Cannabisrezept, Patient, Führerschein & MPU

MutenRoshi23
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Registriert: So 15. Jan 2023, 20:23

Re: Cannabisrezept, Patient, Führerschein & MPU

Beitrag von MutenRoshi23 »

Guten Tag an alle,

ich habe grundsätzlich viel zu erzählen jedoch versuche ich es kurz zu halten…
Ich habe eine Vorgeschichte mit Btmg, aufgrund dessen hat mich die FsSt zu 2022 darum gebeten ein ärztliches Gutachten vorzulegen da meine Tauglichkeit zum Fahren angezweifelt wird. Dazu bekam ich eine 3 Monats Frist die abgelaufen ist jedoch wieder von der FsSt auf Anfrage verlängert wurde.

Ich habe keinen Führerschein. Ich bin seit einem Jahr an der Prüfung dran wegen dem hin und her.

Ich habe nun seit einigen Tagen ein Rezept für Cannabis ausgestellt bekommen aufgrund meiner Depressionen. In der Vergangenheit war dies auch der Grund für die Verwendung.

Nun meine Frage. Die FsSt erwartet schnellstmöglich, dass ich die Einwilligung zum ärztlichen Gutachten unterzeichnet zurückschicke, dabei muss ich einen Arzt bzw. Eine stelle aussuchen bei der ich besagtes Gutachten absolviere.

Ich bin mittlerweile ja unter Cannabis Medikation, die Führerscheinstelle weiß dies stand heute jedoch noch nicht da ich das Rezept erst vor kurzem habe, davor habe ich Johanniskraut gegen Depression ausprobiert.

-Soll ich jetzt einfach ein Gutachten machen, denen im Vorfeld sagen dass ich Cannabispatient bin und ich meine Eignung zum führen eines Kraftfahrzeugs beweisen will? (Ich habe gesehen dass die FsSt manche Cannabis Patienten direkt zu einer MPU einlädt ohne Abstinenz, dies wäre jedoch viel teurer als das äG) (Ich erwäge die Dekra zu wählen für das äG, ich habe gelesen die sollen sehr kompetent und fair sein was das Thema angeht)

Oder

-Soll ich direkt morgen einen Anwalt für Verkehrsrecht aufsuchen? Da ich überhaupt keinen Führerschein habe frage ich mich ob ich das äG immer machen muss obwohl ich jetzt Patient bin. (Im Brief der FsSt steht wegen Drogenauffälligkeit, jedoch ist kein Drogenkonsum vorhanden wegen Medikation)

Wenn ich diesen weg gehe ist er jedoch mit kosten verbunden und wahrscheinlich viel hin und her.

Ich persönlich denke ich fahre mit Option 1 da ich in dem Falle ja die Anforderungen der FsSt folge und ein äG mache. Jedoch steht im Bescheid dass ich 2 Urin oder eine Haaranalyse abgeben muss was ja keinen Sinn mehr macht wegen dem Rezept. Ich will quasi nicht für ein Gutachten zahlen dass keine Gültigkeit anerkannt kriegt.

Danke schön das wär es fürs erste
Danke schonmal für die Antworten
Pogo407
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Re: Erfahrung mit 5Swan

Beitrag von Pogo407 »

wie das eigentlich? Dürft ihr mit dem privaten Rezept dann auch Auto fahren?

N Kollege von mir hat das auch und meint auch er dürfe Autofahren - Theoretisch....

Hab aber jetzt schon öfter gehört das die Führerscheinstelle das anders sieht.

Auch wurde schon Leuten mit einem offiziellen Kassenrezept der Schein genommen.
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Martin Mainz
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Re: Cannabisrezept, Patient, Führerschein & MPU

Beitrag von Martin Mainz »

Pogo407 hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 13:57 wie das eigentlich?
Beitrag hierher verschoben. Kurze Antwort: Wenn sich der Patient in Absprache mit dem Arzt und einer gewissen Eingewöhnungsphase dazu in der Lage fühlt ein Kraftfahrzeug im Straßenverkehr zu bedienen, geht das in der Regel in Ordnung. Bei einer Kontrolle kann dann aber trotzdem die FSS informiert werden und die kann sich auch mal quer stellen, lies dazu in diesem Thread.
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Pogo407
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Re: Cannabisrezept, Patient, Führerschein & MPU

Beitrag von Pogo407 »

Martin Mainz hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 15:45
Beitrag hierher verschoben.
Danke fürs verschieben und die kurze Antwort.

Irgendwann im letzte August September las ich in einem Artikel eben von jemanden, da war die Führerscheinstelle gnadenlos. Warum genau und ob der jetzt völlig Breit hinterm Steuer saß kann ich nicht sagen. Aber ihm wurde der Schein genommen. Und er hatte das OK vom Arzt usw. Und ich glaube auch der hat Cannabis rein als Medizin verwendet. Also kein Typischer Kiffer mit Rezept oder ähnlichem. Naja.
Freno
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Re: Erfahrung mit 5Swan

Beitrag von Freno »

Pogo407 hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 13:57 wie das eigentlich? Dürft ihr mit dem privaten Rezept dann auch Auto fahren?

N Kollege von mir hat das auch und meint auch er dürfe Autofahren - Theoretisch....

Hab aber jetzt schon öfter gehört das die Führerscheinstelle das anders sieht.

Auch wurde schon Leuten mit einem offiziellen Kassenrezept der Schein genommen.
Nochmal ein paar Worte zu diesem Themenkreis:

1) Auch das "Medikamentenprivileg" ist kein Freibrief, um zugedröhnt ein Kfz im Straßenverkehr zu führen und ein Kfz beginnt heutzetage uU schon bei einem ebike oder e-scooter !) und auch von Psychopharmaka oder Schmerzmitteln kann man "total breit" sein. Das Medikamentenprivileg schützt einen auch nur insofern, als daß man unter dem Einfluß des jeweiligen Medikaments ohne (wesentliche) Fahrfehler unterwegs war.

2) Es gibt bis heute keine mit verlässlicher Autorität festgestellten Grenzwerte für Cannabis(-inhaltsstoffe) im Blut, so wie es sie seit Jahrzehnten für Alkohol gibt. Derzeit wird, soweit ich das übersehe, im Rahmen der Diskussionen über die Cannabis-Legalisierung auch über diese Grenzwerte recht heftig "in der Politik" diskutiert.

Solange, wie es keine solchen von "Gesetzgebern" festgesetzten Grenzwerte gibt, haben die zuständigen Verwaltungsbehörden einen enorm großen Ermessensspielraum. Sie können in sehr weiten Grenzen "machen was sie wollen" - ob Cannabis-freundlich oder -feindlich. In der Praxis ist derzeit jeden Landrat, Oberbürgermeister oder Polizeipräsidenten ein "kleiner König" in seinem Reich, der durch interne Verwaltungsanordnung allgemeine Regeln für seine Untergebenen aufstellen kann. Wem das, was die "Streifenhörnchen" und "die von der Führerscheinstelle" aufgrund dieser allgemeinen Richtlinien veranstalten, nicht passt, der "kann ja klagen" - der Rechtsweg ist lange und teuer.

3) Das führt zu enormen regionalen Unterschieden, weswegen man Berichten in den Medien, im Netz und im realen sozialen Umfeld, die in diese oder jene Richtung gehen, mit Vorsicht genießen muß: schon im Nachbarlandkreis kann es ganz anders aussehen.
Monica.s
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Re: Cannabisrezept, Patient, Führerschein & MPU

Beitrag von Monica.s »

Hallo zusammen,
hat schon jemanden MPU als Cannabis Patient gemacht? Könntet Ihr schreiben wie kann man sich darauf vorbereiten und welche Fragen habt ihr bekommen?
Grüß
RainerZufall
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Cannabis Patient

Beitrag von RainerZufall »

Hallo Leute, ich kämpfe nun seit 2020 mit der Führerscheinstelle um meinen Führerschein. Ich hatte Ende 2015 einen schweren Arbeitsunfall der mich ca. 2 Jahre meines Lebens gekostet haben. Ich war lange Zeit in Reha nach mehreren Operationen an der Schulter und eine lange Zeit arbeitsunfähig. Nachdem ich Mitte 2017 meine Arbeit wieder aufnehmen konnte (nach Umschulung an einen weniger anspruchsvollen Arbeitsplatz) merke ich immer und immer mehr wie die starken Schmerzmittel mir zu schaffen machten und nach mehreren Medi Umstellungen und Unverträglichkeiten hat mir die Klinik und mein Durchgangsarzt eine Behandlung mit medizinischem Cannabis angeboten. Seit 2019 bin ich inzwischen Cannabis Patient und schon längst auf dieses Medikament eingestellt. Ich habe mehrere Betriebsärztliche Gutachten die mir meine volle Fahrtüchtigkeit belegen. Eine absolvierte ärztliche Begutachtung von einer Begutachtungsstelle (Avus) verlief negativ. Mir wurde volle Fähigkeit ein KFZ der Gruppe 1 zu führen und meine generelle Leistungs und Reaktionsfähigkeit war top. Der zweite Teil des Gutachten unterstellt mir allerdings einen angeblichen beikonsum von illegalem Cannabis. Ärztliche Berichte, Gutachten von verschiedenen Ärzten die meine Leistungsfähigkeit bestätigen interessiert die Führerscheinstelle überhaupt nicht.

2020 kam ich PARKEND auf unserem Firmenparkplatz in eine Verkehrskontrolle bzw. Parkkontrolle? Die beiden Herren der Polizei behaupteten ich hätte auffällig im Auto gewartet (die Schicht ging los und ich habe auf einen Kollege gewartet). Ende vom Lied, Auto wurde auf den Kopf gestellt und es wurden Rezepte und Cannabis (1joint) bei mir gefunden. Ja mir ist klar man sollte es nur Vaporisieren zu dieser Zeit hatte ich massive Probleme und konnte mir keinen neuen Vapo kaufen der ein paar Tage zuvor kaputt ging. Ich durfte somit die beiden Herren auf die Wache begleiten, diese haben dann von der angerufenen Staatsanwaltschaft zu hören bekommen das diese mich nicht mit zur Wache nehmen hätten dürfen und mir auch kein Blut oder sonstiges abnehmen dürfen. Es gibt somit KEINE positiven Ergebnisse auf THC oder sonstiges. Hat jemand Erfahrung oder weiß an wen ich mich wenden kann?
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M. Nice
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Re: Cannabisrezept, Patient, Führerschein & MPU

Beitrag von M. Nice »

Hi RainerZufall.

Hast Du eine Verkehrsrechtschutzversicherung?

Ja, dann Deckungszusage von der Versicherung einholen und ab zu zum Fachanwalt für Verkehrsrecht.

Nein, auch rechtliche Unterstützung vom Fachanwalt für Verkehrsrecht einholen und diesen leider selbst bezahlen.

Es gibt auch noch die grüne Hilfe, kannst da auch mal versuchen anzufragen.
https://www.gruene-hilfe.de/

MfG
M. Nice
Rauchst du zwei Stund Hanf hinein, wirst du müd und schläfst bald ein!
Patsch
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Cannabis absetzen für den Führerschein

Beitrag von Patsch »

Hallo Zusammen,

ich bin seit Januar 2020 Cannabis Patient, musste deswegen im April 2021 eine MPU machen, die negativ ausfiel. Danach musste ich den Führerschein abgeben und seitdem kann mir leider keiner sagen, wie ich den Führerschein wiederbekomme.

Aufgrund privater Umstände muss ich dieses Jahr irgendwann 3 Monate das Cannabis sowieso absetzen und ich würde gerne die Chance nutzen um den Führerschein wiederzubekommen (Wahrscheinlich verzichte ich danach auch ganz auf Cannabis als Medizin).

Meine Frage wäre jetzt also, ob jemand weiß oder Erfahrungen hat den Führerschein in diesem Fall wiederzubekommen wenn ich den aufgrund des Medikaments abgeben musste, aber dann das Medikament absetze.

Mit freundlichen Grüßen
Patrick
RainerZufall
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Re: Cannabisrezept, Patient, Führerschein & MPU

Beitrag von RainerZufall »

Hast du das negative Gutachten der Führerscheinstelle abgegeben? Oder haben Sie dir den Führerschein entzogen wegen nicht erbringen eines fachärztlichen Gutachtens? Ich weiß das wenn du das Medikament absetzt erstmal fragen aufkommen werden wieso du das plötzlich so schnell absetzen kannst und der zweite Schritt wäre wahrscheinlich das die Führerscheinstelle dir eine MPU für 6 oder 12 Monate aufdrückt (eher 12 Monate) normalerweise kannst du als THC Patient die normale MPU aber garnicht bestehen deshalb bin ich etwas verwundert weshalb deine Führerscheinstelle eine MPU angeordnet hat und kein Fachärztliches Gutachten. Das Ende vom Lied ist im Endeffekt das die Führerscheinstelle am längeren Hebel sitzt. Ich habe auch schon mehrere Schreiben von der Führerscheinstelle durch Anwälte von mir abwenden können bzw. Durch Anfechtung wurde jetzt schon 2x ein neues Schreiben geschickt aber bei mir zieht es sich seit April 2020 mit der Führerscheinstelle und ich bin bis dato noch immer ohne Lappen den ich schon 2x wiederbekommen habe und dann wieder abgeben musste, weil ich bei diesem Fachärztlichen Gutachten nicht mitwirken kann, weil ich ganz einfach keine 1200€ locker sitzen hab. Grüße
insomnia
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Re: Cannabis absetzen für den Führerschein

Beitrag von insomnia »

Patsch hat geschrieben: Fr 3. Feb 2023, 21:24 ...
Meine Frage wäre jetzt also, ob jemand weiß oder Erfahrungen hat den Führerschein in diesem Fall wiederzubekommen wenn ich den aufgrund des Medikaments abgeben musste, aber dann das Medikament absetze.
so wie es ausschaut hast du wohl eine cannabis vorgeschichte bevor du cannabis patient wurdest , ansonsten wird normaler weise ein ärztliches gutachten statt mpu verlangt , war bei mir auch so , dass ist dann aber leichter zu bestehen , ansonsten würde ich an deiner stelle patient bleiben weil du dann die cannabis mpu mit gezielter fragestellung bekommst !! ansonsten wird das schon etwas tricky weil es sonst eine normale drogen mpu ist , abstinenz nachweise usw. nimm dir einen anwalt !!
lg
Religion beruht auf Autorität, Wissenschaft auf Beobachtung und Vernunft." Stephen Hawking, Physiker, Astrophysiker 8-)
Patsch
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Re: Cannabisrezept, Patient, Führerschein & MPU

Beitrag von Patsch »

Danke für die Antworten, es scheint leider keinen richtigen Weg zu geben.
Ich hab das negative Gutachten leider an die Führerscheinstelle weitergereicht, ich hab erst im Nachhinein erfahren, dass das nicht verpflichtend ist.

Das aber Vermutungen aufgestellt werden zu meiner Vergangenheit finde ich etwas merkwürdig. Zur Info: Es war ein ärztliches Gutachten und keine MPU, im Endeffekt war es trotzdem beim TÜV und es wurde halt die ganze Zeit MPU genannt 🤷🏼‍♂️ Ich musste weder Abstinenz nachweisen, noch ein psychologisches Gespräch führen.
insomnia
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Registriert: Di 19. Sep 2017, 13:50

Re: Cannabisrezept, Patient, Führerschein & MPU

Beitrag von insomnia »

Patsch hat geschrieben: So 5. Feb 2023, 13:10 Zur Info: Es war ein ärztliches Gutachten und keine MPU, im Endeffekt war es trotzdem beim TÜV und es wurde halt die ganze Zeit MPU genannt 🤷🏼‍♂️ Ich musste weder Abstinenz nachweisen, noch ein psychologisches Gespräch führen.
ach so also nur ein ärztliches gutachten ,
was war der grund für das negative gutachten , fehlende complience ?
hat das gutachten die mpu empfohlen ?
gruss
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zoomer
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Re: Frage bzgl THC-Werte

Beitrag von zoomer »

Leenkka hat geschrieben: Sa 10. Dez 2022, 12:14 ...
Es wurden dort der Anfangs- und Endwert festgehalten. Dieser lag beim Aufnahme bei ca 800 ng/ml und bei Entlassung knapp unter 700 ng/ml.

Nun zu meiner Frage: Sind diese Werte realistisch im Bezug auf die Menge und Stärke sowie Dauer?...

Also wenn es der THC-COOH Wert ist kann das bei 2g mit 25% also 0,5g THC am Tag hinkommen.
Recht hoch aber kommt vor.
Wie sehen denn die anderen Werte aus ?
Anges
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Registriert: Fr 10. Feb 2023, 22:59

Fragen Rund um cannabispatienten , rechte/pflichten, straßenverkehr

Beitrag von Anges »

Guten Morgen liebes Forum,

Ich möchte mich kurz vorstellen.
Ich komme aus Bayern, bin 33 jahre alt und aufgrund von schon Jahren andauernden Rückenschmerzen, bin seit kurzem Cannabispatient.

Ich habe das Internet schon viel und lange durchforstet und aber trotzdem nicht die auf mich zugeschneiderten Fragen bzw Antworten gefunden.
Falls meine Fragen iwo schon beantwortet wurden, bitte ich um Entschuldigung.

Die erste und wichtigste Frage, ich besitze zwar einen cannabis ausweis ,der jedoch kam erst mit der Post und muss von meiner Ärztin gegengezeichnet werden.

Bin ich allein Aufgrund des Rezeptes schon im Rahmen der Straffreiheit , auch wenn ich ausser dieses (noch) nichts vorzeigen kann??

Ich muss jetzt zur Beginn meiner Therapie, 14 Tage ein Protokoll führen , über Dosis , zeitpunkt und Wirksamkeit der Einnahme.
Nach diesen 14 Tagen, bzw wenn ich über einen zeitraum die gleichbleibende Dosis , mit gewünschter wirkung einnehme, gelte ich als eingestellt und die Ärztin verfasst für mich eine Fahrtauglichkeitsbescheinigung.

Man hat schon viel gelesen, das die polizei einem nicht wegen einer Ordnungswidrigkeit belangen kann als Patient, ist mir bekannt und das die Polizei eine Meldung an die FSSt schickt aber nun zu meinen diesbezüglichen Fragen.

Ist die Polizei dazu berechtigt, mich nachdem ich mich als Cannabispatient geoutet habe, mich zu einer Blutabnahme mitzunehmen und mir die 48 Std Fahrverbot zu erteilen ?

Muss ich mich sofort als Patient zu erkennen geben ?

Und:
Hat irgendjemand von euch Erfahrungen bezüglich dieser Fahrtauglichkeits bescheinigung ?
Was steht in einer solchen?

Würde diese bei Meldung der Polizei , an die FSST ausreichen , um die Zweifel an meiner Fahrtauglichkeit auzuschließen ,bzw um die Anordnung einer MPU abzuwenden ?

Bin ich demnach legal mit meinem Fahrzeug unterwegs ?

Ich hatte Jahre vor meinem Patientenstatus , eine MPU wegen Cannabis (4ng thc , 28ng thc-cooh) .
Reicht diese vorangegangene MPU aus um mich "strenger" zu bestrafen ?

Das sollte es vorerst mit meinen Fragen gewesen sein und ich weis , das hier bestimmt schon einige dieser Fragen beantwortet wurden, jedoch finde ich nichts was ich suche ...

Ich bitte darum , mir Rechtschreibfehler zu verzeihen und würde mich freuen , eventuell
Fachkundige Antworten zu bekommen ..

Vielen dank im Voraus ..

Liebe Grüße Anges
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Martin Mainz
Board-Administration
Beiträge: 4588
Registriert: Di 22. Mär 2016, 18:39

Re: Cannabisrezept, Patient, Führerschein & MPU

Beitrag von Martin Mainz »

Hallo Anges und willkommen im Forum.

In diesem Strang werden die meisten deiner Fragen beantwortet, einfach mal einlesen auch wenn es eine Menge ist.

Kurz geschrieben: Das Rezept reicht aus, sicher ist man dadurch aber nicht 100%.
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Anges
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Re: Cannabisrezept, Patient, Führerschein & MPU

Beitrag von Anges »

Hi und danke für die Antwort,
Ich habe mir diesen strang durchgelesen und einige antworten gefunden .
Jedoch, konnte ich nichts über die fahrtauglichkeitsbescheinigung lesen.
Hat jemand damit erfahrungen?
insomnia
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Registriert: Di 19. Sep 2017, 13:50

Re: Cannabisrezept, Patient, Führerschein & MPU

Beitrag von insomnia »

eine fahrtauglichkeitsbeacheinigung die dir dein arzt ausstellt ist nicht ausreichend ,
da dies nur eine begutachtung durch eine begutachtungsstelle feststellen kann.
Wenn du schon einmal wegen cannabis eine mpu gemacht hast und wirst im rahmen einer verkehrskontrolle als patient erkannt kommt nach jetzigem rechtsstand eine mpu
auf dich zu , mit gezielter fragestellung für cannabis patienten .
Gerade bei menschen die schon einmal mit cannabis auffällig waren kommt die mpu bei anderen reicht eine kleine mpu, auch ärztliches gutachten genannt aus.
Die situation für cannabis patienten ist bescheiden, es werden vermehrt rezepte ausgestellt, die anbieter sprießen ja aus dem boden, aber die führerscheinproblematik bleibt , und die patienten meinen zumeist dass das ein freifahrtsschein ist , das böse erwachen kommt aber , selbst erlebt und es war nicht lustig und auch teuer !!
Lg
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Anges
Beiträge: 4
Registriert: Fr 10. Feb 2023, 22:59

Re: Cannabisrezept, Patient, Führerschein & MPU

Beitrag von Anges »

Das kann doch aber auch nicht normal sein, das man in die mühlen der fsst gerät, weil man sich an ärztlich verordnete medikation hält ....
Auf dem angeblichen weg der legalisierung, muss doch ein funken verstand walten ....
insomnia
Beiträge: 232
Registriert: Di 19. Sep 2017, 13:50

Re: Cannabisrezept, Patient, Führerschein & MPU

Beitrag von insomnia »

leider ist das so ,
die führerscheinstelle will das genau genau wissen : hält sich der cannabis patient genau
an die verschriebene medikation ,
ist complianze und adhärenz vorhanden ,
ist die verschreibung gerechtfertigt ?
wurden ausreichend andere therapien versucht ? usw.
deswegen verlangt die behörde bei cannabis patienten mit vorgeschichte eine mpu und bei patienten ohne vorgeschichte ein ärztliches gutachten …. und deswegen sind jetzt die ganzen privaten telemedizin anbieter ein finanzieller segen für die mpu
stellen 💀
und wirklich schade ist dass diese anbieter
nur halbherzig die patienten darüber informieren was wirklich auf sie zukommen kann,
kosten ohne ende z. B.
alle 30 tage sprechstunde (60 bis 90 €)
mpu kosten
anwalt kosten
bei manchen anbietern musst du dann auch noch ein gutachten für die führerscheinstelle anfertigen lassen (140€) je nach anbieter !!! so lauft das … und wenn s blöd lauft fällst du dann auch noch durch die mpu und musst deine therapie abbrechen , oder du bekommst ein positives gutachten mit der aufforderung alle 2 jahre ein neues vorzulegen !!!
abzocke ….
ein weiters beispiel :
cbd blüten kaufen !! händler sagen dass es erlaubt ist und gutgläubige käufer bestellen online cbd blüten weil sie den scheiss den die händler erzählen glauben … bis dann post von der staatsanwaltschaft kommt nachdem der händler mal wieder samt kundendaten hochgenommen wurde ….
du siehst also dass die sogenannte hanf community von ratten und abzockern geflutet ist .
so long schau genau und pass auf dich auf !!
lg
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