In meinem Fall hatte ich die Wahl zwischen Pest und Kollera

Viel Spaß beim lesen!
Zunächst ein paar Informationen vorab:
Ich habe in einer größeren Stadt in der Nähe der Niederländischengrenze studiert. Da ich ein Dorfkind bin habe ich nicht direkt in der Stadt gewohnt, sondern ein wenig außerhalb und hatte daher auch ein Auto → Ich wurde einige mal kontrolliert, aber jedes mal ohne Drogentest oder Blutentnahme.
Die Kontrolle:
Vor ca. 3 Jahren habe ich mein Studium beendet und es stand mal wieder ein Umzug an.
Bei der letzten Fahrt musste ich an einem Bahnübergang halten, hinter mir befand sich ein Streifenwagen.
Auf einmal sah ich im Rückspiegel, wie der Fahrer des Streifenwagen ausstieg und zu mir ans Fenster kam. Er wies mich darauf hin, dass mein Kofferraum nicht richtig geschlossen sei. Ich bedankte mich und verschloss den Kofferraum richtig.
Da fragte mich der Polizist, warum ich so fertig aussehen würde, also antwortete ich wahrheitsgemäß, dass ich mich in einem Umzug befinden würde und wies auf das Auto (bis unter das Dach voll, aber alles gut gesichert).
Da der Bahnübergang noch nicht wieder frei war, dachte der nette Beamte, er könne auch eine schnelle Fahrzeugkontrolle vornehmen...
Nachdem er über Funk Namen und Kennzeichen überprüft hatte, kam er grinsend mit seiner Kollegin wieder zu mir an den Wagen. Ohne irgendeine Belehrung sollte ich einen Schnelltest machen, welchen ich aber zunächst verweigerte. Da wollte der „nette“ Beamte mir erzählen, ich könnte diesen nicht verweigern. Aber seine Kollegin gab mir recht!
Dann wollte er eine Blutentnahme, auch diese wollte ich verweigern, da meiner Meinung nach keine Begründung vorlag.
Jetzt kommt der Teil, wo ich einige große Fehler gemacht habe: Nach einigem hin und her erklärte ich mich bereit, einen Speicheltest zu machen (hatte ca. 7-10 Tage nichts mehr konsumiert), da dort meines Wissens die Nachweiszeit relativ kurz ist (12-24h?) um die ganze Prozedur abzukürzen. So weit so gut, der Test war NEGATIV!
Da behauptet der Polizist, der Test wäre defekt, er wüsste, dass ich bekifft wäre! Und er wollte einen zweiten machen, was ich verweigern wollte. Während ich das sagte, schob er mir gegen meinen Willen einen zweiten Teststreifen in den Mund!!! Nach ca. 10 Minuten (der Polizist ging hinter den Streifenwagen und ich konnte nicht sehen was er dort machte) zeigte er mit triumphierend einen „Positiven“ Test. Angeblich positiv auf THC und Amphetamine. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie Amphetamine genommen! Ich selber konnte auf diesem Teststreifen außer der Kontrolllinie nichts erkennen.
Jedenfalls musste ich jetzt doch mit zur Wache zur Blutentnahme.
Jetzt werden sich einige fragen, wieso ist der so blöd und macht jetzt doch einen Test? Ganz einfach: Ich bin Selbstversorger und das benötigte Equipment wollte ja auch transportiert werden. Nun meinten die Beamten, sie könnten auch meinen Wagen durchsuchen (wie gesagt bis unter das Dach voll), aber das würde wohl noch länger dauern... Wäre ich damit einverstanden gewesen, wäre das Ergebnis wahrscheinlich verheerender gewesen.
Ergebnis:
Nach ca. 4 Monaten bekam ich Post:
1,3ng/ml THC und 15,2ng/ml THC-COOH, Amphetamine nicht nachweisbar.
750,-€ Strafe, 1 Monat Fahrverbot.
Und die FSS meldete sich auch noch: 6 Monate Screening auf eigene Kosten
LG Havald