Minden "Kasse zahlt Cannabis nicht"

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Sabine
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Registriert: Fr 18. Apr 2014, 09:15

Minden "Kasse zahlt Cannabis nicht"

Beitrag von Sabine »

"Mindener Patientin legt Widerspruch ein – Eilverfahren möglich, aber nicht bezahlbar

Fast 400 Cannabispatienten gibt es in Deutschland. Sie dürfen die Droge legal konsumieren – so wie Claudia Russo aus Minden. Die Krankenkasse bezahlt die Medikamente in ihrem Fall allerdings nicht. Und allein kann die 43-Jährige die 1125 Euro monatlich nicht aufbringen. Deshalb leidet sie oft unter furchtbaren Schmerzen.

Einen Antrag auf Kostenübernahme hat die Mindenerin längst gestellt. Dreimal wurde er abgelehnt. Claudia Russo ist verzweifelt: »Vor Weihnachten hatte ich meine Medizin zweieinhalb Monate nicht. Vor lauter Schmerzen habe ich gedacht, ich sterbe«, erzählt sie. 17 Kilo habe sie in der Zeit abgenommen.

Neben Unterleibskrebs (in Remission) ist sie an Leberzellhepatitis und Arthrose erkrankt und hatte Brüche der Wirbelsäule. Dazu kommen psychische Beschwerden, Depressionen und Schlafstörungen. Eine Chemotherapie habe ihre Beschwerden stark verschlimmert habe, erzählt Claudia Russo. Deshalb suchte sie nach alternativer Medizin (wir berichteten am 27. Juli 2015) – und Cannabis funktionierte.
Gegen die Ablehnung der Kostenübernahme hat die Cannabispatientin bei ihrer Krankenkasse Widerspruch eingelegt.
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So vergehen Wochen und Monate. Mitte September beantragte die Kanzlei Akteneinsicht, seit Mitte Dezember liegt die Sache dem Widerspruchsausschuss vor. Vor Gericht waren vergleichbare Fälle durchaus erfolgreich. Aber solche Verfahren brauchen Zeit.
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Die Kosten für andere Medikamente wie Opiate würde die Kasse übernehmen. Aber die hatten bei der Patientin starke Nebenwirkungen: Entzündungen, Sprachstörungen, Gedächtnisprobleme.
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Eine vorläufige Versorgung mit den lebenswichtigen Medikamenten könnte eventuell durch ein gerichtliches Eilverfahren erzielt werden. Dafür müsste Claudia Russo allerdings – trotz Prozesskostenhilfe – einen Kostenvorschuss in Höhe von 555,73 Euro leisten. Das Geld hat sie nicht. »Dafür müsste ich zwei Jahre sparen.«"


http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Lokal ... abis-nicht

Das alles bräuchte schon längst kein Thema mehr sein und ich kann nicht verstehen, das jetzt, nachdem der Gesetzesentwurf raus ist, die Kassen immer noch so mauern. Gerade bei so schwerkranken Menschen.
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