Sammlung Cannabis/Drogenaufklärung für Jugendliche

Sabine
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"Europas Jugendliche konsumieren immer weniger legale Drogen

Beitrag von Sabine »

"Seit 1995 erhebt die Espad-Group (European School Survey Project on Alcohol and Other Drugs) im Vierjahresrhythmus die Zugangsmöglichkeiten Jugendlicher zu legalen und illegalen Drogen und den Ausmaß ihres Konsums. Der erste Report des EU-Projekts mit Sitz in Lissabon wurde 1996 veröffentlicht, der am Dienstag erschienene sechste Report lässt also Rückschlüsse auf die vergangenen 20 Jahre zu. Mehr als 96.000 15- bis 16-Jährige in 35 europäischen Ländern wurden im Vorjahr befragt, darunter 3.684 Jugendliche in Österreich mit einem Durchschnittsalter von 15,9 Jahren.

61 Prozent der aktuell Befragten fanden es im Schnitt aller teilnehmenden Länder sehr oder eher leicht, an Zigaretten zu kommen. In Österreich bejahten das gar 79 Prozent. In höherer Zahl stimmten dem nur Jugendliche in der Tschechischen Republik zu (80 Prozent). Die einzige psychoaktive Substanz, die Minderjährigen noch leichter zugänglich ist als Tabak, ist über alle Länder hinweg Alkohol. 78 Prozent der europäischen Jugendlichen sehen kein Problem, an Alkoholerzeugnisse zu gelangen; Österreich wird in dieser Frage mit 89 Prozent nur von Dänemark (96 Prozent), Tschechien (93 Prozent), Spanien (92 Prozent) und Griechenland (91 Prozent) geschlagen.
...
Cannabis wüssten im Schnitt 30 Prozent der europaweit befragten Jugendlichen zu beschaffen; Österreich befindet sich mit 39 Prozent neuerlich über dem Durchschnitt, nicht aber im wiederum von der Tschechischen Republik (50 Prozent) angeführten Spitzenfeld. Konsumiert haben die berauschenden Hanferzeugnisse dann doch nur 20 Prozent der jugendlichen Österreicher, davon rund elf Prozent in den zwölf Monaten vor der Befragung.
...
Während der Konsum legaler Drogen in den vergangenen zwanzig Jahren also sank, stieg die Zahl jener, die illegale Substanzen zumindest einmal ausprobiert haben, von elf auf 18 Prozent. Zurückzuführen ist das fast ausschließlich auf Cannabis – auch wenn die Lebenszeitprävalenz bei den Jugendlichen in Österreich zuletzt stagnierte, stieg sie in den vergangenen zwei Jahrzehnten über Gesamteuropa hinweg von elf auf 17 Prozent."


http://derstandard.at/2000044650117/Eur ... ogenkonsum

http://www.espad.org/sites/espad.org/fi ... t_2015.pdf
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overturn
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Re: Sammlung Cannabis/Drogenaufklärung für Jugendliche

Beitrag von overturn »

Ein zusätzlicher "Kick" ergibt sich wohl auch durch die Illegalität. Vielleicht soll auch eine anschließende Ermüdung eine Entspannung imitieren? Recht interessant fallen auch die gesellschaftlichen Wirkungszuschreibungen im Wandel der Zeit aus: In der ersten Hälfte des Jahrhunderts sprach man noch von "reefer madness" und einem "killer weed", während 40 Jahre später plötzlich alle faul wurden.
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Sabine
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Re: Sammlung Cannabis/Drogenaufklärung für Jugendliche

Beitrag von Sabine »

Beinahe wäre folgender Artikel wegen der Überschrift in die "Witze-Ecke" gewandert ;)

"Schüler in Baden-Württemberg kiffen mehr und prügeln weniger

Der grüne Cannabis-Rausch ist für viele Schüler in Baden-Württemberg kein Tabuthema mehr. Anscheinend wird im Aufklärungsunterricht nicht so gut aufgepasst, wie erhofft. Es gibt aber auch gute Nachrichten aus den Schulen.

In den letzten fünf Jahren scheint Cannabis für immer mehr Schüler interessant geworden zu sein. Mehrere Zeitungen berichten, dass sich die Rauschgiftkriminalität mehr als verdoppelt habe. Präventionsprogramme an weiterführenden Schulen scheinen die Schüler nicht abzuschrecken. Präventionsbeauftragter Stefan Middendorf meint zwar, dass „die Programme intensiv nachgefragt werden und viel Aufklärung in die Klassenzimmer bringen“, Jugendlichen werden davon aber offenbar nicht wirklich beeinflusst."


http://www.swr3.de/aktuell/nachrichten/ ... index.html

Gleich den nächsten Artikel dazu gefunden :

"Mehr Rauschgiftdelikte an Südwest-Schulen

Die Diskussion um die Legalisierung von Cannabis ist uralt. Möglicherweise führt sie dazu, dass Gefahren des Konsums leichter heruntergespielt werden können.
...
Die Stuttgarter Präventionsstelle Release U 21 vermutet, dass sich das Anzeigeverhalten verändert habe und die Diskussion über den medizinischen Einsatz von Cannabis die jungen Leute sorgloser mit dem Stoff umgehen lasse. »Das nehmen sie als Argument für die vermeintliche Harmlosigkeit von Cannabis«, sagte Bernd Klenk, Sozialarbeiter bei Release.
...
Sozialarbeiter Klenk warnte auch vor den strafrechtlichen Folgen des Cannabisbesitzes. »Der Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz landet aber jedem Fall im polizeilichen Führungszeugunis genauso wie Ladendiebstahl.« In Baden-Württemberg werde das Delikt auch der Führerscheinstelle gemeldet.
...
Die Grüne Jugend plädiert für eine Legalisierung von Cannabis, um Schwarzmarkt trocken zu legen. An Menschen im Alter vom 18. Lebensjahr an sollte Cannabis in Coffee-Shops – in angemessener Entfernung von Schulen – nach niederländischen Vorbild verkauft werden können, sagte Lena Schwelling, die die Jugendorganisation der Grünen leitet."


http://www.gea.de/nachrichten/weltspieg ... 001893.htm

Wenn man manchmal so mitbekommt, was im "Aufklärungs"unterricht so erzählt wird, ist es für mich kein Wunder, das Inhalte auf Skepsis seitens der Jugend stossen. Zumal ein Teil der Aufzuklärenden bereits Erfahrung mit der ein oder anderen Substanz haben dürfte und daher vergleichen kann.

Gleich in den ersten Sätzen beider Artikel wird klar gemacht : hier handelt es sich um KRIMINALITÄT! Keine Jugendsünde, kein sich "Austesten", nein, das sind wirkliche Kriminelle. Da hilft hier auch kein späteres "Es gilt dem Einzelnen zu helfen und die anderen zu schützen.".
Sabine
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Re: Sammlung Cannabis/Drogenaufklärung für Jugendliche

Beitrag von Sabine »

"Senat startet Kampagne gegen Cannabis-Konsum

"Zu breit?" lautet der gemeinsame Titel gleich mehrerer Videos, mit denen die Senatsverwaltung für mehr Aufklärung im Umgang mit Cannabis sorgen will. Ziel ist es, die gesundheitlichen und sozialen Folgen des Drogenkonsums zu kommunizieren. Ein Baustein der Kampagne ist Musik.

Die Berliner Landesregierung hat eine neue Kampagne gegen den Cannabis-Konsum ins Leben gerufen. Zum Start der Aufklärungsreihe sagte Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU), Ziel der Aktion sei es, humorvoll aber kritisch über die Risiken des Cannabiskonsums aufzuklären. Das Angebot aus Plakaten, Informationsmaterial und Musikvideos im Internet richte sich sowohl an Jugendliche als auch an Eltern und Lehrer. Es solle helfen "Nein" zu sagen zum Kiffen; oder wenigstens Maß zu halten, so Czaja."


http://www.rbb-online.de/politik/beitra ... nabis.html

http://www.berlin.de/zu-breit/


"Humorvoll,aber kritisch ..." solche Signalwörter ;) lassen unterdessen bei mir die Alarmglocken schrillen.

Und siehe :

"Liegt eine Fremdgefährdung vor, z.B. wenn Sie gemeinsam mit Ihrer minderjährigen Tochter / Ihrem Sohn Cannabis konsumieren, werden rechtliche Schritte gegen Sie eingeleitet. Dulden Eltern den Cannabiskonsum ihrer Kinder in der gemeinsamen Wohnung, machen sie sich des Verschaffens / Gewährens einer Gelegenheit zum unbefugten Gebrauch von Betäubungsmitteln durch Unterlassen strafbar. Gleiches gilt für Lehrerinnen
und Lehrer, wenn sie den Cannabiskonsum ihrer Schüler in der Schule bemerken."


Flyerauszug "Infos für Erwachsene"

Das man eine Beratungsstelle aufsuchen kann, wird nur einem kurzen Satz erwähnt.
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overturn
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Re: Sammlung Cannabis/Drogenaufklärung für Jugendliche

Beitrag von overturn »

Lehrer und Eltern müssen einen Drogenkonsum melden? Wie das? Handelt es sich hierbei doch um keinerlei Straftat? Nervig, dass mehrheitlich impliziert wird, eine "Legalisierungsdebatte" verharmlose den Konsum - zumal gerade Drogenverbote den Informationsaustausch massiv behindern und ideologisch einfärben.
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Re: Sammlung Cannabis/Drogenaufklärung für Jugendliche

Beitrag von Sabine »

"Tipps für den Cannabis-Entzug
Du hast beschlossen mit dem Kiffen aufzuhören. Jetzt ist es ganz wichtig überlegt vorzugehen. Als Hilfestellung dienen dir dabei unsere Tipps für den Cannabisentzug.
Das Ziel

Wichtig ist es, dass dein Ziel ganz klar formuliert ist, damit du nicht in Versuchung gerätst, dich selbst zu betrügen, indem du z.B. auf einmal ganz viele besondere Gelegenheiten zum Kiffen findest und den Zeitpunkt des Ausstiegs immer weiter nach hinten verschiebst. Setze dir einen klaren Termin, wann du anfangen willst und teile diesen auch deiner Umgebung mit (Vertrauenspersonen - Freunde, Familie).
Alles muss raus

Falls du noch Cannabisreste besitzt, solltest du diese auf dem schnellsten Weg entsorgen, um nicht in Versuchung zu kommen. Auch alle Kifferutensilien (Papers, Filter-Tips, ... ) solltest du vernichten!
Und jetzt kann es losgehen.
Phase 1 (Tag 1 bis 3)

Hier kommt es zu einem Gefühl der Euphorie. Man fühlt sich stark und ist voller Tatendrang. Zu Hause abhängen, Fernsehen ist jetzt zu langweilig geworden. Problematisch ist nur das Einschlafen, es ist - wenn überhaupt - erst sehr spät möglich. Auch können erste Entzugserscheinungen auftreten. (kalter Schweiß, Schüttelfrost, Nervosität), diese sind allerdings nicht auf eine körperliche Abhängigkeit zurückzuführen, sondern spielen sich auf psychischer Ebene ab.
Hierzu muss man aber ganz klar sagen, dass die Entzugssymptome von Person zu Person verschieden sind und bei manchen Personen nur sehr schwach oder auch gar nicht auftreten.
...
Phase 4 (Tag 40 bis...)

Endlich lassen die Entzugserscheinungen nach. Es gibt keine akuten Beschwerden mehr, dennoch ist das Verlangen nach dem Kiffen immer noch da. Meist wird dieses Verlangen durch bestimmte Risikosituationen ausgelöst. Das sind meist ganz bestimmte Personen, Orte, die dich an das Kiffen erinnern. Wenn du die Auslöser für diese Situationen erkennst, kannst du ihnen auch besser aus dem Weg gehen.

Es wird sicherlich auch Fälle geben, da wirst du diesen Situationen nicht entgehen können. Deswegen ist es wichtig, dass du ganz persönliche Strategien entwickelst, mit solchen Situationen umzugehen.
...
Rückfälle verhindern

Viele, die mit dem Kiffen aufgehört haben, glauben, sie hätten ihren Konsum im Griff und setzen sich das Ziel, nur noch gelegentlich oder zu besonderen Anlässen zu Kiffen. Hier ist auf lange Sicht allerdings Vorsicht geboten! Tatsächlich schaffen es auf Dauer nur die Wenigsten, kontrolliert zu konsumieren. Ein Rückfall ist hier meistens vorprogrammiert.

Daher besser ganz die Finger davon lassen! Sonst wäre ja die ganze Mühe umsonst.

Impressum

Projektträger: Landescaritasverband Bayern e.V.
Gefördert durch: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit im Rahmen der Gesundheitsinitiative Gesund. Leben. Bayern. "


http://www.weiterstattbreiter.info/tipp ... index.html

http://www.weiterstattbreiter.info/index.html
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Cookie
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Re: Sammlung Cannabis/Drogenaufklärung für Jugendliche

Beitrag von Cookie »

Du meine Güte... sinnvolle Aufklärung und Jugendschutz sähen für mich völlig anders aus, und vor allem sollte nicht so getan werden, als wäre Cannabis das eigentliche Problem dieser Personen (welche angeblich "außer Kiffen" nichts anderes mehr tun wollen).

Nach Jahrzehnten eigener gegenteiliger Anschauung kann ich es nicht gut heißen, dass hier wieder so getan wird, als hätte der typische Cannabiskonsument keinerlei Antrieb, sei ein Loser und Couch-Potato. Auch wenn es solche Beispiele sicherlich geben mag, sind sie in meiner Welt und meinem Bekannten-/Freundeskreis nicht einmal vorhanden.
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"Vox: Jugendliche Kiffer // Generation Entzug Doku 2014"

Beitrag von Sabine »

Hoffe, nicht doppelt, aber über die Sufu habe ich nichts gefunden

https://www.youtube.com/watch?v=_nRmXHO ... e=youtu.be
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Re: Sammlung Cannabis/Drogenaufklärung für Jugendliche

Beitrag von Sabine »

Schaut so die von vielen Politikern hochgelobte Prävention aus ?!

"Im Rahmen einer Aktion zu Jugendschutz und Schulwegkontrolle hat das Ordnungsamt am frühen Donnerstagmorgen im Ostviertel einige minderjährige Raucher festgestellt, auch eine größere Menge an Zigaretten wurde sichergestellt.
...
Die Polizei stellte Waffen und Rauchgift sicher, gegen die Jugendlichen wird ermittelt."


http://www.aachener-zeitung.de/lokales/ ... 3#comments

Tät mich mal interessieren, um welche Waffen es sich da gehandelt hat.
Sabine
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Re: Sammlung Cannabis/Drogenaufklärung für Jugendliche

Beitrag von Sabine »

"Zu breit?

Am 29. September 2016 wurde in Berlin eine Präventions- und Aufklärungskampagne zu Cannabis gestartet. Unter dem Titel „Zu breit?“ wollte die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales Jugendliche und Erwachsene mit der Kampagne aufrütteln, über die gesundheitlichen und sozialen Risiken des Cannabiskonsums informieren und zum Jugendschutz beitragen. Die Kampagne verfehlte jedoch ihr Ziel. Sie erntete in der Kifferszene vor allem Hohn und Spott und auch bürgerliche Kreise amüsierten sich über die wirklichkeitsfremden Überzeichnungen in den präsentierten Materialien.
Dies gilt nicht nur für das Video von Drob Dynamic sondern auch für die Rubrik „Echt jetzt?! – Kiffer und ihre Ausreden“ mit dem Untertitel „Es gibt viele Mythen rund um Cannabis und ums Kiffen. Hier gibt’s die Fakten.“
...
Das Kampagnenvideo zeigt den Rapper Drob Dynamic in einer absolut chaotischen Wohnung und er selbst verhält sich im Video auch wie ein völliger Chaot. ... Insgesamt wird der Eindruck vermittelt, Kiffer seien völlige Chaoten. Die Macher der Kampagne nennen das Comedy Rap auf Augenhöhe der Zielgruppe.
...
Ist es wirklich eine zufällige Korrelation, das die beiden Senatoren, die das größte Chaos in ihren Ämtern zu verantworten haben, sich in Sachen Prohibition (Verbotspolitik) bei Cannabis besonders stark hervor tun wollten, oder ist das eine allgemein gültige Regel? Die Kampagne „Zu breit?“ scheint eher letzteres zu bestätigen.

Übrigens, heute stand im Tagesspiegel Checkpoint:

Die Standesämter sind seit Anfang der Woche Außerstandes-Ämter – nach einem Update haben sich die Rechner nicht mehr getraut. Verbrämt wurde die neue Computerpanne (eine von vielen in den vergangenen Monaten) durch angebliche „Schließtage wegen Fortbildung und einer Personalversammlung“ (Charlottenburg-Wilmersdorf), anderswo war lediglich von „extrem eingeschränktem Service“ die Rede. Die eingesetzte Software heißt übrigens „Autista“."


http://blogs.taz.de/drogerie/2016/11/04/zu-breit/
Sabine
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Re: Sammlung Cannabis/Drogenaufklärung für Jugendliche

Beitrag von Sabine »

"Schulprojekt in Schiffdorf soll über Gefahren von Drogenmissbrauch aufklären

Konsumierst du Cannabis? Und wenn ja, wie oft? 18 Schülerinnen und Schüler der berufsbildenden Schulen in Schiffdorf bei Bremerhaven haben sich auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Drogenkonsum bei Jugendlichen beschäftigt."


http://www.sat1regional.de/aktuell/arti ... 20527.html

Finde ja schon die Umfrage bedenklich, auch wenn es anonym ist. Ist die Anonymität bei so einer kleinen Gruppe wirklich bewahrt?

Aber das bei solchem Projekt eine Benotung vorgenommen wird, die die Abiturnote mit beeinflußt, ist m.M. zuviel des guten. Was wird denn u.a. benotet? Wer der beste Abstinenzler ist? :shock: Oder bekommt man eine schlechtere Note, wenn man sich zur Legalisierung bekennt?
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Martin Mainz
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Re: Sammlung Cannabis/Drogenaufklärung für Jugendliche

Beitrag von Martin Mainz »

651 Befragte und 25%, die einen Cannabis"missbrauch" "eingestehen" - sehr suggestive Wortwahl und typisch für SAT1. Die Anonymität würde ich bei einer so großen Gruppe aber als gerade noch gegeben ansehen.

Benotet wird derweil wahrscheinlich die Auswertung der Umfrage, durchaus legitim :)

Von daher finde ich so ein Experiment durchaus postiv.
Ehrenamtlicher Foren-Putzer

Wenn ich einen Fehler gemacht habe, bitte einfach eine PN an mich :mrgreen:
Bitte seid nett zueinander - die Welt da draußen ist schlimm genug
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Re: Sammlung Cannabis/Drogenaufklärung für Jugendliche

Beitrag von Sabine »

Ein Ergebnis dt. Prävention an Schulen ?

"Gesetzeslücken sind ein Problem

...
Sie haben es sicher schon gehört, dass erst vor Kurzem in einigen Staaten in Amerika die pflanzliche Droge Marihuana, auch bekannt als »Weed«, zu medizinischen Verwendungszwecken legalisiert worden ist.
Das heißt, dass Menschen, die diese Droge benutzen, weil sie eine Krankheit haben oder sie als Schmerzmittel nehmen, sie in kleinen Mengen anbauen und konsumieren dürfen.
...
Jedoch hat jeder Skeptiker eine (oder mehrere) berechtigte Gründe zum Zweifeln, denn wie es bei jeder Droge so ist, wird auch Marihuana missbraucht. Das Schlimmste jedoch sind die Gesetzeslücken, von denen es viele gibt, die noch nicht gestopft sind.
Wir haben eine davon gefunden und in einem anschaulichen Beispiel erklärt: Eine Gruppe von Leuten raucht Marihuana, nur einer von ihnen hat wirklich die Erlaubnis dazu. Die Polizei kommt und fragt, wer die Erlaubnis dazu hat. Dann zeigt der eine mit dem Joint ihnen seine Erlaubnis, und alle behaupten, dass nur er geraucht habe.

Außerdem können die Abhängigen auch mehr anbauen als sie dürfen und können dies dann, zum Beispiel im Darknet, verkaufen und haben somit eine illegale Erwerbsquelle.
...
Wir persönlich raten jedem, sich nicht mit Drogen einzulassen. Lasst die Finger weg vom Weed und bleibt clean! "


http://www.gea.de/leser/zeitung+macht+s ... 095389.htm

Es erschließt sich mir hier nicht ganz, ob sich der Kommentar auf deutsche oder amerikanische Gesetze bezieht bzw. sie unabsichtlich durcheinander geworfen werden.
Ernst Berlin
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Re: Sammlung Cannabis/Drogenaufklärung für Jugendliche

Beitrag von Ernst Berlin »

Aurora hat geschrieben:"CWS setzt auf Vorbeugung und Aufklärung

Cannabis nicht verharmlosen

Prävention ist mehr als ein Reagieren. Deshalb hat die Christian-Wirth-Schule ein umfangreiches Programm zu verschiedenen Suchtformen installiert. Auch Cannabis gehört dazu. Um das brisante Thema zu beleuchten, gab’s aber keinen trockenen Vortrag, sondern eine pfiffige Idee

Vorbeugen ist besser als Nachsorge. Daher hat die Christian-Wirth-Schule (CWS) ein Präventionsprogramm an der Schule installiert. Der „Cannabis-Parcours“ gehört seit zwei Jahren dazu. Denn es ist erwiesen, dass Cannabis eine der beliebtesten Suchtstoffe bei Jugendlichen und Erwachsenen ist, berichtete Stephanie Kobel.

Sie gehörte zum Team des Zentrums für Jugendberatung und Suchthilfe (ZJS) in Usingen. Und ihre Kollegin Bärbel Debus stellte zudem fest: Cannabis ist nicht harmlos.

„Man kann von Cannabis körperlich und psychisch abhängig werden“, berichtete Debus weiter. Das Ess- und Schlafverhalten der Konsumenten würde sich verändern. Und bei Dauerkonsum würde die beruhigende Wirkung in Aggressionen und Gewaltbereitschaft umschlagen. Das hänge auch damit zusammen, dass sich der THC-Gehalt in Cannabis erhöht habe.
...
Und in einer Ausstellung zum Thema begegneten sie dem Seemann „Popeye“, der Spinat konsumiert, um stark zu werden. Doch Spinat war auch ein Begriff für Cannabis.
...
Unterstützt wurde sie vom Lions Club Usingen-Saalburg. Angesprochen waren die Schüler der achten Klassen. „Das ist die Altersgruppe, in der die Info fließen sollte“, ist sich Harm sicher. Und es habe nach dem Parcours viele positive Rückmeldungen gegeben. „Für manche Jugendlichen war es aber auch fern ihrer Interessens-Welt“, stellte sie fest. Und sie betonte, dass Prävention mehr ist als ein Reagieren auf eine Situation. „Unser Erziehungsauftrag lautet: Starke Persönlichkeiten heranzubilden.“
...
Kann Cannabis als Einstiegsdroge gesehen werden? Dazu meinte Debus, dass die meisten Konsumenten bei Cannabis bleiben und im Anschluss keine härteren Drogen nehmen."


http://www.fnp.de/lokales/hochtaunus/us ... 06,2112028

Ohje Ohje, was für eine bunte Mischung von Mutmassungen :roll: Na wenigstens wird die Einstiegsdrogentheorie hier nicht weiter propagiert.

Wobei das (angebliche) Ziel, starke Persönlichkeiten in einer breiten Masse auszubilden, wirklich so geschehen soll? Wahrscheinlich gilt dies nur für Drogen, andere Lebensbereiche sollten davon möglichst nicht erfasst werden. Wenn ich z.B. in Juraforen lese, wie schwer sich Arbeitnehmer mit Rechten und deren Um/Durchsetzung tun, könnte ich auch manchmal schreien : "Zeigt mal mehr Rückgrat!"

Das mit Popeye ist mir neu, bei Wiki habe ich dazu auch nichts gefunden. Fündig wurde ich erst bei sensiseeds : https://sensiseeds.com/de/blog/von-pope ... en-teil-1/
Wiederemand der von sich behauptet ein Fachmann zu sein. Und lügt er. Cannabis macht nicht agressviv schon gar nicht weil es angeblich stärker sei als früher. Alles andere finde ich schon in Ordnung, also aufklären, strategien beibringen. Aber sobald die angeblichen Gründe angeführt werden wird es duster. Wie wäre es einfach mal zu sagen, wer dauer stoned ist kann nicht wie jemand der nüchtern ist lernen. Ja der THC gehalt in einzellnen Pflanzenteilen mag gestiegen sein, trotzdem erinnere ich mich an den ein oder anderen Haschjoint in den 80 ern die einen auf jeden Fall mehr beschäftigte als das besteche hochgezüchtete Weed. Das gelaber von wegen das Hippi Kraut wäre nicht so stark gewesen nervt nur noch. Damals gab es kaum Weed, weil es importiert werden musste und Hasch weniger Platz einnimmt. Gab es Gras, bestand es fast nur aus Samen und Stängeln, das gute wurde raussortiert. Logisch war das nicht so stark und genau aus diesem Grund hat jeder Hasch geraucht. Warum zur Hölle erzählen diese Affen das noch immer? Diejenigen, dehnen sie das erzählen, müssten das doch wissen. Sie waren ja angeblich diejenigen die damals das Weed geraucht haben. Lügner!
Privat Sponsor des DHV seit 06.10.2009... Wann machst du mit? :D
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Re: Sammlung Cannabis/Drogenaufklärung für Jugendliche

Beitrag von Sabine »

"Cannabis hat ihre Kinder überwältigt wie eine Epidemie

Hilfesuche in der Schul-Aula: Eltern wollen wissen, wie sie ihre Kinder vor der Lust auf Rausch schützen. Viele sehen schwarz.

Noch bevor der Abend in der umfunktionierten Aula beginnt, drängt eine Mutter die junge Lehrerin für Drogenprävention: "Unten probt gerade der Chor. Man sollte alle Kinder hochholen, damit sie das hier mal persönlich erleben." Die Informationstour der Gesundheitsverwaltung zur Wirkung von Cannabis macht Halt in Nikolassee. Ein paar Dutzend Eltern sind gekommen. Die meisten wissen sich nicht mehr zu helfen. Cannabis hat ihre Kinder überwältigt wie eine Epidemie.
...
"Was sollen wir da bloß unternehmen?", fragt die Mutter des 15-Jährigen zuletzt. Ellen Martin von den Suchthelfern Tannenhof sagt langsam und eindringlich, man könne da wirklich nur mit dem Kind reden. "Ohne zu hohe Erwartungen", warnt sie. Und: "Bleiben Sie dran. Es lohnt sich." Mütter und Väter mit Winterjacken und Schreibblöcken auf den Knien suchen im Gesicht von Ellen Martin nach etwas, das ihnen Hoffnung gibt. Geredet haben sie schon so viel."


http://www.morgenpost.de/berlin/article ... demie.html
Sabine
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Re: Sammlung Cannabis/Drogenaufklärung für Jugendliche

Beitrag von Sabine »

"Verharmlosung von Drogen: Berliner Senatsverwaltung warnt vor Cannabis

...
Die Berliner Landesdrogenbeauftragte Christine Köhler-Azara sieht hier das gesamte soziale Umfeld von Jugendlichen gefordert: „Auch Eltern sollten sich einbringen und mit ihren Kindern über Cannabis sprechen. Angesichts der aktuellen Debatte um eine mögliche Legalisierung oder regulierte Abgabe von Cannabis bleibt Aufklärung unverzichtbar. Nur wer die nötigen Informationen hat, kann eine verantwortungsvolle und risikobewusste Haltung zu Cannabis entwickeln und den eigenen Konsum kritisch hinterfragen.“ "


https://www.berlinonline.de/mitte/nachr ... enats.html

Sätze, wie sie ähnlich auch Frau Mortler formuliert und die sich auf den ersten Blick auch gut ausmachen. Aber wehe man sagt, das man sich informiert und dafür entschieden hat, ab und zu Cannabis konsumieren zu wollen. Dann ist das Geplärre groß!
Sabine
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Re: Sammlung Cannabis/Drogenaufklärung für Jugendliche

Beitrag von Sabine »

Mal eine ganz andere Art der Hanfaufklärung

"Bereits im Schuljahr 2015/16 haben sich die Schülerinnen der Klasse mit dem Produkt Lebensmittelhanf auseinandergesetzt. Sie haben dabei erfahren, dass es sich um ein sogenanntes Super Food handelt. Es ist ein pflanzlicher Vitalstoffspender, der für Schönheit, jugendliche Frische, Stärkung des Immunsystems, Aktivierung von Selbstheilkräften sorgt. Es ist ein Energiespender und gut fürs Gehirn. Seine vielfältigen Inhaltsstoffe wie Protein, Eiweiß, Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren, Linolsäure und Ballaststoffen werden in der Volksmedizin geschätzt. Die gesundheitlichen Wirkungen von Hanf sind vielfältig.
Die Schülerinnen haben sich im neuen Unterrichtsgegenstand Unternehmens- und Dienstleistungsmanagement zum Ziel gesetzt, diesen wertvollen Rohstoff Hanf zu wohlschmeckenden Produkten zu veredeln.
...
„Vom „Run“ auf die Produkte waren die Schülerinnen selbst überrascht. Derzeit könnten sie mehr verkaufen, als sie produzieren.
...
„Die Schülerinnen arbeiteten eifrig an der Entwicklung und Produktion mit“, so Lehrerin Astrid Degelmann. Sie begleitete das Projekt aus ernährungswirtschaftlicher Sicht."


http://www.meinbezirk.at/kirchdorf/loka ... 71817.html
Sabine
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"Appell an Jugendliche: Joint oder Führerschein?"

Beitrag von Sabine »

"...
Der Kreis Mettmann will die betroffenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen nun gezielt aufklären. Ein neuer Flyer, der genau so aussieht wie der Führerschein im Scheckkartenformat ist nun mit der Aufschrift "Joint oder Führerschein" versehen. Darauf zu sehen ist ein Wackelbild, das zwischen der Ansicht eines Joints und eines Führerscheins wechselt. Das Format wurde bewusst so ausgewählt, um das Interesse der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu wecken und Denkanstöße zu geben.

Jeder Fahranfänger, der künftig in der Führerscheinstelle des Kreises Mettmann seinen Führerschein abholt, erhält ab sofort diesen Flyer. In dem Flyer erfahren die jungen Leuten, dass Cannabis bis zu drei Wochen lang im Blut, bis zu drei Monaten im Urin und in den Haaren sogar bis zu 12 Monate nachweisbar ist. Wer seinen Führerschein wieder haben möchte, muss beweisen, dass er ein halbes Jahr lang kein Cannabis konsumiert hat. Die Kosten für die MPU liegen laut Flyer bei 1200 Euro. Darin enthalten ist aber noch nicht ein Vorbereitungskurs, ohne den man die Untersuchung kaum besteht."


http://www.rp-online.de/nrw/staedte/met ... -1.6481091

Es scheint so, das nicht nur der DHV das Projekt "Cannabis und Führerschein" in Angriff nehmen will. Wobei es hier eher nur um die Erklärung der jetzigen Gesetzeslage geht und nicht um Änderungen z.B. bei den Grenzwerten.
GrüneHilfe@BW
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Re: "Appell an Jugendliche: Joint oder Führerschein?"

Beitrag von GrüneHilfe@BW »

In dem Flyer erfahren die jungen Leuten, dass Cannabis bis zu drei Wochen lang im Blut, bis zu drei Monaten im Urin
Sind die Leute dort einfach nur Dumm? Oder gibt es einen gezielten Grund sowas zu behaupten?
Cannabis ist also bis zu 3 Wochen im Blut und bis zu 3 Monaten im Urin nachweisbar. Häh?

Wie soll das überhaupt gehen? Beamt sich das "Cannabis" direkt aus dem Gehirnbreitheitskiffzentrum in den Sack und lagert dann dort 3 Monate? Oder wie? Scotty?

Ich bin weder Biologe noch Chemiker, aber mal so angedacht: Urin wird täglich abgegeben, dass sich dort etwas anlagert ist relativ unwahrscheinlich. Stoffwechselprodukte sind im Blut oder ggf. im Magen/Darm. Die werden dann nur Leber/Niere gefiltert und gelangen somit ins Urin. Ergo gelangen die Stoffe durchs Blut ins Urin.

Selbstverständlich kann THC oder dessen Abbaustoffe genauso im Blut wie im Urin nachgewiesen werden, weil die aus dem Blut ins Urin gelangen (sehr kurze Zeiträume aussen vor). Die beamen sich nicht ins Urin und umgehen das Blut. Also in Labortests (GC/MS Analyse), wo Moleküle gezählt werden. Man muss sich nicht gut auskennen um zu erkennen, dass 3 Wochen im Blut und 3 Monate im Urin komplett bekloppt ist. Kann doch gar nicht gehen.

Diese Urban Legend resultiert wohl daraus, dass hier mal wieder alles vermengt wird. Schnelltest, Labortests, aktives THC und THC-CooH.

Der Flyer erinnert an 90er Drogenpolitik. Wer einmal Rauschgift nimmt ist für immer drauf. Kann in den besten Famililen vorkommen! Diese Abschreckungswackelkarte enthält auch noch mehr Fehler, Ungenauigkeiten und Widersprüche. Warum nicht mal einfach ehrlich darlegen wie es ist anstatt FUD zu verbreiten der dann zurecht ausgelacht wird? Anstatt dieses Müll-Einschüchterungs Flyers könnte man einen Flyer drucken der die tatsächliche Sachlage schildert. Das würde vermutlich vielen helfen und wäre ne gute Sache. Aber nee - lieber mit falschen Gründen einschüchtern!
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bad guy
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Re: "Appell an Jugendliche: Joint oder Führerschein?"

Beitrag von bad guy »

Ich bin mir nicht 100% sicher aber ich glaube die Abbauprodukte sind im Blut wirklich wochenlang nachweisbar wenn man sehr viel konsumiert. Und wenn es nur ein zwei kleine Züge sind sind die Abbauprodukte nur ein Paar Tage nachweisbar im Blut. Es dauert lange bis die Abbauprodukte weg ist.
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