Sammlung: Schlechte Presse gegen Cannabis

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Re: Sammlung: Schlechte Presse gegen Cannabis

Beitrag von Cookie »

Wurlitzer1920 hat geschrieben: So 28. Jun 2020, 17:19 Er hatte dazu aufgerufen, den Artikel aus dem Highway-Magazin zu teilen... den Aufruf gegen 4.00 Uhr letzte Nacht wieder entfernt, ...
Neee, hatte ich nicht mitbekommen - primär, weil ich mich auf Facebook nicht aufhalte. Ob er ihn (freiwillig) entfernt hat, ist aber fraglich.
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Martin Mainz
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Re: Sammlung: Schlechte Presse gegen Cannabis

Beitrag von Martin Mainz »

Cannabis-Konsum: Das passiert mit dem Körper, wenn man jeden Tag kifft

Der Einstiegsdrogen-Mythos ist zwar falsch, die Annahme, dass Kiffen nicht abhängig machen kann, ist es allerdings auch: Circa 30.000 Menschen sind in Deutschland wegen einer Cannabis-Abhängigkeit in Behandlung
...
Neben dem Rausch an sich hat Cannabis auch weitere Auswirkungen auf die Psyche. Die Nebenwirkungen der pflanzlichen Droge sind neben Abhängigkeit auch ein gesteigertes Risiko für Psychosen. Cannabis-Konsumenten erkranken bis zu dreimal so häufig an Psychosen wie Nicht-Konsumenten
...
Kiffen wirkt sich zudem auf die Reaktionszeit und die Aufmerksamkeit aus. Wer sich dennoch dafür entschließt das Auto zu benutzen, handelt erstens verantwortungslos und muss zweitens mit hohen Strafen rechnen.


Quelle: https://www.infranken.de/ratgeber/gesun ... rt-5025242


30K von denen wie viele vom Gericht gezwungen werden?
Cannabis löst vielleicht eine Psychose aus, erzeugt sie aber nicht.
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Martin Mainz
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Re: Sammlung: Schlechte Presse gegen Cannabis

Beitrag von Martin Mainz »

Kaum zu glauben, aber wahr, Frau Julia Gietz von der dpa startet die zweite Angriffswelle mit genau demselbe Artikel wie vom 25.06 zuvor:

«Kifft nicht eure Zukunft weg» - Cannabis kann Familien zerstören
https://www.freiepresse.de/nachrichten/ ... el10990995

Was hat die Frau bloß für ein Problem? Zu viel Aufmerksamkeit von der Bundesdrogenbeauftragten?
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Re: Sammlung: Schlechte Presse gegen Cannabis

Beitrag von Cookie »

„Fehlgeburten“-Studie: kommt schon die nächste Welle der Cannabis-Hetze?

Eine neue Cannabis-Studie, deren Inhalt es einmal genauer zu betrachten gilt, geistert seit kurzem durch die deutschsprachigen Medien. Bisher nur in wenigen (Online-) Zeitungen zu finden (z. B. standard.at und lessentiel.lu) steht zu befürchten, dass wir gerade nur am Anfang der üblichen Abschreiborgie stehen, an deren Ende mal wieder jedes zweite deutschsprachige Magazin die Inhalte mehr oder weniger ungeprüft übernommen und unter einer reißerischen Headline zusammengefasst haben wird. Die Überschrift, für die sich die beiden beispielhaft genannten Nachrichtenseiten entschieden haben, lässt dabei nix gutes erahnen. „Marihuana-Konsum führt zu mehr Fehlgeburten“ so brüllt es den Leser in fetten Lettern an und das bleibt natürlich schon mal hängen, ganz egal, ob der Artikel im Anschluss dann überhaupt noch gelesen wird oder nicht.


http://highway-magazin.de/news/internat ... abis-hetze
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Martin Mainz
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Re: Sammlung: Schlechte Presse gegen Cannabis

Beitrag von Martin Mainz »

Die Redaktion hat geschrieben:„Marihuana-Konsum erhöht Fehlgeburtenrate bei künstlichen Befruchtungen bei Frauen, für Männer gilt das Gegenteil“.
„Studie belegt: Männer sollten vor künstlicher Befruchtung Marihuana konsumieren“
„Cannabis senkt Fehlgeburtenrate“
"Grün fickt gut" ist vielleicht etwas zu provokativ, aber wie wärs mit "Cannabis fördert die Ungleichbehandlung zwischen Mann und Frau". Wahrscheinlich zu lang.
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Re: Sammlung: Schlechte Presse gegen Cannabis

Beitrag von Cookie »

"Grün fickt gut" finde ich irgendwie nett :P, das andere ist nicht zu lang wenn schon "Marihuana-Konsum erhöht Fehlgeburtenrate bei künstlichen Befruchtungen bei Frauen, für Männer gilt das Gegenteil“ passt ;).
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Re: Sammlung: Schlechte Presse gegen Cannabis

Beitrag von Cookie »

50 % THC-Gehalt etc.: „Tagesspiegel“ verbreitet Cannabis-Lügen

Fake-News-Alarm! Diesmal trifft es den Tagesspiegel, der sich nicht zu schade war, ein starkes Stück Anti-Cannabis-Lektüre unter die Leute zu bringen, die im besten Fall einfach „nur“ schlecht recherchiert wurde oder, schlimmer noch, tatsächlich mutwillig zur Desinformation der Leserschaft beitragen soll. Von Wissenschaftsredakteur Patrick Eickemeier, studierter Journalist und Biologe, sollte man so oder so etwas Wertigeres erwarten dürfen – ansonsten kann es nur heißen: sorry, Beruf verfehlt!

Unter dem alarmierenden Titel „Hochkonzentrierte Cannabisprodukte gefährden geistige Gesundheit“ wird zur Einstimmung einmal mehr das Lied vom angeblich immer stärker werdenden Cannabis gespielt: „Mittlerweile sind Sorten erhältlich, die sich zum Hippiekraut von anno dazumal so verhalten, wie Schnaps zu Alsterwasser mit Limo: bis zu 50 Prozent THC-Gehalt gegenüber einem Prozent“, heißt es da etwa an einer Stelle.

50 Prozent THC? Wow, wo kriegt man das Kraut? Spaß beiseite, an dieser Aussage ist gleich so viel falsch, dass man gar nicht weiß, wo man mit der Richtigstellung anfangen soll!


http://highway-magazin.de/news/deutschl ... bis-luegen
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Re: Sammlung: Schlechte Presse gegen Cannabis

Beitrag von Cookie »

An alle Kleinkriminellen: Kiffen ist in Deutschland illegal!

Die Kifferszene in Deutschland wird immer größer – die Polizei immer ratloser. Hier ein Kiffer, dort ein Kiffer. Inzwischen wird nicht mal mehr ein Geheimnis darum gemacht: Denn jetzt wird zu jeder Zeit und an jedem Ort konsumiert. Mit Nachteilen für alle!

Welche Nachteile bringt das illegale konsumieren von Cannabis?

1. Verbranntes Cannabis stinkt! Ein süßlicher bis bitterer Geruch liegt in der Luft. Dieser Geruch kann bei Nicht-Konsumenten Kopfschmerzen und Übelkeit auslösen.

2. Das Konsumieren von berauschendem Hanf in der Öffentlichkeit ist nicht nur gesetzlich verboten, sondern kann auch eine negative Wirkung auf Minderjährige entfalten. Denn: Meist konsumieren Erwachsene diese illegale Substanz. Kinder und Jugendliche könnten dies dann als genauso normal wie Zigarettenrauchen interpretieren und ebenfalls in die Abhängigkeit verfallen.

3. Cannabis macht, wie jede andere Droge auch, abhängig. Ein Teufelskreislauf beginnt: Rauchen, Hochphase, Downphase, Auf der Jagd nach dem nächsten Stoff…


https://nuernberger-blatt.de/2020/09/an ... nd-illegal

Oha - jetzt bin ich aber geheilt! Am besten "gefällt" mir Punkt 3, aber die Punkte 1 und 2 sind auch nicht ohne. Aber es geht noch weiter... Ich sage besser nichts dazu, obwohl man kommentieren kann. ;) :mrgreen:
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Martin Mainz
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Re: Sammlung: Schlechte Presse gegen Cannabis

Beitrag von Martin Mainz »

Welche Nachteile bringt das illegale konsumieren von Cannabis?
...
Mehr als 100.000 jährlich gegen Cannabis-Konsumenten eingeleitete Verfahren führen regelmäßig zu hohen „Geld- und Haftstrafen, insbesondere auch zu Problemen in Schule, Ausbildung und Beruf sowie häufig zum Verlust des Führerschein“, so die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen.
Legal kiffen wäre also viel besser! :mrgreen:

Wirklich unfassbar so ein Artikel. Das kann doch nur Satire sein :roll:
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„Manche konsumieren sieben Gramm Cannabis am Tag“

Beitrag von Cookie »

„Manche konsumieren sieben Gramm Cannabis am Tag“

Nirgendwo in Deutschland ist das Einstiegsalter für den Cannabis-Konsum niedriger als in Berlin. Während Rot-Rot-Grün in der Hauptstadt über eine Legalisierung diskutiert, warnen Suchtexperten vor einer Verharmlosung – und den Folgen für die Gehirnentwicklung.

Ein Park im bürgerlichen Berlin-Zehlendorf. Zwei Bänke. Ein paar lachende Jugendliche. Und der untrügliche Geruch von Cannabis, der seit dem Lockdown durch die Grünanlagen der Hauptstadt wabert, als gehöre er so selbstverständlich dazu wie der Geruch von moderndem Rasenschnitt und Hundehaufen.

Statistiken, die den Eindruck mit Zahlen bestätigen würden, dass in Corona-Zeiten mehr gekifft werde, gibt es noch nicht. Psychologen wissen allerdings, dass der allgemeine Ausnahmezustand – das Pausieren von Sportvereinen, die Schwierigkeit, Freunde zu treffen, das enge Zusammenleben in der Familie – Spannungen erhöht und somit das Risiko, sich mit Drogen Entspannung zu suchen.

Eines aber macht der Lockdown ganz sicher: Er verlagert nach außen, was sonst in Bars, Clubs und Kinderzimmern geschieht – und Suchtexperten schon seit Längerem Sorgen bereitet.


https://www.welt.de/politik/deutschland ... m-Tag.html

Na hör mal: 7g / Tag müssen einfach sein :lol:! Die "Sucht-Experten" unter sich...

PS: Ich wusste nicht, wo das hin passt, daher ein neuer Thread, habe aber kein Problem damit, wenn es bewegt wird. Dieser Passus kann dann weg ;).
PPS: Ich glaube der Thread "Schlechte Presse" wäre ein Kandidat.
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Martin Mainz
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Re: Sammlung: Schlechte Presse gegen Cannabis

Beitrag von Martin Mainz »

Cookie hat geschrieben: Di 12. Jan 2021, 15:03 PPS: Ich glaube der Thread "Schlechte Presse" wäre ein Kandidat.
Sehe ich auch so. Da wird mal wieder völlig verkannt und ignoriert, daß eine Regulierung die meisten Probleme löst.
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Re: Sammlung: Schlechte Presse gegen Cannabis

Beitrag von Cookie »

radioReportage - Wie Cannabis eine Familie zerstört... - obwohl es so harmlos anfing

Nick ist 15 und raucht Gras, an sich nicht ungewöhnlich. Aber Cannabis wird immer wichtiger für ihn. Seine Mutter und sein Vater erreichen ihn bald nicht mehr. Nicks Kiffen hinterlässt tiefe Spuren - bei ihm und seiner Familie.


https://www.br.de/mediathek/podcast/rad ... ng/1817075

Brrr. BR. Wäre das besser? "Nick ist 15 und säuft, an sich nicht ungewöhnlich. Aber der Alkohol wird immer wichtiger für ihn." Ach nee? Na dann.

Außerdem wäre es unter "legalen Umständen" leichter, an ihn heran zu kommen. Aber nicht, wenn er sich - an sich nicht ungewöhnlich? - strafbar macht.
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bad guy
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Re: Sammlung: Schlechte Presse gegen Cannabis

Beitrag von bad guy »

Ein 15-Jähriger der kifft als normal abzutun ("nichts ungewöhnliches") finde ich traurig.

Aber dass man mit 15 Jahren leicht an Cannabis kommt ist in der Tat "nichts ungewöhnliches" dank der Prohibition.
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Re: Sammlung: Schlechte Presse gegen Cannabis

Beitrag von Cookie »

bad guy hat geschrieben: Mi 3. Feb 2021, 11:35 Aber dass man mit 15 Jahren leicht an Cannabis kommt ist in der Tat "nichts ungewöhnliches" dank der Prohibition.
Da hast Du wohl recht! Aber das sehen sie nicht (so gerne) beim BR... ich habe mir die Doku allerdings auch nicht angehört. Aber bei dem Titel weiß ich schon, was kommt.
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Martin Mainz
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Re: Sammlung: Schlechte Presse gegen Cannabis

Beitrag von Martin Mainz »

Habs mir mal angehört: Psychose mit Auslöser Cannabis (nach einer Schülerfahrt in die USA), unbehandelt dann abgestürzt. Sehr dramatisch und mit persönlichen Gefühlsausbrüchen aufgemacht. Ansonsten die üblichen Floskeln: Gras wird immer stärker, verursacht Psychosen, macht abhängig, wird verharmlost, etc.
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Re: Debatte um Cannabis-Legalisierung

Beitrag von Cookie »

Cannabis zwischen Gut und Böse

Immer mehr Menschen konsumieren Cannabis als Rauschmittel oder als Medikament. Doch wie gefährlich oder hilfreich sind die Substanzen aus der Hanfpflanze wirklich? Das SZ-Gesundheitsforum beantwortet die wichtigsten Leserfragen zum gesundheitlichen Risiko der Droge, zur Debatte um eine Legalisierung und zum Einsatz in der Medizin.


https://projekte.sueddeutsche.de/artike ... s-e573602/

Damit wir auch mal die Meinung der Süddeutschen dazu lesen können... zwar sehr umfangreich, aber m. E. immer noch prohibitionistisch.
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Drei
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Re: Debatte um Cannabis-Legalisierung

Beitrag von Drei »

Cookie hat geschrieben: Fr 12. Feb 2021, 06:32 https://projekte.sueddeutsche.de/artike ... s-e573602/

Damit wir auch mal die Meinung der Süddeutschen dazu lesen können... zwar sehr umfangreich, aber m. E. immer noch prohibitionistisch.
Die ist definitiv prohibitionistisch, das zeigt schon eine Stichprobe zum Thema Verkehrsunfälle:

"In Colorado ist seit der Legalisierung die Zahl der Krankenhauseinweisungen im Zusammenhang mit Cannabis angestiegen. So kam es vermehrt zu Vergiftungen bei Kindern, Überdosierungen bei Erwachsenen, Verkehrsunfällen[...]"

Dazu wird diese Studie hier zitiert: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/ful ... 5-bib-0036

In der Studie heißt es:
Effects on road crashes

Studies of the effects of cannabis legalization on traffic accidents have produced mixed findings.

However, Aydelotte et al101 did not find greater changes in traffic fatality rates in Washington State and Colorado using Fatality Analysis Reporting System (FARS) data than in neighbouring states that had not legalized cannabis. Sevigny102 analyzed FARS data (1993‐2014) using data imputation to address the large amount of missing data, and did not find an impact of legalization on cannabis‐positive driving among people involved in a fatal crash. Lane and Hall103 found a short‐term increase in traffic fatalities in both US states that had legalized the commercial sale of cannabis (i.e., Colorado, Washington State and Oregon) and their neighbouring jurisdictions.
Seriös wäre es zu sagen, dass es mehrere Studien gibt, die keine Effekte gefunden haben und eine Studie, die einen minimalen Effekt direkt nach der Legalisierung gefunden haben will (der aber auch in angrenzenden Bundesstaaten ohne Legalisierung aufgetreten war).

Man hätte vielleicht noch diese Studie hinzuziehen können, wonach die Legalisierung von medizinischem Cannabis in den Staaten einen deutlichen Einfluss auf die Verkehrstoten hatte, und zwar eine klare Reduktion. Man muss dafür wissen, dass die Hürden für medizinisches Cannabis in den Staaten viel geringen sind als hierzulande:
http://ftp.iza.org/dp6112.pdf

Oder diese Studie, die ebenfalls nur medizinischens Cannabis betrachtet, aber einen sehr interessanten Effekt für Colorado gefunden hat:
Colorado had a nonsignificant immediate increase and a yearly significant reduction in fatality rates
Damit deutet vieles darauf hin, dass der weiter oben postulierte Anstieg ein einmaliger Effekt ist und es danach signifikant sicherer auf den Straßen wird.

PD Dr. Eva Hoch, Leiterin der Forschungsgruppe Cannabinoide, Klinik für Psychiatrie, Universität München hat aber aus allen Studien diejenige ausgewählt, die das schlechteste Ergebnis hatte. Und selbst das ist nicht wirklich schlecht. Der Leser erfährt aber nur "Anstieg der Verkehrsunfälle".
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Re: Sammlung: Schlechte Presse gegen Cannabis

Beitrag von Cookie »

Verdächtiger Hype um Cannabis

[..]

Verdächtiger Cannabis-Hype

Als Ärztin für Arbeitsmedizin engagiere ich mich für die Gesundheit von Beschäftigten, für gesündere Arbeitsbedingungen in Unternehmen und eine gesundheitsförderliche Arbeitsumgebung. Auch die seelische Gesundheit und Prävention psychischer Problemlagen sowie Suchtprävention sind hier seit vielen Jahren mein Thema. Der Hype um medizinisches Cannabis ("Berauscht vom Wandel", 19. Februar) ist mir schon länger suspekt. In der Schmerztherapie tätige Kolleginnen und Kollegen berichten mir, dass bis zu 40 Prozent der Neuanmeldungen junge Männer sind, die nach einer Verordnung von medizinischem Cannabis fragen. Einige wenige Schmerzpatienten scheinen wirklich von dieser neuen Therapieoption zu profitieren, jedoch bei Weitem nicht so viele, wie häufig suggeriert wird. Die zahlreichen jungen Ratsuchenden bräuchten vermutlich ganz andere Angebote für ihre Problemlagen, als eine weitere Substanz. Dass Schmerz nicht nur körperlich, sondern auch seelisch verursacht und bewältigt wird, ist lange bekannt und geht in die moderne, multimodale Schmerztherapie ein. Werbebeilagen für medizinisches Cannabis liegen regelmäßig im Deutschen Ärzteblatt bei. Und jetzt wird auch noch in meiner SZ im Lokalteil ein smarter Neueinsteiger in dieses Geschäft porträtiert. Für mich wirkt der Artikel wie ein (weiterer) verkappter Werbeartikel, Wasser auf die Mühlen des aktuellen Cannabis-Hypes. Dieser wird aus wirtschaftlichen Gründen gepuscht, nicht zum Wohl der Patienten, wie gerne dargestellt. Ich bin beunruhigt und enttäuscht.


https://www.sueddeutsche.de/muenchen/we ... -1.5235213

So, jetzt wisst Ihr's, Ihr Cannabis-gehypte "Brut des Bösen".

(Ist zwar ein Leserbrief, aber gilt auch als schlechte Presse.)
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Re: Sammlung: Schlechte Presse gegen Cannabis

Beitrag von Südhesse »

Studie zeigt: Cannabis-Konsumenten sind schlechter in Mathe
Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, dass der Cannabiskonsum das schulische Leistungsvermögen nachweislich reduzieren kann.

Die Studie wurde an der Universität von Maastricht in den Niederlanden durchgeführt. Sie erfolgte anlässlich eines zwischenzeitlichen Verkaufsverbots von Cannabis an Touristen im Jahr 2011. Im Rahmen der Studie wurde verglichen, wie sich die Leistungen der Studenten während und nach dem Verbot veränderten.
Die Studienleiter Ulf Zölitz vom Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit in Bonn und Olivier Marie von der Universität Maastricht werteten Daten von rund 54´000 Studenten aus und untersuchten dabei unter anderem Veränderungen im sprachlichen und mathematischen Denkvermögen.

Das Ergebnis der Studie:
Der Konsum von Cannabis verschlechtert die schulischen Leistungen bisweilen erheblich. Dabei soll vor allem das mathematische Denkvermögen betroffen sein.
Die Wissenschaftler drücken nachweislich die Brisanz der Forschungsergebnisse aus. Die neuen Ergebnisse seien ernst zu nehmen und auch im Hinblick auf politische Entscheidungen im Bereich der Cannabis-Legalisierung zu berücksichtigen.

Zündstoff für Legalisierungs-Gegner:
In der Schweiz und in anderen deutschsprachigen Ländern wird bereits seit einigen Jahren über eine Legalisierung von Cannabis debattiert. Als Vorbild dient die USA, wo das Naturkraut in vielen Bundesländern für jeden Volljährigen im Geschäft erhältlich ist.

Die nun veröffentlichte Studie befeuert einmal mehr die Risiken einer solchen Legalisierung und gibt den Gegnern neuen Zündstoff. Glaubt man aktuellen Äusserungen, hat eine Legalisierung von Cannabis in der Schweiz im Moment keine Chance. Auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel äusserte sich wiederholt ablehnend gegenüber einer Cannabis-Legalisierung.
https://www.nau.ch/lifestyle/fitness/st ... e-65897787

So, jetzt wissen wir wenigstens warum wir alle nicht rechnen können :o
"Der Hauptgrund für das Verbot von Cannabis ist der Effekt auf degenerierte Rassen. Cannabis lässt nicht-Weiße glauben, sie seien gleichwertig wie Weiße"
Harry Anslinger
Dopeworld
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Re: Sammlung: Schlechte Presse gegen Cannabis

Beitrag von Dopeworld »

Südhesse hat geschrieben: Sa 10. Apr 2021, 23:48
So, jetzt wissen wir wenigstens warum wir alle nicht rechnen können :o
Die Wirksamkeit des Cannabisverbots soll erstmal wissenschaftlich belegt werden.
Läuft ja nur wieder auf "Cannabis ist kein Brokkoli" hinaus.

Cannabis hat gesundheitliche Auswirkungen, na und?
Der Konsum von Cannabis verschlechtert die schulischen Leistungen bisweilen erheblich. Dabei soll vor allem das mathematische Denkvermögen betroffen sein.
Gilt das auch für den Student, der nur zum Geburtstag einmal einen Joint raucht, Cookie isst?

Wissenschaftler haben einen Zusammenhang zwischen dem Genuss von Alkohol und einem erfolgreichen Studienabschluss gefunden. Doch die Promille sind gar nicht entscheidend.
https://www.spiegel.de/lebenundlernen/u ... 61904.html

Der kausale Zusammenhang ist aber nicht gegeben. Die Geselligkeit war der Vorteil.

Ich vermute stark, auch in dieser Studie zu Cannabis gibt es keine eindeutigen kausalen Zusammenhänge, sondern nur Korrelationen.
D O P E W O R L D
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