"Messerattacke in Grafing "

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Sabine
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"Messerattacke in Grafing "

Beitrag von Sabine »

Habe ja fast darauf gewartet, weil das Wort "Drogen" in den vielen Berichten dazu immer wieder fiel und trotzdem gehofft, das das spezielle Wort Cannabis nicht fällt :

"Noch unklar ist, ob der Mann zur Tatzeit unter Drogeneinfluss stand. Er habe selbst angegeben, Drogen genommen zu haben. Laut Kriminaldirektor Köhler gibt es Hinweise, dass er vor zwei Tagen im Raum Gießen Drogen konsumiert habe und dass dies mit ein Grund für seine Verwirrtheit sein könnte. In jüngster Zeit habe der Mann Cannabis konsumiert, sagte Köhler. Er wisse aber nicht, welche Drogen der Mann in Hessen genommen habe. Es sei bisher kein Strafverfahren gegen ihn wegen Besitzes von Betäubungsmitteln bekannt."

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/ebe ... -1.2988331

Das ist natürlich Wasser (nicht nur) auf Mortlers Psychosen-Mühle ... wetten ?!
PhilipH
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Re: "Messerattacke in Grafing "

Beitrag von PhilipH »

Hier der aktuelle Beitrag der FAZ.net zum Thema: http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 25445.html

"Der aus Hessen stammende Mann hatte den bisherigen Ermittlungen zufolge am frühen Morgen einen Fahrgast in einer S-Bahn erstochen und auf dem Bahnsteig sowie auf dem Bahnhofsvorplatz drei Männer niedergestochen. Ein 56-Jähriger erlag seinen Verletzungen, drei Opfer im Alter von 43, 55 und 58 Jahren wurden teils schwer verletzt."

Wenn es denn überhaupt zu einer Anklage kommt, fehlt nur noch der richtige Richter, der lieber mit einem Urteil hunderttausende unter Generalverdacht stellt, statt einen einzelnen Straftäter zu bestrafen.
frihet
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Re: "Messerattacke in Grafing "

Beitrag von frihet »

Die Forscher sagen jedenfalls: Amokläufer nehmen oft Bezug auf andere Taten und suchen sich "Vorbilder" für ihr Tun. Sie bewundern andere für die Tötung "Unwerter" und hegen irreale Größenideen. Zudem sei die Zahl psychisch Gestörter unter den Amokläufern gar nicht so gering. Cannabis-Konsum spiele außerdem oft eine Rolle, möglicherweise als Verstärker der Gewalt.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... eme-drogen
Ohne Worte...
4Auge
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Re: "Messerattacke in Grafing "

Beitrag von 4Auge »

Reefer madness reloaded...
Sabine
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Re: "Messerattacke in Grafing "

Beitrag von Sabine »

Krass, die Schweizer flippen total aus, bei den Headlines müssten Bild-Redakteure vor Neid erblassen :

"Goa-Fleisch und Barfuss-Schuhe
Die irre Welt des Kiffer-Killers Paul H.
...
Er reist oft zu Goa- und Techno-Festivals, an denen Alkohol und Drogen gang und gäbe sind."


http://www.blickamabend.ch/news/goa-fle ... 21867.html

Bis auf den Satz zu Goa gibt es im gesamten Text keinerlei Hinweise, die auf einen Zusammenhang der Tat mit Cannabis schliessen lassen.

"Die 40 Meter lange Blutspur des Kiffer-Killers"

http://www.blick.ch/news/ausland/amok-i ... 18377.html
Sabine
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Re: "Messerattacke in Grafing "

Beitrag von Sabine »

Und es geht weiter, unterschwelliger zwar, aber trotzdem :

"Wie kam es zur Bluttat von Grafing? Ein Experte spricht im Interview über den gefährlichen Mix aus psychischer Vorerkrankung und Drogenkonsum des Täters.
...
Dr. Andreas Rose, Beauftragter der Bayerischen Psychotherapeutenkammer für Forensik, spricht im tz-Interview über den gefährlichen Mix aus psychischer Vorerkrankung und Drogenkonsum:

Herr Dr. Rose, der Täter von Grafing stand wohl unter Drogeneinfluss. Welche Auswirkungen haben illegale Substanzen?

Dr. Andreas Rose: Drogen wie Crystal Meth, Kokain aber auch Marihuana können beim Konsumenten Verfolgungswahn auslösen. Gut möglich, dass sich der Täter von Gott und der Welt bedroht gefühlt hat.

Aus dem familiären Umfeld weiß man: Paul H. hat große psychische Probleme.

Rose: In Verbindung mit Drogen ist das eine ganz gefährliche Kombination. Psychische Störungen kommen dann stärker zur Geltung. Kommen dann auch noch Schlafmangel und Einsamkeit hinzu, kann dieser Effekt sogar noch verstärkt werden.

Bei seiner Vernehmung sagte Paul H., er habe Wanzen gespürt, die Blasen an seinen Füßen verursachen. Er sei deshalb barfuß unterwegs gewesen …

Rose: Bei einer Überdosis ist das nichts Untypisches. Die Betroffenen sind zwar bei Bewusstsein, leben aber in einer anderen Realität. So kann es auch sein, dass er seine Mitmenschen nicht als das wahrgenommen hat, was sie eigentlich sind. Vielleicht hat er etwas Teuflisches in ihnen gesehen. Ein anderes Beispiel von vor einigen Jahren: Jugendliche springen lachend von einem Hochhausbalkon. Die Drogen verzerren die Realität."


http://www.merkur.de/lokales/ebersberg/ ... 96011.html

Kein Wort darüber, welche Medikamente der Täter bei seinem Klinikaufhalt kurz vorher erhalten hat ....
PhilipH
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Re: "Messerattacke in Grafing "

Beitrag von PhilipH »

Ich sehe in der Art und Weise der Berichterstattung über diesen Vorfall eine ernsthafte Gefahr für den gegenwärtigen Schwung der Legalisierungsbewegung, insbesondere auf Grund der zeitlichen Nähe zu den GMM's.

Ich erwarte, dass dieser - aus meiner Sicht wenig ausschlaggebender - Aspekt der Tat in absehbarer Zukunft als starkes (also lautes) "Argument" für Anti-Drogen-Hardliner dienen wird.

Hoffentlich gelingt es dem DHV durch seine Arbeit die Gefahren für die Legalisierungsbewegung in Deutschland zu dämpfen oder gar zu beseitigen. Auch würde ich mir eine qualifizierte Stellungnahme des ACM wünschen.

Das tatsächlich vorliegende Problem besteht vermutlich vielmehr in dem noch immer katastrophal schwachen Umfang von psychiatrischen und psychologisch-psychotherapeutischen Behandlungsangeboten und dem mit einer solchen Erkrankung verbundenem sozialen Stigma.
Aurora hat geschrieben:Kein Wort darüber, welche Medikamente der Täter bei seinem Klinikaufhalt kurz vorher erhalten hat ....
Die Vermutung liegt nahe, dass der Täter eben gar nicht oder nicht ausreichend Medikamentös behandelt worden ist, oder diese Behandlung abgelehnt hat. Wenn man den Berichten glauben schenken darf, litt der Täter u.a. unter einer psychotischen Störung. Es existieren zwar Medikamente, die akut verabreicht werden können (z.B. Benzodiazepine) aber dabei handelt es sich regelmäßig um Notfall-Medikamente, die auf Grund Ihrer schädigenden Wirkung nicht dauerhaft verabreicht werden sollten. Die Medikamente, die - in Kombination mit Psychotherapie - tatsächlich helfen, müssen über längeren Zeitraum und regelmäßig gegeben werden, d.h. der Patient muss auf diese "eingestellt" werden.
Sabine
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Re: "Messerattacke in Grafing "

Beitrag von Sabine »

"Attentäter sprach vor Tat von starkem Drogenkonsum
...
Der 27-jährige Paul H. soll demnach eingeräumt haben, am Tag vor der Tat zahlreiche Drogen konsumiert zu haben. Er habe "schon alles genommen außer Heroin und Crystal Meth" sagte H. nach Aussage eines Zeugen aus dem Raum Gießen. "


http://www.spiegel.de/panorama/justiz/g ... 92216.html

Okay, ist nicht sehr aussagekräftig, aber nachdem in den Medien in dem Zusammenhang schon öfters das Wort "Cannabis" aufgetaucht ist, bleibt das auch hängen.
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