http://www.welt.de/gesundheit/psycholog ... aetzt.html
Ich habe Herr Dr. Vollmert angeschrieben und nach den "weiteren 93%" gefragt und Antwort erhalten:
Antwort:Sehr geehrter Herr Dr. Vollmert,
mit Interesse habe ich Ihren Artikel auf welt.de<http://welt.de>
(http://www.welt.de/gesundheit/psycholog ... aetzt.html)
gelesen.
Ich würde Sie in diesem Zusammenhang bitten, mir offizielle Zahlen zur
Belegung Ihrer Suchtklinik zu nennen oder auf entsprechende Kontakte
oder Quellen zu verweisen, die mir diese Informationen nennen können.
Im Artikel erwähnen Sie die Zahl von "7 Prozent", die mit einer
Cannabisbezogenen Störung in Ihrer Klinik behandelt werden. ("Etwa
sieben Prozent der Patienten seiner Suchtklinik hätten eine
Cannabis-bezogene Störung, berichtete Vollmert.")
Der Vollständigkeit halber würden mich die restlichen 93% der Belegung
interessieren.
Ich hoffe zeitnah von Ihnen zu hören.
Vielen Dank und freundliche Grüsse
XXX
Sehr geehrter Herr XXX,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserer Arbeit. Ich möchte darauf hinweisen, dass der Artikel in der Welt auf einem längeren Interview beruht, welches ich mit der Presseagentur EPD geführt hatte. Leider würde dieses nicht in Gänze veröffentlicht.
Daher möchte ich meine Position klarstellen: 1. Konsumenten von Cannabis sollten keinesfalls kriminalisiert werden und mit dem Strafrecht verfolgt werden. 2. medizinisch verordnetes Cannabis als Fertigarzneimittel oder auch die Möglichkeiten des medizinischen Konsums von Medizinal-Cannabisblüten sind wichtig, erhöhen die Behandlungsoptionen einiger Erkrankungen und sollten ohne Strafandrohung weiterhin möglich sein. 3. aufgrund der Schwierigkeit, Jugendliche und besonders gefährdete Konsumenten zu schützen, halte ich eine generelle Freigabe für problematisch. Und 4. die Gesundheitsgefahren durch Alkohol halte ich für deutlich größer, halte aber die Möglichkeiten einer Einschränkung des Alkoholkonsums aufgrund diverser Gründe für schwierig durchsetzbar.
Leider hat der Artikel in der Welt dies nicht vollständig abbilden können
Zu Ihrer Frage:
Ca. 85% unserer stationären Behandlungsfälle betreffen die Alkoholabhängigkeit. Neben illegalen Substanzen haben wir auch einen Behandlungsschwerpunkt für das pathologische Spielen sowie des pathologischen Internetgebrauchs. Ich verweise auf unseren Tätigkeitsbericht 2008, der in Kürze aktualisiert erscheinen wird.
Ich hoffe, Ihnen damit weitergeholfen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen,
Ch. Vollmert