Hilfe- kann mental und körperlich nicht mehr entspannen :(

twenty-two
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Hilfe- kann mental und körperlich nicht mehr entspannen :(

Beitrag von twenty-two »

Hallo zusammen,

vielleicht wundert sich der eine oder andere über die seltsame Überschrift, die wird aber im Laufe meines Beitrags hoffentlich verständlicher, wenn nicht, bitte fragt mich einfach, ich versuche mein Bestes..
Dann schon mal sorry im Voraus, falls mein Beitrag sehr lang wird. Es ist eben schwer eine so lange Zeit in fünf Sätze zu packen. Trotzdem danke schon mal dafür, dass du dir die Zeit zum Lesen nimmst.
Um es ganz kurz und allgemein zu schreiben: Ich habe das Problem, dass ich kopfmäßig nicht mehr abschalten kann und es mir dadurch körperlich sehr sehr schlecht geht. Mit schlecht meine ich, dass ich unter einer so krassen Anspannung leide, die sich dann ganz krass auf meinen Körper auswirkt. Und wer jetzt denkt, das ist nur psychisch und da passiert nichts, nein bei mir geht es bis zur Existenzbedrohung. Ich kann aufgrund der starken Spannung nichts mehr essen, muss mich im Akutanfall übergeben oder lebe dauerhaft mit Übelkeit, weil mein Bauch so zusammendrückt vor Spannung (ich habe nichts organisches), bin extrem unruhig und komme einfach nicht runter!!
Das Ganze geht jetzt schon mein halbes Leben lang (bin 35, mittlerweile berentet und geht es nach dem Gesundheitssystem wäre ich schon längst im Heim untergebracht). Ich kann einfach nicht mehr. Die Schmerzen, die jetzt über die Jahre durch die massive Anspannung immer unerträglicher werden, dass nicht essen können, obwohl ich sehr gerne esse und dass mein Körper so leidet, machen mich mehr als mürbe. Ich kann nicht mehr, psychisch wie physisch. An meinem bisher tiefsten Punkt dachte ich, dass ich nun reif bin für die Palliativstation, weil nichts mehr ging.

Sicher fragt sich jetzt der eine oder andere, ob ich Medikamente nehme. Ja, ich habe bereits fast alles genommen was es auf dem Markt gibt. Mittlerweile nehme ich nur noch Neuroleptikas. In den Kliniken gab man mir zum Teil bis zu 4-5 Stück gleichzeitig, in der Hoffnung der Kopf fährt runter. Anfangs half das auch etwas, aber mittlerweile auch nicht mehr und ich nehme das Zeug bald schon 15 Jahre und ich brauchte immer mehr davon. Ich habe keine Psychose o.ä., das wurde ausgeschlossen. Ich glaube was ich genau habe, kann keiner sagen, es wird wohl eine Mischung sein, aber ich kann sagen, ich habe verdammt viele Ängste und ob das nun Persönlichkeitsstörung/Angst/Stress heißt, es ist nur eine Aussage/Diagnose eines Arztes. Natürlich habe ich alles probiert, immer wieder gekämpft, aber ich komme einfach nicht runter. Ich kämpfe nun schon so lange und jeden Tag habe ich Angst, ich packe es nicht mehr mit Essen oder wache schon auf, weil ich Schmerzen vor Anspannung habe oder tigere durch die Gegend, weil ich keine Ruhe finde. Auch verliere ich zunehmend die Kraft. Vor 6 Jahren habe ich noch Sport gemacht, heute ist das utopisch, ich bin von der Anspannung und dem dauerhaften Zittern auch muskulär für mein Alter nicht mehr sehr kräftig. Bei meinem letzten Aufenthalt hat sich durch die Übererregbarkeit auch meine Wahrnehmung verschoben, nicht in psychotischer Art, ich bekomme dann Sehstörungen, extreme Konzentrationsprobleme, bin überreizt, kann alles nicht mehr ertragen, usw.

Ich weiß, dass es auch hier sehr schwierig ist das Ganze zu erklären, da ich eben nicht sagen kann, ich habe Krankheit X. Ja es ist höchstwahrscheinlich psychisch, aber wie bereits gesagt bei vielen Symptome gucken auch die Ärzte oft ratlos.
Ich habe so viele Klinikaufenthalte hinter mir, teilweise auch negative. Ich habe 2,5 Jahre Tavor genommen und es dann selbst ausgeschlichen, weil es mir auf die Nerven ging, das mir keiner glaubte und ich ständig als Abhängige abgestempelt wurde, dabei war die Aussage von den Ärzten, dass ich eben mit Tavor leben muss. Das konnte ich nicht akzeptieren und habe es selbst über einen langen Zeitraum ausgeschlichen. Das ist für mich eigentlich keine Option mehr, da es eh kaum länger als ein paar Wochen hilft.
Ich bin wahnsinnig unsicher mittlerweile und habe sehr große Angst vor Kontrollverlust bzw. vor Psychose und Abhängigkeit und daher habe ich sehr Angst vor Cannabis.

Mein Psychiater hat mir aber nun vorgeschlagen, es doch mal mit Cannabis zu versuchen, ob wir wenigsten eine kleine Entspannung kriegen, dass ich vielleicht wieder besser schlafen kann, etwas essen kann, meine Muskeln sich wieder etwas erholen und sich im Idealfall der Kopf wieder etwas beruhigt. Sollte sich eine Besserung ergeben, hat er mir zugesichert, das ganze mit mir durchzuboxen.
Nun wie geschrieben, ich habe absolut keine Ahnung von Cannabis und bis zu meinem nächsten Termin möchte sich mein Psychiater auch etwas informieren, aber er wird mir sicherlich nicht genau sagen, welche Sorte ich da nehmen soll, so gut kennt er sich dann nicht aus und daher schreibe ich das hier alles. Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen. Wie nehme ich es am Besten ein und welche Sorte soll ich denn bei diesen vielen Sorten nehmen.

Viele Grüße und vielen Dank fürs Lesen
privacc
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Re: Hilfe- kann mental und körperlich nicht mehr entspannen :(

Beitrag von privacc »

Puh, das klingt alles sehr hart!
Erstmal willkommen im Forum. Es gibt dazu sehr sehr viele Ratgeber, auch online.
Wenn es ums runterkommen geht, gibt es eine Grundregel, die du meines Erachtens auf jeden Fall beachten solltest. Versuche es mit indicalastigen Sorten. Man liest immer Sativa und Indica. Und Letzteres hat grundsätzlich einen entspannenden Wirkungsgrad.
Da kommen aber sicher noch detailliere Meinungen.
twenty-two
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Re: Hilfe- kann mental und körperlich nicht mehr entspannen :(

Beitrag von twenty-two »

Danke, ich hoffe es kommt noch was ;)
pepre
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Re: Hilfe- kann mental und körperlich nicht mehr entspannen :(

Beitrag von pepre »

Das klingt ja wirklich höchst unschön... :cry:

Zum Cannabis kann ich nichts sagen, aber da kommen bestimmt noch Posts von Leuten mit ähnlicher Symptomatik, die sich auskennen. Geduld! ;)

Bei dem Krankheitsbild könntest du deinen Psychiater mal auf Psilocybin aufmerksam machen, da hagelt es gerade entsprechende Fachartikel. Geeignet bei Depressionen u.ä., nicht bei PTBS! Vielleicht kann er dich ja in eine Studie einschleusen. - Psilocybin hätte den Vorteil, dass es sozusagen den "Reset-Knopf" drückt. Hier gibt es eine Beschreibung, damit du weißt, worum es geht.
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bad guy
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Re: Hilfe- kann mental und körperlich nicht mehr entspannen :(

Beitrag von bad guy »

Ich würde eine Sorte ohne THC und eine mit THC verschrieben lassen. Zuerst die ohne THC probieren ob es hilft, dann am nächsten Tag oder Woche die mit THC.

Ich bin der Meinung dass es nicht so auf die unter-Sorte ankommt um zu sehen ob Cannabis hilft. Das ist eher die Feineinstellung. Wenn die Sorte ohne THC hilft, dann liegt es am CBD.
twenty-two
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Re: Hilfe- kann mental und körperlich nicht mehr entspannen :(

Beitrag von twenty-two »

Ich glaube dieses Psilocybin wäre nichts für mich, ich bekomme schon vom Lesen allein Angst davor. Ich habe insbesondere Angst, dass ich auf einen schlechten Trip komme, auch beim Cannabis, weil ich eben so ne scheiss Angst habe. Ich glaube bei Menschen, die keine Angst vor Kontrollverlust haben mag das vielleicht super sein.
Ich vertraue ja schon meinem eigenen Kopf und Körper nicht mehr. Eigentlich total schade :(

Ich habe mit Cannabis zwei unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Einmal wars ganz lustig, auch wenn ich versucht habe dauernd gedanklich was zu erfassen was nicht klappte und einmal war ich unterwegs mit jemand spazieren und spürte meine Beine plötzlich nicht mehr (hatte schon zuvor Angst vor dem Spaziergang) und dann bin ich in Panik geraten. Das ging zwar weg als ich zuhause war, aber am nächsten Tag war ich so verwettert, dass ich nicht mehr einkaufen konnte, weil ich so Angst hatte und durcheinander war.

Ich habe einfach total Schiss. Ich kann das dann nicht genießen und mache mir über alles Sorgen. Selbst als ich bekifft war konnte ich nicht aufhören nachzudenken und alles zu analysieren.

Ich könnte grade weinen, weil ich einfach nicht aufhören kann damit und das macht mich so fertig. Ich weiß, dass es mein Kopf ist, der mich so leiden lässt :(
twenty-two
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Re: Hilfe- kann mental und körperlich nicht mehr entspannen :(

Beitrag von twenty-two »

Danke für eure Beiträge schon mal, ich hoffe es kommen noch weitere, momentan erschlägt mich das Thema noch, weil ich absolut keine Ahnung davon habe
pepre
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Re: Hilfe- kann mental und körperlich nicht mehr entspannen :(

Beitrag von pepre »

twenty-two hat geschrieben: Fr 26. Aug 2022, 11:21 Ich glaube dieses Psilocybin wäre nichts für mich, ich bekomme schon vom Lesen allein Angst davor.
Ja, das dachte ich mir schon. Aber genau darum geht's ja: sich der Angst einmal stellen, sich ihr völlig ergeben ... und feststellen, dass Angst nur aus Gedanken besteht. Aber diese Gedanken sind nur ein winziger Teil einer RIESIGEN Gedankenwelt. Man begreift, dass man sich selbst in diesen winzigen Angst- und Grübel-Teil eingekerkert hat, obwohl sooo viel Anderes da ist. Man hat verlernt diese anderen Wege zu gehen, hampelt nur im Kreis herum. Psilocybin jedoch öffnet die Türen des Kerkers. — Ja, das braucht Mut, klar. Aber es wäre eine Therapie, die an der Ursache ansetzt, statt nur die Symptome zu dämpfen. Sich aus Angst vor der Angst immer weiter zu ängstigen klingt jedenfalls wenig sinnvoll.
twenty-two
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Re: Hilfe- kann mental und körperlich nicht mehr entspannen :(

Beitrag von twenty-two »

Glaube mir ich würde so gerne die Erfahrung machen, dass es „nur“ Angst ist, aber wie schon beschrieben bei mir hört die Angst nicht auf und mein Gehirn packt das nicht mehr. Und wenn du mal so viel Gewicht verlierst und nicht mehr essen kannst, dein Körper nicht mehr automatisch funktioniert, dann ist die Angst extrem, denn sie existiert dann nicht nur im Kopf oder in Gedanken. Ich wünschte ich könnte es irgendwie draus schaffen, aber ich kann meine Gedanken nicht löschen und klar habe ich es auch schon mit Meditation versucht, aber ich komme einfach nicht runter. Ich bin traurig, dass ich nicht mal mehr spazieren kann. Ich danke dir für deine Worte und ich kann deinen Gedankengang total nachvollziehen :)
pepre
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Re: Hilfe- kann mental und körperlich nicht mehr entspannen :(

Beitrag von pepre »

Ein letztes Wort dazu von mir.

Ja, ich weiß: Psychosomatik und "Mens sana in corpore sano". Das ist eine Rückkopplung, die sich gewaltig aufschaukeln kann. Das gehört aber alles zur Grübel-Schleife (die sich bei dir als Angst-Schleife manifestiert).
Ich wünschte ich könnte es irgendwie draus schaffen, aber ich kann meine Gedanken nicht löschen...
Du sitzt im Kerker deiner eigenen Gedanken. Aber der Kerker hat Türen. Und wenn du sie selbst nicht auf bekommst, dann muss dich halt jemand durchschubsen. Psilocybin kann das. — Behalte das einfach mal im Hinterkopf als Option für die Zukunft.

Und: vor Hanf musst du keine Angst haben. Das kannst du punktgenau dosieren, dann überrollt es dich auch nicht. Gehe langsam mit der Dosis hoch, dann kann nichts passieren. Falls du doch mal beim Experimentieren zuviel erwischt hast, dann hast du immer die 100%ige Gewissheit: es bringt mich nicht um, und es hört auch wieder auf. Panik ist also völlig unnötig.
twenty-two
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Re: Hilfe- kann mental und körperlich nicht mehr entspannen :(

Beitrag von twenty-two »

Danke dir für deine Worte ;) ich behalte es im Hinterkopf. Ich hoffe es meldet sich nich jemand..
moepens
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Re: Hilfe- kann mental und körperlich nicht mehr entspannen :(

Beitrag von moepens »

Zu den Antworten:
pepre hat geschrieben: Fr 26. Aug 2022, 15:28"Mens sana in corpore sano"
Das Zitat ist verkürzt, es heißt im Original
[…] orandum est ut sit mens sana in corpore sano.
und bedeutet „Beten sollte man darum, dass ein gesunder Geist in einem gesunden Körper sei.“ Weil es eine Idealvorstellung, aber eben nicht die Normalität ist! Sonst müsste man nicht darum beten.

Wenn Angst konfrontiert werden soll, dann möglichst in therapeutischer Begleitung! Es ist eine therapeutische Methode, aber sie funktioniert wie jede Therapie längst nicht bei allen Menschen und kann gewisse Gefahren beinhalten.

@twenty-two
Ein zumindest in Bezug auf die körperliche Anspannung ähnliches Krankheitsbild habe ich einmal gesehen, jedoch in einem völlig anderen Kontext. Dabei wurde der Versuch unternommen es mit Dronabinol und CBD (oral) zu behandeln, leider ohne deutliche Erfolge. Jedoch waren die Umstände auch zu behandeln sehr viel schwieriger und viele Möglichkeiten waren dabei nicht gegeben, die bei dir greifbar wären.

Deutlich wurde dabei und auch bei weiteren schwierigen Fällen, dass die individuelle Gestaltung der Therapien sehr wichtig ist, und dass man in der Regel viele Bausteine braucht um moderate Verbesserungen zu erzielen. Cannabis kann also eine wichtige Möglichkeit darstellen, aber in einem therapeutischen Gesamtkontext.

Eine Vermutung meinerseits wäre, dass bei Vermeidung von Spitzen ein gewisser Wirkstoffpegel von THC im Blut Angstzuständen etc. positiv entgegenwirken kann, bei Triggern das Medikament aber schnell wirksam sein sollte. Insofern wäre eine Kombination von oraler Einnahme und Inhalation bei Bedarf ein möglicher Ansatz. Es ist aber eben nur eine Vermutung. Die Gestaltung der Therapie musst du selbst aktiv übernehmen. Und das Schöne an Cannabis ist, das kann ziemlich gut gelingen.

Klar fühlt man sich bei der riesigen Auswahl erstmal überfordert, aber sie beinhaltet eben auch viele Möglichkeiten. Nicht nur nach eigener Erfahrung gibt es v.a. bei den Sorten mit wenig CBD sehr große Unterschiede bei Wirksamkeit und Verträglichkeit, u.U. abhängig von Terpenen und weiteren Cannabinoiden. Das Testen von Sorten und Optimieren der Therapie lohnt sich auf jeden Fall!

Als Hilfestellung habe ich mir eine kleine Methode überlegt:

1. Wirkung von THC & CBD getrennt prüfen
2. dauerhafte regelmäßige Dosierung unter Beachtung der Tagesverläufe
3. Wirkung von Indica/Hybrid/Sativa getrennt prüfen
4. Anpassung der Dosierung/Sorten unter Beachtung der Tagesverläufe
(5. Wirkung der oralen Einnahme prüfen)

Als Ausgangsbasis zur Sortenwahl kannst du dich auch durch das Patientenforum wühlen bzw. cannabis-medic.de besuchen und dich dabei an Patienten mit Angstthematik orientieren.

Sehr schön ist, dass du mit deinem behandelnden Arzt eine vertrauensvolle und empathische therapeutische Basis hast, das ist nämlich in solchen Fällen sehr sehr wichtig!
moepens
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Registriert: Fr 16. Jun 2017, 07:45

Re: Hilfe- kann mental und körperlich nicht mehr entspannen :(

Beitrag von moepens »

Ergänzende Informationen:

Es gibt eine Phase der Eindosierung, in der du bei der Einnahme vorsichtig dosieren solltest. Der Leitsatz ist "start low, go slow!" Die Wirkung kann inhalativ einige Minuten auf sich warten lassen, oral kann es sogar Stunden dauern. Aufdosieren geht immer, Rückgängig machen ist schwer... Wenn deine Zieldosierung z.B. 0,1g 3x täglich zur Inhalation wäre, dann solltest du dich erst heran tasten.

CBD hat allerdings einen gewissen modulierenden Effekt in Bezug auf das THC. Darum greifen Patienten oft auf CBD-Sorten zurück, wenn sie die Dosis bzw. die THC-Sorte schlecht vertragen.
twenty-two
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Re: Hilfe- kann mental und körperlich nicht mehr entspannen :(

Beitrag von twenty-two »

Hallo moepens,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort und deine Ratschläge.

Mein Psychiater kennt sich damit auch nicht besonders gut aus, aber bis zu meinem nächsten Termin wollte er sich bei anderen Patienten informieren um mir vielleicht ein paar Antworten zu geben, wie es andere handhaben. Die ersten Anläufe werde ich eben alle selber bezahlen müssen. Und sollte es irgendwie helfen, dann stellt er mit mir die ganzen Anträge für die Krankenkasse.

Das hatte ich ganz vergessen zu schreiben, es gab mal einen Versuch vor Jahren mit einer CBD Sorte, aber ich muss ehrlich sagen, ich habe es nur einmal probiert und war dann enttäuscht, weil ich nichts bemerkt habe und ich dann auch nicht so recht weiter wusste, aber wie du bereits geschrieben hast, muss ich da wohl länger dran bleiben. Ich weiß leider nicht mehr, welche Sorte ich damals bestellt habe - nur dass diese so meine ich fast nur CBD enthielt.
CBD Tropfen hatten bei mir keinen Erfolg, den Versuch habe ich bereits hinter mir.

Mein Wunsch wäre natürlich es ohne Hilfsmittel zu schaffen oder weitgehendst ohne Medikamente, da diese ja auch Nebenwirkungen mit sich bringen und gerade bei Neuroleptika weiß man ja inzwischen, dass es auch das Gehirn verändert/abbaut. Ob Cannabis da die bessere Wahl ist, kann ich nicht sagen, da kenne ich mich zu wenig aus :)

Ob es eine reine Angstsymptomatik ist, Stress, ADHS oder eine Persönlichkeitsstörung, das weiß ich nicht, dass sind ja auch alles nur Diagnosen durch Ärzte und auch die sind ja nur Menschen und versuchen es irgendwo einzukategorisieren. Vorgesehen war tatsächlich dann ein Heim, einfach untergebracht, weil man scheinbar austherapiert ist.
Ich musste so viel aufgeben, habe so viel gekämpft, aber Lebensqualität sieht halt doch anders aus. Aber ich will nicht aufgeben!

Dann heißt es wohl: Lesen, Lesen, Lesen, Ausprobieren!
twenty-two
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Re: Hilfe- kann mental und körperlich nicht mehr entspannen :(

Beitrag von twenty-two »

Was meinst du mit oraler Einnahme (sorry blöde Frage vielleicht)?!
twenty-two
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Registriert: Mi 24. Aug 2022, 22:19

Re: Hilfe- kann mental und körperlich nicht mehr entspannen :(

Beitrag von twenty-two »

Darf ich meinen Beitrag eiegntlich auch in diesem anderen Forum so kopieren oder gibt das dann Probleme?
moepens
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Registriert: Fr 16. Jun 2017, 07:45

Re: Hilfe- kann mental und körperlich nicht mehr entspannen :(

Beitrag von moepens »

twenty-two hat geschrieben: Fr 26. Aug 2022, 20:45 Was meinst du mit oraler Einnahme (sorry blöde Frage vielleicht)?!
Wenn man Cannabis mit "aktiviertem" THC isst, dann werden die Inhaltsstoffe vom Körper anders aufgenommen und verarbeitet. In der Pflanze kommen THC und CBD ursprünglich fast ausschließlich in der sauren Form (THC-A bzw. CBD-A) vor. Diese werden vom Körper praktisch nicht verarbeitet. Durch Erhitzen löst sich die Säuregruppe und die Cannabinoide können wirken. Beispielsweise kann so mit einem Verdampfer "benutztes" Cannabis weiter verwendet werden.

Hast du eigentlich mal eine Verhaltenstherapie probiert? Das könnte eine sehr gute Möglichkeit zur Begleitung darstellen.
twenty-two
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Re: Hilfe- kann mental und körperlich nicht mehr entspannen :(

Beitrag von twenty-two »

Ich habe nicht nur eine Verhaltenstherapie hinter mir, sondern mehrere.. ich merke eben, dass ich einfach nicht aufhören kann mir Gedanken zu machen und das geht dann soweit, dass mir alles Angst macht und mein Gehirn völlig überlastet ist.
moepens
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Re: Hilfe- kann mental und körperlich nicht mehr entspannen :(

Beitrag von moepens »

Das Endocannabinoidsystem wirkt im Körper balancierend und Cannabinoide können darüber helfen ein Gleichgewicht bei verschiedenen Symptomatiken zu erreichen. Wenn das gelingt, dann können u.U. weitere Ansätze erst greifen.

Mehrere therapeutische Ansätze machen dann meist den Unterschied aus. Jede hilfreiche Strategie und Möglichkeit sollte dabei in Betracht gezogen werden, um auf mehreren Wegen einen Angriffspunkt zu finden.
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FraFraFrankenstein
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Re: Hilfe- kann mental und körperlich nicht mehr entspannen :(

Beitrag von FraFraFrankenstein »

Ich möchte nur anmerken, dass THC-A , also das unaktivierte THC oder auch THC-Säure genannt, nicht komplett nutzlos ist, auch wenn es keinen Rausch auslöst.
Es wurde festgestellt, das THC-A Entzündungsprozesse im Körper verringern kann. Also Antientzündlich wirkt. Das kann für Rheumapatienten, Morbus Bechterv, MS-Patienten nützlich sein.

FraFra
Rauch gehört nicht in die Lunge. Rauchen ist die schlechteste Art Cannabis zu konsumieren. Vapen ist da wesentlich besser geeignet. Maximal 200°C
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