Sollten Dealer in Zukunft an Fachgeschäfte verkaufen?

Antworten
Benutzeravatar
FraFraFrankenstein
Beiträge: 1030
Registriert: Fr 27. Sep 2019, 18:00

Sollten Dealer in Zukunft an Fachgeschäfte verkaufen?

Beitrag von FraFraFrankenstein »

Was meint Ihr? Sollten ehemalige Dealer in Zukunft ihre feinen Kräuter an Fachgeschäfte verkaufen dürfen, oder sollten die eher Bürgergeld beantragen und einen ANDEREN Beruf lernen?
Ich halte Verkäufer von Cannabisprodukten nicht per se für schlechte Menschen, auch wenn sie bisher illegaler Tätigkeit nachgingen. Ich frage hier, weil diese Frage im Internet gestellt wurde, gebe sie quasi nur weiter und bin neugierig auf eure Meinungen. Ich werde später darauf antworten, da ich auch eine eigene Meinung dazu habe.

FraFra

EDIT: Ich bin auf jeden Fall dafür, dass Genusscannabis und Medizinisches Cannabis zwei getrennte Bereiche sind, die man nicht vermischen sollte. Hygieneanforderungen und Produktionspreise sind einfach zu unterschiedlich dafür.

Deshalb halte ich es für falsch, dass bereits etablierte Großhändler von medizinischer Ware auch noch den Genussmarkt übernehmen sollen. :!:
Zuletzt geändert von FraFraFrankenstein am Mi 3. Aug 2022, 20:17, insgesamt 3-mal geändert.
Rauch gehört nicht in die Lunge. Rauchen ist die schlechteste Art Cannabis zu konsumieren. Vapen ist da wesentlich besser geeignet. Maximal 200°C
Benutzeravatar
Martin Mainz
Board-Administration
Beiträge: 4587
Registriert: Di 22. Mär 2016, 18:39

Re: Sollten Dealer in Zukunft an Fachgeschäfte verkaufen?

Beitrag von Martin Mainz »

Wer seinen Beruf wechseln will ist frei dies zu tun. Jeder darf eine Lizenz beantragen, evt. spielen Vorstrafen eine Rolle. Von daher finde ich die Frage berechtigt.

Im Zuge der Legalisierung kommt hoffentlich auch die Rehabilitierung und Streichung von Strafeinträgen (sorry Freno, ist nicht mein Fachgebiet) und damit auch die Möglichkeit für ehemals wegen Handels Verurteilte, eine solche Lizenz zu beantragen.

Bürgergeld bzw. BGE finde ich zwingend notwendig und super nebenbei.

Was ist denn ein unvernünftiger Beruf?
Ehrenamtlicher Foren-Putzer

Wenn ich einen Fehler gemacht habe, bitte einfach eine PN an mich :mrgreen:
Bitte seid nett zueinander - die Welt da draußen ist schlimm genug
pepre
Beiträge: 971
Registriert: Di 19. Okt 2021, 11:31

Re: Sollten Dealer in Zukunft an Fachgeschäfte verkaufen?

Beitrag von pepre »

Martin Mainz hat geschrieben: Do 21. Jul 2022, 14:40 Was ist denn ein unvernünftiger Beruf?
Forenadmin! :lol: :lol: :lol: Scnr... :oops:
Benutzeravatar
GanjaGrow
Beiträge: 4
Registriert: So 6. Jan 2019, 19:27
Wohnort: Konstanz

Re: Sollten Dealer in Zukunft an Fachgeschäfte verkaufen?

Beitrag von GanjaGrow »

Natürlich nicht.
Wieso sollte es erlaubt werden? Ein Dealer ist wohl jemand der nicht legale Güter anbietet, heißt er könnte ja auch Elfenbein verkaufen, was auch illegal ist. Soll heißen ein Dealer hat sich entschieden seinen Lebensunterhalt mit dem veräußer von illegaler Ware zu bestreiten. Einem Dealer ist es egal, was er veräußert, die Gewinnspanne und der Absatz müssen nur maximale Gewinne erzielen, und das ohne Rücksicht auf die Schädigung des Produktes seiner Käufer oder der Herrkunft des Produktes.
Falls nun argumentiert würde, aber nicht jeder Dealer würde das doch machen und es gibt sicher welche, die einem Ethos folgen, der unserem derzeitigen Verständnissen entspricht, wie man fair mit dem Produkt und seinen Kunden umgeht. Dann ist dieser sicherlich auch damit einverstanden sich an die Regeln zu halten, die ihm auferlegt werden, um die Produkte zu veräußern z. b. Kennzeichnungspflicht. Und somit wäre er bei einer Legalisierung ja kein Dealer mehr soder ein Abieter von Produkten(Verkäfer). Würde er sich weigern, den Regeln zu folgen, somit wäre er weiterhin ein Dealer, also frage ich dich der die Frage in den Raum gestellt hat. Willst du, dass die Produkte, die gekauft werden, Produkte sind, von denen du weißt, dass es, die Produkte sind, die angepriesen werden oder willst du weiterhin Produkt Lotto spielen?
Wenn du auf die frage abziellst ob jemand der durch dealen auffälig geworden ist eine zulassung als Verkäfer bekommen sollte. Hängt dafon ab wie er als Dealer in erscheinung getretten ist, rücksichtlos oder fair, und wie die entkriminaliesirung umgesetz wird stichwort Amnestie.

Rücksichtlos = Absatz müssen nur maximale Gewinne erzielen, und das ohne Rücksicht auf die Schädigung des Produktes, seiner Käufer oder der Herkunft des Produktes.
Fair = ein Produkt zu verkaufen, das eine hochwertige Qualität und so wenig wie mögliche Schädigungspotenziale birgt. Z. B. Bio Anbau und ausschließlicher verkauf an Erwachsene

ist aber nur meine Meinung
Keine Pflanze ist Illegal :!:
Benutzeravatar
M. Nice
Beiträge: 775
Registriert: Sa 31. Mär 2012, 14:28
Wohnort: FreiStatt Bayern

Re: Sollten Dealer in Zukunft an Fachgeschäfte verkaufen?

Beitrag von M. Nice »

Momentan wird der, der ein reineres und nicht gestrecktes Cannabis verkauft, härter bestraft.
Wäre wünschenswert, wenn das in Zukunft, bei Vergabe der Lizenzen, berücksichtigt wird.
Rauchst du zwei Stund Hanf hinein, wirst du müd und schläfst bald ein!
Freno
Beiträge: 758
Registriert: Do 7. Jan 2021, 17:00

Re: Sollten Dealer in Zukunft an Fachgeschäfte verkaufen?

Beitrag von Freno »

Die "Cannabis-Fachgeschäfte" im Sinne der Koalitionsvereinbarung werden ihr Cannabis von - ebenfalls "lizensierten" - Großhändlern zu kaufen haben, im Großen und Ganzen also von denen, die aktuell die Apotheken mit medizinischem Cannabis versorgen. Die - illegalen - dealer werden kaum eine Chance haben, hier "einzusteigen", weil: die dealer kaufen ihr Zeux beim illegalen Großhandel und da sind weder die Inhaltsstoffe entsprechend zertifiziert, noch gibt es Klos für Diverse auf allen Stufen ... ok, letzteres war polemisch.

Dealer befinden sich derzeit in der Defensive. Durch die Legalisierung wird ihr schwarzer Markt zwar nicht völlig kollabieren, aber sehr stark schrumpfen. Der Schwarzmarkt wird m.E. von gewisser Bedeutung bleiben, weil der zukünftige legale Cannabis-Vertrieb von allerlei preistreibenden "ethizistischen" Ge- und Verboten (siehe oben "Klos für Diverse") so dermaßen überfrachtet werden wird, daß auch weiterhin nicht wenige Kiffer lieber beim dealer kaufen, als im "lizensierten Fachgeschäft". Für diese Überfrachtungen liefert dieses Forum die besten Belege - selbst die für die Legalisierung "engagierten" Kiffer überschlagen sich mit Vorschlägen, Forderungen etc, die den legalen Bezug so schwierig und teuer wie möglich machen wollen und die im demokratischen Kuhhandel unterlegenen Legalisierungsgegner "in der Politik" erweisen sich so als ihre starken Verbündeten. Umgekehrt ausgedrückt: die Cannabis-Aktivisten, die sich vor "ethiszistischer" Regulierungsgeilheit für das legale Cannabis geradezu überschlagen sind die besten Hilfstruppen der Legalisierungsgegner !

Dazu kommt der nicht unerhebliche schwarze Markt der Minderjährigen: die "Schulhof-dealer" (und ihre Großhändler) können derzeit nur grinsen. Deswegen nehme ich auch an, daß sich der illegale Handel auf die Schulhöfe fokussieren könnte - "Jugendschutz" hat schon immer das Gegenteil dessen bewirkt, was er erreichen wollte.

Vorbestrafte dealer werden m.E. kaum eine Chance haben, sich als Inhaber von "lizensierten Fachgeschäften" zu "legalisieren". Gewerbetreibende müssen nach der Gewerbeordnung u.a. das Kriterium der "Zuverlässigkeit" erfüllen, was vor allem heißt: Gesetzestreue, weswegen Vorstrafen jeder Art schädlich sind. Die Einzelheiten sind kompliziert, aber besonders "einschlägige" Vorstrafen werden die Gewerbeämter regelmässig davon abhalten, "konversionswilligen" dealern die Lizenz vom legalen Cannabis-Verkauf zu erteilen. Es wird lange Jahre brauchen, bis sich dann eine höchstrichterliche Rechtssprechung dazu bildet.

Meine eigene Prognose für die "konversionswilligen" dealer sieht schwarz aus: weil ihre Geschäfte auch im Steuerrechtlichen Sinne "schwarz" gewesen waren und von daher anzunehmen ist, daß sie auch zukünftig einen nicht unerheblichen Teil ihre Geschäfte "schwarz", dh unter Hinterziehung von Steuern und Abgaben, abwickeln werden. So jeden Falls werden - meiner Meinung nach - die Verwaltungsgerichte argumentieren.
Benutzeravatar
FraFraFrankenstein
Beiträge: 1030
Registriert: Fr 27. Sep 2019, 18:00

Re: Sollten Dealer in Zukunft an Fachgeschäfte verkaufen?

Beitrag von FraFraFrankenstein »

Einen direkten Verkauf von frischem Homegrown an Fachgeschäfte halte ich für ausgeschlossen, da bei kleinen Mengen die Kontrolle über die Qualität fehlt und eine Analyse zu teuer wäre.

Ich kann mir aber vorstellen, dass ehemalige Dealer, egal ob sie erwischt wurden oder nicht, entweder Verkäufer in einem Fachgeschäft werden können (nach bestandener Prüfung) , oder als Gärtner, Cannabis an den Großhandel verkaufen können. Da wird es aber wahrscheinlich Mindestmengen geben, die man liefern können muss. Zum Beispiel 100 Kg Blüten oder 20 Kg Haschisch. Ca. 400-500 Pflanzen wären wohl das Minimum, um an den legalen Großhandel für Genusscannabis verkaufen zu können. Das wäre gut für die Sortenvielfalt, wenn es viele kleine Anbieter gäbe.

Oder ein Gewerbe als Veredler eröffnen, von Landwirten oder Gärtnereien Rohware ankaufen (mit Erlaubnis vom Bfarm) dann curen und als Premiumware an den Großhandel verkaufen. Das wäre ein neuer Geschäftszweig in der neuen Cannabislegalen Zukunft.

Das ist meine Meinung. Ihr könnt sie gut finden, ablehnen, lachen oder weinen. Ist mir egal.

FraFra
Rauch gehört nicht in die Lunge. Rauchen ist die schlechteste Art Cannabis zu konsumieren. Vapen ist da wesentlich besser geeignet. Maximal 200°C
Antworten

Zurück zu „Legalisieren - Wie soll das aussehen?“