.
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Hans Dampf
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Re: Legalisierung und Kapitalismus- Gemeinwohllegalisierung?

Beitrag von Hans Dampf »

Vaporisator hat geschrieben: Mi 29. Apr 2020, 21:30 50-70 Kilo frisch mit Blättern und stängeln vielleicht :lol:
Das dürfte dann so aussehen wie das Bild oben.
Eine gewisse Beschränkung der Anbaumenge ist denke ich schon sinnvoll, sonst wird der verkauf unkontrollierbar.
Aber, wie wärs denn eine (höhere) aber eben nicht sehr hoch liegende grenze für kommerzielle Produzenten zu behalten? Würde in einen dezentraleren Markt münden.
Also, wenn man nicht ausschließlich über Social Clubs legalisiert.
Selbst mit Anbauerlaubnis für 30 Pflanzen privat und zusätzlich CSCs wäre noch genug Platz für kommerzielle Produkte. Bloß halt nicht auf dem derzeitigen Preisniveau.
Da würde eher so was wie auf dem Alkoholmarkt passieren. Du darfst kleine Mengen selbst brauen, macht bloß keiner weil es Bier für ~30ct/0,5 Liter beim Discounter gibt. Und dann gibt es Leute die Craft-Biere für x-Euro oder Whiskeys für hunderte von Euro kaufen, sammeln und einen Kult drum herum betreiben.

Die paar Gärtner würden daran in einem reichen Land wie unserem nicht viel ändern, außer eben den Preisdruck unten aufrecht zu erhalten.
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Vaporisator
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Re: Legalisierung und Kapitalismus- Gemeinwohllegalisierung?

Beitrag von Vaporisator »

Hmm, damit verlassen wir etwas die Utopie und gehen in die Realität.
Auch nicht fürchterlich- wenn ich Bier kaufe (echt selten, mag kein Bier und selten Alkohol) kauf ich eher teures Bio- Bier.
Es wird also, wie in den USA, auch das Sterni unter dem Cannabis geben und das (teurere, bessere) Craft- Cannabis.
Nur denke ich wärs grundsätzlich besser so eine Realität gar nicht erst zu schaffen. Nur wie, wie?
Ich glaube Tauschnetzwerke unter Kleingrowern und Endkonsumenten wären sehr cool, zumal viele eher zu viel ernten für sich und auch nicht-Grower versorgen könnten.
Man müsste nur nen Weg finden dass diese Netzwerke nicht kommerziell werden.
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Martin Mainz
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Re: Legalisierung und Kapitalismus- Gemeinwohllegalisierung?

Beitrag von Martin Mainz »

Egal wie und ob man uns am Ende selbst anbauen läßt (ich denke das ist bei einer Legalisierung nicht wirklich möglich zu verbieten), verkaufen dürfen wir das offiziell bestimmt nicht. Von daher wird sich wohl ein reger Tauschhandel für den Anfang etablieren. So wie Samentausch unter den ganzen Hobbygärtnern heute auch.
k3k3
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Re: Legalisierung und Kapitalismus- Gemeinwohllegalisierung?

Beitrag von k3k3 »

Ich denke, dass eigenanbau erlaubt sein wird und es sich in grenzen halten wird.
Das meiste würde eh gekauft werden, wie beim Alkohol auch. So viele sorten, die kann man nicht alle tauschen :)
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Vaporisator
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Re: Legalisierung und Kapitalismus- Gemeinwohllegalisierung?

Beitrag von Vaporisator »

Ich denke schon dass man so viele Sorten, wenn nicht gar mehr, tauschen kann.
Wenn ein Grower mit Leidenschaft dabei ist hat er 3-4 Sorten im Jahr, dann kennst du mal nur 10 grower/ connectest dich mit denen über Portale und schwupps hat man ganz viel Diversität^^
Man kann es dann ja sehr gut versenden wenns legal ist, also klar wird mal was geklaut wenns riecht, aber dann erstattest du eben Anzeige gegen die Postmenschen ;)
Das wären sozusagen digitale CSC's. Die könnten in Flächigen gebieten wo Grower rar sind selbige, wenn nicht gar die Shops, ersetzen.

Muss man nur die Kommerzialisierung davon verhindern, wie das?
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Hanfblatt1990
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Re: Legalisierung und Kapitalismus- Gemeinwohllegalisierung?

Beitrag von Hanfblatt1990 »

ich lese hier viele spannende Ansätze. Ich bin auf jeden Fall für einen fairen Anbau in den Herkunftsländern, mit fairer Bezahlung. So profitieren alle davon. Aber gegen die ein oder andere Pflanze im eigenen Garten habe ich auch nichts einzuwenden.
Vielleicht habe ich das auch überlesen, aber was sagt ihr zum Anbau zuhause? So viel Platz haben die meisten da ja auch gar nicht, also passen vermutlich auch nur eine oder vielleicht zwei auf den Balkon :D
Die meisten Pflanzen bedürfen keines Gärtners
phenex
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Re: Legalisierung und Kapitalismus- Gemeinwohllegalisierung?

Beitrag von phenex »

Mein Traum wäre eine echte Entkriminalisierung der Pflanze und aller Ihrer Bestandteile.

Dann ist es nur logisch, dass Anbau erlaubt ist, wer das möchte und es gibt auch noch den Medizin Sektor der das geprüfte standardisierte Gras weiter vermarktet.

Beides kann zusammen existieren.

Ein Grower kann auch nur das konsumieren was er hat und wenn er krank wird braucht er einen konstanten Zugang zu Medizin. Vielleicht kann er nicht mehr growen oder kanns nicht so gut wie die Medi Leute.. ,-)

Und das ganze Thema Cannabis neu denken, die daraus erschaffenen Dinge, Droge, Anbau, Herstellung von Betäubungsmitteln, abschaffen und einfach Natur sein lassen.
Die Konzerne können das dann wie immer regeln und sich patentieren lassen was sie wollen. Damit wäre für mich ein Konsens "erfühlbar". Geht halt um Geld und zwar um sehr sehr viel Geld, zumindest wird sich, IMHO, aus diesem Grund auch was tun und hat sich ja schon getan. Hey, es ist möglich legal zu konsumieren, das allein gibt mir noch echte Gänsehaut.

Die Clubs finde ich zwar irgendwie romantisch aber auch gefühlt abgegrenzt, würde gerne in der Gesellschaft sein und mich mit dem Thema trotzdem auskennen dürfen und auch den Rausch mögen dürfen. Zur Zeit darf ich mich nur heilen, auch eher suboptimal, ist aber oft das Selbe.

Bin gespannt was kommen wird
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