"Cannabis: Alte Arzneipflanze, moderne Forschung"

pepre
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Re: "Cannabis: Alte Arzneipflanze, moderne Forschung"

Beitrag von pepre »

Die dänische Studie ist de facto eine Metastudie. Die sind immer mit Vorsicht zu genießen.
„Diese populationsbasierte Kohortenstudie zeigt, dass Cannabisgebrauchsstörungen mit einem erhöhten Risiko für psychotische und nicht psychotische bipolare Störungen sowie unipolare Depressionen assoziiert ist“ ...
Diese Aussage ignoriert das Henne/Ei-Problem komplett und interpretiert nur in eine Richtung: "Drogen verursachen Psychosen". Die Gegenrichtung "Psychosen begünstigen Drogenkonsum" wird nicht thematisiert. Ergo haben wir es mit einem tendenziösen Fazit zu tun.

Zudem haben wir den schwammigen Begriff "Cannabisgebrauchsstörungen", der schon mal nahelegt, dass Hanfkonsumenten ohne problematischen Konsum gar nicht in die Zahlenspiele einflossen. Die Zahlen wären weit weniger signifikant, wenn man nicht nur die Hardcore-Kiffer betrachtet hätte.
moepens
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Re: "Cannabis: Alte Arzneipflanze, moderne Forschung"

Beitrag von moepens »

pepre hat geschrieben: Do 1. Feb 2024, 09:59 Die dänische Studie ist de facto eine Metastudie. Die sind immer mit Vorsicht zu genießen.
Abgesehen davon dass Metastudien nicht "mit Vorsicht zu genießen" (???) sind, ist es keine Metastudie:
Design, setting, and participants: This prospective, population-based cohort study using Danish nationwide registers
pepre
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Beitrag von pepre »

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ ... ie-145619/
Psychoaktive Stoffe: Neue Einsatzgebiete in der Psychiatrie
Lesenswert.
pepre
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Re: "Cannabis: Alte Arzneipflanze, moderne Forschung"

Beitrag von pepre »

https://www.spektrum.de/kolumne/krebs-v ... en/2213311
Kann Cannabis bei Krebs helfen?
...
Die Amerikanische Gesellschaft für klinische Onkologie ASCO hat 2024 eine Stellungnahme zum Einsatz von Cannabis bei Krebs herausgebracht, die das aktuelle medizinische Wissen zusammenfasst. Dafür nahmen Experten 13 Reviews und 5 klinische Studien unter die Lupe, die sich mit der Frage beschäftigen, ob bestimmte darin enthaltene Stoffe gegen Krebs wirken oder Beschwerden lindern können.
...
Das Fazit der Wissenschaftler: Es gibt zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen Beweis dafür, dass Cannabis oder Cannabinoide Krebs heilen. Sie können sie deshalb nicht als Mittel gegen Krebs empfehlen.
...
Manchmal fragen mich Patienten, ob Cannabis gegen Tumorschmerzen oder auch Angst, Unruhe und Antriebslosigkeit eingesetzt werden kann. Um solche Beschwerden zu behandeln, gibt es allerdings deutlich wirksamere Medikamente.
Hm, eindeutig sehr konservativer Standpunkt der Autorin. - Der Punkt "Heilmittel vs unterstützende Effekte" geht leider im Bashing etwas unter.

Was ich bisher gesehen habe: gerade Hanf wirkt sehr individuell. Die richtige Sorte/Menge zu finden ist nicht einfach, und es wirkt auch beileibe nicht bei allen Patienten. Wir befinden uns im Bereich Heilkräuter, in dem - vor allem bei Hanf - ganz andere Gesetze gelten als bei Einzelsubstanzen (wie zB Dronabinol), die eher die Domäne der klassischen Schulmedizin sind.

Ich denke sogar, dass psychoaktive Substanzen eine völlig andersartige Arznei-Klasse darstellen, welche die Schulmedizin mit ihren standardisierten Studien nicht richtig erfassen kann, - eben weil die Reaktion so hochgradig individuell ausfällt.
pepre
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Beitrag von pepre »

https://www.ukw.de/aktuelle-meldungen/d ... forschung/
Behandlung des AAV1/2-hA53T-Alpha-Synuclein-Mausmodells für Parkinson mit KLS-13019

Chi Wang Ip vom Universitätsklinikum Würzburg untersucht ... ob KLS-13019 ein wirksames Medikament gegen Parkinson sein könnte. Im Mittelpunkt stehen die Fragen, wie das Medikament, das strukturell mit Cannabinoiden [insb. CBD] verwandt ist, auf wichtige Hirnfunktionen wirkt, ob es auch in fortgeschrittenen Krankheitsstadien hilft und wie zuverlässig die Ergebnisse sind.
...
Siehe auch https://parkinson-journal.de/cannabis-u ... und-kontra.

Nach wie vor scheint das Stigma "Droge" die Forschung zu Cannabis deutlich auszubremsen. :( Wobei insgesamt schon der Trend erkennbar ist, dass auch psychoaktive Substanzen in den Fokus der Arzneimittelforschung rücken. Es wird sogar nicht an Worten wie "Gamechanger" gespart. ;)
pepre
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Re: "Cannabis: Alte Arzneipflanze, moderne Forschung"

Beitrag von pepre »

https://www.hanf-magazin.com/wissenscha ... toerungen/
CBDV bei Epilepsie und Autismus-Spektrum Störungen
...
Im Wesentlichen handelt es sich im Falle von CBDV um CBD, dessen Seitenkette um zwei Methylbrücken verkürzt ist.
...
CBDV konnte die Anzahl und die Intensität der Epilepsie-Anfälle um durchschnittlich 40,5 % senken.
...
Bei einer Autismus-Spektrum-Störung besteht typischerweise eine Hyperkonnektivität, also ein Übermaß an neuronaler Verbindung, zwischen verschiedenen Gehirnregionen. Vor allem das ventrale Striatum sowie die frontalen und perizentralen Regionen sind daran beteiligt. Genau dieses Übermaß an Datenaustausch zwischen diesen Gehirnregionen konnte CBDV mit lediglich 2 Einzeldosen auf ein normales Niveau reduzieren.
...
Lesenswert.
pepre
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Re: "Cannabis: Alte Arzneipflanze, moderne Forschung"

Beitrag von pepre »

https://www.das-pta-magazin.de/news/can ... 46169.html
Eine niedrigdosierte Langzeitgabe von Cannabis kann nicht nur Alterungsprozesse im Gehirn umkehren, sondern hat auch eine Anti-Aging-Wirkung. Zu diesem Schluss kommen Forschende aus Bonn im Rahmen der Grundlagenforschung.
..
„Wir kamen zu dem Schluss, dass eine langfristige THC-Behandlung zunächst eine kognitionsfördernde Wirkung hat, indem sie die Energie- und synaptische Proteinproduktion im Gehirn erhöht, gefolgt von einer Anti-Aging-Wirkung durch eine Verringerung der mTOR-Aktivität und der Stoffwechselprozesse in der Peripherie“, sagt Dr. Andras Bilkei-Gorzo vom Institut für Molekulare Psychiatrie. „Unsere Studie legt nahe, dass eine doppelte Wirkung auf die mTOR-Aktivität und das Metabolom die Grundlage für ein wirksames Anti-Aging- und kognitionsförderndes Medikament sein könnte.“
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Beitrag von pepre »

https://www.deutsche-apotheker-zeitung. ... -einsetzen
...
Die aktuelle Datenlage zur Effektivität von Cannabinoiden bei verschiedenen Schlafstörungen ist sehr heterogen, und vor allem fehlen große kontrollierte Studien, betonte Winter. Die Ergebnisse aus kleineren Untersuchungen und Beobachtungsstudien seien dennoch vielversprechend. ...
Nix wirklich Neues....
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Re: "Cannabis: Alte Arzneipflanze, moderne Forschung"

Beitrag von pepre »

https://www.20min.ch/story/scromiting-k ... -103208208
Täglicher Anblick in den USA: Menschen suchen schreiend und erbrechend die Notaufnahme auf, ausgelöst durch übermässigen Cannabiskonsum.
Das ist die nächste Sau, die von den Prohibitionisten durch's Dorf getrieben wird, wetten?! :roll:

https://de.wikipedia.org/wiki/Cannabis- ... is-Syndrom dazu:
...
Kontroverse über Existenz des Syndroms

Es ist unklar, ob das Cannabis-Hyperemesis-Syndrom eine eigenständige Erkrankung ist oder die Patienten missdiagnostiziert sind und eigentlich an einem Syndrom des zyklischen Erbrechens mit begleitend erhöhten Cannabiskonsum leiden. ... Ein weiteres Argument gegen die Existenz als eigenständiges Syndrom ist der Jahrhunderte alte Gebrauch von Cannabis. Es wäre zu erwarten, dass bereits früher ein Cannabis-Hyperemesis-Syndrom beschrieben worden wäre. ...
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Beitrag von pepre »

https://bedrocan.com/de/healthcare-prof ... forschung/
Cannabis Forschung

... Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über bereits veröffentlichte Forschungsprojekte, bei denen Cannabisprodukte aus dem Hause Bedrocan verwendet wurden. ...
Schöne Übersicht über alle diesbezüglichen Studien.
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Beitrag von pepre »

https://scilogs.spektrum.de/menschen-bi ... -cannabis/
Ein geschichtlicher Rückblick von Dr. Stephan Schleim

Zweite Opiumkonferenz: 100 Jahre “böses” Cannabis
...
Wie gut, dass unsere Behörden dieses Teufelszeug im Laufe des 20. Jahrhunderts immer stärker unterdrückt haben. Und bis zur Entkriminalisierung in diesem Jahr Bürgerinnen und Bürger im sechsstelligen Bereich verurteilt haben. So wurde die Welt “viel glücklicher und besser” gemacht. Welchen Scheiß muss man konsumieren, um das wirklich zu glauben?
...
Passt wohl am besten hier rein, da es ja auch um den Status als alte Arzneipflanze geht.
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Re: "Cannabis: Alte Arzneipflanze, moderne Forschung"

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https://www.deutsche-apotheker-zeitung. ... rnleistung
Hirndoping mit Cannabis

... THC als Jungbrunnen mit Anti-Aging-Effekten, Verbesserung der Kognition und Beschleunigung operationaler Hirnleistungen. ... Die entscheidende Schlussfolgerung der Autoren lautete: die Wiederherstellung der CB1-Aktivität in alten Tieren respektive Menschen könnte eine wirksame Strategie sein, um alters­abhängige Einschränkungen der Kognition zu behandeln. ... Unter dieser THC-Therapie verbesserten sich nicht nur Schmerz, depressive Symptome und Lebensqualität, sondern auch die Opioid-assoziierten Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Schwindel. Für das vorliegende Thema besonders relevant waren die Verbesserung des Kurzzeit- und Arbeitsgedächtnisses, die Beschleunigung des Denkvermögens und eine Verbesserung des logischen Denkens. ...
Interessant auch (am Ende des Artikels):
Abb. 2: Sensitivität gegen kognitive Dysfunktionen sinkt mit dem Alter. Bei Jugendlichen verschlechtert THC dosisabhängig kognitive Funktionen, während Ältere dagegen resilient sind.
pepre
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Re: "Cannabis: Alte Arzneipflanze, moderne Forschung"

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https://www.medical-tribune.de/medizin- ... s-reagiert
Wie das Gehirn auf Cannabis reagiert
...
Die Therapie mit medizinischem Cannabis hat auch auf längere Sicht keine negativen Folgen für das Gehirn.
...
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