Hilfe- Horrortrip nach ein paar Zügen

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sonni1999
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Registriert: So 11. Dez 2022, 18:27

Hilfe- Horrortrip nach ein paar Zügen

Beitrag von sonni1999 »

Hallo zusammen,
Ich bin leider sehr verzweifelt, nachdem der gestrige Abend leider extrem ausgeartet ist. Und hoffe dass mir hier vielleicht jemand helfen kann um zu realisieren was passiert ist oder wie das passieren konnte☹️

Wir saßen gemütlich zu dritt in der Runde, ich und meine besten Freundinnen.. dann meinte meine Freundin dass sie oben noch nen Joint hätte, wir wollten schon länger mal kiffen. Man hört ja nur positives. Gesagt getan. die Freundin hat sich den Joint fertig geben lassen von einer guten Freundin von ihr, angeblich 0,3 g. Wir zündeten das Ding an und gaben es reih um. Keiner von uns raucht (mehr) Zigaretten, geschweige denn hat irgendwas mit Drogen am Hut. Ich habe mal vor 3 Jahren ein, zwei mal an einem gezogen, weiß nicht mehr wie es war weil ich zudem stark betrunken war.
Am gestrigen Tag hatten wir alle grad mal 2 Tassen Glühwein, ich vertrage sehr viel Alkohol.
Freundin 2 hustete, Freundin 1 kicherte, ich spürte irgendwie Nichts, zog dolle an. Hustete auch. mein Puls stieg wahnsinnig an. Mein Blick auf die Apple Watch: von 70 auf 120. es wurde immer mehr, 150, 180. Ich fing an Panik zu bekommen, stand auf. Die Mädels machten den Joint aus. Ich wollte frische Luft. Es war so kalt draußen. Alles gut? Nein war es nicht. Wo war ich? Mein Herz raste, ich hielt mir die Hand auf die Brust. Was dann war, keine Ahnung. mein Mund war staubtrocken, ich versuchte Wasser zu trinken. Mein ganzes Gesicht war wie verzögert. Alles bitzelte. Gleichzeitig spürte ich gar nichts. Dann ging es erst richtig los mit dem Höllentrip. Ich wusste, das war’s. Es war schön, in den Armen meiner besten Freunden zu sterben. Doch mein Körper verabschiedete sich einfach nicht. Ich war da, spürte die Hände meiner Freunde. Ich rief, dass sie endlich den Rettungsdienst rufen sollten. Das sagte ich mindestens 10 mal an dem Abend. Ich konnte nicht mehr, hatte ständig die Vision wie der Sanka in die Straße bog und mich endlich abholt. Ich wollte, dass mich wer abschiesst. Dass ich diesen Zustand nicht erleben musste. Ich war weder hier noch weg, weder bewusst noch unterbewusst. Als hätte ich jede Aktion die ich tat eine Sekunde vorher schon sagen können. Meine Freunde holten eine chipstüte und leerte diese, ich sollte wie in eine Tüte Atmen. Das half sehr , mein Puls wurde weniger. Die zwei haben beide medizinischen Background, weswegen sie sich weigerten den Sanka zu holen, nach dem ich so bettelte. Dann war ich mal wieder da. Sagte ey Mädels ich war wo ganz anders, Gott sei dank bin ich wieder bei euch. Die beiden aßen und hatten mich immer im Blick. Mein Freund kam dazu, beruhigte mich auch und alle googelten etwas, wie Man mich wieder runterholen könnte. Wären diese nicht da, hätte ich mich vielleicht irgendwie umgebracht, wenn ich es geschafft hätte. Dies hab ich auch mehrmals gesagt. Irgendwann waren wir alle total müde. Aber nicht das bekannte müde sondern so ein erschöpftes müde, bei dem Schlafen nichts zu nutzen scheint. Nach ner weiteren Stunde bin ich mit meinem Freund nach Hause, der machte die Glotze an, ich schlief ein. Heute Morgen war alles bisschen besser. Dachte ich. Meine Freundin ist arbeiten, die andere am schlafen. Kann ich beides nicht. Ich weinte heute fürchterlich, habe gebetet dass ich mein altes Leben wieder zurück will. Habe meinen Freund angeschrien und einfach nur vor Wut geweint. Starrte auf die Bilder in meinem Zimmer, die mein altes Leben zeigen mit dem sehnlichsten Wunsch wieder zurück zu können. Ich komm irgendwie nicht ganz zurück. Das ganze ist jetzt 17 h her. Wie gern würde ich mein Studium beenden, später Kinder kriegen. Alles scheint in eine endlose Ferne zu rücken. Mein Freund belächelt mich, sagt dass ich von 6-7 mal an einem Joint ziehen bestimmt nicht mein Leben weggeworfen habe. Ich versuche mir einzureden dass es mir so gehen muss wie nach einem Kater, nur dass dieser meiner Psyche einen üblen Streich spielt. Ich bin mir sicher, gestern (Nacht) war der schlimmste Tag in meinem Leben. Und heute der zweitschlimmste. Niemandem sollte es so gehen.
Bitte sagt mir, dass der Zustand vorbei geht. Habt ihr irgendne Theorie wie es soweit kommen könnte?
Viele Grüße
Sonni🌸
Südhesse
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Re: Hilfe- Horrortrip nach ein paar Zügen

Beitrag von Südhesse »

Hallo sonni1999,

also wenn ich zwei Tassen Glühwein trinke, kann man mich komplett vergessen. Auch wenn man Alkohol verträgt, steigt der doch sehr schnell in den Kopf.
Und wenn ich dann als Nichtraucher dazu Tabak rauchen würde, könnte man mich erst recht komplett vergessen.
Cannabis, vor allem als Nichtraucher, ohne Tabak!!!
Der Nikotinflash eines Joints ist nicht zu unterschätzen wenn man Nichtraucher ist.

Und vor allem: Cannabis nicht nach zwei Glühwein konsumieren!!

Kleiner Tipp falls du es irgendwann noch mal mit dem Cannabis testen willst:
Insgesamt weniger Alkohol trinken (Du schreibst ihr vertragt sehr viel Alkohol, daraus schließe ich, dass ihr gerne mal einen hebt).
Und dann lieber in einer Purpfeife mit Aktivkohlefilter (Sebsi = kleiner Kopf, eigentlich für Hasch). Einen kleinen Kopf und dann abwarten was passiert. Das ist auf keinen Fall zu viel.
Und kein Gras aus dubiosen Quellen, lieber bis zur Legalisierung warten, beziehungsweise bis zur Entkriminalisierung und dann vielleicht selbst angebautes von Freunden aus sicherer Quelle.

Und bis du es wieder testest, lass etwas Zeit vergehen. Wenn du ein schlechtes Erlebnis mit Cannabis hast, kannst du eventuell so schnell danach nicht wieder entspannt genießen.
Zuletzt geändert von Südhesse am So 11. Dez 2022, 20:22, insgesamt 1-mal geändert.
"Der Hauptgrund für das Verbot von Cannabis ist der Effekt auf degenerierte Rassen. Cannabis lässt nicht-Weiße glauben, sie seien gleichwertig wie Weiße"
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Martin Mainz
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Re: Hilfe- Horrortrip nach ein paar Zügen

Beitrag von Martin Mainz »

Hört sich für mich eher nach was Gestrecktem oder ganz anderem an. Der Zustand sollte bei normalem Cannabis schnell wieder vergehen. Dein altes Leben wirst du schon zurück bekommen.

Es gibt auch eine Unverträglichkeit auf Cannabis bei einigen wenigen Personen, vielleicht gehörst du ja in diese Gruppe (viewtopic.php?t=8515). Mischkonsum kann natürlich auch zu den aufgetretenen Problemen beigetragen haben.

Als traumatisches Erlebnis (so wie du es schreibst) ist eine psychiatrische Beratung vielleicht auch eine Idee.
Ehrenamtlicher Foren-Putzer

Wenn ich einen Fehler gemacht habe, bitte einfach eine PN an mich :mrgreen:
Bitte seid nett zueinander - die Welt da draußen ist schlimm genug
sonni1999
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Re: Hilfe- Horrortrip nach ein paar Zügen

Beitrag von sonni1999 »

Südhesse hat geschrieben: So 11. Dez 2022, 19:53 ...Und wenn ich dann als Nichtraucher dazu Tabak rauchen würde, könnte man mich erst recht komplett vergessen.
Cannabis, vor allem als Nichtraucher, ohne Tabak!!!
Der Nikotinflash eines Joints ist nicht zu unterschätzen wenn man Nichtraucher ist.
Hallo Südhesse,
Danke für deine Nachricht. Das mit dem Nikotin hatte ich gar nicht so am Schirm… macht Sinn!
Danke dir für deine Tipps.

Liebe Grüße
sonni
sonni1999
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Re: Hilfe- Horrortrip nach ein paar Zügen

Beitrag von sonni1999 »

Martin Mainz hat geschrieben: So 11. Dez 2022, 20:07 Hört sich für mich eher nach was Gestrecktem oder ganz anderem an. Der Zustand sollte bei normalem Cannabis schnell wieder vergehen. Dein altes Leben wirst du schon zurück bekommen.

Es gibt auch eine Unverträglichkeit auf Cannabis bei einigen wenigen Personen, vielleicht gehörst du ja in diese Gruppe (viewtopic.php?t=8515). Mischkonsum kann natürlich auch zu den aufgetretenen Problemen beigetragen haben.

Als traumatisches Erlebnis (so wie du es schreibst) ist eine psychiatrische Beratung vielleicht auch eine Idee.

Hallo Martin Mainz,

Das habe ich mir auch schon gedacht. Das Zeug stammt leider nicht aus einer 100%Igen sicheren Quelle. Vielleicht also gestreckt. Oder einfach falsch gemacht 🙈

Danke für deine Nachricht, ich hoffe dass ich das Erlebnis „so“ verarbeiten kann ohne Prof. Hilfe 🙈

Viele Grüße
Sonni
pepre
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Registriert: Di 19. Okt 2021, 11:31

Re: Hilfe- Horrortrip nach ein paar Zügen

Beitrag von pepre »

Erst mal: cool bleiben.

Es gibt Leute, die sehr heftig reagieren, und das schon beim ersten Mal. Du hast dann ein übersteigertes Körperempfinden. Klingt harmlos, kann aber einen zutiefst erschrecken ("Omg! Mein Puls geht durch die Decke!!!"). Der Schreck verursacht Panik, was wiederum das ohnehin übersteigerte Körperempfinden triggert (und den Puls weiter steigert). Und schon hängst du in der Rückkopplung Schreck -> Panik -> noch mehr Schreck -> noch mehr Panik, usw. Das ist dann der gefürchtete "Horror". — Es kann sein, dass dir der Schreck so tief in die Glieder gefahren ist, dass du noch an den Symptomen des Abklingens der Panik leidest. Aber das sollte (körperlich) nach spätestens 48h vorbei sein. Die Erinnerung an den Schock wird dir natürlich noch länger erhalten bleiben. Vielleicht auch ganz gut so: es macht dich sicherlich vorsichtiger. Lies und beherzige Set and Setting (falls du das nochmal probieren willst).

Hoffen wir, dass kein synthetischer Dreck im Joint war. Gerade da passiert es leicht, dass einer 90% abbekommt, und die anderen teilen sich die restlichen 10%, weil man den Staubdreck gar nicht vernünftig durchmischen und verteilen kann.

Und: Mischkonsum von Hanf und Alk ist nicht unproblematisch. Bitte beachten!
sonni1999
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Registriert: So 11. Dez 2022, 18:27

Re: Hilfe- Horrortrip nach ein paar Zügen

Beitrag von sonni1999 »

pepre hat geschrieben: So 11. Dez 2022, 21:25 Erst mal: cool bleiben.

Es gibt Leute, die sehr heftig reagieren, und das schon beim ersten Mal. Du hast dann ein übersteigertes Körperempfinden. Klingt harmlos, kann aber einen zutiefst erschrecken ("Omg! Mein Puls geht durch die Decke!!!"). Der Schreck verursacht Panik, was wiederum das ohnehin übersteigerte Körperempfinden triggert (und den Puls weiter steigert). Und schon hängst du in der Rückkopplung Schreck -> Panik -> noch mehr Schreck -> noch mehr Panik, usw. Das ist dann der gefürchtete "Horror". — Es kann sein, dass dir der Schreck so tief in die Glieder gefahren ist, dass du noch an den Symptomen des Abklingens der Panik leidest. Aber das sollte (körperlich) nach spätestens 48h vorbei sein. Die Erinnerung an den Schock wird dir natürlich noch länger erhalten bleiben. Vielleicht auch ganz gut so: es macht dich sicherlich vorsichtiger. Lies und beherzige Set and Setting (falls du das nochmal probieren willst).

Hoffen wir, dass kein synthetischer Dreck im Joint war. Gerade da passiert es leicht, dass einer 90% abbekommt, und die anderen teilen sich die restlichen 10%, weil man den Staubdreck gar nicht vernünftig durchmischen und verteilen kann.

Und: Mischkonsum von Hanf und Alk ist nicht unproblematisch. Bitte beachten!
Hallo pepre,
Danke dir für deine Nachricht!

Ja- wie du es beschreibst, so war es. Ich hab mich unendlich reingesteigert und konnte mich nicht mehr selbst beruhigen.

Das mit dem „synthetischen Dreck“ wird mir immer schlüssiger. Das mit Nikotin und Alkohol wahrscheinlich die unmöglichste Kombi…
Es war mir auf alle Fälle eine Lehre!
Ich hoffe sehr, dass bald wieder alles normal ist🥺

Lieben gruss
Sonni
Freno
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Registriert: Do 7. Jan 2021, 17:00

Re: Hilfe- Horrortrip nach ein paar Zügen

Beitrag von Freno »

Hi Sonni !

Die von den anderen geäusserten Vermutungen teile ich: es kann die Kombination von verschiedenen, durchaus nicht nur psychisch wirksamen Stoffen sein, die dieses ... ich sage mal: Syndrom ausgelöst haben könnte. Ich fühle mich spontan erinnert an eine leichte Nikotinvergiftung, die ich mir ca. 1995 mal zugezogen hatte: mein Ausbilder im Referendardienst hatte mir mal als Anerkennung für eine sehr gute Leistung eine richtige super dolle Havanna-Zigarre geschenkt, die knapp 30 DM gekostet hatte und auch knapp 30 cm lang gewesen war. Und ich Vollidiot habe das Teil über Lunge geraucht gehabt ...

Beim Kiffen inhaliert man tief, hält den Atem ein wenig an ... da kann das ungewohnte Nikotin schon auch so seine "Nebenwirkungen" entfaltet haben.

Dazu kommt der Glühwein, was ein äusserst heikeles Gesöff ist, vor allem, wenn er als Fertigprodukt aus dem Handel kommt. Überspitzt formuliert: ich kriege schon Kopfweh und Sodbrennen, wenn ich bei Aldi an der Palette mit diesen Glühwein-Granaten vorbeilaufe. Schon der Wein, der dafür verwendet wird, ist die allerletzte Plörre, die selbst die Essigfabrik nicht mehr haben will, geschwefelt "bis zum Anschlag" und um diese Plörre trinkbar zu machen, wird sie dann mit einer Unmenge Zucker und "naturidentischen Aromastoffen" vollgepumpt - der "Industrie-Glühwein" ist eine geballte Ladung von Lebensmittelchemie, die dann mit dem schon enthaltenen Alkohol, dem Nikotin und den Cannabis-Inhaltstoffen zu einem regelrechten "Gift-Cocktail" geronnen sein könnte.

Es gibt aber noch einen Aspekt, den ich als theoretische Vermutung anfügen möchte:

Die Cannabis-Wirkstoffe bewirken u.a. "Affekten", die ansonsten von einer innerpsychischen Instanz, die in der psychoanalytischen Theorie von Sigmund Freud (ich bin u.a. Hobby-Analytiker) "Über-Ich" genannt wird, zurückgehalten werden, den Weg nach aussen freizumachen. Das klassische Beispiel ist der Sexualtrieb: Cannabis "macht geil" - zumindest bei recht vielen und der gemeinsame Genuß von Cannabis ist daher in gewissen Kreisen häufig das "Vorspiel vor dem Vorspiel". Es ist aber, wie gesagt, nicht so, daß "Cannabis geil macht", sondern nur der schon zuvor vorhandenen, aber vom "Über-Ich" ausgebremsten Geilheit den Weg freimacht.

Die schier sexuelle Geilheit ist aber nicht der einzige Affekt, dessen "Über-Ich-Bremse" durch Cannabis gelöst werden kann. Auch Aggressionen können "aus-gelöst" werden - "den Freund anbrüllen" ist ein Hinweis dafür. In jeder Beziehung entstehen Aggressionen, die zumeist "runtergeschluckt" werden, sich anstauen, bis ein Tropfen dann das Faß zum überlaufen bringt und den klassischen "Beziehungs-Zoff" wegen irgendwelcher Kleinigkeiten auslöst.

Die harmonischste Beziehung, die ich je hatte, war u.a. davon geprägt, daß meine Freundin und ich (es war keine monogame Geschichte gewesen) uns bei jeder Kleinigkeit spielerisch gestritten haben. Wir haben uns nicht nur angebrüllt, sondern auch - nur in Andeutungen ! - geschlagen, getreten, Wasser, Wein und Mehl übergeschüttet - wie gesagt, es waren "Aggro-Spiele" gewesen, mit denen wir uns keine "echten" Schäden zugefügt haben und die wir über Jahre kultivierten und sehr dazu beigetragen haben, daß wir nie wegen wichtiger Sachen in Streit gerieten.

Die somatischen Krankheits-Symptome, die Du beschrieben hast, können auch psychoanalytisch gedeutet werden als eine "Regression", ein "Zurückfahren" auf eine kindliche Entwicklungsstufe. Kinder werden gerne krank, der Genuß des "Krankheitsgewinns" ist für sie oft wertvoller, als das durch die Krankheit entstandene Leid. Ein Löwenanteil des Krankheitsgewinns ist die "narzisstische Zufuhr", die Zuwendung, Aufmerksamkeit, Pflege, Sorge, die man von seinem Umfeld bekommt.

Wenn also diese Vermutung (!) zutreffen sollte, dann gäbe es womöglich ein "narzisstisches Defizit", ein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, Zuwendung ... knallhart ausgesprochen: nach Liebe - das unbefriedigt, aber gleichwohl vom "Über-Ich" ausgebremst worden war - durch die psychotropen Wirkung jenes "Drogen-Cocktails" seinen Weg nach aussen, in das Verhalten der Umwelt gegenüber hat bahnen können. Dieser Weg nach aussen hatte dann aber vielleicht (!) einen "psychosomatischen Umweg" genommen, was man als Kompromiss zwischen dem Bedürfnis nach Liebe einerseits und der "Über-Ich-Bremse" andererseits verstehen kann, die jenem Liebesbedürfnis entgegen wirkt. Das Liebesbedürfnis will: umarmt und gestreichelt werden, "im Mittelpunkt stehen", ja sogar "Liebe machen" mit den anderen - das Über-Ich lässt das nicht zu, und der vom "Drogen-Cocktail" vermittelte "psychosomatische Kompromiss ist das "krank-werden", das eine entsprechende Zuwendung auf der sublimierten Ebene der "Krankenpflege" ermöglicht.

Aber dies alles ist eine Vermutung, die zugegebenermaßen auf bröckeligen, tönernen Füßen steht !
moepens
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Re: Hilfe- Horrortrip nach ein paar Zügen

Beitrag von moepens »

Auf irgendetwas hast du stark (stärker als deine Freunde) angesprochen, und total überdosiert. Das sollte erstmal als Erklärung genügen.
Jetzt ist es an dir dein Gleichgewicht wieder zu erlangen. Du kannst aktiv Entspannung suchen, Reize (z.B. Wechselduschen), Sport machen... Meide Stress und den Rausch. Noch ist ja nicht viel Zeit vergangen, kein Grund zur Panik!

Was dem Endocannabinoidsystem helfen kann sich zu regenerieren ist hochdosiertes CBD über einen längeren Zeitraum, das ist aber wahrscheinlich nicht praktikabel, schon allein wegen der Kosten.
Freno
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Re: Hilfe- Horrortrip nach ein paar Zügen

Beitrag von Freno »

Noch ein paar Nachsätze:

Die unmittelbare Wirkung von Cannabis klingt im allgemeinen nach 3-4 h ab - "plätschert langsam aus". Es kann uU bei hoher Dosierung eine Art von "Cannabis-Kater" geben, der aber nach 1-2 Tagen auch verschwunden sein sollte. Zumindest ist das meine Erfahrung.

Wenn darüber hinaus noch Symptome bemerkt werden, halte ich es durchaus für angebracht, ärztliche Hilfe aufzusuchen - zunächst beim Hausarzt, der mit einiger Wahrscheinlichkeit zum Psychiater überweisen könnte. Davor haben viele Angst, weil es stigmatisiert, "beim Psychiater zu sein". Psychiater sind Ärzte, die psychische Symptome vor allem aus der biologischen Perspektive sehen und daher die optimalen "Anlaufstellen" für Störungen, die nach dem Genuß psychoaktiver Substanzen aufgetreten sind. Auch der Psychiater kann u.U. weiterverweisen, nämlich zu einer Psychotherapie, gegebenenfalls sogar einer Psychoanalyse - wenn er nicht selbst die Möglichkeit dazu hat.
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Hans Dampf
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Re: Hilfe- Horrortrip nach ein paar Zügen

Beitrag von Hans Dampf »

Freno hat geschrieben: Di 13. Dez 2022, 18:12 ...
Wenn darüber hinaus noch Symptome bemerkt werden, halte ich es durchaus für angebracht, ärztliche Hilfe aufzusuchen - zunächst beim Hausarzt, der mit einiger Wahrscheinlichkeit zum Psychiater überweisen könnte. Davor haben viele Angst, weil es stigmatisiert, "beim Psychiater zu sein". Psychiater sind Ärzte, die psychische Symptome vor allem aus der biologischen Perspektive sehen und daher die optimalen "Anlaufstellen" für Störungen, die nach dem Genuß psychoaktiver Substanzen aufgetreten sind. Auch der Psychiater kann u.U. weiterverweisen, nämlich zu einer Psychotherapie, gegebenenfalls sogar einer Psychoanalyse - wenn er nicht selbst die Möglichkeit dazu hat.
Danke für die Ergänzungen, ich kann nur aus meinen eigenen Erfahrungen heraus empfehlen, diese zu Herzen zu nehmen.
"Das Schöne an der Mitgliedschaft im DHV ist dass man nichts tun muss außer zahlen und die Legalisierung trotzdem voranbringt. Aktiv mit-Menschen reden und sie offen für Neues zu machen erzeugt aber die größte Wirksamkeit für eine L. hier in D."
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Grünzeugs
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Re: Hilfe- Horrortrip nach ein paar Zügen

Beitrag von Grünzeugs »

Noch so ein "Hilfe" ich habe nach Cannabiskonsum ganz schlimme Dauerschädigungen. Wenn das kein Troll-Post ist, dann hast du wahrscheinlich das aller erste Mal gutes Sativa Gras geraucht. Wenn du nie Alkohol trinkst und dir dann völlig naiv ne ganze Pulle Schnaps reinschüttest wie Mineralwasser, bekommst du auch ganz komische Effekte.

Darum wollen wir auch legalisieren, damit der Wirkstoffgehalt für unerfahrene Konsumenten ersichtlich ist. Wenn du nicht weißt, ob du Bier, Wein oder 80%igen Stroh-Rum trinkst passiert so was.
Argumentationshilfen für eine Legalisierung von Cannabis
viewtopic.php?f=11&t=113&p=95634#p95634
Greenoklast
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Registriert: Do 28. Jul 2022, 11:39

Re: Hilfe- Horrortrip nach ein paar Zügen

Beitrag von Greenoklast »

hm, Klingt irgendwie nach ChatGBT, ne Spass.

Also für mich klingt es einfach nach einer beinharten Überdosis von viel zu starkem Cannabis und Nikotin und Setting. Hab "damals" mal, als ich noch eine Growbox hatte, Golden Tiger von ACE-Seeds angepflanzt. Ja, das Orginal. Das Zeugs hat die innere Stimmung komplett ins negativ gezogen und rauschte wie ein Güterzug durch den Kopf.

Hab sehr viel online gezockt und hatte eines schönen Abend mal davon geraucht vorm Computer und keine 10 Minuten später bin ich aufm Po rutschend durch die Wohnung zum WC gerobbt, weil ich weder stehen noch laufen konnte und das als Homegrower. Kalter Schweiss, Puls sonstwo und am Ende Hunger ohne Ende. Aber erstmal über die Schüssel.

Es gab auch Freunde, die mal probieren wollten und ausnahmslos jeder hatte massive Probleme nach dem Konsum.

Ich kann dazu nur schreiben, auch wenn es eh ein flitschender Stein auf dem Wasser ist; raucht nur Kraut, dass ihr kennt. Selbst dann ist die Gefahr groß, davon einen Absturz zu bekommen.

Man darf ja nie vergessen, dass bei Cannabis auch das Umfeld, Probleme, Psyche eine Rolle spielen. Also wer mehr Probleme als Cannabis hat, der sollte lieber darauf verzichten. Das Kraut ist kein Lückenfüller.
Freno
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Registriert: Do 7. Jan 2021, 17:00

Re: Hilfe- Horrortrip nach ein paar Zügen

Beitrag von Freno »

Wenn sich ein TE nicht mehr am thread beteiligt, muß es nicht unbedingt 1 Troll gewesen sein. Auf mich wirkt das startpost sehr realistisch: wie schon richtig gesagt wurde : gerade junge Leute rauchen "aus Jux und Dollerei" irgendwelches völlig unbekannte Kraut "von der Straße" im "Mischkonsum" mit Alkohol und was weiß ich noch für synthetischen "Party-Drogen" - und landen in einem Horrorfilm, einem "bad trip" und man kann dann schon froh sein, wenn der nicht in der Notaufnahme geendet hat.

Mit der Legalisierung einher gehen müsste meiner Meinung nach unbedingt eine Aufklärung der Jugend - konkret: in den Schulen - darüber, was man beim Kiffen so alles beachten muß.

Da wehrt sich aber "die veröffentlichte Meinung" mit Händen und Füßen dagegen, die Lehrerfunktionäre fordern "Bannmeilen" um Schulen herum, wo es kein Cannabis-Fachgeschäft geben darf. Wenn man weiß, wo der Hase wirklich langhoppelt, könnte fast meinen, diese Lehrerfunktionäre wären von den Schulhofdealern geschmiert. Tatsächlich leiden diese Lehrer eher insofern unter einem Realitätsverlust nicht anders als Adolf, die alte Nazisau, in seinem Bonker, wo er ja noch Blondie hatte und ne Flasche Chantré !

Die Lehrer haben den "war on drugs" gegen die Schulhofdealer schon vor Jahrzehnten verloren, aber verdrängen dies äusserst nachhaltig - sie können es eben nicht ertragen, die looser zu sein - solange sie noch ne Flasche Chantré haben und irgendwas "Blondes" ... pffft

Ich muß immer wieder daran denken, wie ich im Jahre 1983 mal als Schulsprecher an einer Sitzung vom Elternbeirat unserer Penne teilgenommen hatte. Die Vorsitzende war so 1 Typ 'Zahnarztgattin mit gesellschaftlichem Engagement', die auch mal das "Drogenproblem" zur Sprache bringen wollte. Unser "Direx" hat im Brustton der Überzeugung versichert, daß wir an unserer Schule kein "Drogenproblem" haben und fragte mich um meine Meinung. Total zugedröhnt, wie ich war, konnte ich unserem Direx nur zustimmen: an unserer Schule gab es wirklich kein Drogenproblem ! (Wir hatten ja alles, was wir brauchten ...) Und dieses Histörchen ist heute 40 Jahre alt !!!
sonni1999
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Registriert: So 11. Dez 2022, 18:27

Re: Hilfe- Horrortrip nach ein paar Zügen

Beitrag von sonni1999 »

Danke für all eure Beiträge, bei mir passt wieder alle, innerhalb ein paar Tagen war wieder alles okay…
Trotzdem war es eine traumatische Erfahrung die ich wohl so schnell nicht vergessen werde.
In meinem Leben werde ich wahrscheinlich nie wieder was rauchen trotzdem 😅

Ich bin weder Gras-Legalisierungsgegner noch irgendwas. Der Komsumfehler lag zu 100% bei mir… soll jeder selbst entscheiden.
Ich bin einfach froh dass ich keine langfristigen Nachwirkungen mehr habe. Danke an alle! Lg
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