Freno hat geschrieben: ↑Mi 26. Jul 2023, 10:31
Ist dieser Gedanke wirklich so abwegig?
In der Politik ist gar nichts mehr abwegig. Das Einzige, was dagegen spricht: es wäre schlau!
Sieh dir doch die Parteien an:
die SPD trauert ihrem Ruf als "Arbeiterpartei" hinterher, macht aber de facto neoliberale Politik.
die FDP macht sowieso nur neoliberale Politik. Ab und zu schwenkt sie aus Imagegründen das liberale Fähnlein.
die Grünen werden durch Scharmützel mit Presse und Medien beschäftigt gehalten, um den Status Quo nicht zu gefährden.
die CDSU betreibt populistische Fundamentalopposition, außer es geht um neoliberale Dinge.
die AfD ist faschistisch (aka turbo-neoliberal), lügt aber kackdreist "für das Volk" zu sein.
die Linken sind so zerstritten, dass sie sich selbst lähmen.
Was ist neoliberal? Es ist das Primat immer mehr Kapital in die Hochfinanz zu transferieren¹. Am anderen Ende gesteht man gerade soviel Sozialstaat zu, dass es nicht zur Rebellion kommt. Und: es geht um die Granden der Parteien, die Entscheider. Die Basis kann davon abweichend sein. Bei dieser Lage ist wirklich gar nichts mehr abwegig.
Aber die Taktik, den Gegnern juristische Kauknochen hinzuwerfen, hätte schon was Geniales. Haben sich ja auch alle² daran festgebissen. Vielleicht muss man sogar so agieren, denn vernunft-gestützte parlamentarische Auseinandersetzungen scheinen nicht mehr "in" zu sein.
Sieh dir nur das aktuelle Gewäsch um Merz an: „Friedrich Merz steht persönlich für eine glasklare Abgrenzung zur AfD, zu dieser Debatte ist alles gesagt“. (Thorsten Frei, GF der Union im BT). Das klingt schon mal sauber hochherrschaftlich³ angenervt. Um es ins Satirische zu kippen fehlt nur noch "Merz ist ein lupenreiner Demokrat".
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¹ S. Vermögensverteilung in D
² Alkoholetschek und Pilsinger haben sogar noch weitere Knochen herbei geschleppt.
³ ... und nähert sich dem "Ozeanien stand immer schon im Krieg mit Ostasien"-Niveau.
Zuletzt geändert von pepre am Mi 26. Jul 2023, 17:21, insgesamt 2-mal geändert.
Immerhinque können wir uns jetzt die nervenzerfetzende Auseinandersetzung mit dem Überregulierungs-Godzilla für die CSC ersparen. Soweit ich weiß, hat auch der DHV unlängst in einer Pressemitteilung von der Beteiligung an CSCs nach diesem Modell abgeraten.
Dem kann ich nur zustimmen: ein CSC nach diesem Regelwerk lädt in Cannabis-feindlichen Regionen - Stichwort: Kgl. Bayrischer Freistaat - geradezu ein, die Vorstände und Aktiven eines solchen Vereins mit kniefieseligen Kontrollen, Bußgeldbescheiden, Ermittlungs- und Strafverfahren zu überziehen, die Existenzvernichtend werden können. In Cannabis-freundlichen Regionen, wie hier in Leipzig, kann es anders aussehen.
Aber: hier bei uns in Leipzig hat man an sowas kaum Interesse. Für Cannabis-Konsumenten ist hier die Welt in Ordnung - durch die "Kultur des Wegsehens" seitens der Strafverfolgungsbehörden hat man hier als Konsument kaum noch was zu befürchten, kiffen kann man praktisch überall in der Öffentlichkeit, ohne Repressionen befürchten zu müssen und unsere Drogenbeauftragten bemühen sich auch kaum noch um Diskretion, dementsprechend ist die Versorgungslage 'nachhaltig' stabil. "Wir brauchen keine Legalisierung mehr - wir haben sie ja schon."
Es ist doch bemerkenswert, daß die DHV-Ortsgruppe Leipzig schon seit Jahren im Dornröschenschlaf liegt, während nebenan in Halle (knapp 50 km entfernt) sehr großes Engagement stattfindet - wenn man die entsprechenden Unterforen hier mal als Maßstab nimmt. "Leipzig-Halle" ist - neben Berlin - das Ballungszentrum der Ostzone schlechthin. Hier ist boom, die Wirtschaft brummt seit der Wiedervereinigung, sogar "Multi-Kulti" funzt halbwegs, es gibt Kultur ohne Ende und die Kreativszene tobt sich aus hier - aber dieser Großraum ist durch die Grenze von Sachsen und Sachsen-Anhalt zerschnitten und in Halle können viele Uhren anders gehen, als in Leipzig, vielleicht auch diejenigen die für Cannabis maßgeblich sind.
Ich bin also per saldo wieder etwas optimistischer geworden - weniger, was "die Politik" anbelangt, als bezüglich der Prozesse jenseits der "demokratischen Gesellschaft" (welche für mich auch nur so 1 neofaschistisches Monstrum ist).
Freno hat geschrieben: ↑Do 27. Jul 2023, 21:05Ich bin also per saldo wieder etwas optimistischer geworden...
Ich eher nicht. Es wird keine oder fast keine Veränderung geben. Nach der "Legalisierung" wird man Cannabis nur illegal kaufen können genau wie jetzt. Wenn wir Glück haben, wird die geringe Menge von 6 Gramm auf 25 Gramm erhöht. Das ist alles. Und ich sehe schon den Polizisten, der breit grinsend ein paar Tropfen Wasser auf die 24,5 Gramm Weed tropft.
Modellprojekte wo Cannabis direkt legal verkauft werden sollen, werden nicht durch den Bundesrat kommen. Da werden die Rechtskonservativen vor den Gerichten so dermaßen gegen Amok laufen, dass das schon im Keim erstickt wird.
Eigenanbau soll legalisiert werden? Jaaaaa, aber nur gekoppelt an eine Mitgliedschaft in einem Cannabis Club. Und da es in Deutschland ebenso wenig Cannabis Clubs geben wird wie in Malta, kann da auch niemand Mitglied werden, also darf niemand Cannabis anbauen.
Es soll legal werden Cannabissamen zu bestellen? Wozu, wenn ich die nicht anbauen darf? Bis jetzt ist es so, dass abgefangene Cannabissamen nicht an den Empfänger weitergeleitet werden dürfen, denn die sind illegal. Zoll, Polizei und Staatsanwaltschaft dürfen illegale, abgefangene Samen nicht an den Empfänger weiterleiten. Aber wenn die Samenbestellung legal war - dann schon... Dann kann man die Samen einfach durchwinken und die HD kommt drei Monate später.
Usw, usw... in etwa so stelle ich mir die "Legalisierung" vor.
Grünzeugs hat geschrieben: ↑Sa 29. Jul 2023, 23:46
Eigenanbau soll legalisiert werden? Jaaaaa, aber nur gekoppelt an eine Mitgliedschaft in einem Cannabis Club.
Hum? Finde ich nicht im Referentenentwurf. Wo steht das?
Ansonsten stimme ich zu:
CSCs sind de facto nicht realisierbar (u.a. Abstands-Gesetze)
der private Eigenanbau scheitert an der 25g-Grenze
der Konsum ist in Ansiedlungen de facto nirgendwo erlaubt (Abstands-Gesetze)
der Konsum ist nur in privaten Wohnungen möglich (sofern sich der Nachbar nicht belästigt fühlt)
die Strafen für den Besitz größer 25g wurden drastisch erhöht
die Strafen für öffentlichen Konsum (Abstands-Gesetze) wurden drastisch erhöht
Datenhunger und Willkür der Behörden sind vorprogrammiert
Die Abstands-Gesetze gemahnen an den Umgang mit Lepra-Aussätzigen im Mittelalter
Ich sehe ebenfalls keinen Fortschritt. De jure mag es zwar erlaubt sein, aber de facto ist es unrealisierbar. Es wurde alles massiv verschlimmbessert. Bei Hanf unbekannter Herkunft unter 25g ist man nun halt Zeuge statt Beschuldigter. Besser macht das gar nichts (Beugehaft).
Zum Thema "25g-Grenze und Eigenanbau" muß ich frühere Äusserungen von mir zT korrigieren: es gibt einen juristischen Grundsatz "lex specialis derogit lex generalis" - deutsch etwa: "Das spezielle Gesetz durchbricht das allgemeine Gesetz". Wenn also gleichzeitig Normen gelten sollen, die "generaliter" Besitz von Cannabis nur bis 25 g erlauben und im Widerspruch dazu "specialiter" der Eigenanbau von 3 Pflanzen pro Nase erlaubt wird, die bei gewöhnlichem Verlauf der Dinge weitaus mehr, das Vielfache von 25 g an Ertrag bringen, dann durchbricht diese spezielle Erlaubnis die generelle Grenze von 25 g.
Hinsichtlich der Abstandgebote des Entwurfs erinnere ich mich nur an die Abstandgebote für CSCs, die meiner heutigen Auffassung nach ohnehin nur als "Kauknochen" für die Legalisierungsgegner dienen sollten und m.E. auch nicht wirklich nötig sind. Deswegen wäre ich auch durchaus dafür, daß CSCs auch einen Abstand von wenigstens 1000 m von Friedhöfen - wegen der Störung der Totenruhe ! - und Einrichtungen der Psychiatrie (Arztpraxen, Kliniken), wo ja auch Suchtkranke behandelt werden und Einzelhandelsgeschäften, in denen Alkohol angeboten wird - Mischkonsum ! - endlich einmal thematisiert und in den Entwurf eingearbeitet wird ! Und von Kirchen, Synagogen und Moscheen haben wir auch noch garnicht gesprochen !
Ferner erinnere ich mich an Konsumverbote in Fußgängerzonen - aber nicht darüber hinaus. Nochmal nachlesen möchte ich aber mit Rücksicht auf meine Gesundheit aktuell nicht.
Die 25 g können - nach dem Entwurf - nicht nur legal besessen, sondern auch erworben, sogar aus dem Ausland eingeführt werden. Strafbar bleibt - solange die 25 g nicht überschritten werden - nur der Verkauf bzw die Weitergabe. Das ist zwar eine rein theoretisch gesehen reichlich absurde Normierung, aber eine, mit der man rein praktisch gesehen leben kann, ich habe mich dazu bereits geäussert. Die Verbesserung gegenüber dem aktuellen Rechtszustand ist jedoch m.E. sehr erheblich.
Ich meine auch, daß man selbst in Regionen, deren politische Instanzen eher Cannabis-feindlich sind, mit einem wachsenden Wohlwollen der Strafverfolgungsbehörden und der Gerichte rechnen kann, die zunächst vielleicht regional etwas zögerlich, aber sodann immer weiter zunehmend die entsprechenden Regelungen des Entwurfs (so er denn so oder ähnlich Gesetz wird) Cannabis-freundlich anwenden und auslegen werden.
Ich werde nicht müde zu wiederholen, daß die Vertreter des "Repressionsapparates" zu den Ersten gehörten, die sich für eine Legalisierung ausgesprochen hatten und haben. Im Jahre 2010 habe ich in einer juristischen Fachzeitschrift zum ersten Male die Forderung des Bundes Deutscher Kriminalbeamter nach Entkriminalisierung von Cannabis - mit großer Verblüffung - zur Kenntnis nehmen dürfen.
Es ist gerade der "Repressionsapparat", der in seiner Verfolgungstätigkeit registriert hat, daß "Kiffer" in ihrer überwiegenden Mehrzahl keine abgedrehten, kriminell-assozialen "Drogies" sind, sondern ganz normale, sozial integrierte Menschen. Diese unnötigerweise zu verfolgen, hat der "Repressionsapparat" keine Lust mehr, auch weil er sich dadurch an wichtigeren Aufgaben gehindert sieht, va der überbordenden Gewaltkriminalität.
Von daher halte ich die von "Grünzeux" beschriebene Vorstellung vom grinsenden Bullen, der auf 24,5 g Cannabis Wasser tropfen lässt, um über die Verfolgungsgrenze zu kommen, für etwas paranoid. Solche Äusserungen liest man hier öfters - man kann es zwar verstehen und vermuten, daß dahinter "Repressionserfahrungen" stehen, die entsprechende Feindbilder haben entstehen lassen. Aber das hat mit der Realität gottseidank nur wenig zu tun.
Martin Mainz hat geschrieben: ↑So 30. Jul 2023, 22:20
Freno hat geschrieben: ↑So 30. Jul 2023, 21:19
... daß auf die notorischen Zusicherungen von Anonymität von seiten der Wissenschaftler keinerlei Verlass ist.
Stimmt meiner Ansicht nach nicht. Da spricht eher die Paranoia oder Unwissenheit in Computer Dingen aus Dir.
Hm, da muss ich jetzt differenzieren.
Auf die Wissenschaftler ist Verlaß.¹ Die nutzen standardisierte und sichere Software, um solche Umfragen zu machen. Die Server-Logs, die sie bräuchten um an Daten zu kommen, bekommen sie gar nicht zu Gesicht.
Selbst bei Fragebögen auf Papier, falls die einen personalisierten Umschlag haben (höchst selten ist das), wird peinlich genau beachtet, dass die Bögen selbst anonym bleiben, damit das Meßergebnis nicht durch die Erwartungen der Wissenschaftler verfälscht wird.
Auf die Computer trifft das nicht unbedingt zu.
Die Technik selbst (https) ist ausgereift. Aber: der Staat könnte Begehrlichkeiten haben.
Vollen Zugriff auf die Transmission haben die Geheimdienste. Da ist es aber eher unwahrscheinlich, dass die das bei Drogen-Umfragen nutzen.
Die Polizei hat auch Zugriff auf die Transmission, wenn sie sich selbst illegal verhält. Wäre ja nicht das erste Mal, aber überbordend oft passiert das auch nicht.
Wenn der User selbst schon polizeilich überwacht wird, dann wird das natürlich abgegriffen. Aber dann hat er wahrscheinlich ganz andere Probleme als einen Online-Fragebogen.
Summa summarum ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Daten einer anonymen Online-Befragung abgeriffen werden.
Die Chance, dass der Server gekapert wurde - von staatlichen oder privaten Hackern - ist mMn erheblich höher, als dass eine zielgerichtete Lauschaktion auf die Umfrage-Ergebnisse gestartet wurde. Vor allem, wenn ein Windows-Server, der in ein Windows-Netzwerk integriert ist, im Spiel ist. Bei diesem Szenario taucht aber das Problem auf, dass die Zuordnung IP-Adresse/Identität ziemlich schwierig ist, sofern man nicht Zugriff auf die Daten der Provider hat. Den bekommt man aber idR nur mit richterlichem Beschluß.
Wenn die Polizei einen richterlichen Beschluß vorlegt, dass die Server-Daten preisgegeben werden müssen, dann hätte die Polizei natürlich Zugriff. Aber du kannst dir sicher sein, dass idF ein Shitstorm sondersgleichen ausbrechen würde. Die Admins verstehen da überhaupt keinen Spaß, vor allem, wenn es um wissenschaftliche Daten geht. So ein Vorgang würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit geleakt werden². Es ginge idF um nichts weniger als die Vertraulichkeit wissenschaftlich erhobener Daten. Damit bräche den Universitäten ein wichtiges Mittel zur Forschung weg: einmal korrumpiert, immer korrumpiert.
Andererseits: Umfragen von Unternehmen wie McKinsey würde ich auch nicht trauen. Da stehen rein monetäre Aspekte sehr dominant im Vordergrund. IdR haben die keine Skrupel wenn es um's Geschäft geht und sie einen Vorteil daraus ziehen können.
Hier im Forum schlagen ja auch ab und zu diesbezügliche "Umfragen" auf. Aber da lehnt Martin alles ab, was nicht klipp und klar eine wissenschaftliche Domain hat. Das macht er genau richtig so!
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¹ Die haben ganz andere Probleme, nämlich u.a. die "Spaß-Beiträge" auszufiltern.
² Sei dir sicher, dass ein Admin ganz genau weiß, wie er sowas leaken kann, trotz aller Verschwiegenheitsverpflichtungen, die ihm und seinem Team ggf auferlegt wurden.
Aussageverweigerungsrecht ist eine andere Sache, da gebe ich Dir vollkommen recht.
Wenn aber eine Studie anonym ist, hinterlegst Du keinerlei Kontaktdaten. Es kann also höchstens über die IP Adresse im nachhinein geschaut werden. Die werden aber auch nicht ewig gespeichert und wer ein bisschen Ahnung hat, verschleiert seine IP recht einfach --> anonym, nicht nachverfolgbar
Ich kenne auch etliche Personen (mich eingeschlossen) die beim Global Drug Survey regelmäßig mitmachen und dort ganz offen ihren Konsum angeben.
pepre hat geschrieben: ↑So 30. Jul 2023, 11:53CSCs sind de facto nicht realisierbar (u.a. Abstands-Gesetze)
Betreffs Abstands-Gesetze würde mich interessieren ob diese Abstände nur bei Antrag/Bau eingehalten werden müssen, oder auch danach wenn ein CSC in Betrieb wär und dann z.B. ein Kindergarten in der Nähe neu errichtet werden würde.
der private Eigenanbau scheitert an der 25g-Grenze
Das frage ich mich seitdem ich von 3 Pflanzen Eigenanbau plus der 25g-Grenze hörte, wie das zusammenpassen soll.
Martin Mainz hat geschrieben: ↑Mo 31. Jul 2023, 15:25
(...)
Wenn aber eine Studie anonym ist, hinterlegst Du keinerlei Kontaktdaten. (...)
Solche "Studien" kann man in der Pfeife rauchen: jeder, der an diesen Machwerken autorenseitig beteiligt ist, kann sich völlig unkonrolliert vielfach daran beteiligen, um das von vorne herein "gewollte" Ergebnis zu produzieren. Das "Gewollte" kann makro- aber auch micropolitisch induziert sein: eine "gute Sache" pushen - oder die eigene Karriere. Weil das Ganze aber ja - bei "political correctem" Forschungsdesign (und -ergebnis) ja auch erwünscht ist und man allerlei wissenschaftliche Petersilie darüber streut (nicht zuletzt: Zentnerweise Fußnoten!), wird das ganz allgemein von der postfaktischen "Gesellschaft" akzeptiert.
Martin Mainz hat geschrieben: ↑Di 1. Aug 2023, 21:01
(...)
Ich bin da eher tiefenentspannt und glaube an das generelle Streben nach Wahrheit auch in der Wissenschaft.
"Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Art 4
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.
(3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz."
Insofern vermag ich Dir nicht in verfassungsgerechter Art und Weise entgegenzutreten, womit es, von mir aus, sein Bewenden haben soll.
Freno hat geschrieben: ↑Di 1. Aug 2023, 22:13
GG Art 4 ...
Hum? Verstehe ich nicht. Kontext? - Meinst du, dein Wissenschafts-Bashing ist ein Glaube und deshalb wahr? Und was haben Art 2 und 3 damit zu tun?
Ich persönlich bin ja eher der Überzeugung, dass die Wissenschaft (iSd Aufklärung) das einzig wirklich Verläßliche ist. In dieser Welt aus hysterisierendem Clickbaiting der Medien ist die Wissenschaft der Anker, den es dringend braucht, um nicht in den Echokammern der Verschwörungstheorien zu versumpfen.
Du siehst ja selbst, wohin die Reise gerade geht: es gibt einige ernste Bedrohungen (Kriegsherren und Klimawandel). Das wird sehr wohl wahrgenommen (bewußt oder unbewußt, das ist egal), und 20% entscheiden sich nun für die evolutionäre Fallback-Lösung "Führer, Volk, Vaterland" aka "MAGA" (whatever). Es ist das Analogon zu "Mein Alphatier, meine Horde, mein Revier". Es geht wie immer eigentlich nur um die Bananen.
Aber die Welt hat sich gewandelt: der Planet ist am Limit. Nun ist Kooperation statt Konfrontation gefordert, weil die Ressourcen überall ausgereizt sind. Mit der Horde weiterziehen, neue Gebiete erobern oder sich zu isolieren bringt exakt gar nichts bzgl der Ressourcenlage.
Ooops... da bin ich wohl abgeschweift... Egal, ist ja die Laberecke. Jedenfalls: mehr Hanf würde zu mehr Entspannung führen! Mehr Bonobo statt Schimpanse auch.
LaMaria hat geschrieben: ↑Di 1. Aug 2023, 09:41
(...)
Man sieht auch bei manchen Politikern, dass die Hirnentwicklung selbst im Alter noch nicht weit fortgeschritten sein kann....
Leute, die es geschafft haben, Positionen von erheblicher politischer Macht und sehr viel besserem Verdienens zu ergattern, für dumm zu halten, halte ich nicht für klug.
Im Grunde genommen spielen wir hier "Warten auf das Christkind", dh die formelle Einbringung eines Regierungsentwurfs zur Teil-Legalisierung in den Bundestag. Das mediale Gegackere bis dorthin ist dagegen doch ziemlich irrelevant.
LaMaria hat geschrieben: ↑Di 1. Aug 2023, 09:41
Man sieht auch bei manchen Politikern, dass die Hirnentwicklung selbst im Alter noch nicht weit fortgeschritten sein kann....
Freno hat geschrieben: ↑Mi 2. Aug 2023, 17:39
Leute, die es geschafft haben, Positionen von erheblicher politischer Macht und sehr viel besserem Verdienens zu ergattern, für dumm zu halten, halte ich nicht für klug.
Ich verweise mal auf meine Signatur
Warum ist Cannabis verboten?
Weil es eine illegale Droge ist!! Marlene Mortler, CSU
Ex Drogenbeauftragte
Fehlleistungen begehen wir alle - auch Politiker. Edmund Stoiber war berüchtigt dafür - obschon seine Fähigkeiten allgemeine Anerkennung gefunden hatten. Er war wohl der beste Ministerpräsident, den Bayern jemals hatte - von dem göttlichen FJS einmal abgesehen. ('Daß Dr. Dr. hc Franz-Josef Strauß von der Hl. Kath. Kirche noch nicht wenigstens Seelig gesprochen wurde, ist m.E, 1 Skandal !) Stoibers schönste Fehlleistung (eigentlich sind es mehrere, verschachtelte Fehlleistungen) ist die bei auch bei youtube erhältliche "Transrapid-Rede".
Näheres bei: Sigmund Freud: Zur Psychopathologie des Alltagslebens - wohl die unterhaltsamste Einführung in die wunderbare Welt der Abgründe, die es je gab !
Kaum jemand hier hat jemals die Erfahrung gemacht, "öffentlich zu reden", eine Ahnung davon, welch ein Streß das ist. Ich habe das erlebt: im einer Zeit als Assistent an der Uni hab ich vor 1000 Leuten im Audimax gestanden (1x sogar total besoffen) und 1000 x vor Gericht als Anwalt. Die allerwenigsten von denen, die hier die große Lippe schwingen, wären imstande, ihre flotten Sprüche auch nur vor 2 Leutchen anne Frittenbude im realen Leben durchzuhalten.