Entzug - wann werde ich wieder klar im Kopf?

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privacc
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Re: Entzug - wann werde ich wieder klar im Kopf?

Beitrag von privacc »

Moin @Pogo,

wieso versuchst Du die Partnersuche nicht mal im Internet? Eines der großen Portale aussuchen, mal für 1-3 Monate Premiumaccount abschließen und auf die Suche gehen. Dort findet man ein viel breiteres Spektrum an möglichen Partnerinnen als es beim feiern in Clubs der Fall ist. Ich würde Dir das wärmstens ans Herz legen. Wenn man sich da wirklich rein hängt, kann man dort auch wirklich sein Glück finden.
Pogo407
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Re: Entzug - wann werde ich wieder klar im Kopf?

Beitrag von Pogo407 »

privacc hat geschrieben: Mi 4. Jan 2023, 08:22 Moin @Pogo,

wieso versuchst Du die Partnersuche nicht mal im Internet?
Ich habe das vor 10 Jahren schon immer mal wieder probiert im Netz. Immer mal wieder über die Jahre und es kam immer zum selben. Entweder ist es Fake von der Partnerbörse aus oder die Frau hat kein Interesse oder ich habe keines. War leider nie so wirklich was dabei.

Im Grunde habe ich aber nichts dagegen und hab mir das auch schon über Weihnachten überlegt. Zumindest werde ich die Tage noch mal paar schöne Fotos machen.


Ich weiß nicht mein letzter sehnlichster Lebenswunsch ist momentan eine Liebe auf den ersten Blick. Das ist es eigentlich schon fast mein ganzes Leben lang. Ich bin einfach so.

Mein größter Wunsch war auch einmal eine Heroinsucht voll auszuleben und so fing ich mit 29 Jahren langsam an Heroin zu probieren. Anfangs 1x pro Monat und mit der Zeit kommt man immer weiter da rein und auf einmal hat man die Mega-Conection sau guten Stoff, verdammt viel und sehr günstig. Bis ich mich versah war ich voll drauf und es sah nicht danach aus das ich da nochmal davon los komme. Ich war schon auf dem Weg zur Straße könnte man sagen weil mir das Ding mehr und mehr aus den Händen glitt.

Also zur Drogenberatung, bei den AA gewesen, paar mal bei Entgiftung angemeldet.

Zum Schluss habe ich es dann doch selbst hinbekommen und heuer an Pfingsten sind es 4 Jahre wo ich Opiatfrei bin *freu*

Auf Grund dessen werde ich wohl auch an meinem Traum festhalten. Ich bin schon größere Risiken im Leben eingegangen und es hat sich voll gelohnt.

Hätte ich damals keine Opiate genommen würde ich heute sicher immer noch Chemische Drogen konsumieren.

Auch war ich mit den Opiaten an nem Punkt wo ich sagen konnte ok es ist vorbei ich habe mir mein ganzes Leben versaut. Sah zumindest danach aus.

Also ich kann echt von mir sagen Heroin war die beste Entscheidung in meinem Leben.
So hart dies auch für manche klingen mag aber bei mir war es einfach so.

Habe mich auch sehr lange mit dieser Droge beschäftigt.. bis hald die Entscheidung viel es zu "probieren"

Das ganze gibt mir hald jetzt auch Mut meinen Weg weiter zu gehen. Ich schätze mal es wird ähnlich wie beim Heroin -> schöner als ich es mir je hätte vorstellen können.

Aber klar das mit der Partnerbörse kann nie schaden. Vielleicht finde ich ja den Partner der meinen Traum in den Schatten stellt = schöner als ich es mir hätte vorstellen können.

Purple-Hoover hat geschrieben: Di 3. Jan 2023, 23:28 Danke für das Kobe Bryant Video- eine wertvolle Inspiration ...

Sehr gerne!

Solche Videos sind aktuell mein Treibstoff um weiter zu gehen.

Das von Steve Harvey gefällt mir aber noch besser.

Noch eine Frage:

Wie war das bei euch so? Hattet ihr schon mal nen Traum den ihr erreichen wollt aber es nicht danach aussah? und habt ihr es dann doch noch geschafft?

Hat hier von euch jemand Träume aktuell? wenn ja welche?? :)


PS: Ich glaube fast so wie auf dem Bild geht es mir gerade

Bild
Berno
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Re: Entzug - wann werde ich wieder klar im Kopf?

Beitrag von Berno »

Hey Pogo,

Ich hab mir jetzt tatsächlich das ganze Ding bin vorne bis hinten durchgelesen :D Danke dafür!
Ich bin grad auf einer etwas längeren Reise, und da passte das grad gut. Ich hätte mir tatsächlich keine bereicherndere Beschäftigung vorstellen können.

Ich bin hier gelandet, weil ich mich selbst grade sehr schwer tue mit Entzugserscheinungen, Abstellproblematiken, oder der Wiederkehr der Normalität. Terminologie Diskussionen helfen mir da grad primär erstmal auch nicht ;) Deine großartiger Bericht über eine positive Entwicklung aber um so mehr. Großes Lob! Du hast echt sehr hartnäckig daran gearbeitet und ein paar dicke Nüsse geknackt (bei mir läg das Zeug nicht so lang in der Schublade) :mrgreen:

Ich finds gut, dass es zum Ende immer gelassener geworden ist. Ich glaube das ist der Schlüssel zu den verbleibenden Dingen. Manche Dinge muss man auch einfach lassen wie sie sind und manchmal dann trotzdem noch einen Zugang dazu finden. Ich persönlich glaube zum Beispiel du solltest deinem ehemaligen Freund(eskreis) nicht mehr mit Wut begegnen. Das könnte vielleicht nochmal ein Level weiter führen.

Ich glaube auch du solltest dir keine Sorgen wegen der Partnersuche machen. "Suchen" ist eh schwierig. Wenn man aktiv etwas tun möchte, glaub ich man kann nur die Wahrscheinlichkeit erhöhen. Da geht mehr als nur die Clubs. Ist wahrscheinlich auch irgendwie ne "Gewohnheit" zu denken die passende müsste ja wahrscheinlich dann dort sein. Es gibt da glaub noch mehr, vor allem kommunikativere Sachen - online und offline. Dinner bei fremden Leuten? :D

Ich bin mir jedenfalls sicher, dass du nicht alleine bleibst, so wie ich das jetzt beurteilen würde. Deine Art wie du schreibst zeigt mir, dass du ein sehr offener und starker Charakter bist mit der guten Portion Demut, und eines bestimmt nicht bist - langweilig. Zu erzählen hast du ja einiges, ich habs jedenfalls gern gelesen.

Mit einer schönen portion Gelassenheit wird das noch ne Runde Sache ;)
Pogo407
Beiträge: 97
Registriert: Mi 21. Apr 2021, 10:52

Re: Entzug - wann werde ich wieder klar im Kopf?

Beitrag von Pogo407 »

Berno hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 01:47 Hey Pogo,


Ich bin hier gelandet, weil ich mich selbst grade sehr schwer tue mit Entzugserscheinungen, Abstellproblematiken, oder der Wiederkehr der Normalität. Terminologie Diskussionen helfen mir da grad primär erstmal auch nicht ;) Deine großartiger Bericht über eine positive Entwicklung aber um so mehr. Großes Lob! Du hast echt sehr hartnäckig daran gearbeitet und ein paar dicke Nüsse geknackt (bei mir läg das Zeug nicht so lang in der Schublade) :mrgreen:
Hey freut mich natürlich sehr wenn dir mein Bericht so gut gefallen hat und dir auch weiter hilft. War nicht immer einfach aber mir blieb auch nichts anderes übrig.

Also Augen zu und durch. Irgendwann hat es sich gelohnt und sowas wie ein Dauerkiffer könnte und möchte ich gar nicht mehr sein.
Berno hat geschrieben: Mo 16. Jan 2023, 01:47 Ich finds gut, dass es zum Ende immer gelassener geworden ist. Ich glaube das ist der Schlüssel zu den verbleibenden Dingen. Manche Dinge muss man auch einfach lassen wie sie sind und manchmal dann trotzdem noch einen Zugang dazu finden. Ich persönlich glaube zum Beispiel du solltest deinem ehemaligen Freund(eskreis) nicht mehr mit Wut begegnen. Das könnte vielleicht nochmal ein Level weiter führen.

Ich glaube auch du solltest dir keine Sorgen wegen der Partnersuche machen. "Suchen" ist eh schwierig. Wenn man aktiv etwas tun möchte, glaub ich man kann nur die Wahrscheinlichkeit erhöhen. Da geht mehr als nur die Clubs. Ist wahrscheinlich auch irgendwie ne "Gewohnheit" zu denken die passende müsste ja wahrscheinlich dann dort sein. Es gibt da glaub noch mehr, vor allem kommunikativere Sachen - online und offline. Dinner bei fremden Leuten? :D

Ich bin mir jedenfalls sicher, dass du nicht alleine bleibst, so wie ich das jetzt beurteilen würde. Deine Art wie du schreibst zeigt mir, dass du ein sehr offener und starker Charakter bist mit der guten Portion Demut, und eines bestimmt nicht bist - langweilig. Zu erzählen hast du ja einiges, ich habs jedenfalls gern gelesen.

Mit einer schönen portion Gelassenheit wird das noch ne Runde Sache ;)
An dieser Stelle vielen Dank für dein Feedback. Und mir fällt auch gerade auf bzw du zeigst mir Sachen auf die ich selbst gar nicht sehe. Ja ich habe mich echt zu ner starken Persönlichkeit entwickelt bzw tue es immer noch.

Irgendwie fühle ich mich wie ein Marathonläufer der nur das Ziel vor Augen hat dabei aber nicht den schönen Weg, die Ups and Downs usw sieht. Vielleicht sollte ich mich mehr auf die Reise konzentrieren anstatt auf das Ziel.

Aber trotzdem alles gut. Ich habe nichts verloren. Ich kann weiterhin an meinem Traum arbeiten, also das ist noch nicht vorbei. Auch wenn es alles andere danach aussieht ihn zu erreichen. Also das muss ich mir eingestehen. Aber auch nicht so schlimm. Also die Welt geht davon auch nicht unter. Auch viel mir die letzte Zeit auf das mein Weg schon richtig war das letzte Jahr über. Hab etwas über mich gelernt, habe mich weiter entwickelt, kam raus von zu Hause und vor allem viel in der Gegend rum. Hab also viel erlebt.... Jetzt geht es hald wieder von vorne los -> neues Jahr neues Glück. Meine alten "Freunde" bin ich zum Glück auch los. Gott sei Dank. Das ist mir fast viel mehr Wert.

Onlinepartnerbörse bin ich jetzt auch aber ich wusste auch gleich warum ich das zuletzt nicht machte. Es ist einfach nicht mein Ding und wenn man genau hinschaut ist auch nichts für mich dabei. Trotzdem war es ein Versuch wert und es bestärkt mich darin meinen Weg weiter zu gehen.

Eigentlich steht mir die Welt weiter offen also alles gut. Ich sollte nur mehr meinen Weg lieben lernen als mich auf das Ziel zu fokusieren.


Ja und ansonsten habe ich die letzten 4 Wochen 2x am WE wieder was geraucht. Also es tat verdammt gut, weil auch mal Ruhe im Kopf ist für ein paar Stunden. Das schätze ich schon sehr. Aber dann war auch wieder gut. Leider wurde es halt wieder langweilig nach Fressflash usw. Irgendwann macht nichts mehr Spass. Naja

Ansonsten gehts mir gut. Lerne gerade wieder positives Denken bzw negatives mit positivem zu ersetzten. Auch gut... werd mich jetzt wieder öfters im Meditieren versuchen.

Joa und freue mich natürlich auf den Frühling.
Pogo407
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Re: Entzug - wann werde ich wieder klar im Kopf?

Beitrag von Pogo407 »

so melde ich mich auch mal wieder, hab viel Positives zu berichten.

Hab gerade so ne kleine Checkliste für mich gemacht.

Also ich bin immer noch Drogenfrei und sehr Glücklich dabei (obwohl ich wohl öfter gerne mal einen durchziehen würde, was leider schlecht geht wegen Auto fahren)

Ich bringe gerade meinen Rücken wieder in Ordnung - das zog sich jetzt echt n paar Monate aber es wird momentan echt besser. Werde jetzt Regelmäßig zum Yoga gehen, was mir bei Physio auch empfohlen wurde. Es hilft, nur zur Zeit verzichte ich auf Krafttraining bis sich das alles wieder gebessert hat. Dafür gehe ich täglich laufen, was sicher auch nicht schadet.

Meinen alten Freundeskreis kann ich jetzt sagen bin ich auch los. Hab schon ewig nichts mehr gehört und auch keinen mehr gesehen. Keine Annäherungsversuche mehr, kein ankommen über dritte (Kollegen etc) Ich hoffe es bleibt dabei aber zu 100% vertraue ich darauf nicht.

Ansonsten hatte ich die letzten Jahre immer wieder Probleme mit meiner Potenz :-\ Das ging soweit das ich nur noch auf die blaue Pille zurück Griff. Irgendwann dachte ich mir das kann es doch auch nicht sein und somit probierte ich es mal wieder ohne. Und es klappte eben mal und mal nicht. Also wieder fleißig zur blauen Pille gegriffen, wieder ohne probiert und es hat eben nicht geklappt. Der Grund dürfte wohl vielseitig sein. Vielleicht ne Stunde zuvor zu viel gegessen. Schlechten Tag gehabt usw. Ich denke mal es ist irgendwo normal.

Ok das war für mich der Grund jetzt musst du wirklich mal was dagegen machen. Also bin ich erstmal zum Doc und wollte es mit Testosteron probieren aber das wollte der Doc nicht und drückte mir ne Überweisung zum Urologen in die Hand. OK Termin ausgemacht aber das wäre erst in 6 Wochen gewesen.

Also probierte ich mit allen Lebensmitteln und stellte meine Ernährung auf mehr Beeren usw um und begann täglich ein Stück Ingwer zu essen. Und -> es klappt besser als mit der blauen Pille.

Juhuuuu da ist natürlich auch ein rießen Stein der einem vom Herzen fällt.

Ansonsten treffe ich gerade die Entscheidung meinen Traum loszulassen. Ich glaube es ist besser. Das gewünschte hat sich nicht eingestellt -> weiter gehts.

Die Frau wo ich mal schrieb das ich dachte man läuft sich nochmal über den Weg, ist mir auch nicht mehr über den Weg gelaufen. Komischerweise ist mir so ziemlich jeder über den Weg gelaufen den ich letztes Jahr mal wieder irgendwo traf ausser diese Frau. Naja ich denke mal es war zu sehr Wunschdenken. Ist OK und ich muss es so akzeptieren.

Sonst ist momentan das viele alleine sein eine echte Qual. Sind jetzt bald 4 Jahre wo ich komplett alleine bin, eben seit meinem Opiatentzug. Keine Freunde, meine Gedanken werde ich nur im Forum bisschen los. Niemanden womit ich über meine Probs reden kann. Aber ich lasse mich davon natürlich auch nicht unterkriegen.

Mir bleibt nichts anderes übrig als meinen Weg weiter zu gehen. Ein Schritt vor den anderen

Viele Grüße
Baywatch
Beiträge: 2
Registriert: Do 6. Jul 2023, 19:30

Re: Entzug - wann werde ich wieder klar im Kopf?

Beitrag von Baywatch »

Servus,

Erstmal danke an Pogo407..mega Beitrag und sehr hilfreich!
Ich bin gerade bei Woche 9 (wahrscheinlich im "Heilungsprozess") mit Cannabis Entzug und dauer Abstinenz ist das Ziel. Will einfach ein "neu start" im Leben.
Ich brauche dennoch Tipps und da es mein "erstes Mal" in einem Forum ist zu schreiben bin unsicher ob ich überhaupt schreiben soll..was soll's..ich tue es einfach..
Ich habe die letzten 7 Jahre geraucht ohne Limit..hab die letzten 3 Jahre nicht gearbeitet und wirklich "Klischee" mäßig bekifft abgehangen mit meinen 10 Drogen "Freunde".. Nun irgendwie den "Mut" gefunden um endlich mit 31 Jahre endlich Mal war zu erreichen und zu Leben. Bin im Mai 2023 in einer komplett neue Gegend umgezogen, wo mich keiner kennt um einfach bei 0 zu starten.
So..nun meine Fragen und vielleicht einfach mir Mut zu machen, weiter durchzuhalten!
1. Diese "Verklatschheit" ist dass was mir an meisten Angst macht! Vielleicht kann (Pogo407) mir persönlich nochmal sagen, wann es besser wird und ich endlich Mal mich konzentrieren kann und mir "einfache" Wörter einfallen und ich kein Gedankenkarussell habe (weiß gar nicht was ich denke...kann es nicht stoppen)..
2. Antriebslosigkeit los werden und meine Ziele (Sport machen, Alltagsaufgaben wie essen machen, aufräumen,) und vor allem bin ich körperlich brutal müde... unfassbar müde..war beim Konsum zwar kopfmäßig auch so, aber nicht körperlich (obwohl ich die letzten Jahre kaum etwas gegessen habe und nun seit ich umgezogen bin jeden Tag ausreichend essen tue)..bin nach paar Stunden am Tag wieder bereit mich schlafen zu legen..
Wie lange geht das so? Wann habe ich mehr Energie?
3. Da ich umgezogen bin und mit alle alte Kontakte komplett abgeschlossen habe, wie schaffe ich es neue Kontakte aufzubauen. Bin brutal schüchtern und ohne Selbstvertrauen. Wie werde ich "mutiger"..macht mir Angst, dass ich mein Leben alleine verbringen muss..vor allem mit Frauen hab ich Probleme Kontakt aufzunehmen..hab es die letzten Jahre null gehabt.. das macht mir mega Angst und bin brutal einsam und werde brutal depressive..
Jeder braucht "liebe" und Bestätigung... bekomme ich nicht wenn ich zu schüchtern bin eine Frau anzusprechen und mich spricht keine von selbst an..
4. Mein "Lebenslauf" ist eigentlich leer..hab zwar ne Ausbildung gemacht und 2 Jahre gearbeitet..aber sonst steht nichts drin..und nun weiß ich nicht was ich jobmäßig machen soll..ich habe für nichts Interesse oder es vergessen/verlernt..und in meinen gelernten Beruf als Zerspanungsmechaniker will ich nicht zurück..hat mich schonmal im Alkohol sucht gebracht (vor 8 Jahre..war schwer Alkoholiker und hab es irgendwie alleine raus geschafft und seitdem kein Tropfen mehr getrunken)...
Wie bekomme ich überhaupt eine Chance wieder Arbeit zu finden und wie soll ich mit meinen wenig Selbstvertrauen und vor allem bin ich ein Mensch, der geregelt und stressfreien Tag braucht sonst Dreh ich durch, arbeit finden...
Ich habe keine Ahnung mehr, was und wie die normale Welt funktioniert...
5. Mein Suchtgedächtnis versucht mich zu verarschen und meint jetzt ich bin doch auf einen guten Weg und was macht schon 1 Joint (und ich weiß genau, dass ich brutal schnell in alte Verhaltensmuster zurück Falle)..wie schaffe ich es nicht nachzugeben..denn ich weiß und merke, dass es besser ist wenn ich Abstinenz bleibe, aber irgendwie "kenne" ich mich nicht mehr als "nüchternen" Menschen und habe alles verdrängt oder betäubt die letzten Jahre..und nun "wache ich nach und nach auf und es ist anstrengend..mit mir selbst klar zu kommen und vor allem nicht zu Verzweifeln, was ich die letzten Jahre alles verloren habe oder einfach verpasst habe, weil ich lieber im Park abgehangen bin und mich betäubt habe.. wie soll ich damit umgehen?
6. Ich weiß, dass alles "Zeit" braucht und es ein langer Weg wird um alles zu erreichen was ich mir wünsche...ich bin aber ungeduldig oder bis jetzt habe ich schnell immer aufgegeben wenn nicht schnell Ergebnisse kommen...
Wie schaffe ich es "bei der Stange" zu bleiben?
Geduldig zu werden.. Ziele zu erreichen auch wenn es noch Monate dauert dies zu erreichen?

Sorry für den langen Text...ich musste es irgendwie "raus" lassen... sorry..
Für Tipps und gute Worte bin ich dankbar..
moepens
Beiträge: 997
Registriert: Fr 16. Jun 2017, 07:45

Re: Entzug - wann werde ich wieder klar im Kopf?

Beitrag von moepens »

Hört sich anstrengend an. Vielleicht ist eine Verhaltenstherapie ratsam. Warst du mal in ärztl. Behandlung?
Aufmerksamkeitslenkung wäre ein Stichwort für mögliche Techniken. Versuche dich deinen Gefühlen zuzuwenden, aber nur in positiver Art und Weise. Schau was dich aus negativen "Gedankenkreisen" rausbringt. Vielen hilft dabei Sport oder Kunst. Viel Erfolg!
Pogo407
Beiträge: 97
Registriert: Mi 21. Apr 2021, 10:52

Re: Entzug - wann werde ich wieder klar im Kopf?

Beitrag von Pogo407 »

Hey Baywatch

freut mich das auch dir mein Beitrag gefallen / geholfen hat.

Was soll ich sagen? ich glaube du bist auf dem richtigen Weg. Du musst dir nur einfach die Zeit geben. Das kann schon mal insgesamt n Jahr oder vielleicht auch länger dauern.

Nun versuche ich mal deine Fragen zu beantworten.

Zu 1
Wenn ich ehrlich bin habe ich das heute zum Teil auch noch. Auch dieses Gedankenkreisen. Am besten würde helfen wenn du jemanden zum reden hast. Ansonsten lerne aus deinen Gedanken. Also ich würde sagen es ist nicht ganz umsonst. Und ansonsten einfach nicht beachten ;)

2
Die Antriebslosigkeit sollte von selbst weggehen. Aber das dauert eben. Versuche vielleicht täglich ne Runde laufen zu gehen. Musst ja nicht gleich ne Stunde... aber so 20 mins und das langsam steigern sollte dir auf dauer schon enorm helfen ;)

3
Versuche doch langsam Leute anzusprechen zum Beispiel im Park beim spazieren gehen oder so. Und wenn du nur einfach nach der Uhrzeit frägst. Ist zumindest ein Anfang.

Ansonsten lerne dich selbst zu lieben und genieße es Zeit mit dir zu verbringen

4
Geh doch mal zum Amt. Oder probiere es mit Zeitungen austragen oder ähnlichem

5
lass das mit dem rauchen und gehe lieber ne Runde laufen. Ich weiß es ist schwer aber über kurz oder lang bist du wieder an dem Punkt.

6
Wie du schon sagst es wird ein langer Weg. Gib dir die Zeit und gehe ihn. Es wird Stück für Stück besser. Probleme wirst du so oder so immer wieder im Leben haben. Das glaube ich muss man akzeptieren.

Übe dich in Gedult. Ich weiß es ist einfach gesagt. Ich zum Beispiel zocke zur Zeit gerne... und lebe so vor mich hin.

Ich habe selbst immer noch zu kämpfen. Hatte letztens wieder die Möglichkeit auf ein nettes Mädchen aber sie war dann doch nicht so mein Typ irgendwie. Also was soll ich machen. Es akzeptieren und trotzdem was mit ihr anfangen, obwohl ich das eigentlich gar nicht will oder wieder alleine nach Hause zu fahren.

Bei mir stellt sich das gewünschte auch nicht ein.

Auch das ich meine alten Freunde nun los bin da habe ich mich zu früh gefreut. Die haben jeden meiner Schritte die letzten Jahre bis ins kleinste verfolgt und versuchen mich auf meinem Weg zu manipulieren. Die wollen das ich mein Ziel nicht erreiche. Das ist ne harte Nummer und das muss man erstmal verdauen.....

Wenn ich ehrlich bin würde ich am liebsten auch die Flinte werfen aber ich gehe hald einfach meinen Weg so gut es geht weiter.

Vielleicht helfen dir MotivationsVideos auf YouTube weiter

hier mal ein Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=u9Fmx3ro9lc

keep going ;)
Baywatch
Beiträge: 2
Registriert: Do 6. Jul 2023, 19:30

Re: Entzug - wann werde ich wieder klar im Kopf?

Beitrag von Baywatch »

Servus,

Danke für die schnelle Antwort.

Ich mache bewusst keine "Verhaltenstherapie", da ich schon paar hinter mir habe und dies nicht funktioniert bei mir. Weiß nicht warum.
Ich bin extra weit weg aus meinem Umfeld und Umgebung gezogen, um mir etwas zu beweisen und weil ich es kenne, was Pogo407 erzählt, dass ich von meinen Freunden und Verwandten falsch manipuliert werde und so nicht weiter komme.
Auch wenn ich momentan sehr einsam bin und alleine stark bleiben muss, denke ich dass es jetzt eine Erfahrung ist die ich einfach machen muss um gestärkt neu zu starten.
Es fühlt sich auch toll an, selbständig etwas zu beginnen und daran zu arbeiten.

Ich danke dir, Pogo407, für deine Antwort, denn das hilft und bestätigt mir, dass ich die Dinge genau so sehe und auf den richtigen Weg bin!
Ich muss vor allem die Geduld haben, um durchzuhalten, und ich merke mehr und mehr nach bestimmten Abschnitte wie es mir besser geht. Deutliche Besserung als vor paar Monaten mit Konsum.
Und das ist das Hauptziel.
Ich gehe jeden Tag raus um zu laufen oder Fahrrad fahren.
Ich muss vor allem lernen mich selbst zu akzeptieren und selbstbewusster zu werden und dann fällt es mir vielleicht leichter Menschen anzusprechen und auch wieder den Mut zu finden eine Arbeit nachzugehen. Das ist das schwerste was mich beschäftigt.
An Konsum denke ich wenig, nur wenn ich mich im Gedankenkarussell befinde oder wenn Stress aufkommt oder ich ungeduldig werde wenn nicht "alles" sofort klappt, aber dies ist wohl daran geschuldet, da ich die letzten 7 Jahre so alle "Probleme" mit Konsum aus den Weg gegangen bin..
Ich gehe den Weg auf jeden Fall, egal ob ich noch 3 oder 6 Monate brauche oder 1 Jahr bis es besser wird.
Aber es ist trotzdem echt Anstrengungen und nicht einfach die Dinge "nüchtern" zu bewältigen.
Geduld ist das schwerste.

Trotzdem danke und tat gut Mal es zu schreiben!
Speedy
Beiträge: 2
Registriert: Di 21. Jan 2020, 15:59

Re: Entzug - wann werde ich wieder klar im Kopf?

Beitrag von Speedy »

Bei mir sieht's momentan ähnlich aus. Das Gedankenkreisen bekomme ich auch super mit Sauna und Sport hin. Problematisch ist es bei mir noch mit dem Schlafen und ich bin schon bei Woche 3 nach täglich 14 Jahren Dauerkonsum. Ich habe aber hier gesehen, dass der Entgiftungsprozess bis zu 3 Monate andauern kann. Der Durchschnitt ist angeblich 7 Wochen. Vielleicht motiviert, dass den ein oder anderen weiter durchzuhalten und dem Ganzen Zeit zu geben. Hier gibts auch einen Beitrag zu den 3 Phasen.https://aufhoerenzukiffen.de/cannabis-e ... is-entzug/ Ich gaube der Körper regeeriert sich mit der Zeit von alleine und die Gedanken werden auch wieder klar. Nach so vielen Jahren ist das bei dir bestimmt normal. Ich melde mich in ein paar Wochen nochmal, wie es sich bei mir entwickelt hat!
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