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Re: ADHS Kostenübernahme durch Krankenkasse
Verfasst: Fr 25. Aug 2017, 10:43
von Tugglebend
Danke für deine Tipps DonHibachi! Insbesondere der mit der Aufzeichnung des Gesprächs..Sehr Geil!!!
Es hört sich an, als hättest du deine Kostenübernahme problemlos bewilligt bekommen.
Ist das so? Bei welcher Krankenkasse bist du versichert?
Cannabis bei ADHS
Verfasst: Do 31. Aug 2017, 09:06
von HilfeSuchendADHS
Hallo liebe Community,
nach langem stillen mitlesen, habe ich mich nun aufgrund der aktuellen Ereignisse dazu entschlossen mich hier anzumelden und meine Frage hier zu stellen.
Alter 26, männlich
Nun ich konsumiere seit März 2016 Cannabis, erst in geringeren Dosen, bis sich diese bei ca 1g/Tag eingependelt hat. Angefangen hat das ganze damit, dass ich nur noch unter "Dauerstrom" gestanden bin und gar nicht mehr abschalten konnte, an Schlaf war kaum zu denken. Ich war nur auf Achse unterwegs, beruflich habe ich letztes Jahr als Azubi im IT-Bereich viel geleistet. 2 Auslandsaufenthalte ( 2 und 6 Wochen)
Im Dezember kam dann der erste Crash ( 4 Std am Stück geredet wie ein Wasserfall, mein ganzes Leben reflektiert) dadurch auf einen IQ-Test gekommen. Ergebnis war sehr gut. Genauere Angaben möchte ich dazu nicht machen.
Dann kam die Zwischenprüfung, habe gebüffelt wie ein Ochse, nebenbei trotzdem 8-10 Std gearbeitet.
März 2017 ging es dann mit meiner Gesundheit bergab, bis ich mich schließlich Anfang Mai selbst eingewiesen habe.
In der Klinik wurde mir dann die Diagnose Adultes ADHS gestellt, kombiniert mit wiederkehrenden depressiven Episoden. Zusätzlich erfülle ich noch die Borderlinekriterien, wobei es bei ADHS+Komorbitäten oft zu Fehldiagnosen kommt.
Während des 6 wöchigen Klinikaufenthalts habe ich bis Ende Woche 6 nicht konsumiert. In Woche 6 kamen einige psychische Auslöser dazu und bamm... Kontrollverlust und Konsum am Wochenende. Habe den Konsum sofort zu gegeben.
Jetzt dichten mir die Ärzte aufgrund der kaum gesunkenen Werte über 6 Wochen regelmäßigen Konsum vor.
Dazu sollte noch erwähnt werden, bei 1g/Tag über 1 Jahr hinweg und dann noch 5kg Gewichtsverlust während des Klinikaufenthalts, sollte doch eigentlich den Ärzten klar sein, das mein Wert mehrere Wochen braucht bis er wieder auf 0 ist.
Außerdem bin ich in einem Wiedereingliederungsverfahren in der Arbeit, die dortige Psychologin kann und darf mir keine direkte Empfehlung aussprechen, würde mich aber dabei untersützen die Motive auszuarbeiten, warum der Konsum bei hilfreich ist und wieso ich gerne auf Medikinet etc... verzichten möchte.
Das Problem: Finde einen Verhaltenstherapeuten und Psychiater, der jemanden dabei untersützt, obwohl die Klinik mir eine Abhängigkeit ankreidet. In der Vergangenheit z.b. auf Dienstreisen oder im Urlaub habe ich auch von heut auf morgen abgesetzt und es ist auch kein Problem für mich mal nicht zu rauchen. Ich nehme halt dann in Kauf, dass meine Symptome mehr zum Vorschein kommen.
Hier ein paar der Symptome gegen die mein Konsum hilft:
- Abschwächung von depressiven Stimmungen
- Verringerung folgender ADHS-Symptomatiken:
- hohes Anspannungslevel, gerade dieses Anspannungslevel wird oft von außen so wahrgenommen: „ Jetzt wart doch mal, mach mal langsamer usw..“ Diese Alltagssituationen versuche ich immer mehr zu verstehen was dort abläuft. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich oft aufgrund des Anspannungslevels in ein erhöhtes Aktivitätsniveau rutsche. Dort wirke ich dann eben schnell, hektisch etc… Meine eigene Wahrnehmung ist da überhaupt nicht mehr wirklich wahrnehmbar. Oft kann ich mich an solche Tage nur sehr schemenhaft erinnern. Ich bin dann richtig ruhe und rastlos.
- Innere Unruhe oft auch körperlich spürbar ( unruhige Beine, fast jeden Tag spürbar)
- bessere Konzentrationsfähigkeit auch am Tag danach ( Folge des Abbaus des Anspannungslevels am Abend)
- Verbesserung der Einschlafproblematik ( Ohne Konsum: Ist es oft 2-3 Uhr Nachts bis ich einschlafe, dabei ist es egal ob ich viel oder wenig getan habe, ob ich körperlich erschöpft bin oder nicht. Einzige Ausnahme: Totale Erschöpfung, da schlafe ich dann auch im Sitzen ein, diese Schlafprobleme habe ich schon immer gehabt. D.h. sie kommen nicht vom Konsum. Seit dem Konsum habe ich mehr regelmäßige Einschlafzeiten als davor. Fast täglich spätestens gg 23-0 Uhr d.h. 7-8 Std Schlaf pro Tag ggf. schaffe ich es damit sogar früher ins Bett falls ich gg 6 Uhr aufstehen muss geht’s gg 22 Uhr ins Bett) Zusatz: 3-4x pro Jahr „ Restless leg Syndrom“ da schlafe ich dann gar nicht die ganze Nacht.
-> Bei zu wenig Schlaf unter 6 Std. Wache ich dann morgens oft in der REM2-Phase auf, soweit man das aufwachen nennen kann. Zustand der Schlafparalyse. Manchmal auch Nachts Schlafparalyse, teilweise sogar mit Halluzinationen ( das ist durchaus normal bei einer Schlafparalyse) „Alpträume“ die extrem Real wirken. Kenne ich auch schon aus der Vergangenheit, dass mein Kopf mir manchmal reale Horrorträume verpasst wusste ich, aber im Zuge mit ADHS und co. Habe ich eben nachgeschlagen, was das genau ist. Ergebnis: Schlafparalyse.
- Vergesslichkeit und Unordnung nehmen ab. Am besten kann man das so beschreiben: Solange ich im „Stress“ stecke, funktioniert meine Alltagsstruktur nur noch sehr schwer. (Wäsche waschen etc…) Nachdem Konsum und damit einhergehender Stressabbau, kann ich meinen Kopf wieder vernünftig sortieren und greife auch Alltagsaufgaben an und vergesse sie nicht mehr. Im Gesamten laufe ich damit stabiler als ohne.
- Emotionale Labilität wird dadurch stabilisiert. Einerseits wirkt es antidepressiv, also gegen negative Gedankenspiralen, andererseits dämpft es die überschwinglichen Gedanken auch ein wenig ein. ( Auf dem Boden der Tatsachen bleiben, nicht immer alles sofort aufladen)
- Es wird mir möglich Einfluss auf meine emotionalen Gedanken zu nehmen. z.B. Kann ich dann bewusst negative Gedanken ausschalten und durch positive ersetzen. Oder ein weiteres Beispiel ist die Selbstreflektion, solange ich in meinem „Stress“ gefangen bin, gelingt es mir nicht, eine Selbstreflektion vernünftig durchzuführen( Das kann jeder gesunde Mensch) d.h. im Normalzustand, kann ich meine emotionalen(subjektiv bewertenden) Gedanken nicht richtig einordnen oder entsprechend zuordnen. Erst wenn ich entspannt und stressfrei bin, wird es mir möglich diese zuordnen, entsprechend zu analysieren und zu verstehen und daraus neue Motivation und Kraft zu ziehen.
Unterlagen technisch bin ich schon gut vorbereitet. Darum kümmere ich mich schon seit letztem Jahr, da wusste ich zwar nicht das ich ADHS habe, aber ich wusste eben das ich dadurch mein Leben mehr Struktur, Gelassenheit, Durchhaltevermögen etc... bekommt. Insgesamt einfach "normaler" gestaltet. Durch die Diagnose weiß ich jetzt zumindest, woher meine Probleme in der Vergangenheit gekommen sind. Unentdecktes ADHS mit psychischen Folgen.
Die ADHS Diagnose lautet:
Aufmerksamkeitsdefizit alle Kriterien der Leitlinie erfüllt.
Hyperaktivität alle Kriterien erfüllt.
Impulsivität nicht stark ausgeprägt, wobei das eben die Beobachtungen in der Klinik sind ( Geschütztes fast stressfreies Umfeld)
Der aktuelle Arztbericht der Klinik enthält außerdem einige Fehler, ich überlege ob ich diesen nicht anfechte.
Die eigentliche Frage lautet, habe ich damit überhaupt noch Chancen auf med. Cannabis? Ich sammle sehr viele Unterlagen um meine Behauptungen und Erfahrungen zu stützen ( Führe eine Art medizinisches Tagebuch, habe die Verschreibungshilfe für Ärzte von Dr. Franjo Grothenhermen bestellt, habe dutzende Dokumente über Cannabis, Sucht, ADHS recherchiert, abgespeichert und bin gerade dabei diese zu sortieren und entsprechend auszudrucken)
Liebe Grüße
HilfeSuchendADHS
Re: Cannabis bei ADHS
Verfasst: Do 31. Aug 2017, 19:39
von Martin Mainz
Hallo HilfeSuchendADHS und willommen im Forum!
Was genau ist Deine Frage? Das kann ich der Wall of Text irgendwie nicht recht erkennen...
Gruß, Martin
Re: Cannabis bei ADHS
Verfasst: Fr 1. Sep 2017, 09:03
von HilfeSuchendADHS
Hallo Martin,
danke erstmal für deine Antwort und den Hinweis.
Ich versuche die Frage etwas heraus zu picken.
Besteht weiterhin die Chance auf medizinisches Cannabis trotz Kontradiagnose?
In weit könnte es sinnvoll sein den Arztbericht anzufechten?
Grüße
HilfeSuchendADHS
Re: Cannabis bei ADHS
Verfasst: Fr 1. Sep 2017, 17:48
von HerrChaos
Hallo, ich glaube du hast gute Chancen.
Meinst du mit Kontradiagnose, bloß die Abhängigkeit? Oder habe ich etwas überlesen?
Abhängigkeit würde ich nicht anfechten. Regelmässiger Konsum vor Klinik und Rückfall, lassen erstmal kaum einen anderen Schluss zu.
Das Gegenteil zu beweisen wird lange dauern und ist nicht notwendig.
Für einen potenziellen Arzt, mit Verständniss für Cannabis und ADHS, wird das kein Stigma sein.
Cannabis hilft dir offenbar am besten, es ist nachvollziehbar, dass du in der Klinik wieder zu Cannabis gegriffen hast. Abhängigkeit ist normal bei regelmäßigem Konsum.
Versuche den Klinikaufenthalt und die Abhängigkeit in deine Argumentation mit auf zunehmen.
Du kommst ohne Cannabis überhaupt nicht zurecht, deine Symptome sind zu stark. Selbst in dem geschützen Klinikumfeld, war es nicht lange möglich ohne Cannabis auszukommen.
Deshalb benötigst du dringend Cannabis.
Du musst den richtigen Arzt finden, er wird das sicher verstehen.
HilfeSuchendADHS hat geschrieben:...In der Vergangenheit z.b. auf Dienstreisen oder im Urlaub habe ich auch von heut auf morgen abgesetzt und es ist auch kein Problem für mich mal nicht zu rauchen. Ich nehme halt dann in Kauf, dass meine Symptome mehr zum Vorschein kommen.
Das würde ich für mich behalten. Oder zumindest so formulieren, dass es dir bloß kurzzeitig, unter großer Anstrengung, möglich ist auf das Medikament zu verzichten und die schwere der Symptome und die damit einhergehende Belastung, nach einiger Zeit nicht mehr akzeptabel ist.
Deshalb hast du ja auch in der Klinik gekifft.
Re: Cannabis bei ADHS
Verfasst: Mo 4. Sep 2017, 17:05
von HilfeSuchendADHS
HerrChaos hat geschrieben:Hallo, ich glaube du hast gute Chancen.
Meinst du mit Kontradiagnose, bloß die Abhängigkeit? Oder habe ich etwas überlesen?
Abhängigkeit würde ich nicht anfechten. Regelmässiger Konsum vor Klinik und Rückfall, lassen erstmal kaum einen anderen Schluss zu.
Das Gegenteil zu beweisen wird lange dauern und ist nicht notwendig.
Für einen potenziellen Arzt, mit Verständniss für Cannabis und ADHS, wird das kein Stigma sein.
Cannabis hilft dir offenbar am besten, es ist nachvollziehbar, dass du in der Klinik wieder zu Cannabis gegriffen hast. Abhängigkeit ist normal bei regelmäßigem Konsum.
Versuche den Klinikaufenthalt und die Abhängigkeit in deine Argumentation mit auf zunehmen.
Du kommst ohne Cannabis überhaupt nicht zurecht, deine Symptome sind zu stark. Selbst in dem geschützen Klinikumfeld, war es nicht lange möglich ohne Cannabis auszukommen.
Deshalb benötigst du dringend Cannabis.
Du musst den richtigen Arzt finden, er wird das sicher verstehen.
HilfeSuchendADHS hat geschrieben:...In der Vergangenheit z.b. auf Dienstreisen oder im Urlaub habe ich auch von heut auf morgen abgesetzt und es ist auch kein Problem für mich mal nicht zu rauchen. Ich nehme halt dann in Kauf, dass meine Symptome mehr zum Vorschein kommen.
Das würde ich für mich behalten. Oder zumindest so formulieren, dass es dir bloß kurzzeitig, unter großer Anstrengung, möglich ist auf das Medikament zu verzichten und die schwere der Symptome und die damit einhergehende Belastung, nach einiger Zeit nicht mehr akzeptabel ist.
Deshalb hast du ja auch in der Klinik gekifft.
Hallo HerrChaos,
Mit Kontraindiagnose meine ich die Abhängigkeit.
Deinen Rat sehe ich durchaus als interessanten und eventuell sogar erfolgreichen Ansatz.
Die Abhängigkeit direkt werde ich eventuell nicht anfechten. Den Arztbericht als solches schon, da dort noch einige Fehler und falsche Aussagen verankert sind, die nicht im Bezug zu Cannabis stehen.
Das ich einem Arzt oder Therapeuten den Bezug zur Symptomatik erklären konnte, soweit bin ich noch gar nicht gekommen.
Viele hören das Wort "Cannabis" und schalten sofort auf Stur. Die Suche für einen geeigneten Arzt hier in Bayern gestaltet sich noch etwas sehr schwer.
Danke für deinen Ratschlag, ich werde gleich vor weg eine Art Handout anfertigen, bei dem ich genauer auf die Symptome und die Linderung durch Cannabis eingehe und warum es für mich überlebenswichtig ist.
Aktuell habe ich seit einer Woche nicht konsumiert und merke schon wie meine Strukturen wieder anfangen zu bröckeln und mir wieder alles aus den Händen gleitet. Diese Beobachtungen werde ich entsprechend mit einbauen in das "Handout". Mal schauen bei wie vielen Ärzten ich anklopfen muss, bis ich Erfolg habe.
Viele Grüße
HilfeSuchendADHS
Re: Cannabis bei ADHS
Verfasst: Do 28. Sep 2017, 08:52
von HilfeSuchendADHS
Update:
Die Arztsuche gestaltet sich mehr als kompliziert. Aktueller Ansatz ist erstmal Medikinet voraussichtlich ab Mitte November. Bis dahin werde ich auf Cannabis erstmal verzichten... auch wenn das bedeutet, dass mein Alltag richtig schwer wird. Symptome wie: Vergesslichkeit, Desorganisiertheit, Impulsivität ( Gute Beispiele: Ungeduld, Eifersucht) nehmen zu. Das typische "1000 Tausend Dingen verlaufen und nichts zu Ende bringen" nimmt auch deutlich zu. Meine Unzufriedenheit und mein dadurch verbundenes Leiden nimmt jeden Tag zu. Für Ärztetipps bin ich sehr dankbar. Aktuell war ich bei einer Neurologin, diese hat mir eben die Behandlung mit Medikinet Adult angeboten. Haltung zu Cannabis mehr als negativ. Sie führte die Argumente der Intelligenzminderung an und des "Amotivationssyndroms" . Über THC-Halbwertszeiten und Anwendung bei ADHS wusste sie nichts und das als "ADHS-Spezialistin". Es ist sehr schockierend wie wenig Ärzte sich überhaupt damit auseinander setzen. Von allen Ärzten und Therapeuten bis jetzt nur negative Rückmeldungen.
Ich nehme die Abstinenz weiterhin in Kauf und bin auf Medikinet gespannt. Eventuell hilft es ja ganz gut.
So long
HilfeSuchendADHS
Re: Cannabis bei ADHS
Verfasst: Do 28. Sep 2017, 19:56
von Martin Mainz
Danke für die Rückmeldung!
Re: Cannabis bei ADHS
Verfasst: Fr 29. Sep 2017, 10:12
von DanielZappel
Medikinet ist an sich nicht schlecht.
Zu beachten ist aber wie bei vielen anderen media auch: viel hilft nicht viel.
Mit der Dosis steigen die Nebenwirkungen.
Versuche, auf möglichst wenig zu dosieren. Ich komme mit 10-20 mg plus Cannabis sehr gut klar. Neues Leben fast.
Obwohl. Doch. Ich habe ein neues Leben dadurch. Kann ich dankbar so sagen.
Also: die Einstellung ist bissel tricky beim medikinet.
Ich komm mit der vorausberechneten retardzeit nicht zurecht. Deshalb zerkaue ich die Kügelchen mit Kaugummi. 5mg Einzel.
Aber muss nan selbst lernen. Fang niedrig dosiert an. Achte auf deine Körpertemperatur und Blutzucker. Du wirst mehr Energieumsatz haben. Viel Erfolg !
Re: Cannabis bei ADHS
Verfasst: Fr 29. Sep 2017, 12:44
von Hans Dampf
DanielZappel hat geschrieben:Medikinet ist an sich nicht schlecht.
Zu beachten ist aber wie bei vielen anderen media auch: viel hilft nicht viel.
Mit der Dosis steigen die Nebenwirkungen.
Versuche, auf möglichst wenig zu dosieren. Ich komme mit 10-20 mg plus Cannabis sehr gut klar. Neues Leben fast.
Obwohl. Doch. Ich habe ein neues Leben dadurch. Kann ich dankbar so sagen.
Also: die Einstellung ist bissel tricky beim medikinet.
Ich komm mit der vorausberechneten retardzeit nicht zurecht. Deshalb zerkaue ich die Kügelchen mit Kaugummi. 5mg Einzel.
Aber muss nan selbst lernen. Fang niedrig dosiert an. Achte auf deine Körpertemperatur und Blutzucker. Du wirst mehr Energieumsatz haben. Viel Erfolg !
Fast das gleiche hier.
Ich nehme allerdings Ritalin Adult und pendle noch zwischen 10 und 20 mg. Die Retard-Wirkung funktioniert für mich zufriedenstellend. Einnahmetermin ist meist um 7 Uhr herum.
Am Wochenende verzichte ich darauf. Aber dazu gibt es unter den Ärzten auch unterschiedliche Meinungen. Ich bin ganz froh, dass meine Therapeutin mit das explizit empfohlen hat.
Re: Cannabis bei ADHS
Verfasst: Di 3. Okt 2017, 12:35
von DonHibachi
Leider funktioniert mein Körper nicht so gut auf solche Aufputschmittel kombos bzw. auf deren endlosen NW.
Nunja wem es hilft da bin ich voll dabei da sollte man evtl. drann bleiben um eine zufriedenstellende Lösung, mit geringster Dosis zu finden.
Das Piperidinderivat von Amphetamin, kurz MPH ist aufgrund seines NW-Spektrum ,leider in meinen Fall nicht in meinen Leben willkommen und liesse sich kaum mit C. "zusammenwerfen“.
Allein die Roboter- Arbeitstier Effekte sind mirs dennoch Wert darauf zu verzichten und auch mit meinem Fitnesssport wäre das aufgrund des ausbleibenden Hungergefühles nicht zu vereinbaren.
Und meinem Kind würde ich aus elementaren Grundprinzipien versuchen keine derartigen wesensverändernden Mittel der eigentlich 1. Wahl zu geben.
Ich selbst habe meine "lebhafte“ Jugend aus derartige Prinzipien auch ohne solche Hilfsmittel gemeistert.
Ich weiß noch garnicht solange her, da meinte man in krieseligen Situationen die Menschen halt haben [emoji4]
„Ohne Ritalin schaffen Sie das nicht , ist unsere Einschätzung...“ von der Seite - man muss selber an sich glauben viel mehr nicht. Und ich war kein "einfacher Fall“ in der Statistik.
Gibt auch Dokus über Merhylphenidat und Lektüren und Beipackzettel. Das nimmt glaube ich jeder anders auf, je nachdem wie seine Erfahrungen waren.
Greetz
Gesendet von iPhone mit Tapatalk
Re: Cannabis bei ADHS
Verfasst: Di 3. Okt 2017, 13:42
von DanielZappel
Es ist wie gesagt ein Spiel im mg Bereich. Und funktioniert auch erst, wenn eine Gewöhnung eingetreten ist. Bei beidem.
Re: Cannabis bei ADHS
Verfasst: Di 3. Okt 2017, 17:55
von Hans Dampf
DonHibachi hat geschrieben: ... Ich selbst habe meine "lebhafte“ Jugend aus derartige Prinzipien auch ohne solche Hilfsmittel gemeistert. ...
Es geht ja nicht nur darum, das Leben zu meistern. Das ist für ADHS-Menschen in den meisten Gesellschaften eh mit erhöhten Komplikationen behaftet. Es geht auch um Lebensqualität. Zumindest für mich bedeutet dies derzeit zum Beispiel, dass ich mit meinen Kollegen wesentlich besser auskomme und bei Stress nicht sofort in den roten Bereich gerate. Dafür blende ich derzeit bereitwillig die möglichen Nebenwirkungen aus und finde die raus, die bei mir auftreten werden. Dann entscheide ich noch mal neu.
Ach ja, meine Jugend hab ich auch gut „gemeistert“. Ich weiß auch nicht, ob ich Medikamente für Jugendliche gut finde. Aber sie aufklären und eigentlich auch Freiraum geben das zu sein was sie sind, würde ich heute als richtig empfinden. Falls es hilft: Meine Jugend ist schon ein gutes halbes Jahrhundert her und werde erst seit relativ kurzem mit Ritalin behandelt.
Ritalin & Cannabis bei ADHS / Vorbereitung Arzttermin
Verfasst: Sa 10. Mär 2018, 11:23
von GitP4tt
Guten Tag zusammen,
Ich bin 23 Jahre alt und bei mir wurde ADHS schon im Grundschulalter diagnostiziert.
Seitdem werde ich mit Methylphenidat (Anfangs Ritalin mittlerweile Concerta 54mg) therapiert.
Mittlerweile studiere ich Informatik im Master und komme gut mit meiner Krankheit zurecht.
Da es mir bedingt schwerfällt mich über einen längeren Zeitraum intensiv auf etwas zu fokussieren, nehme ich morgens die Concerta Retardtabletten. Dabei verzichte ich lieber auf die Tabletten wenn es nicht sein muss, da doch einige NW mit dem Konsum des Methyphenidats einhergehen.
Seit ich 19 Jahre alt bin konsumiere ich auch regelmäßig Cannabis. Früher meistens als "spliff" mittlerweile bin ich aber drauf und dran nur noch mit meinem Volcano zu konsumieren.
Mir hilft Cannabis abends, mich zu entspannen und auch die Wirkung der Tabletten lassen sofort nach dem Cannabis Konsum nach.
Ich habe für mich gemerkt, dass diese Art der Behandlung sehr gut für mich ist (Methylphenidat als Mittel um mein ADHS zu mindern und (vor allem) abends Cannabis um "Runterzukommen" - nicht nur von den Tabletten, sondern vor allem auch von einer inneren Unruhe die typisch für ADS'ler mit Tendenz zur Hyperaktivität sind).
Ich bin Asthmatiker und habe durch das Cannabis auch hier positive Effekte erfahren (Beim Vaporisieren).
Außerdem war ich 2 Semester an einer Universität in Kalifornien und habe dort auf Rezept (Das war 2016) Cannabis verschrieben bekommen. Naja wirklich aussagekräftig ist das zwar nicht, aber ich wollte es trotzdem erwähnen (es war ziemlich einfach an besagtes Rezept ranzukommen).
Leider muss ich mir (in DE) das Cannabis auf dem "illegalen" Weg besorgen und bin mittlerweile zur Überzeugung gekommen, dass THC/CBD (Vor allem beim Verdampfen) gut für mich ist. Ich würde gerne Cannabis als Medizin verschrieben bekommen und auch weiterhin das Methylphenidat einnehmen. Diese Kombination scheint mir persönlich gut zu tun.
Ich möchte an dieser Stelle noch mal erwähnen, dass es nicht meine Absicht ist diese Substanzen zu missbrauchen, sondern sie Optimal zur Therapie meiner Krankheiten einsetzen.(Beitrag zu Ritalin+THC:
https://www.leafly.de/cannabis-bei-adhs-und-ads/)
Ich würde gerne wissen wie ich an die Sache rangehen soll.
Soll ich meinem Psychiater genau diesen Sachverhalt schildern?
Soll ich zu meinem Hausarzt gehen?
Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht?
Ich wäre wirklich dankbar für Hilfe und Meinungen zu dieser Situation.
Für weitere Fragen stehe ich bereit

Re: Ritalin & Cannabis bei ADHS / Vorbereitung Arzttermin
Verfasst: Sa 10. Mär 2018, 14:03
von Hans Dampf
Willkommen!
ich bin selbst ADHS-Patient und habe mit Cannabis sehr gute Erfahrungen gemacht. Seit letzten Jahr auf Rezept.
Meiner Meinung nach sollte man seinem Therapeuten/Psychiater Vertrauen entgegenbringen und nicht zu viel „taktieren“.
Für ADHS gibt es eine kleine Untersuchung von Milz/ Grotenhermen (glaube ich) die die Wirksamkeit von Cannabis belegt.
Des weiteren gibt es eine Menge Online-Berichte von Patienten denen es hilft.
Wenn dein Arzt (Therapeut, ...) damit nichts anfangen kann werden die besten Argumente auch nichts nützen. Wenn er dir allerdings vertraut und unsicher ist können ihm solche Informationen eventuell helfen. Gegebenenfalls kann er auch versuchen mit Fr. Dr. Eva Milz Kontakt aufzunehmen und dort nach fachlichen Rat fragen.
Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg!
Re: Ritalin & Cannabis bei ADHS / Vorbereitung Arzttermin
Verfasst: Sa 10. Mär 2018, 14:29
von Cookie
Zum ADHS kann ich leider nichts sagen. Aber zu dem hier schon:
GitP4tt hat geschrieben:Ich bin Asthmatiker und habe durch das Cannabis auch hier positive Effekte erfahren (Beim Vaporisieren).
Ich habe selbst auch Asthma (von Geburt an). Ich habe früher ständig Berotec Dosieraerosol dagegen "gepumpt", aber irgendwann hatte ich davon einfach genug, weil es mich häufig nervös machte (innere Unruhe, vor allem wenn ich mal mehr davon meinte zu brauchen) und da ich auch eine psychische Abhängigkeit von dem Medikament hatte (wenn ich morgens unterwegs zum Kunden feststellte, dass ich mein Spray daheim liegen gelassen hatte, war sofort die Atemnot da vor lauter "Panik"), wollte ich dringend davon loskommen. Nun, ich konsumiere seit dieser bewussten Entscheidung nur noch Gras und brauche auch nichts anderes mehr... krass? Ja, vor allem, weil ich es mit Tabak mische

(was ich natürlich nicht empfehle!).
Insofern habe ich da ähnliche Erfahrungen gemacht wie Du bzgl. Asthma, ich bin aber schon 49 Jahre alt und kann somit auf einen längerfristigen erfolgreichen Selbstversuch zurückblicken.
Re: Ritalin & Cannabis bei ADHS / Vorbereitung Arzttermin
Verfasst: Sa 10. Mär 2018, 15:59
von tomOGwarrior
Mit ADHS hast du beste Chancen von der Krankenkasse die Zusage zur Kostenübernahme zu bekommen, evtl musst du noch 2 Meds """""testen""""" um austherapiert zu sein, aber du willst Ritalin ja ohnehin weiternehmen, insofern fällt das evtl aus, kann dir von der Krankenkasse sicher jemand sagen.
Meiner Erfahrung nach sind Psychater nicht unbedingt die größten Cannabis Befürworter, die findet man eher unter Hausärtzen. Du kannst aber auf jeden Fall mal darauf hinweisen, dass ADHS mit die häufigste Diagnose ist bei der eine Kostenübernahme erteilt wird. Wie bist du denn versichert?
Re: Ritalin & Cannabis bei ADHS / Vorbereitung Arzttermin
Verfasst: Sa 10. Mär 2018, 16:10
von GitP4tt
Hallo zusammen!
Danke für eure Beiträge! Ich freue mich sehr mich darüber mit euch austauschen zu können.
@tomOGwarrior: Ich bin bei der Techniker Krankenkasse versichert.
Ich höre aus deinem Beitrag heraus, dass es durchaus möglich ist, die Kostenübernahme bewilligt zu bekommen, obwohl man nicht "austherapiert" in diesem Sinne ist, richtig?
Re: Ritalin & Cannabis bei ADHS / Vorbereitung Arzttermin
Verfasst: Sa 10. Mär 2018, 16:29
von Hans Dampf
GitP4tt hat geschrieben:Hallo zusammen!
Danke für eure Beiträge! Ich freue mich sehr mich darüber mit euch austauschen zu können.
@tomOGwarrior: Ich bin bei der Techniker Krankenkasse versichert.
Ich höre aus deinem Beitrag heraus, dass es durchaus möglich ist, die Kostenübernahme bewilligt zu bekommen, obwohl man nicht "austherapiert" in diesem Sinne ist, richtig?
Nein, man muss nicht austherapiert sein. Es liegt im Ermessensspielraum des Arztes dir Cannabis zu verschreiben. Google bitte mal die entsprechenden Passagen im Gesetzestext suchen (bin grad unterwegs). Und wenn deine Geschichte so wahr ist dann spricht nichts dagegen dir eine Zeit lang C. zu. verschreiben. Vor allem um abends runter zu kommen.
Bei mir ging es so los und inzwischen bin ich über zwei Monate ohne Ritalin und hoffe es nicht mehr nutzen zu müssen.
Re: Ritalin & Cannabis bei ADHS / Vorbereitung Arzttermin
Verfasst: Sa 10. Mär 2018, 16:50
von Gunter_H
Hallo und Willkommen !
Wen soll man ansprechen?
Das ist Entscheidungssache....Klar Med. Cannabis kann Dir nur eine Arzt verschreiben.
Ich persönlich würde mit dem Hausarzt starten... Ggf hilft ja – je nach Gemengelage – später zusätzlich ein Attest Deines Therapeuten
Wieviel gibt man preis?
M.E. allenfalls nur die Erfahrung mit med. Cannabis in den Staaten... und das nur sehr vorsichtig. Speziell der Medizinische Dienst (MDK) reagiert super allergisch bei „Vorerfahrung“. In D kann man die Vorerfahrung eventuell auch ganz gut mit einem oder mehreren vorgeschalteten „Privatrezepten“ für med. Cannabis untermauern...
Auch den Arzt würde ich mit der Vorerfahrung nur sehr selektiv „belasten“.... Manche bekommen bei „Selbstmedikation“ immer einen Schreck weil in D der Patient häufig noch als „doof“ angesehen wird
Muss man austherapiert sein?
Nein, es reicht wenn andere Therapieren “nicht in Betracht kommen“...
z.B. wenn Du bestimmte nach Standard-Therapien anzeigte Medikamente nicht oder nicht mehr verträgst, bzw. die NW nicht akzeptabel sind etc...
Gesetzliche Voraussetzungen:
https://www.bundesgesundheitsministeriu ... n.html#top
Weg zum Med Cannabis in D
Jeder Weg ist ein Einzelfall.... Deine Aussichten sind m.E. um so besser je stärker Du in Deinem Antrag Dich an den Voraussetzungen des Gesetzes „entlang hangelst “
Zu den Voraussetzungen siehe hier:
viewtopic.php?f=22&t=7701
Schau mal inwieweit wie Ziff. 1 bis 4 bei Dir passen kann.
Weitere Infos
Schau man in der Suchfunktion, da kannst Du viele Beiträge zu / über ADHS finden
Wenn Du noch was wissen willst, frag einfach....
