Sammlung Legalisierung in Deutschland

pepre
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von pepre »

Martin Mainz hat geschrieben: Mi 19. Apr 2023, 19:20 Die hier manchmal geäußerten Erwartungen an eine Regierung aus DREI Parteien gegen eine (presse)starke Opposition + EU Recht + UN Recht + Bundesrat ...
Da hat Martin leider Recht...
Wurlitzer1920 hat geschrieben: Mi 19. Apr 2023, 22:21 https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 8bac859dd8
Wurli, da siehst du den von Martin genannten Mechanismus wirken. Drei Faktoren sind besonders schlimm:
  • Auch die "neutralen" Medien sind in die Falle getappt: man sucht einen "Pro" und einen "Kontra", und verkauft das dann als "ausgewogen". Dabei findet man locker 100 Leute "Pro", und muss schon echt suchen, um einen "Kontra" zu finden¹. Das dann als "ausgewogen" zu bezeichnen ist bestenfalls hanebüchend.
  • Die Medien "nivellieren" sich. Der SpOn-Chef ist ein ehmemaliger Bildzeitungs-Chef, wenn ich das recht in Erinnerung habe?! Auch in den Öffis finden sich zuhauf Ideologen, die nicht an echter Ausgewogenheit interessiert sind, sondern Parteipositionen vertreten. Das ist auch nicht "neutral" im ursprünglichen Sinne und schon gar nicht der ursprünglichen "Bildungsauftrag" im Geiste der Aufklärung².
  • Einschaltquoten und Klickzahlen wurden zum goldenen Kalb erklärt. Nur so erklärt sich "Lanz" und ähnlicher Mist. Und nur solche Formate schaffen es, Leuten wie Trump eine breite Bühne und den Anschein von "ernsthafte Alternative" zu geben, - weit jenseits allen Verstandes und aller wissenschaftlichen Erkenntnisse.
Da die Meinungsbildung (primär und für den Großteil der Bevölkerung) über die Medien läuft, ist das fatal³.

Als Georg in der DLF-Diskussion darauf hinwies, dass Leiter von Psychiatrien nur die Problemfälle und keinen Gesellschaftsquerschnitt sehen, wurde das ignoriert. Ebenso bei "Leute bei der MPU müssen Einsicht in ihr problematisches Suchtverhalten zeigen, sonst bekommen sie ihren Lappen nicht zurück". Das hat der MPUler einfach weggewischt und empfand das geradezu als persönlichen Angriff, was unwidersprochen blieb. Die Medien sind schlicht in einem jämmerlichen Zustand...

Oder sieh dir Experten und Politiker sind sich einig: Das Gesetz birgt große Gefahren für Kinder und Jugendliche an: da ist die griffige Schlagzeile das Ziel. Der ganze Kontext, dass man ja gerade die Konsumenten vor Dreck im Gras schützen will, ihre Existenz nicht durch Kriminalisierung vernichtet, usw usf, - das wird völlig unter den Tisch gekehrt. Es wird nur die "Denk doch jemand an die armen Kinder!!!"-Karte gespielt. Der Thomasius mag zwar (vielleicht) ein Experte für Problemfälle sein, aber er ist definitiv keiner für den Querschnitt der Gesellschaft, denn er hat berufsbedingt einen engen Tunnelblick. Dennoch wird seine Meinung als das Non-plus-ultra verkauft: ein Extrem wird als allgegenwärtige Gefahr dargestellt. Das sehr wichtige Faktum, dass 98% der KonsumentInnen ein völlig unproblematisches Konsumverhalten haben, das wird mit keinem Wort erwähnt, obwohl es unabdingbar wäre um die Statements der "Experten" richtig gewichten zu können.

Bei so viel Gegenwind kann man echt um jeden winzigen Schritt Richtung Legalisierung dankbar sein. Wir haben das eh nur dem Umstand zu verdanken, dass die Mehrheit des Volkes in D für eine Legalisierung ist⁴ . Aber der Wind kann jederzeit drehen: die Prohibistionisten warten nur darauf, dass sich etwas ereignet, was im "Anslinger-Schema" interpretiert werden kann, à la "Kiffer ermordet im Blutrausch hübsches 6jähriges Mädchen". Auch wenn das dann ein polytoxer Psychopath ist: er hat vor zwei Wochen an einem Joint gezogen!!!




---
¹ Bei den Themen Klima und Corona findet man das besonders drastisch. Beim Thema Cannabis ist halt der Thomasius einer der beliebten "Vorzeige-Kontras". Immerhin ein Doktor! In D zählt halt ein Titel meistens weit mehr als Verstand.
² Diese wird zZt eh "zurückgerollt". Es finden sich immer mehr Stimmen, die krude Ideologien vertreten, aber dennoch als vollwertiger Diskussionspartner präsentiert werden. Bildungsauftrag bedeutet eigentlich: die logischen und wissenschaftlichen Inkonsequenz ihrer Ideologien aufzeigen. Bildungsauftrag bedeutet nicht: ihnen eine Bühne zu präsentieren, wo sie borniert ihren Mist absondern können.
³ S. auch die Berichterstattung zu "Klima": "Der Planet wird zwar kochen, aber wir haben die schwarze Null gehalten". Als durchgeknallter Spinner wird in diesem Kontext nicht der Lindner bezeichnet, sondern die Kleber. Völlig absurd ist das!
⁴ Was bei dem medialen Gegenwind geradezu ein Wunder ist.
pepre
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von pepre »

https://www.rnd.de/politik/cannabis-im- ... IGTOE.html
Cannabis im Straßenverkehr: Debatte um neuen Grenzwert beim Autofahren

... 1,0 Nanogramm pro Milliliter Blutserum sind maximal erlaubt.

... Auch die SPD-Bundestagsfraktion fordert eine neue Regelung: „... eine Größenordnung wie die Niederlande ...“ ... In den Niederlanden liegt der Grenzwert für THC am Steuer bei 3,0 Nanogramm pro Milliliter Blut.

... Der Frankfurter Verkehrspsychologe Patrick Grieser bereitet seine Mandanten auf eine [MPU-] Untersuchung vor. Früher war er selbst als MPU-Gutachter tätig ... „Einen Wert von zwei Nanogramm halte ich noch für vertretbar“, sagt er.

...
Der Herr Grieser sieht wohl seine Einkommensquelle schwinden. ;) Ob er Vollblut oder Blutserum meint ist leider nicht ersichtlich.

Warum findet eigentlich in der Diskussion um Grenzwerte nie die Tatsache Erwähnung, dass Leute, die "nur leicht angetörnt" sind, defensiver und vorsichtiger fahren als ihre nüchternen Pendents? (Hat jemand einen Link auf diese Studie zur Hand? Finde jetzt nichts auf die Schnelle...)
insomnia
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von insomnia »

Aus „Gesetzentwurf“ wird nun ein „Arbeitsentwurf“……. ein Schelm wer böses denkt,
ja 2023 , wer’s glaubt 😡


https://www.bundesgesundheitsministeriu ... nabis.html
Religion beruht auf Autorität, Wissenschaft auf Beobachtung und Vernunft." Stephen Hawking, Physiker, Astrophysiker 8-)
HabAuchNeMeinung
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von HabAuchNeMeinung »

Cannabis-Legalisierung light in Deutschland
Triumph der Vernunft?
Kurz nach Ostern 2023 hat der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Pläne zur Cannabis-Legalisierung der Regierungskoalition vorgestellt. Von der im Koalitionsvertrag vereinbarten Total-Legalisierung ist nicht viel übriggeblieben. Stattdessen optiert Lauterbach für eine ‚Legalisierung light‘, die aus zwei Säulen besteht. Zunächst soll ein Gesetzentwurf Cannabis umfassend entkriminalisieren: Erstens wird der Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis straffrei gestellt. Zweitens werden Cannabis Clubs erlaubt, Züchtervereine mit bis zu 500 Mitgliedern, in die jedes Mitglied bis zu drei weibliche Cannabispflanzen einbringen darf. Die zweite Säule dann sieht regionale Modellvorhaben mit kommerziellen Lieferketten vor, wie wir sie aus ähnlichen Projekten in den Niederlanden und der Schweiz bereits kennen.

Waren die Legalisierungsdebatte und die entsprechenden Konzepte bis dahin durch eine bemerkenswerte Ignoranz gegenüber der EU und ihren Vorgaben geprägt, wurden die neuen Pläne einem europarechtlichen Realitätscheck unterzogen. Das ist gut so. Trotzdem ist Lauterbachs Konzept weiterhin extrem ambitioniert und unionsrechtlich auf Kante genäht. Soll heißen: Trotz viele guter und vor allem unkonventioneller Ideen bewegt man sich stark an der Grenze zu dem, was rechtlich zulässig sein dürfte. Das gilt vor allen dann, wenn es um die praktische Umsetzung geht. Im Folgenden sollen einige der neuralgischen Punkte des Legalisierungskonzepts untersucht werden.
...
Auf ins drogenpolitische Neuland
Trotz all dieser noch offenen Fragen: Die Regierungskoalition betritt drogenpolitisches Neuland. Die Strategie steht europarechtlich zwar auf etwas wackeligen Füßen. Doch immerhin hat sie Füße, was man von den Plänen zur Totallegalisierung nicht behaupten konnte. Trotzdem sollte man die Erwartungen nicht zu hochstecken. Was etwa den Dreiklang Jugendschutz, Gesundheitsschutz und Eindämmung des Schwarzmarktes angeht, wird die Entkriminalisierung kaum wirkungsvoll sein. Der Schwarzmarkt wird nicht schrumpfen und damit bleiben auch Gesundheitsrisiken, etwa durch verunreinigtes Cannabis bestehen. Der Jugendschutz bleibt weiterhin der blinde Fleck der Pläne: Entkriminalisierung und die Mitgliedschaft in Cannabis Clubs gelten erst ab Volljährigkeit. Minderjährige, die mit Cannabis erwischt werden, müssen verbindlich an Frühinterventions- und Präventionsprogrammen teilnehmen. Die Kids werden es Lauterbach danken.

Die Pläne werden die Justiz entlasten und auch die Konsumenten dürfen sich freuen. Diejenigen, die sich ein großes Geschäft mit der Droge versprochen haben, die vielen Investoren und Startups, die über den Medical-Cannabis Hebel groß ins Genussgeschäft einsteigen wollten, gehen vorerst leer aus. Dass von dieser Seite viel und vor allem laute Kritik kommt, ist nachvollziehbar, zeigt aber auch was schiefgelaufen ist in der deutschen Legalisierungsdebatte. Statt Gesundheits- und Jugendschutz haben wirtschaftliche Interessen den Diskurs dominiert. Die Regierung hat dies mutwillig befeuert und rechtliche Gesichtspunkte außen vor gelassen. Die Rechnung: Die Totallegalisierung ist vom Tisch. Zumindest vorerst.
...

https://verfassungsblog.de/cannabis-leg ... utschland/
pepre
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von pepre »

Aus der beliebten Reihe "Die SPD macht sich in jede Hose, die man ihr hinhält":

https://vorwaerts.de/artikel/cannabis-l ... ren-lauern
Cannabis-Legalisierung: Wo mögliche Gefahren lauern

„Nach meiner Einschätzung bedeuten die Pläne zur Cannabis-Legalisierung, dass wir faktisch jede Kontrolle aufgeben“, sagt Sebastian Fiedler, SPD-Bundestagsabgeordneter und Mitglied im Innen- und Rechtsausschuss. ... [Es gibt jetzt schon keine Kontrolle, nur Repression.]
... die Polizeiautos künftig mit Briefwaagen ausgestattet ... [so what?!]
Der Anbau in Privatwohnungen kann problemlos mehrere hundert Tonnen im Jahr erreichen. ... [Wtf?!]
Der Eigenkonsum ist in Deutschland schon seit den 90er-Jahren mehr oder weniger legal. ... [Äh... In welchem Land lebt Herr Fiedler? D kann es nicht sein...]
Wenn wir nun den Hebel von null auf 100 umlegen, verlieren wir jede Kontrolle“, schlussfolgert Sebastian Fiedler. ... [🤦]
Usw usf...
Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle! Irgendwie habe ich den Eindruck, dass lediglich eine Repression gegen eine andere (ausgefuchstere) ersetzt werden soll. Ein "mehr Freiheit" steht nirgendwo auf dem Plan.
HabAuchNeMeinung
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von HabAuchNeMeinung »

Ressortabstimmung zum Cannabis-Gesetz gestartet
Lau­ter­bach bringt Ent­kri­mi­na­li­sie­rung auf den Weg von Hasso Suliak 28.04.2023

Die Entkriminalisierung von Cannabis-Konsumenten in Deutschland könnte bald Realität werden. Einen entsprechenden Referentenentwurf hat das federführende Gesundheitsministerium am Freitag in die Ressortabstimmung gegeben.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat Wort gehalten: Wie gemeinsam mit seinem Ressortkollegen, Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne), am 12. April angekündigt, hat das Bundesgesundheitsministerium (BMG) nach Aussagen von Fraktionspolitkern der Ampel einen ersten Gesetzentwurf in Richtung Entkriminalisierung von Cannabis-Konsument:innen in die Ressortabstimmung der Bundesregierung gegeben. Geprüft wird das Vorhaben nunmehr vom Bundeskanzleramt, daneben aber sicher auch vom Bundesjustizministerium (BMJ), vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und vom Bundesinnenministerium (BMI). Wann der Entwurf im Kabinett beschlossen wird, ist noch unklar....
https://www.lto.de/recht/hintergruende/ ... igenanbau/
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Vape67
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von Vape67 »

Organisierte Kriminalität wird Jugendliche unter 18 ins Visier nehmen
Er hat zudem die Befürchtung, dass die Organisierte Kriminalität bei ihren Vertriebsbemühungen künftig neue Schwerpunkte setzen könnte. Sie könnten sich besonders auf die Zielgruppe konzentrieren, für die der Erwerb und Besitz auf jeden Fall illegal bleiben wird: Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Sie sind für die Dealer besonders interessant, weil sie nicht in „Cannabis-Clubs“ gehen dürfen.

Überall dort, wo die Konkurrenz durch „Cannabis-Clubs“ und Eigenanbau hoch wird, könnte sich die Mafia zudem auf den Verkauf anderer, härterer Drogen konzentrieren: „Wir haben heute schon große Probleme durch neue Höchststände bei den Drogentoten und denjenigen, die in medizinischer Behandlung sind. Kokain, Crystal Meth, Amphetamine oder Heroin sollten uns ernsthafte Sorgen machen.

Da explodieren teilweise die Märkte, soviel Zeug ist in Umlauf“, erklärt der Fiedler, der bis zu seinem Einzug in den Bundestag Kriminalbeamter war. Burkhard Blienert will deshalb die Freigabe von Cannabis auch nutzen, um eine ehrliche Debatte über den Konsum von Drogen in der Gesellschaft zu führen. „Drogen gehen jeden an“, sagt er und betont, er wolle „wegkommen von einem stigmatisierenden Blick auf Drogenkonsumierende“.
https://vorwaerts.de/artikel/cannabis-l ... ren-lauern

Meiner Meinung nach werden die Jungen sowieso nicht auf Cannabis Umschwenken. Der Konsum bei den Jugendlichen läuft doch meist über die Synthetische Seite. Kiffen ist für die Junge Generation kaum Interessant. Die geben sich mehr Speed, MDMA, Uppers Downers usw. Bei den Jungen muss es Klatschen und nicht Chillen. Gras wollen die vielleicht zum runterkommen, aber einen Normalen Feierabend Joint, ist für die doch gar nicht Interessant. Sehe das bei mir auf Arbeit. Dort sind viele Junge Männer im Alter 18 -25 und was ich da höre und mitbekomme, ist das die sich Hauptsächlich für Härtere Drogen Interessieren. Gras läuft da nebenbei. Es wird sich in dem Falle also kaum was ändern, eher das der Konsum unter Jungen Leuten die Synthetische Drogen nehmen, zunehmen wird. Die Dealer schwenken um und kompensieren Ihren Verlust, mit anderen Drogen. Wenn die Prävention nicht Umgesetzt wird wie jetzt im Eckpunkte Papier angedacht wurde, dann wirds Richtig Blöd.

Meine Meinung
pepre
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von pepre »

https://www.rnd.de/politik/cannabis-leg ... G4DXI.html
Drogenbeauftragter Blienert warnt Bayern vor Blockade der Cannabismodellversuche

... „Wir werden nicht zulassen, dass Modellprojekte nicht zustande kommen, weil sie Landesregierungen aus ideologischer Verblendung nicht passen“, sagte Blienert ... „Die Ampel­koalition wird prüfen, ob die Mitsprache der Länder bei der Gesetzgebung für die Modellversuche notwendig ist oder zumindest minimiert werden kann“, kündigte er an.

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hatte erklärt, Modellprojekte für den staatlich lizensierten Cannabishandel werde es mit der bayerischen Landesregierung im Freistaat nicht geben. Zuvor hatte die grün-rote Rathauskoalition in München beantragt, dass die Landeshauptstadt Modellkommune werden soll. ...
insomnia
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von insomnia »

IDS Gutachten empfiehlt Jugendschutz und sinnvoll regulierten Markt

https://www.bundesgesundheitsministeriu ... nabis.html


.. nur ein paar blödgesoffene Bayern haben das Gutachten nicht verstanden 😂😂😂
Religion beruht auf Autorität, Wissenschaft auf Beobachtung und Vernunft." Stephen Hawking, Physiker, Astrophysiker 8-)
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von pepre »

https://www.fr.de/wirtschaft/cannabis-l ... 54727.html
Cannabis-Legalisierung: Wie dem Staat Steuer-Einnahmen in Milliardenhöhe flötengehen

... Die Pläne Lauterbachs sind nicht das, was sich die Cannabis-Wirtschaft erhofft hat. Es soll keine Kommerzialisierung geben, keine lizenzierten Geschäfte, die Cannabis verkaufen. Damit verliert der Staat viel Geld, das er durch Steuereinnahmen hätte einnehmen können. Aber es wird auch Geld gespart: Die Justizkosten in Millionenhöhe können endlich woanders eingesetzt werden. ...
Mit schöner Tabelle "Einnahmen / Gesparte Ausgaben / Ampel-Pläne / volle Legalisierung".
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von HabAuchNeMeinung »

.... Wissing gegen Erhöhung des THC-Grenzwertes
Weiter Null-Tole­ranz für kif­fende Auto­fahrer von Hasso Suliak05.05.2023

Im neuen Cannabisgesetz wird es keine Erleichterungen für Autofahrer geben, die unberauscht am Steuer sitzen, aber Tage zuvor nachweislich Cannabis konsumiert haben. Das Verkehrsministerium lehnt eine Heraufsetzung des umstrittenen THC-Grenzwertes ab.
....
https://www.lto.de/recht/hintergruende/ ... lisierung/
pepre
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von pepre »

Weiter Null-Tole­ranz für kif­fende Auto­fahrer
Da stellt sich die Frage nach der Motivation... Wahrscheinlich ganz simpel "bloß kein heißes Eisen anfassen!", also pure Feigheit. :roll: :evil:

Oder: Wissing entzieht den Leuten den Führerschein um das Klimaziel im Verkehrssektor voran zu bringen! 🤪
Da wäre aber mit 0,1‰ Alk weit mehr zu schaffen!
Zuletzt geändert von pepre am Fr 5. Mai 2023, 12:53, insgesamt 2-mal geändert.
pepre
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von pepre »

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... s-gezaehlt
Mehr Klinikaufenthalte wegen Cannabis gezählt
... Wie das Statistische Landesamt IT.NRW heute mitteilte, waren 2021 fast 4.000 Patienten aufgrund von psy­chischen und Verhaltensstörungen durch Cannabis im Krankenhaus. ...
NRW hat 18 Millionen Einwohner. Rechnen wir mal hoch: Deutschland hat 80 Millionen Einwohner, ergibt 4.000/18*80 = 18.000 Patienten bundesweit.

Dem gegenüber steht die Zahl von 220.000 bundesweit Kriminalisierten pro Jahr... :roll: Ganz klar ein Fall für St. Florian.

Noch besser:
8,8% aller Erwachsenen im Alter von 18 bis 64 Jahren haben in den letzten 12 Monaten mindestens einmal Cannabis konsumiert; das sind rund 4,5 Millionen Personen. (Quelle)
18.000 Patienten bei 4.500.000 Konsumenten: das macht 0,4% problematische Fälle¹ bei den Konsumenten. 🤔
(Da lag ich mit meinen geschätzten 98% unproblematischen Konsumenten ja um's Fünffache drüber!)

Jaja, die Ärzte warnen ganz zurecht! Todesdroge Cannabis! 🤪 Scnr...

Fazit: mehr² als 99,6% aller Cannabis-Konsumenten haben kein Problem damit!

Kleine Lektion aus der Reihe: "Dreisatz für Anfänger".

---
¹ Oder anschaulicher ausgedrückt: Einer von 250.
² "Mehr" deshalb, weil in den Psychiatrien auch jene sind, die vom Rechtsstaat dazu verdonnert wurden eine Therapie zu machen, obwohl kein Bedarf besteht. Polytoxer (die werden wohl die Mehrheit in den Psychiatrien stellen) werden auch nicht berücksichtigt. Und: in der Konsumenten-Statistik des Bundes fehlen alle, die unter 18 und über 64 sind.
Zuletzt geändert von pepre am Fr 5. Mai 2023, 21:50, insgesamt 1-mal geändert.
Jahkob
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von Jahkob »

Soweit ich weis wird nicht zwischen natürlich und künstlichen Cannabinoiden unterschieden bei der Erfassung der Psychosen. Also kann auch gut sein das ein Teil der Psychosen die durch künstliche Cannabinoide ausgelöst werden in die Statistik mit einfließt.
pepre
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von pepre »

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... nid=142880
„Wir müssen die Legali­sie­rung als ein natürliches Experiment betrachten“
Interview mit Jakob Manthey vom gemeinnützigen Institut für interdiszi­pli­näre Sucht- und Drogenforschung (ISD Hamburg)

... Die meines Erachtens robusteste Studie aus den USA zeigt, dass die Häufigkeit von Psychosediagnosen nicht signifikant durch die dortige Legalisierung angestiegen ist. Da Deutschland sich nicht an amerikanischen Modellen orientiert, sondern res­triktiver regulieren wird, gehe ich davon aus, dass sich die Entkriminali­sie­rung oder Legalisierung hierzulande nicht auf die Häufigkeit von Psychosediagnosen auswirken wird. ...

... Ich denke, dass der Gesetzgeber zuallererst die entsprechenden Grundlagen schaffen muss. Die ambulante Psychotherapie für eine Cannabisabhängigkeit wird derzeit zu selten praktiziert, da Patientinnen und Patien­ten einen Abstinenznachweis erbringen müssen. Das erhöht nicht nur die Hürden zur Aufnahme einer The­rapie, sondern kann auch trotz Abstinenz aufgrund der langen Nachweiszeiten von THC zu einem Abbruch der Therapie führen. ...
Summa summarum ein Artikel pro Legalisierung. Beim Ärzteblatt! Ich staune!
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Grünzeugs
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von Grünzeugs »

Wie schafft man eine Legalisierung ohne zu legalisieren?

1.) Man Entkriminalisiert und nennt das Legalisierung (die meisten kennen den Unterschied eh nicht)
2.) Man reguliert die Entkriminalisierung einfach kaputt (wer keinen Club betreibt, kriegt das gar nicht mit)

Wenn Cannabis Clubs erst Architekten und Baugutachter einholen müssen, um vorschriftsgetreu einen Hochsicherheitstrakt zu errichten und diesen mit meterhohen Maschendraht/ Stacheldrahtzäunen umgeben müssen, wenn man die Schriftgröße und -farbe der Beschriftung des Notausganges vorschreibt und täglich kontrolliert, dann hat man lediglich die mediale Illusion einer Legalisierung geschaffen.

In den Cannabis Clubs darf nicht konsumiert werden? Toll! Das ist doch DIE Steilvorlage um die Clubs zu schließen. Man kann sicher davon ausgehen, dass man gegen dieses Verbot verstoßen wird. Ganz sicher. Also können wir ganz sicher die Clubs wieder schließen!

Für die große Masse der Bevölkerung wird es nach der "Legalisierung" ebenso wenig Cannabis geben, wie für den Durchschnittspatienten, der zum Arzt geht und nach einem Cannabisrezept fragt.

Aber die Masse hält die Klappe. Man hat doch "legalisiert". Was wollt ihr also noch?

P.S. Und gut, das prepre hier keine Threads kapert und auch sonst niemand mehr.
Argumentationshilfen für eine Legalisierung von Cannabis
viewtopic.php?f=11&t=113&p=95634#p95634
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von insomnia »

Grünzeugs hat geschrieben: Di 9. Mai 2023, 11:25 Wie schafft man eine Legalisierung ohne zu legalisieren?

ja alles eine farce ,
und die führerschein ersatzstrafe bleibt auch , toll gemacht 🚦
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Martin Mainz
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von Martin Mainz »

Leak des Gesetzentwurfs als eigenes Thema getrennt: viewtopic.php?t=20115
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von Grünzeugs »

pepre hat geschrieben: Fr 5. Mai 2023, 11:58 https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... s-gezaehlt
Mehr Klinikaufenthalte wegen Cannabis gezählt
... Wie das Statistische Landesamt IT.NRW heute mitteilte, waren 2021 fast 4.000 Patienten aufgrund von psy­chischen und Verhaltensstörungen durch Cannabis im Krankenhaus. ...
Das habe ich auch an verschiedenen Stellen gelesen mit dem Hinweis, dass die Zahl sich seit 2011 verdoppelt hat. Ja klar, 2011 gab es noch kaum synthetische Cannabinoide und ich habe gelesen, dass mittlerweile ein Drittel des beschlagnahmten Cannabis mit synthetischen Cannabinoiden versetzt sein soll. Und synthetische Cannabinoide sind viel potenter und teils auch tödlich bei Überdosierung.

Die Meldung oben ist etwa so, als würde man über eine Zunahme von blinden Alkoholkonsumenten in den Krankenhäusern klagen, die alle bei Al Capone Methylalkoholfusel gekauft haben und dann argumentieren, dass man wegen der schweren Schäden die der Methylalkoholfusel anrichtet, die Prohibition ja um jeden Preis aufrecht erhalten muss.
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Re: Sammlung Legalisierung in Deutschland

Beitrag von Martin Mainz »

Kurzes Statement aus der BPK: https://youtu.be/oV9UFQN5VGc?t=3122

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