"„Eine recht ungefährliche Substanz“" Aber ...

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Sabine
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Registriert: Fr 18. Apr 2014, 09:15

"„Eine recht ungefährliche Substanz“" Aber ...

Beitrag von Sabine »

"Die Debatte über Hanfkonsum ist zu ideologisch, kritisiert der Leiter der Bundesopiumstelle, Peter Cremer-Schaeffer. Für eine Legalisierung ist er aber nicht.
taz: „Cannabis ist keine Horrordroge.“ Herr Cremer-Schaeffer, der Mann, der das schreibt, ist kein bekennender Kiffer und auch kein altlinker Grünen-Politiker. Er ist Arzt. Er leitet die Bundesopiumstelle, die für das Bundesgesundheitsministerium den Betäubungsmittelverkehr überwacht und neulich den Antrag aus Berlin-Kreuzberg zur kontrollierten Abgabe von Haschisch und Marihuana abgelehnt hat. Der Mann sind Sie. Ein Sinneswandel?

Keineswegs. Dass Cannabis keine Horrordroge ist und übrigens auch keine Einstiegsdroge, das sage ich als Wissenschaftler, der sich seit Langem mit dem Wirkstoff beschäftigt. Ich bin persönlich deswegen übrigens nicht für die Legalisierung, falls Sie das jetzt denken sollten. Das ist das eine. Das andere ist: Die Bundesopiumstelle ist Teil einer Behörde. Sie entscheidet nach geltendem Recht. Die legale Abgabe eines illegalen Stoffs zu Genusszwecken ist mit dem Betäubungsmittelgesetz nicht vereinbar. Wer daran etwas ändern möchte, wer also den Wunsch hat, Gesetze zu ändern, der muss dies an anderer Stelle diskutieren.
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Dennoch ist Alkohol ein legales Genussmittel, ebenso wie Nikotin, das weitaus ungefährlichere Cannabis dagegen nicht. Warum messen wir mit zweierlei Maß?

Wir haben uns als Gesellschaft entschieden, Alkohol und Nikotin als Teil unserer Kultur zu sehen. Wir akzeptieren, dass Schäden entstehen – und bezahlen diese Schäden auch mit unserem Gesundheitssystem. Jetzt müssen wir überlegen, ob wir Cannabis ebenfalls als Teil unserer Kultur sehen wollen. Das Bundesverfassungsgericht hat bereits 1994 gesagt, dass es Aufgabe des Gesetzgebers ist, wie man eine Substanz einstufen will oder nicht. Das müssen wir diskutieren, weil am Ende alle die Konsequenzen dieser Entscheidung tragen können müssen.
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Die Legalisierung in der Medizin befürworten Sie?

Der Entwurf für ein entsprechendes Gesetz, der kürzlich vorgelegt wurde, ist richtig. Wir haben ausreichende wissenschaftliche Hinweise, dass Cannabis bei Patienten, bei denen ansonsten keine Behandlungsmöglichkeit mehr besteht, einen Therapieversuch wert ist."


http://www.taz.de/!5267779/

Nein, nicht "wir" haben uns entschieden, sondern es wurde über unsere Köpfen hinweg entschieden !

Und auch hier wieder erst der legale Einsatz, wenn die ganze Pharma versagt hat. :evil:
Warum soll das nicht gehen, bevor man zu den Hämmern greifen muss. ?! Den Medizinern sollte es doch um das Wohl der Patienten gehen, aber diese Handhabung führt solche lauteren Worte ad absurdum.
Habe bisher noch keine einzige (sinnvolle) Erklärung für dieses Vorgehen gefunden, so daß ich von Geldschneiderei und Menschenversuchen ausgehen muss.
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