Deutscher Hanfverband Forum

Dann mal raus mit der Wahrheit!

es gibt das Argument, dass Cannabis Psychisch abhängig macht.

wie haltet ihr das so mit diesem Argument?

Psychische Abhängigkeit? Kenne ich nicht, kann ich dir nicht sagen, ich kiffe nur, da tritt es nicht auf.

Für oder gegen WAS soll das denn ein "Argument" sein?

Wenn man alles verbieten würde, das "psychisch abhängig" machen kann, dann wäre schnell Schluss mit lustig, denn so ziemlich ALLES kann "psychisch abhängig" machen!

@ bushdoctor

Da hast du vollkommen Recht.


Canabis macht überhaupt nicht Psychisch abhängig.

Die Ursache für das Ganze ist ein psychologischer Effekt, das Gehirn prägt sich positive Ereignisse ein, das geht übers Belohnungszentrum etc.
Das hat mit Hanf erst einmal nichts zu tun, das selbe kannst du auch mit Schokolade, Kaffee, Gummibärchen, Zigaretten usw. hinbekommen.
Im Englischen gibt es den schönen Begriff "habit formation", der das gut umschreibt:
http://en.wikipedia.org/wiki/Habit#Habit_formation
http://habitrpg.wikia.com/wiki/The_Habit_Loop

Beispiel was jeder kennt: Nach dem Essen erst mal eine Zigarette rauchen.
Daran gewöhnt man sich, bis es zum Automatismus wird. Wenn man sich so einen Automatismus bei Cannabis antrainiert spricht man von psychischer Abhängigkeit. Man fühlt sich unwohl, wenn man es nicht mehr macht/machen kann obwohl die (jetzt fehlende) Substanz an sich nicht der Grund dafür ist.

Dieses Konzept geht, vereinfacht, von einem unüberwindbaren Verlangen oder dem Gefühl des Kontrollverlusts aus, was sich wiederum in dem Verhalten, bspw. einem kompulsiven Konsummuster, äußert. Dieses Verlangen soll aber nicht nur Ursache, sondern zugleich das Produkt eines übermäßigen Drogenkonsums darstellen. Populär sind Überlegungen, die bei einer Desensibilisierung spezifischer Rezeptoren oder gar der Neuverknüpfung und Umprogrammierung gesamter Hirnareale ansetzen. "Abhängigkeit" soll sich vor allem bei völliger Abstinenz zeigen, und wird oftmals mit einem dabei auftretenden Unbehagen gleichgesetzt. Eine "physische Abhängigkeit" bezieht sich auf rein körperliche (Entzugs-)Symptome, wenn man denn so will. Diese Unterscheidung ist allerdings mehr als schwammig und wird heute eher selten vertreten, so schreibt z.B. Scheerer (1995: S. 29):

Die Unterscheidung zwischen psychischer und physischer Abhängigkeit verliert in dem Maße an Plausibilität, in dem man in Betracht zieht, daß jede psychische Abhängigkeit letztlich durch physische Vorgänge vermittelt wird und daß andererseits auch die physische Abhängigkeit zum großen Teil von psychisch wirkenden Faktoren beeinflußt werden kann.

Beste Grüße!

Wer sich ohne 6 bis über 10 Stunden täglichen PC Games, Fernsehen, Spielhalle oder Porno surfen nicht wohl fühlt und es nicht ohne schafft, ist psychisch abhängig. Warum sollte man nicht auch von Kaffee, Cannabis, Tee oder anderen Sachen psychisch abhängig werden können und wo liegt das Problem? Jeder Mensch sucht sich seine Sucht. Ist doch gut, wenn es bei Substanzen "nur" Cannabis ist! Somit: Jedem Mensch das Recht zu seiner freien Suchtwahl!