"Dokumentation "13th": Zur Sklaverei verurteilt"
Verfasst: Sa 8. Okt 2016, 17:02
"Ava DuVernays Dokumentarfilm legt dar, wie die Massenbelegung von US-Gefängnissen mit der Sklaverei verbunden bleibt Wien – Die Sklaverei gilt in den USA seit dem Ende des Sezessionskriegs offiziell als abgeschafft. Der diesbezügliche 13. Zusatzartikel zur amerikanischen Verfassung trat im Dezember 1865 in Kraft, doch er enthält, wie in Ava DuVernays Dokumentarfilm "13th" ("Der 13.") gleich zu Beginn konstatiert wird, eine wichtige Hintertür. Denn es wurde eine entscheidende Ausnahme getroffen. Kriminelle sind von der Regelung bis heute ausgenommen. Ihre Arbeitskraft, ihre Körper stehen also weiter zur Disposition.
"13th", der als erster Dokumentarfilm überhaupt am 30. September das New York Film Festival eröffnet hat und nun auf Netflix als Stream zur Verfügung steht, baut darauf seine so kluge wie passionierte Argumentation auf. Es geht, in aller Kürze gesagt, um die frappierende Kontinuität von Rassismus in der amerikanischen Geschichte, welcher heute in der Überbelegung von US-Gefängnissen seinen Ausdruck findet.
...
Eine ganze Armada aus hellen Köpfen, Historikern, Aktivisten und Rechtsexperten legt dar, wie zuerst die Segregation, dann die Law-and-Order-Politik unter Richard Nixon sowie Ronald Reagans Krieg gegen Drogen, der mit dem Ausbau des Gefängniswesens einherging, das jetzige System mitermöglicht haben. Auch Bill Clinton hat es mit seinem nicht weniger rigiden Kriminalgesetz weiter gestärkt.
...
Bleibt man im Jargon der Justiz, dann bewegt sich "13th" vornehmlich im Modus der Anklage. Doch es treten so überraschende Zeugen wie der Republikaner Newt Gingrich auf, der offen ausspricht, welche verheerenden Effekte Reagans Anti-Crack-Kurs in schwarzen Milieus hatte."
http://derstandard.at/2000045559232/Net ... verurteilt
"13th", der als erster Dokumentarfilm überhaupt am 30. September das New York Film Festival eröffnet hat und nun auf Netflix als Stream zur Verfügung steht, baut darauf seine so kluge wie passionierte Argumentation auf. Es geht, in aller Kürze gesagt, um die frappierende Kontinuität von Rassismus in der amerikanischen Geschichte, welcher heute in der Überbelegung von US-Gefängnissen seinen Ausdruck findet.
...
Eine ganze Armada aus hellen Köpfen, Historikern, Aktivisten und Rechtsexperten legt dar, wie zuerst die Segregation, dann die Law-and-Order-Politik unter Richard Nixon sowie Ronald Reagans Krieg gegen Drogen, der mit dem Ausbau des Gefängniswesens einherging, das jetzige System mitermöglicht haben. Auch Bill Clinton hat es mit seinem nicht weniger rigiden Kriminalgesetz weiter gestärkt.
...
Bleibt man im Jargon der Justiz, dann bewegt sich "13th" vornehmlich im Modus der Anklage. Doch es treten so überraschende Zeugen wie der Republikaner Newt Gingrich auf, der offen ausspricht, welche verheerenden Effekte Reagans Anti-Crack-Kurs in schwarzen Milieus hatte."
http://derstandard.at/2000045559232/Net ... verurteilt