CBD Blüten vs Zigarette

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Thomas
Beiträge: 95
Registriert: Di 14. Feb 2012, 23:09

CBD Blüten vs Zigarette

Beitrag von Thomas »

Ich rauche seit 25 Jahren täglich gut eine Schachtel Zigaretten.
Ein Kurzurlaub im Ausland, ein Ausbruch aus dem gewohnten Umfeld, steigert in der Regel den Konsum auf 1,5-2 Schachteln am Tag. Teils habe ich geraucht bis mir schlecht geworden ist, korrekt hat sich das nie angefühlt und wirklich geholfen hat es auch nie.

In Spanien kam nun eine Erkenntnis. Ein toller CBD-Blüten Shop, leckere Sorten & große Auswahl. Geruch, Geschmack & rauchverhalten… einfach top.

Ich habe in einer Woche ca. 12g Taback (= 15 Filterzigaretten vom Volumen her) in Verbindung mit ca. 3-4g CBD Blüten (15-24% CBD – 0,2% THC) konsumiert.

Habe in der gesamten Zeit zwar Zigaretten geraucht, ja, aber !!! In einer Woche habe ich weniger Zigaretten bzw. weniger Tabak konsumiert als in Deutschland nur auf dem Transfer von Zuhause zum Flughafen.

Verarbeitet CBD Produkte haben einen solchen Effekt nicht auf mich.

Habe hin und wieder ein paar Züge (CBD+wenig Taback) genommen und hatte dadurch von heute auf morgen kein verlangen nach einer Zigarette.

Da stellt sich hier die Frage, bin ich süchtig nach Tabak?
Lediglich nach dem Essen gab es eine Taback-Zigarette (die nicht geschmeckt hat).
Freno
Beiträge: 757
Registriert: Do 7. Jan 2021, 17:00

Re: CBD Blüten vs Zigarette

Beitrag von Freno »

Hallo Thomas !

Zu den Umständen Deines Einzelfalles kann ich wenig sagen. Ich bin selbst zufriedener Raucher seit 1983 und gedenke das auch zu bleiben. Warum ich rauche, ist im Rahmen meiner Psychoanalyse herausgekommen, die ich 2012 - 2018 (mit Unterbrechungen) betrieben habe - zunächst als "Selbstanalytiker", dann regulär mit einem professionellen Analytiker an der Uni-Klinik Leipzig. Sowas macht man nicht umsonst, sondern wegen schwerwiegender psychischer Störungen. Sie gehen auf massive Gewalterfahrungen in meiner Kindheit zurück, die 40 Jahre verdrängt gewesen waren.

Rauchen ist eine Form von Autoaggression - einer Aggression, die sich gegen ihren "Autor" selbst richtet, im Grunde nichts anderes als das in "Psycho-Kreisen" recht bekannte "ritzen", der "Lustschmerz", der im analytischen Jargon Algolagnie genannt wird - in der Sex-Szene spricht man meist von Masochismus. Es gibt auch eine Reihe von Modeerscheinungen, die tiefenpsychologisch als Autoaggression gewertet werden wie tatoos & piercings, krankmachende Mangelernährungen (Vegetarismus, Veganismus) und dergleichen mehr. Selbst die idR als "Nächstenliebe" hoch in Ansehen stehende Aufopferung für völlig Fremde - "Mutter Theresa" - kann als Autoaggression verstanden werden. Weil diese Erscheinungsformen der Autoaggression jedoch soziale Akzeptanz errungen haben, werden sie "entpathologisiert", ja sogar hoch geschätzt, als moralisch wertvoll, als Beiträge zum "Klimaschutz" und "globaler Ernährungsgerechtigkeit" und ähnlichem mehr sehr positiv bewertet.

Der Grund für diese Autoaggression kann sehr verschieden sein und ist im Einzelfall nur durch Psychoanalyse oder Hypnose zu ermitteln - denn er ist regelmässig im "Unbewußten" verborgen, wo verdrängte Erinnerungen - "Traumata" - nicht nur aufbewahrt werden, sondern ihr Unwesen treiben und zu diversen "Störungen" führen.

Homo sapiens sapiens ist nun mal konstitutiv ein Neurotiker, durchläuft notwendig eine Anzahl von Traumata, von denen das erste die Geburt und das letzte regelmässig der Ödipus-Konflikt ist. Er nimmt aus der Kindheit ins spätere Leben eine Hypothek aus diffusen, von ihrem Auslöser abgelösten Aggressionen, Schuldgefühlen und Ängsten mit, die im Idealfall "konstruktiv verarbeitet" werden können: aus den Ängsten wird gesunde Vorsicht, aus den Schuldgefühlen Gewissenhaftigkeit bei allem Tun, aus den Aggressionen Widerstands- und Durchsetzungsfähigkeit. Wenn eine solche Verarbeitung gelingt, wird ein "Erfolgstyp" daraus. Nur leider ist das sehr, sehr selten und es verbleibt vielmehr ein mehr oder weniger großer Rest dieser negativen Affekte bei den allermeisten Menschen, die irgendwie "beschäftigt" werden müssen. Das Tabakrauchen ist nun - jedenfalls meiner Überzeugung nach - eine dieser Kulturtechniken, mit denen gerade jene Aggressionen mit verhältnismässig geringfügigen Nebenwirkungen "beschäftigt" werden können. Das kann man auch durch die Kulturgeschichte verfolgen - vom Rauchen der Friedenspfeife bis zum fanatischen Nichtraucher und Vegetarier Adolf Hitler, der den wesentlichen Teil seiner Aggressionen aus seiner Kindheit anderweitig, mit weitaus höheren Risiken und Nebenwirkungen "beschäftigt" hatte.

Cannabis hat nun den Effekt, diejenige Instanz in der Psyche, in der jene Ängste, Aggressionen und Schuldgefühle ihren Sitz haben, und die mit Sigmund Freud "Über-Ich" genannt wird, zurückzudrängen, so daß die anderen Instanzen, das "Ich" als Sitz unseres aktuellen Realitätsbewußtseins und das "Es" als Sitz der Triebe in ihren jeweiligen "Triebschicksalen" (S. Freud) eine höhere Gewichtung bekommen.

Deine Erfahrung mit dem CBD-Kraut kann ich tendenziell bestätigen: ich bin seit 2020 "Cannabis-Patient" und rauche Cannabis mit einem CBD : THC - Verhältnis von 2:1. Seither hat sich mein Tabak-Konsum um etwa 1/3 verringert. Das ist eine Erfahrung, die ich auch schon von vielen anderen "Kiffern" berichtet bekam: wenn man "kifft", raucht man deutlich weniger Tabak.

Ich konnte hier allenfalls meine Sicht auf das allgemeine Thema skizzieren und bestenfalls Anregungen geben, diese oder jene Spur weiter zu verfolgen. Ich bin mir auch bewußt darüber, daß meine hier kundgetanen Auffassungen absolut heterodox sind.

Kammer mache nix - mussmer gugge zu !

greets

Freno
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Cookie
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Re: CBD Blüten vs Zigarette

Beitrag von Cookie »

Mir ist es vor fast 4 Jahren gelungen, nach 35 Jahren starken Rauchens damit von jetzt auf gleich aufzuhören. Nicht ganz "einfach so", es gab schon einen gesundheitlichen Druck, aber es hat erstaunlich einfach funktioniert. Das Rauchen kann ich mir auf Grund des Gestanks (hinterher) schon nicht mehr vorstellen, ich verteufle es aber auch nicht. Ich kann sogar damit umgehen, wenn bei mir geraucht wird. Es stört mich nicht. Bis dahin hatte ich es nicht ernsthaft versucht, weil ich nicht wollte...
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Mriai
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Re: CBD Blüten vs Zigarette

Beitrag von Mriai »

Also da ich früher THC Blüten geraucht habe und eine alternative gesucht habe finde ich CBD Blüten pur die beste Alternative nutze nur die Blüten von den Cannabuben und muss sagen nie mehr wo anderes!
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Steckling
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Re: CBD Blüten vs Zigarette

Beitrag von Steckling »

Die Sichtweise dass (Tabak) Rauchen eine Autoagression darstelle hat mich neugierig gemacht.
Ich werd darüber sinnen. Und ob das bei mir auch der Fall sein könnte. Spannender Gedankenanstoß!

Was Tabak vs CBD anbelangt, ist CBD Gras / Blüten als Tabakrsatz absolut vorzuziehen. Es hilft ungemein bei der Entwöhnung, dem Ausschleichen von Nikotin. Kann ich nur befürworten.
Klar, weil kein Nikotin drin ist, und du trotzdem deine Lunge bespaßen kannst derweil.
Weniger schädlich ist natürlich das Vapen. Aber mir persönlich ist das zu leicht.
Muss jeder für sich selbst ausprobieren.
Der beste Schutz ist und bleibt natürlich KBS, und wenn wirs selbst schon verkacken, dann sollten wir wenigstens unsere Kinder vorm Nikotin schützen.
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pepre
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Re: CBD Blüten vs Zigarette

Beitrag von pepre »

Cookie hat geschrieben: Di 12. Apr 2022, 09:08Bis dahin hatte ich es nicht ernsthaft versucht, weil ich nicht wollte...
Yepp. Das ist immer das A&O. Man muss es wirklich (!!!) wollen, dann geht das, auch von jetzt auf gleich. - Von daher sind die ganzen Entwöhnungsprogramme etc für'n Popo, wenn der Wille und die Motivation dahinter nicht echt und wahrhaftig ist.
Thomas
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Registriert: Di 14. Feb 2012, 23:09

Re: CBD Blüten vs Zigarette

Beitrag von Thomas »

Pauschal rauchen mit Autoaggression zu vergleichen, interessanter Gedanke aber finde mich selber null in der Aussage wieder.

Auf mich würde eher der Beschäftigungszwang passen, auch gewisse Rituale haben für mich mehr Bedeutung als die Selbstzerstörung, welche als ich als unnötiges Übel ansehe und versuche den Schaden soweit zu begrenzen wie möglich.
Greenoklast
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Registriert: Do 28. Jul 2022, 11:39

Re: CBD Blüten vs Zigarette

Beitrag von Greenoklast »

wie wärs mit Tapered Smoking? (eigentlich Tapered drinking) man braucht nur Zettel, Stift und eine Uhr. :) Einfach nur dann rauchen, wenn der Rauchdruck so groß ist, dass man rauchen muss. Dann Schritt für Schritt weniger.

Immer aufschreiben, wann und wie viel geraucht wurde. Mir hat das aus meiner Nikotinsucht rausgeholfen.
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FraFraFrankenstein
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Registriert: Fr 27. Sep 2019, 18:00

Re: CBD Blüten vs Zigarette

Beitrag von FraFraFrankenstein »

Ich als Exraucher kann hier pepre nur beipflichten. Der Wille zum Aufhören muss erstmal da sein, sonst wird man rückfällig. Die Gründe zum Aufhören kann man sich auf einen Zettel schreiben und als moralische Stütze an die Wand pinnen. Ich habe es auch nur mit abrubtem Aufhören geschafft.
Die Rauchrituale sollten auch verlernt werden. Sich nach dem Essen mit einer Zigarette belohnen z.B.
Oder wenn man gern einen Kaffee zur Zigarette getrunken hat, während der Abgewöhnungsphase auf Kaffee verzichten.
Wassertrinken angewöhnen. Lesen, oder anderweitig ablenken, wenn der Suchtdruck steigt. Viel schlafen. Kaugummi kauen,Lutscher lutschen... usw.

Gründe, um mit dem Rauchen aufzuhören:
  • Es ist wirklich schädlich und bringt dich langfristig um.
  • Es kostet viel Geld. Du könntest dir davon einen Urlaub oder ein Motorrad leisten.
  • Nur noch Suchtbefriedigung. Du rauchst nur noch, um keine Entzugserscheinungen zu haben. Genuss ist das schon lange keiner mehr, wenn du ehrlich bist.
  • Endlich mal einen Kinofilm zu Ende sehen, ohne vorzeitig rauszugehen, um zu rauchen.
  • Die Frau will keinen Aschenbecher küssen.
  • Alles im Haus stinkt nach Rauch.
  • Die Gardinen sind alle Gelb.
  • Nachts zur Tankstelle fahren, um Kippen zu kaufen, brauchst du dann nicht mehr.
Wenn du genügend Gründe zum Aufhören hast, kannst du gern noch den Rest deiner Zigaretten aufbrauchen und diese sogar genießen. Abschätzen, wie lange die noch halten und einen Termin setzen, ab dem du nicht mehr rauchst. Ab da alles wegwerfen, was du zum Rauchen brauchst. Alle übrigen Zigaretten, Aschenbecher,... es gibt kein zurück.
Nach einem halben Jahr, hast du das Gröbste überstanden.
Nach zwei Jahren, hast du überhaupt kein verlangen mehr nach Zigaretten und bist wesentlich gesünder als jetzt.
Wenn du glaubst, der abrubte Ausstieg ist nicht dein Fall, dann könntest du es auch erstmal mit Liquid dampfen probieren. Es gibt Nikotionhaltige Liquids und spezielle Verdampfer dafür. Ich habe gehört, dass es einige Menschen damit geschafft haben, von der Zigarette wegzukommen.

FraFra
Rauch gehört nicht in die Lunge. Rauchen ist die schlechteste Art Cannabis zu konsumieren. Vapen ist da wesentlich besser geeignet. Maximal 200°C
pumpumpom
Beiträge: 14
Registriert: Fr 19. Jan 2024, 12:51

Re: CBD Blüten vs Zigarette

Beitrag von pumpumpom »

Deine Geschichte klingt wirklich bemerkenswert. Ich habe selbst mal eine Zeit lang geraucht und weiß, wie schwer es sein kann, den Konsum zu reduzieren oder ganz aufzuhören. Deine Erfahrung in Spanien mit CBD-Blüten zeigt, dass es manchmal alternative Methoden gibt, die helfen können, den Tabakkonsum zu verringern. Es scheint, als ob die Kombination aus der neuen Umgebung und dem Ausprobieren von CBD-Blüten bei dir einen positiven Effekt hatte.

Die Frage, ob du süchtig nach Tabak bist, ist komplex. Die Tatsache, dass du weniger Tabak geraucht hast, als du CBD-Blüten verwendet hast, könnte darauf hindeuten, dass es nicht unbedingt die reine Tabakabhängigkeit ist, sondern möglicherweise eine Gewohnheit oder ein Bedürfnis nach dem Ritual des Rauchens. Es ist wichtig, solche Muster zu erkennen und zu verstehen, um einen Weg zur Reduzierung oder zum Aufhören zu finden.

Wenn du an weiteren Alternativen interessiert bist, könntest du vielleicht Produkte vom Smartshop in Betracht ziehen. Sie bieten eine Vielfalt an Möglichkeiten, die dir helfen könnten, deinen Tabakkonsum weiter zu reduzieren oder sogar ganz aufzugeben.
Somangoo
Beiträge: 8
Registriert: Mi 17. Jan 2024, 19:18

Re: CBD Blüten vs Zigarette

Beitrag von Somangoo »

Basierend auf deiner Schilderung, insbesondere der langjährigen Gewohnheit des täglichen Rauchens, deutet vieles darauf hin, dass eine Abhängigkeit von Tabak besteht. Die Tatsache, dass du weniger Verlangen nach Zigaretten hattest, als du CBD-Blüten konsumiert hast, zeigt jedoch, dass es Möglichkeiten gibt, dieses Verlangen zu kontrollieren oder zu reduzieren.

LG
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PlantPowered
Beiträge: 2
Registriert: Sa 24. Feb 2024, 01:30

Re: CBD Blüten vs Zigarette

Beitrag von PlantPowered »

Es wird eine Mischung aus Gewohnheit (Entspannung etc.) und Abhängigkeit von Nikotin sein. Ich würde am Ball bleiben und versuchen Tabak durch CBD und andere Gewohnheiten zu ersetzen. Dein Körper wird es dir danken.
Hanf in die Mitte der Gesellschaft.
Thomas
Beiträge: 95
Registriert: Di 14. Feb 2012, 23:09

Re: CBD Blüten vs Zigarette

Beitrag von Thomas »

Der Wille zum Aufhören war schon Jahre lang da. Ich hab im Rauchen eine Art Entspannung gesucht, die ich eigenlich glaubte gefunden zu haben aber durch die besonderen Umstände mit meinem Urlaub und dem CBD haben mir einfach die Augen geöffnet, das dem nicht so war.

Ich habe mich dem Glauben unterworfen ich wäre Abhängeg vom Tabak/Nikotin, die Gewohnheiten und Rituale lasse ich mal aussen vor. Wie beschrieben habe ich Nikotin von Heute auf Morgen fast komplet weggelassen ohne Schwirigkeiten oder das Gefühl zu haben es könne etwas fehlen.
"Basierend auf meiner Schilderung hätte ich eher gesagt das eine Abhängigkeit von Tabak, im Nachhinein, nicht so bestanden hatte wie ich es angenommen hatte, sondern das ich das falsche Mittel für meine Bedürfnisse angewendet hatte!"

Mein Fazit nach gut einem Jahr, ich habe keine Zigaretten mehr gekauft und lehne selbst angebotene Zigaretten ab, da sie mir unsinnig erscheinen. Verwende zwar noch Drehtabak und mein Ekippe... aber Tabakkonsum ist um ca. 95% gesunken, das verwendete Nikotin ist um ca. 85% und die verbrannte Gesamtmasse die zur Enspannung noch beiträgt ist ebenfalls um mindestens 80% gesunden im Vergleich mit der Zeit wo ich noch Tabakzigaretten geraucht habe.
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