Cannabis bei rheumatoider Arthritis und Arthrose

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Momo
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Cannabis bei rheumatoider Arthritis und Arthrose

Beitrag von Momo »

Hallo ihr Lieben,

so recht weiß ich nicht wo ich beginnen soll. Anfang des Jahres wurde ich ziemlich krank. Das hatte verschiedene Ursachen. Letztenendes kam heraus dass ich an einer Autoimmunkrankheit (Hashimoto) leide und zusätzlich viele Mängel habe, da mein Körper diese nicht richtig aufnehmen kann (Kurzfassung). Da leider viele Ärzte noch recht unaufgeklärt sind konnte ich mich aber dank einem Forum, vieles selbst beibringen und weiß mich nun zu versorgen. Ich begann viel zu lesen und vorallem Nährstoffe, Mineralien, Vitamine und sowie Mittel aus dem pflanzlichen Bereich beginnen mich sehr zu interessieren.

Lange Rede kurzer Sinn. Ich kenne mich mit Hanf nicht aus und habe es bisher nicht konsumiert. Die medizinischen Aspekte finde ich aber sehr spannend. Die Vorgeschichte erzähle ich um ein wenig meine Beweggründe zu erklären.

Denn ich möchte mich nicht für mich informieren, sondern für meine Ma und meine Oma.
Meine Oma (76) leidet sehr unter einer rheumatisches Arthritis und hat täglich Schmerzen. Meine Mutter (54) hat eine beginnende Arthrose. Ich würde Ihnen sehr gerne irgendwie helfen. Meine Mutter und meine Oma ernähren sich jetzt nicht dogmatisch gesund, aber angemessen. Beide Bewegen sich viel und sind aktiv.
Ich habe viel positives Gelesen über eine unterstützende Einnahme von Hanf. Da sie beide nicht rauchen, dachte ich an das Cannabis Öl. Es gab hier auch schon Beiträge über Rheuma. Gerne würde ich aber nochmal in diesem speziellen Fall fragen.

Klar muss man probieren und nicht jeder reagiert gleich. Aber gibt es dennoch ein Produkt dass ihr mir empfehlen könntet? Ich denke Ihnen würde vorallem ein entzündungshemmendes Mittel helfen. Soweit ich gelesen habe, heißt der Stoff CBD.

Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr ein paar Tips für mich hättet und ich hoffe, dass ich als Greenhorn nicht geteert und gefedert aus der Stadt verjagt werde. ;)

Liebe Grüße
Momo
Sabine
Beiträge: 7615
Registriert: Fr 18. Apr 2014, 09:15

Re: Cannabis bei rheumatoider Arthritis und Arthrose

Beitrag von Sabine »

Servus Momo !

Würde denn deine Mutter und Oma Cannabis als Medizin einnehmen wollen ? Die Vorbehalte sind ja teilweise sehr stark gegen dieses Medikament.
(In der Klinik, wo ich gerade war, habe ich mit kurz mit einer älteren Patientin, die dort zur Schmerztherapie untergebracht war, gesprochen. Ihre Antwort : "Nee, Nee. Ich nehme schon so viele Medikamente, da will ich nicht auch noch süchtig werden." Aber wenigstens hat sie den Medizinflyer mitgenommen und liest ihn hoffentlich auch durch.)

Hier mal ein paar Links, wo du dich weiter informieren kannst :

- http://www.cannabis-med.org/german/bulletin/iacm.php

- http://selbsthilfenetzwerk-cannabis-medizin.de/

- http://medijuana.eu/

Evtl. geht da ja auch was wegen deinem Hashimoto, ist ja eine Entzündung der Schilddrüse, hervorgerufen durch die Autoimmunerkrankung. Aber da frag besser bei den Experten nach.
Momo
Beiträge: 2
Registriert: So 24. Mai 2015, 23:12

Re: Cannabis bei rheumatoider Arthritis und Arthrose

Beitrag von Momo »

Morgen Aurora,

danke für deine Links, werde sie gleich mal durchstöbern.
Würde denn deine Mutter und Oma Cannabis als Medizin einnehmen wollen ? Die Vorbehalte sind ja teilweise sehr stark gegen dieses Medikament.
Tendenziell würde ich sagen ja und wenn doch nicht, dann ist es halt so. Aber einen Versuch ist es immer wert!
Meine Ma und Oma hören mir zumindest zu und sind immernoch sehr offen für neues.
Bei der Großmutter von meinem Mann, wüsste ich jetzt schon dass sie mich aus dem Haus jagen würde. :lol:

Anhang: Ich habe vergessen zu erzählen, in Bezug auf mein Hashimoto, bin ich derzeit noch nicht schlüssig, ob oder wann es mir helfen könnte. Mein derzeitige Sonographie ergab dass ich derzeit keine Entzündung habe, und keine Antikörper, allerdings ist meine SD mit einem Volumen von 3,2ml winzig (normale Frau -> 15 - 18ml). Dazu muss man aber sagen, dass es möglich ist dass die Entzündungen ist Phasen auftreten und ich durchaus schon welche gehabt haben könnte und wieder bekommen werde. Des weiteren gibt es ebenfalls Hashimoto ohne Antikörper - seronegatives Hashimoto. Diagnostisch fast schon sehr verzwickt. Wie dem auch sei, gilt für mich leider eher, probieren geht über studieren.
Ich müsste sehen in welchen Bereichen mir eine Einnahme von Hanf helfen könnte und wo nicht.

Liebe Grüße
Momo
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bushdoctor
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Re: Cannabis bei rheumatoider Arthritis und Arthrose

Beitrag von bushdoctor »

Eine leckere, aber nicht ganz billige, Variante CBD zu sich zu nehmen ist CBD-Honig:
http://www.sativacare.de/shop/cannabis- ... ig-210-ml/

Da steht zwar was von "Gesichtsmaske", aber das ist nur wegen des Arzneimittelgesetzes... Da ist nur Honig und CBD drin!
Sabine
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Re: Cannabis bei rheumatoider Arthritis und Arthrose

Beitrag von Sabine »

Mal ehrlich bushdoctor, hast Du den selber schon probiert ? Weil, wenn die Firma schon schreibt "Schmecken tut er nur bedingt, aber wir feilen weiter an unserem Rezept…", dann kommen mir Zweifel.

Außerdem finde ich den Preis von 50,00€ für 210ml und 0,75 %/100ml ? CBD ganz schön happig. Das trifft auch auf die anderen Produkte zu.
Nur weil Cannabis/Hanf wo drauf steht, schalte ich doch nicht mein Hirn aus. ;) Siehe den "Elle"Artikel. Von den vorgestellten Produkten würde ich nichts kaufen, habe es unterdessen allgemein sein gelassen. Zum großen Teil deswegen, weil ich meist noch nicht mal Angaben finde, wieviel % Hanföl in den jeweiligen Produkten verarbeitet worden ist.
Das einzige Produkt, wo ich einigermassen von überzeugt bin, ist die HanfHandcreme vom Bodyshop. Nicht mit so hohem Wasseranteil wie die Handcremes von anderen Anbietern und sie zieht sehr schnell ein. Man braucht auch nicht viel. Bei anderen Cremes habe ich ständig nachcremen müssen.

Ein Peelingsalzöl z.B. ist selber sehr günstig ohne großen Aufwand herzustellen : 4 Esslöffel Speisemeersalz, 1-2 Esslöffel Hanfsalatöl, wenn man mag, ein paar Tropfen ätherisches Öl dazu und fertig....da zahl ich doch keine, wie bei sativacare 16€ für 210ml.
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bushdoctor
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Re: Cannabis bei rheumatoider Arthritis und Arthrose

Beitrag von bushdoctor »

Aurora hat geschrieben:Mal ehrlich bushdoctor, hast Du den selber schon probiert ? Weil, wenn die Firma schon schreibt "Schmecken tut er nur bedingt, aber wir feilen weiter an unserem Rezept…", dann kommen mir Zweifel.
Probiert hab ich den noch nicht, aber mit den Mitarbeitern der Firma sativacare länger gesprochen...

Der Preis ist sehr hoch - gebe ich zu! - und ist dem aufwendigen "THC-Reinigungsprozess" geschuldet. Habe mir ein kleines Gläßchen für 10 Euro geleistet, um es eigentlich selber zu probieren... dann wurde mir aber ein Fall bekannt, wo jemand dringender auf die entzündungshemmenden Eigenschaften angewiesen war und da hab ich das Honigglas kurzerhand weiterverschenkt ohne zu probieren.

Über Geschmack läßt sich sicherlich streiten, aber der Zucker im Honig wird schon einigermaßer "durchschmecken" nehme ich an... zumindest besser als CBD-Massage-Öl, oder?

BTW: sativacare produziert übrigens in Bayern und ich bin immer stark dafür, lokale Produkte zu kaufen... erst recht wenn´s um Hanf geht.
Sabine
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Re: Cannabis bei rheumatoider Arthritis und Arthrose

Beitrag von Sabine »

bushdoc, ist dann nur die Frage, wieviel Honigtöpfchen 0,75%CBD 210 ml muss ich futtern, damit ich auf 2,9%CBD im 50ml Fläschchen komme bzw. 1-2 Teelöffel von dem Öl. ;)
Aber evtl. wirkt CBD in Verbindung mit Honig antibakteriell o.ä., z.B. bei Wunden. Habe da erst neulich einen Bericht über eine Ärztin gelesen, die bei Resistenzen Manuka-Honig* verwendet.

Den Öl-Geschmack finde ich (unterdessen) gar nicht mehr so schlimm. Ist u.a. abhängig vom Basisöl und ich mag krautigen Geschmack. Bei mir wandern auch Beikräuter wie Giersch, Löwenzahn, Brennessel etc. in die Salate.

Mit dem regionalen Gedanken gehe ich mit Dir vollkommen d'accord ! Leider herrscht in Sachen Hanfanbau und weiterverarbeitende Industrie in Europa/D/A/CH noch, ich würde ja gerne den Begriff finsteres Mittelalter verwenden, aber die waren damals schon wesentlich weiter als wir jetzt.


*"Manuka-Honig
aus Neuseeland ist eine Honigsorte, die aus dem Blütennektar des Manukas (lat. Leptospermum scoparium), einer neuseeländischen Teebaumart, gewonnen wird. Diesem Honig wird eine besondere Heilwirkung nachgesagt. Nachweislich hat er eine mehrfach höhere antibakterielle und antimykotische Wirkung als andere Honigsorten. Die vergleichsweise hohe antibakterielle Aktivität des Manuka-Honig wird heute auf den Gehalt an Methylglyoxal (MGO) zurückgeführt.[13] In Arbeiten des Instituts für Lebensmittelchemie der Technischen Universität Dresden konnte die MGO-Konzentration in bestimmten Manuka-Honigen gemessen und dessen antibakterieller Einfluss quantitativ in-vitro nachgewiesen werden.[14] Bakterizide Eigenschaften wurden insbesondere gegen die Erreger Staphylococcus aureus und Escherichia coli festgestellt. Der ermittelte Methylglyoxal-Gehalt war in Manuka-Honig bis zu 100fach höher als in konventionellen Honigsorten.[14]"
http://de.wikipedia.org/wiki/Honig
Reggeldo
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Registriert: Do 9. Nov 2017, 13:55

Re: Cannabis bei rheumatoider Arthritis und Arthrose

Beitrag von Reggeldo »

Ich würde auch empfehlen bevor ihr zu Cannabis greift, es mal mit dem Manuka Honig zu versuchen. Anfangs war ich acuh skeptisch , aber der wirkt teilweise schon kleine Wunder. Meine Mutter nutzt den Regelmässig und ich auch ab und an bei Erkältung. Als Wundheilsalbe soll der ja auch einsetzbar sein. Habe ich aber bisher noch nie versucht. xxxx "Werbung lt. Forenregeln gelöscht. Sabine Diesen holt meine Mutter immer.
GeoForst
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Registriert: Fr 24. Mär 2023, 20:07

Re: Cannabis bei rheumatoider Arthritis und Arthrose

Beitrag von GeoForst »

Moin moin,

mein Rheumatologe hält den Eimsatz von Cannabis bei meiner rheumatoiden Arthritis (RA) wegen fehlender entzündungshemmender Wirkung für ungeeignet.

Ich habe von der immunreaktionsmodulierenden Wirkung von CBD und den anti-inflamatorischen Wirkungen einzelner Terpene (z.B. Beta-Caryophyllen) gelesen.

Hierzu zwei Fragen an die Community:

1) Kennt hier jemand Belege für eine entzündungshemmende Wirkung von Cannabis, evtl. sogar konkret bei RA?

2) Ist vielleicht sogar eine besonders entzündungshemmende Wirkung einzelner Cannabiskultivare, bzw. bestimmter Cannabinoid-/Terpenprofile bekannt?

Über eine kurze Antwort , die mir hilft, zu diesem Thema weiter zu recherchieren, würde ich mich sehr freuen .
GeoForst
Beiträge: 2
Registriert: Fr 24. Mär 2023, 20:07

Re: Cannabis bei rheumatoider Arthritis und Arthrose

Beitrag von GeoForst »

@moepens
Danke, tolle Quelle 👍
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