"Kinder- und Jugendärzte gegen Cannabis-Legalisierung"

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Sabine
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"Kinder- und Jugendärzte gegen Cannabis-Legalisierung"

Beitrag von Sabine »

"Freigabe von Cannabis nach Auffassung des BVKJ der falsche Weg
Die Forderungen nach eine Legalisierung von Cannabis werden mittlerweile von vielen Menschen geteilt, doch hat sich der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) nun eindeutig gegen einen weitgehend legalisierten Cannabiskonsum mit staatlicher Kontrolle ausgesprochen. Dieser würde nicht zu einem verbessertem Jugendschutz führen, sondern nach Ansicht des Verbandes das Risiko erhöhen.
...
Der BVJK sieht allerdings keine Möglichkeiten zu einem verbesserten Jugendschutz bei einer Legalisierung und spricht sich daher gegen diese aus.
...
Denn auch bei Alkohol gelinge es offensichtlich nicht die Jugendlichen trotz Regulierung und kontrollierter Abgabe vom Konsum abzuhalten. „Gerade bei Alkohol und Nikotin sehen wir, dass ein Gesetz Jugendliche nicht schützen kann, auch wenn es Einschränkungen für Jugendliche enthält“, so die Mitteilung des BVKJ. Trotz eines klaren Verkaufsverbotes von hochprozentigem Alkohol (Hervorhebung von mir) an Jugendliche ...

Allerdings werden in der Mitteilung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte wesentliche Punkte der Legalisierungsdebatte nicht angesprochen. Wenn tatsächlich jeder vierte Jugendliche bereits konsumiert hat und jeder Zehnte dies regelmäßig tut, bewegen sich all diese Menschen am Rande der Illegalität und zumindest die Beschaffung erfolgt häufig über strafrechtliche geahndete Kanäle. Auch ist eine Gewährleistung bestimmter Qualitäts- und Reinheitsansprüche nicht gegeben, wie die Berichte über gestrecktes Cannabis und anschließende Krankenhauseinlieferungen (beispielsweise wegen Vogelsand in der Lunge) vielfach belegen. Welche Alternativen zur Verbesserung des Gesundheitsschutzes auch unter den jugendlichen Konsumenten bestehen, bleibt in der Mitteilung des BVJK offen."


http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpr ... 1019206584

Klar, aber 5-10 Flaschen Bier oder 1-2 Flaschen sind ja kein Problem für Jugendliche. :roll:

Ansonsten klasse Abschlussabsatz von Heilpraxisnet!
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overturn
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Re: "Kinder- und Jugendärzte gegen Cannabis-Legalisierung"

Beitrag von overturn »

Wir könnten auch mal die deutschen Bäcker fragen, oder? Der Trugschluss: man geht davon aus, Drogenkonsum (anstatt vielmehr ein Teil der potentiellen Folgen) sei ein medizinisches Phänomen.
"Never doubt that a small group of thoughtful, committed citizens can change the world. Indeed, it is the only thing that ever has."
4Auge
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Re: "Kinder- und Jugendärzte gegen Cannabis-Legalisierung"

Beitrag von 4Auge »

Aurora hat geschrieben:"
...
Denn auch bei Alkohol gelinge es offensichtlich nicht die Jugendlichen trotz Regulierung und kontrollierter Abgabe vom Konsum abzuhalten.
Wo sind hier denn der klatschende oder facepalm-smiley?
Gesetze taugen hier offensichtlich weder in der einen noch in der anderen Richtung, sie schaden offensichtlich ausschließlich.
Der Erziehungsauftrag liegt nach wie vor bei Eltern, nicht beim Staat. Wichtig ist hier eine ehrliche ung gute Aufklärung. Kinder und Jugendliche sollen weder saufen noch kiffen, werden es aber tun.
Sabine
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Re: "Kinder- und Jugendärzte gegen Cannabis-Legalisierung"

Beitrag von Sabine »

Glaube, das es ganz natürlich ist, das im Alter von ca. 12-16 Jahren das Interesse an Rausch und Drogen erwacht, zeitgleich mit dem beginnenden Erwachsenenstatus. Die diversen Initationsriten unter Führung und Begleitung erfahrener Älterer künden davon, egal ob bei indigenen Völkern am Amazonas oder in tiefsten Bayern. Konfirmaton und Firmung seien hier genannt.

"Anstoßen erlaubt: Wie viel Alkohol es an der Konfirmation sein darf
...
„In so einer Festsituation können Eltern ein Nippen oder Anstoßen mit einer kleinen Menge Sekt ruhig einmal zugestehen”, sagt Ralf Kremer, DAK-Experte für Suchtthemen. So ein Brauch verbinde und nehme den Jugendlichen den Reiz des Verbotenen. "

http://www.aachener-zeitung.de/ratgeber ... -1.1046833
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overturn
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Re: "Kinder- und Jugendärzte gegen Cannabis-Legalisierung"

Beitrag von overturn »

Man denke bspw. auch an Kinder, die sich, Derwisch-ähnlich, wild im Kreis drehen.

Es geht mir hierbei um eine scharfe Kritik an den dominierenden, pathologisierenden Defizitperspektiven. Ein "jugendlicher Konsum" wird von mir nicht propagiert - aber auch nicht verteufelt. Ärzte sind weder Politik- noch Gesellschaftswissenschaftler. Es werden hier also gewissermaßen "Laienmeinungen" breitgetreten.
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