Cannabis-Clubs

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Parade
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Re: Cannabis-Clubs

Beitrag von Parade »

Freno hat geschrieben: Fr 21. Apr 2023, 10:16Aber alleine schon so eine 24-h-Bewachung ist ziemlich teuer. Security kostet meiner Einschätzung nach so ab 30 € / h - je nachdem, wielang man sie braucht, können das auch 6-stellige Beträge im Jahr werden.
Derartige Bewachung würde bei der jetzigen Situation stimmen, wenn aber jeder zuhause seine Pflanzen haben kann dürfte das nicht mehr bei der jetzigen Situation bleiben, vielleicht in Grenzregionen z.B. zu Frankreich.

Das was vom Feld geklaut wird könnten auch manche Bauern bestätigen die Salate oder Kohl auf dem offenen Feld anbauen, und sowas gibt es für wenig Geld im Supermarkt.
Freno
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Re: Cannabis-Clubs

Beitrag von Freno »

Parade hat geschrieben: Fr 21. Apr 2023, 19:54
Freno hat geschrieben: Fr 21. Apr 2023, 10:16Aber alleine schon so eine 24-h-Bewachung ist ziemlich teuer. Security kostet meiner Einschätzung nach so ab 30 € / h - je nachdem, wielang man sie braucht, können das auch 6-stellige Beträge im Jahr werden.
Derartige Bewachung würde bei der jetzigen Situation stimmen, wenn aber jeder zuhause seine Pflanzen haben kann dürfte das nicht mehr bei der jetzigen Situation bleiben, vielleicht in Grenzregionen z.B. zu Frankreich.

Das was vom Feld geklaut wird könnten auch manche Bauern bestätigen die Salate oder Kohl auf dem offenen Feld anbauen, und sowas gibt es für wenig Geld im Supermarkt.
Das Problem wird durch die Teil-Legalisierung geschaffen, die nur einem Bruchteil der Cannabis-Konsumenten die Teilnahme an diesem teil-legalisierten Cannabis-Markt ermöglichen wird, nämlich denjenigen, die kein Problem damit haben, als Kiffer registriert zu werden und in staatlich erzeugten Kiffer-Dateien zu landen, die legal oder illegal in allen möglichen Händen landen können. Seit jahrzehnten gehen solche Dateien durch die Presse und die Medien, von "Vatikan-leaks" bis zu "Panama-Papers". Wer seine Pflanzen zuhause haben kann, muß sie - wie schon ausgeführt - als Mitglied eines "Kiffer-Vereins" dort erworben haben und der Erwerb als solcher wird auch registriert werden.

Das Spektrum derer, die sich mit einem solchen "outing" schwer tun werden, reicht sehr weit: von Vorbestraften mit Bewährungsauflagen über die unterschiedlichen Milieus, in denen es eine Abstufung der Cannabis-Feindlichkeit gibt. Es gibt Kiffer eben auch unter Bankangestellten, Mitarbeitern des Gesundheitswesens, Lehrern, deren Berufsverbände sich vor Jugendschutz ja überschlagen, Mitarbeiter Kirchlicher Einrichtungen und last not least: dem Millionenheer des öffentlichen Dienstes, der aller offizieller Propaganda zum Trotz meiner Erfahrung nach das konservativste und restriktivste Milieu überhaupt darstellt. Am äussersten Ende steht die Justiz: ein kiffender Richter, Staatsanwalt, Rechtspfleger oder Polizist könnte es sich niemals erlauben, seinen "Konsum" durch Mitgliedschaft in einem Cannabis-Verein zu "outen". Man würde ihn durch "kalte Diskriminierung" alsbald entfernen.

All diese "Milieus" werden dem Schwarzmarkt erhalten bleiben - und denen, die den Schwarzmarkt beliefern, von den Minderjährigen ganz zu schweigen.

Und - um auf das ursprüngliche Thema der Diebstahlsicherung zurückzukommen - die "Dummenkriminalität" ist ein gesellschaftlich kaum beachtetes, aber ungeheuer bedeutsames Thema: es gibt Millionen von Grenzdebilen - nicht nur in diesem unserem Lande - die Straftaten begehen, deren möglicher Ertrag in keiner Relation mehr zu den möglichen Sanktionen steht. In Leipzig werden um den Hauptbahnhof herum fast jeden Tag irgendwelche Leute ausgeraubt. Raub ist ein Verbrechen, Mindestfreiheitsstrafe 1 Jahr - die Beute: regelmässig 1 smartphone und ein zweistelliger Geldbetrag. Und es sind gerade diese "Dummkriminellen", die natürlich auch keinen Zugang zu dem "teil-legalisierten Cannabis.Markt" finden werden, aber es absolut toll finden, daß es bei den Cannabis-Clubs was zu abgreifen gibt.
DanyB
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Re: Cannabis-Clubs

Beitrag von DanyB »

Ich bin erstaunt wie häufig von den juristischen Fallstricken der geplanten Cannabis-Legalisierung die Rede ist und wie wenig stattdessen über die konkreten Möglichkeiten zur Realisierung der Cannabis-Produktion durch die CSCs die Rede ist. Neugierhalber habe ich deshalb mal ChatGPT die folgende Frage gestellt:

Wir wollen für einen Social Cannabis Club (CSC) eine Cannabis-Farm mit einem Gewächshaus gründen, in dem das Cannabis für 500 Personen hergestellt wird, die Mitglieder des Clubs sind. Jedes Mitglied des Cannabis-Clubs kann pro Monat 30g. Cannabis zum Herstellungspreis beziehen. Welche Investitition muss ich machen, um die Cannabis-Farm inkl. aller für die Aufzucht des Cannabis nätigen Geräte zu gründen?

Woraufhin ChatGPT mir folgende ernüchternde Antwort gegeben hat:

Um die Kosten für den Aufbau einer Cannabis-Farm mit einem Gewächshaus und allen notwendigen Geräten zu berechnen, müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Die genauen Kosten können je nach Standort, Größe des Gewächshauses, Technologie und anderen Variablen variieren. Hier sind jedoch einige grundlegende Kostenaspekte, die Sie berücksichtigen sollten:

1) Gewächshaus: Die Kosten für ein Gewächshaus können stark variieren, abhängig von der Größe, dem Material, der Konstruktion und den verwendeten Technologien. Für eine professionelle Cannabis-Farm wird ein qualitativ hochwertiges Gewächshaus benötigt, das speziell für den Anbau von Pflanzen entwickelt wurde. Die Preise können zwischen mehreren tausend bis zu mehreren hunderttausend Euro liegen.

2) Anlagen- und Ausrüstungskosten: Dazu gehören Belüftungs- und Klimatisierungssysteme, Beleuchtung, Bewässerungssysteme, Nährstofflösungen, Überwachungssysteme, Samen/Klone, Töpfe, Substrate und andere Geräte, die für die Aufzucht von Cannabis erforderlich sind. Die Kosten können je nach Größe der Anlage und technologischen Anforderungen variieren. Eine grobe Schätzung für eine Cannabis-Farm mit 500 Mitgliedern könnte im Bereich von mehreren zehntausend bis hin zu einigen hunderttausend Euro liegen.

3) Lizenzierung und behördliche Anforderungen: Je nach Ihrem Standort und den geltenden Gesetzen müssen Sie möglicherweise spezifische Lizenzen und Genehmigungen für den Betrieb einer Cannabis-Farm beantragen. Dies kann zusätzliche Kosten für Rechtsberatung, Antragsgebühren und behördliche Auflagen mit sich bringen.

4) Betriebskosten: Neben den Investitionskosten müssen auch die laufenden Betriebskosten berücksichtigt werden. Dazu gehören Energiekosten, Wasserkosten, Arbeitskräfte, Düngemittel, Instandhaltung und andere variable Kosten. Die genauen Betriebskosten variieren stark je nach Standort, Größe der Anlage und den gewählten Anbaumethoden.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Schätzungen nur grobe Richtwerte sind und die tatsächlichen Kosten stark variieren können. Es wird empfohlen, eine detaillierte Geschäftsplanung durchzuführen und sich mit Experten auf dem Gebiet des Cannabisanbaus und der Unternehmensgründung zu beraten, um genaue Kostenschätzungen für Ihr spezifisches Vorhaben zu erhalten.


SOWEIT also die grobe Schätzung von ChatGPT. FRAGE ins Forum: Für wie realistisch haltet Ihr diese Kalkulation und kann irgendjemand von Euch sich vorstellen, dass die Mitglieder eines CSC diese Kosten stemmen können? Ich bin da extrem skeptisch. Viel viel besser, einfacher (und auch für den Staat besser kontrollierbar) wäre es sicherlich, wenn sich professionelle Cannabis-Produzenten um die Erzeugung kümmern und ihre Produkte zu einem vereinbarten Festpreis an die CSCs abgeben. Der Preis sollte m.E. deutlich niedriger sein sollte als der aktuelle Schwarzmarktpreis von ca. 7-10 EUR/Gramm. Dann klappt es auch mit der Austrockung des Schwarzmarktes.
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Tictak
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Re: Cannabis-Clubs

Beitrag von Tictak »

Keine Ahnung. Einfach machen! :D
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Brian Basco
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Re: Cannabis-Clubs

Beitrag von Brian Basco »

Hallöchen!

Also so schlimm ist das doch alles nicht... Das Jahr ist sicher ein Versehen, das "Suchtcannabis" ist ein sprachlicher Asrutscher, den muss man erstmal finden,...
Klar, die Strafen sind immer noch nicht so ganz nachvollziehbar, aber mal abwarten.
Führerscheinfrage wird auch ganz langsam angetrieben...
Schön wäre als klitzekleine Erweiterung, der Import nicht nur von Samen sondern auch von Stecklingen zum Eigenanbau. Ich könnte mir vorstellen, da auf wenig Widerstand zu treffen.
Zur finanziellen Planung von CSCs hab ich neulich ein ganz interessantes YTV gesehen, empfehlenswert, sollte sich finden lassen....

PS: https://youtu.be/lB5ByfW88iw
Freno
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Re: Cannabis-Clubs

Beitrag von Freno »

DanyB hat geschrieben: So 14. Mai 2023, 16:07 (...)
SOWEIT also die grobe Schätzung von ChatGPT. FRAGE ins Forum: Für wie realistisch haltet Ihr diese Kalkulation und kann irgendjemand von Euch sich vorstellen, dass die Mitglieder eines CSC diese Kosten stemmen können? Ich bin da extrem skeptisch. Viel viel besser, einfacher (und auch für den Staat besser kontrollierbar) wäre es sicherlich, wenn sich professionelle Cannabis-Produzenten um die Erzeugung kümmern und ihre Produkte zu einem vereinbarten Festpreis an die CSCs abgeben. Der Preis sollte m.E. deutlich niedriger sein sollte als der aktuelle Schwarzmarktpreis von ca. 7-10 EUR/Gramm. Dann klappt es auch mit der Austrockung des Schwarzmarktes.
Dazu habe ich mich schon woanders mal geäussert. Die beschriebene Kalkulation von ChatGPT halte ich für realistisch. Die Investionen für so 1 CSC - Anbaufläche, Gebäude, Absicherungsmaßnahmen, Gerätschaften, Saatgut - dürften im unteren bis mittleren 6-stelligen Bereich liegen. Dazu kommen die jährlich Betriebskosten, die ebenfalls 6-stellig werden können: 3-4 Vollzeitkräfte, Rechts- und Steuerberatung (gerade hier sehr wichtig !), "security", ...

So 1 Verein bräuchte dann also wirklich 500 Mitglieder, die je 1 Tausender als "Einstand" und 500 € Jahresbeitrag zumindest in der Anlaufphase stemmen können müssen. Dafür könnten die Mitglieder jeweils maximal 50 g / Monat = 600 g / Jahr an Cannabis erhalten, dessen Kaufpreis zumindest teilweise mit dem Einstand und Beiträgen verrechnet werden könnte ... aber hier verliert sich alles im Nebel der Spekulation.
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Tictak
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Re: Cannabis-Clubs

Beitrag von Tictak »

Die Vereine dürfen monatliche Mitgliedsbeiträge erheben und sollen das Cannabis zum Selbstkostenpreis an Mitglieder abgeben können.

Der monatliche Beitrag wird wohl zwischen 10 und 100 Euro liegen. Je nach dem, wie groß der Verein ist und je nach dem, wie groß der Arbeitseinsatz im Verein ist.

Samen und Stecklinge dürfen wohl auch an Nichtmitglieder gegen eine "Aufwandspauschale" abgegeben werden.
Samen zu verkaufen ist nicht schwer, aber Stecklinge können wohl eher nur spezialisierte Vereine abgeben, da dies gewisse Fertigkeiten erfordert. Es wird wohl nicht jeder Verein anbieten können.

Ich würde mal schätzen, dass das Gramm Cannabis für etwa 3 bis 5 Euro abgegeben wird. Das legt der Verein selbst fest, je nach dem, wie hoch die Kosten sind. Strombedarf und Arbeitslöhne zum Beispiel.

Es ist derzeit auch nicht sicher, ob die Vereine tatsächlich junge Menschen bis 25 Jahren aufnehmen werden. Wenn die Vorgaben zu hoch sind, kann man sich den Aufwand auch sparen.

Kleine Vereine unter 50 Mitglieder wird es wohl auch nicht geben, da der Aufwand einen Verein zu gründen ja schon erheblich ist. Jugendschutz, Vorstand...
Es sollte versucht werden, die Vereine möglichst voll zu machen, um die Kosten für alle zu senken. Auf dem Lande wird dann wohl eher selbst angebaut.

Für 100 Mitglieder braucht man ca. 40 bis 100 qm Anbaufläche. Jeder qm muss mit 100 bis 300 Watt LED-Lampen beleuchtet werden. Vereine sollten nicht den Fehler machen jetzt noch in NDL oder Energiesparlampen zu investieren. :!:
LED ist eindeutig der richtige Weg. Es ist aber auch nicht jede LED geeignet. :!: Die Effizienz muss stimmen. Also die Lichtabgabe pro eingesetzter Kilowattstunde muss entsprechend hoch sein.
Die Beleuchtung ist auch jetzt schon legal erhältlich. Da sollte vielleicht nicht unbedingt gewartet werden, bis alle anbauen dürfen. :roll: :lol:

Die Erstinvestition in Lampen für die 100qm wäre bei etwa 10.000 bis 30.000 Euro. Jeder fängt mal klein an. :)

So ein Verein mit 100 Mitgliedern könnte einen Mitgliedsbeitrag von 50 Euro pro Monat erheben. Das wäre schon mal eine Grundlage, um den Verein aufzuziehen. In folgenden Jahren kann dann der Beitrag gesenkt werden.

Die Vorlaufzeit, bis zum ersten Gramm Vereinsweed kann bis zu sechs Monate dauern. Geduld ist nötig.

Die Vorlaufzeit für Samenproduktion oder Stecklinge wäre bei einem so neuen Verein dann wohl bei ein bis zwei Jahren. Die Produktion von Genusscannabis hat da erst mal Vorrang. :mrgreen:

Der Strombedarf bei 100 qm mit jeweils 100 Watt wäre dann bei 10KW das ist die Größenordnung einer Nachtspeicherheizung. Der Stromanschluss muss das auch liefern können!

Bei 300 Watt Lampen dann entsprechend 30 KW oder 30.000 Watt. Das ist dann wohl ein gewerblicher Stromanschluss.

Wenn Lampen mit 10KW für 18 Stunden leuchten, dann braucht das 180KWh Strom (Arbeit) pro Tag.
Das mal 40 cent ist 72 Euro pro Tag in der Wachstumszeit. Ca 2200 Euro im Monat.

In der Blütephase wird der Strom nicht billiger, da dann mit etwa 300 Watt beleuchtet werden sollte.
30 KW mal 12 Stunden ist 360 KWh Arbeit pro Tag. Das mal 40 cent ist 144 Euro pro Tag. Ca. 4400 Euro pro Monat.

Also so ein mittlerer Verein hat dann 15.000 Euro für Lampen ausgegeben und etwa 9000 Euro an Strom verballert, bevor das erste mal geerntet wird. Dann muss es noch getrocknet werden, bevor es verteilt werden kann.
Für die 300 Samen gehen auch noch mal ca. 1000 Euro drauf.
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Tictak
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Re: Cannabis-Clubs

Beitrag von Tictak »

Zumindest in ländlichen Regionen werden die Vereine nicht gleich 500 Mitglieder haben können. Die fangen dann wohl mit 100 Leuten an und brauchen dann auch weniger Betriebsmittel. Anfangs wird es vielleicht nicht die ganze gewünschte Menge geben, aber die Leute haben dann wenigstens schon mal ihr legales Weed und eine gute Zukunft.
Nach und nach können dann mehr Lampen eingekauft werden und der Anbau vergrößert werden. So könnte es funktionieren.
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Tictak
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Re: Cannabis-Clubs

Beitrag von Tictak »

DanyB hat geschrieben: So 14. Mai 2023, 16:07 Ich bin erstaunt wie häufig von den juristischen Fallstricken der geplanten Cannabis-Legalisierung die Rede ist und wie wenig stattdessen über die konkreten Möglichkeiten zur Realisierung der Cannabis-Produktion durch die CSCs die Rede ist. Neugierhalber habe ich deshalb mal ChatGPT die folgende Frage gestellt:

Wir wollen für einen Social Cannabis Club (CSC) eine Cannabis-Farm mit einem Gewächshaus gründen, in dem das Cannabis für 500 Personen hergestellt wird, die Mitglieder des Clubs sind. Jedes Mitglied des Cannabis-Clubs kann pro Monat 30g. Cannabis zum Herstellungspreis beziehen. Welche Investitition muss ich machen, um die Cannabis-Farm inkl. aller für die Aufzucht des Cannabis nätigen Geräte zu gründen?


SOWEIT also die grobe Schätzung von ChatGPT. FRAGE ins Forum: Für wie realistisch haltet Ihr diese Kalkulation und kann irgendjemand von Euch sich vorstellen, dass die Mitglieder eines CSC diese Kosten stemmen können? Ich bin da extrem skeptisch. Viel viel besser, einfacher (und auch für den Staat besser kontrollierbar) wäre es sicherlich, wenn sich professionelle Cannabis-Produzenten um die Erzeugung kümmern und ihre Produkte zu einem vereinbarten Festpreis an die CSCs abgeben. Der Preis sollte m.E. deutlich niedriger sein sollte als der aktuelle Schwarzmarktpreis von ca. 7-10 EUR/Gramm. Dann klappt es auch mit der Austrockung des Schwarzmarktes.
Das kommt davon, wenn man nur eine KI befragt. :twisted: Die Kalkulation ist nur eine Hausnummer, da es viel zu viele unbekannte Variablen in der Rechnung gibt. Das heißt, dass die Anwort auf alle Fragen 42 ist. :lol:
Trotzdem bevorzuge ich den Anbau in Eigenverantwortung vor einem kommerziellen Anbau, da so meistens nur die Kosten gesenkt werden, um die Gewinne der Unternehmer zu steigern. Die Folge ist schlechte Qualität zu hohen Preisen. Da kann ich gern darauf verzichten.

Es können 2024 sowieso nicht alle Vereine sofort 100% loslegen, da ich bei Anbaulampen und Samen einen deutlichen Engpass sehe. 2023 wird wohl genutzt, um Vereine zu gründen, Geld zu sammeln und Örtlichkeiten zu besichtigen. Notfalls Scheunen oder Gärten. 2024 wird wohl nicht jeder gleich seine 30 Gramm pro Monat haben können.
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Freno
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Re: Cannabis-Clubs

Beitrag von Freno »

Tictak hat geschrieben: Mo 15. Mai 2023, 18:39 (...)Trotzdem bevorzuge ich den Anbau in Eigenverantwortung vor einem kommerziellen Anbau, da so meistens nur die Kosten gesenkt werden, um die Gewinne der Unternehmer zu steigern. Die Folge ist schlechte Qualität zu hohen Preisen. Da kann ich gern darauf verzichten.

(...)
Das sehe ich anders, nicht zuletzt aufgrund meiner Erfahrungen mit kommerziell angebautem Cannabis, das ich seit 3 Jahren regelmässig rauche: mein medizinisches Cannabis nämlich. Die Preise waren anfangs - 2020 - noch recht hoch, so um 15 € herum (ich bin Selbstzahler), sind seither jedoch stark zurückgegangen. Eine meiner Sorten liegt heute bei ca. 8 € / g zuzüglich "BtM-Gebühr" von ca. 5 € je Sorte. An der Qualität, die ich da geliefert bekomme, habe ich keinen Grund zu meckern und die Preise fallen wie gesagt - der Umsatz von medizinischem Cannabis steigt und damit fallen dann auch allmählich die Preise.

Der Anbau von Cannabis - ich selbst habe keine eigene Erfahrung - ist letztlich kein Hexenwerk. Jeder, der einen eigenen Garten hegt und pflegt, wird wohl auch in der Lage sein, ein paar Cannabis-Pflanzen erfolgreich zu betütteln, erst recht, wenn der Anbau nicht mehr konspirativ erfolgen muß.

Eine ganz andere Geschichte ist es aber, ein paar hundert Pflanzen zu "bewirtschaften", zu schützen, zu verarbeiten (trocknen, portionieren, lagern), zu vertreiben und noch dazu - höchstwahrscheinlich - das abstruse Sammelsurium von Dokumentations- und Kontrollpflichten des vorliegenden Gesetzesentwurfs zu bewältigen. Hinzu kommt noch die ganz normale Buchhaltung, Steuererklärung und die sonstige Betriebswirtschaft, va die Finanzierung. Das ist nur noch professionell zu stemmen.

Es hat schon seinen Grund, warum es Unternehmen gibt und Kapital zur Akkumulation neigt - ein Brite namens Benjamin Choase hat um 1930 herum das "Transaktionskosten-Theorem" aufgestellt und dafür arg verspätet einen Nobelpreis bekommmen (vielleicht mal Wiki zu "Transaktionskosten" befragen ?!)

Rein ökonomisch gesehen ist es absolut bescheuert, den bereits existierenden, kommerziellen Cannabis-Anbau vom Markt für "Genuß-Cannabis" auszuschließen. Die kommerziellen Anbauer haben entsprechende Erfahrung gewonnen, insbesondere auch mit den Besonderheiten rechtlicher und sicherheitstechnischer Natur und bräuchten lediglich zu expandieren. Das ist auch nicht einfach, aber wesentlich einfacher, als wenn ein Haufen von Ahnungslosen ein Unternehmen hochziehen soll, daß obendrein mit einer Bürde von "Soziallasten" zurecht kommen muß, nämlich jenen prohibitiven Vorschriften, die der Gesetzesentwurf über die CSCs ergießt.
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Martin Mainz
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Re: Cannabis-Clubs

Beitrag von Martin Mainz »

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Wenn ich einen Fehler gemacht habe, bitte einfach eine PN an mich :mrgreen:
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Tictak
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Re: Cannabis-Clubs

Beitrag von Tictak »

Die Btm-Gebühr kann nach der Legalisierung entfallen. Dann ist es ja kein Btm mehr. :lol:
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Colyvor
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Re: Cannabis-Clubs

Beitrag von Colyvor »

Tictak hat geschrieben: Mo 15. Mai 2023, 14:32 (...)
Samen zu verkaufen ist nicht schwer, aber Stecklinge können wohl eher nur spezialisierte Vereine abgeben, da dies gewisse Fertigkeiten erfordert.
(...)
Es ist derzeit auch nicht sicher, ob die Vereine tatsächlich junge Menschen bis 25 Jahren aufnehmen werden. Wenn die Vorgaben zu hoch sind, kann man sich den Aufwand auch sparen.
(...)
Kleine Vereine unter 50 Mitglieder wird es wohl auch nicht geben, da der Aufwand einen Verein zu gründen ja schon erheblich ist. Jugendschutz, Vorstand...
Es sollte versucht werden, die Vereine möglichst voll zu machen, um die Kosten für alle zu senken. Auf dem Lande wird dann wohl eher selbst angebaut.
(...)
Für 100 Mitglieder braucht man ca. 40 bis 100 qm Anbaufläche.
(...)
Die Vorlaufzeit für Samenproduktion oder Stecklinge wäre bei einem so neuen Verein dann wohl bei ein bis zwei Jahren. Die Produktion von Genusscannabis hat da erst mal Vorrang. :mrgreen:
(...)
1. An Stecklingen ist überhaupt nichts "schwer". Vielmehr würde ich davon ausgehen, dass Vereine ihre eigene Cannabisproduktion sowieso viel eher mit Stecklingen als mit Samen realisieren würden, ist in der Größenordnung in mehrerlei Hinsicht effizienter.

2. Wieso 25? Du meinst wahrscheinlich 21 Jahre. Wäre aber tatsächlich auch eine der ersten Fragen, die ich mir stellen würde, wenn ich einen CSC gründen wollte.

3. Es gibt auch sonst überall weit kleinere Vereine. Und ich würde davon ausgehen, dass Gründer hier neben Eigennutz auch einen gewissen Enthusiasmus mitbringen, sich aber nicht mit einem großen Verein mit 500 Mitgliedern überlasten wollen, es zumindest bis auf Weiteres überschaubarer halten wollen. Wird man sehen.
Miete, Equipment, vor allem der laufende Stromverbrauch für Beleuchtung und ggf. Klimaregulation und gärtnerischer Arbeitsaufwand sind im Wesentlichen linear zur bewirtschafteten Fläche/Ertrag. Ich denke, da ist nicht viel Spielraum, die Gesamtkosten pro Gramm durch größere Vereine merklich zu senken. Für z.B. 100 Mitglieder wäre der Anbau wohl längst groß genug, um genauso effizient betrieben zu werden wie für 500 Mitglieder.

4. Wenn 100 Mitglieder im Schnitt 30g/Monat pro Person beziehen, wären das 3kg im Monat. Und 30g/Monat scheint mir schon recht hoch kalkuliert - klar ballern manche noch mehr weg, aber der Großteil der 4 Millionen regelmäßigen Konsumenten dürfte eher deutlich darunter liegen. Aber gut, angenommen 30g/Monat.
Folgt man Anleitungen/Beschreibungen aus augenscheinlich kompetenten Quellen, sind im Eigenanbau Ernten von 400g+/qm alle drei Monate realistisch. Da würden also gut 20qm diese 3kg/Monat jedenfalls liefern. Berücksichtigt man noch, dass die Pflanzen bis zur Blüte auf kleinerer Fläche wachsen können und erst für die ca. zwei Monate der Blüte den vollen Platz brauchen, würde ein gestaffelter Anbau mit gleichem monatlichen Ertrag eine kleinere Fläche benötigen.
Auch würde ich annehmen, dass in einem mehr oder weniger professionellen Anbau auf deutlich größerer Fläche die Flächenerträge etwas besser ausfallen dürften als in irgendwelchen Growzelten im Wandschrank.
40-100qm für 100 Mitglieder erscheint mir deshalb deutlich zu hoch gegriffen, an reiner Anbaufläche dürften da gut 15qm ausreichen.
Entsprechend ändert sich dann natürlich auch deine Kalkulation des Strombedarfs für Beleuchtung und ggf. Beheizung.

5. Siehe 1., der Verein würde wohl sowieso mit Stecklingen arbeiten, lediglich den ersten Anbau mit Samen machen, um dafür Mutterpflanzen zu gewinnen und die erste Ernte möglichst schnell realisieren zu können. Allerdings benötigt der Verein selbst nur eine begrenzte Menge an Stecklingen, allein die gekappten Spitzen der wachsenden Pflanzen würden den Bedarf im Wesentlichen decken. Für eine erhebliche Nachfrage (auch von Nicht-Mitgliedern) müsste da der Stecklingsproduktion deutlich mehr Raum gewidmet werden. Hängt wohl vom verfügbaren Platz und Nachfrage ab, ob Vereine das anbieten werden oder nicht. Vorlaufzeit wären da allerdings höchstens drei bis vier Monate.
Samen können auf kleiner Fläche in großen Mengen produziert werden. Nur, einerseits braucht der CSC im laufenden Betrieb selbst keine Samen, wenn er mit Stecklingen arbeitet. Und andererseits spricht die aktuelle Gesetzesvorlage von "zugelassenem Saatgut" (§14). Nach den branchenüblichen Regularien fällt da aus entsprechenden Pflanzen selbst erzeugtes Saatgut nicht unbedingt darunter. Im Zweifelsfall darf der CSC da sowieso nur zugelassenes Saatgut aus einer zertifizierten Quelle beziehen und verwenden bzw. weitergeben.
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Tictak
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Re: Cannabis-Clubs

Beitrag von Tictak »

Colyvor hat geschrieben: Fr 19. Mai 2023, 20:59 1. An Stecklingen ist überhaupt nichts "schwer". ...

2. Wieso 25? Du meinst wahrscheinlich 21 Jahre. ...

3. Es gibt auch sonst überall weit kleinere Vereine. ...

4. Wenn 100 Mitglieder im Schnitt 30g/Monat pro Person beziehen, wären das 3kg im Monat. ...

5. Siehe 1., der Verein würde wohl sowieso mit Stecklingen arbeiten, lediglich den ersten Anbau mit Samen machen, um dafür Mutterpflanzen zu gewinnen und die erste Ernte möglichst schnell realisieren zu können. ...
Zu 1: Ja, saubere Arbeitsweise, etwas Wissen und Geschick, dann sind Stecklinge kein Zauberwerk.

Zu 2: Hat sich erledigt, da im neuesten Entwurf der bekloppte Jugendschutz für Heranwachsende aus dem Gesetzentwurf gestrichen wurde. Vereine wieder ab 18 Jahren. Die können dann schon selbst aufpassen, dass den jungen Leuten nichts passiert. Gelegentlicher Konsum, ist ab 18 nicht schädlicher als Alkohol.

Zu 3: In der Großstadt werden die 500 Mitglieder wohl voll ausgenutzt werden, wenn der Stromanschluss das aushält. Auf dem Lande wird es wohl stark an der Lokalität liegen, wie groß ein Verein werden kann. Auch da ist der Stromanschluss ein limitierender Faktor. Ja, ob 100 oder 500 Mitglieder spielt für die Effizienz keine Rolle.

Zu 4: Ja, die meisten kommen bestimmt gut mit 10 Gramm pro Monat aus. Es gibt aber auch einige Dauerkonsumenten, die locker 50 Gramm im Monat wegbrennen. Der Ertrag der Pflanzen steht nicht so fest. Er ist hauptsächlich von der Menge des Lichts pro Blattfläche abhängig und von den anderen Umständen. Temperatur, Düngerangebot, Schädlinge, Geschick und Wissen des Anbauers. Die Angaben der Samenanbieter sind häufig viel zu hoch angesetzt. 400g sind möglich, wenn alles genau stimmt, aber auch nicht unbedingt garantiert. Ist eben auch Natur und kein Automat.

Zu 5: Das mit dem zertifizierten Saatgut sehe ich noch nicht. Ist vielleicht eher etwas langfristiges im Rahmen von 20 Jahren. Sicher werden Vereine, die sich mit Stecklingen auskennen so schnell wie möglich den eigenen Bedarf mit Stecklingen decken und Samen nur zum Verkauf anbieten. Das könnte schon ein paar Monate dauern, bis der erste Bedarf gedeckt werden kann. Wenn der Verein einfach blos Samen verkauft, die wild gemischt werden, kann es schnell gehen. Wenn es der Verein genauer nimmt und Qualität wichtig ist, wird es länger dauern, bis stabile Eigenzüchtungen abgegeben werden können. Samen brauchen nach der Ernte bis zu vier Monate, bis sie keimfähig werden. Frische Samen keimen nicht.
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Colyvor
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Re: Cannabis-Clubs

Beitrag von Colyvor »

@Tictak

Ich sags mal so, in einem Anbauverein, wo der Gärtner Schwierigkeiten mit Stecklingen hat, würde ich nicht Mitglied sein wollen ;)
Der Punkt ist halt der, dass die intern benötigten Stecklinge eigentlich bei der Pflege der Pflanzen sowieso anfallen. Ob da ein Verein den Mehraufwand betreibt, die auch noch extra zur Abgabe (nur Selbstkostenpreis, nichtmal nur an Mitglieder) zu produzieren, ist fraglich.

Warum sollte ein Verein die Obergrenze von 500 Mitgliedern überhaupt "ausnutzen"? Die müssen ja nicht so viele aufnehmen, nur weil das als Obergrenze formuliert ist. Wirklich geringfügig reduzierte Kosten für die Mitglieder vielleicht, gleichzeitig aber auch größerer Verwaltungsaufwand. Hängt auch von der Größe der Immobilie ab, die für den Zweck angemietet werden kann. Neben der Anbaufläche mit Zugangswegen brauchts da noch Lager, Platz für gärtnerische Arbeiten, Verarbeitung/Verpackung, einen Büroplatz und eine "Ladenfläche" für die Abgabe. Bei 100 Mitgliedern würde ich da insgesamt mit 60qm mit geeigneter Raumaufteilung rechnen, bei 500 Mitgliedern mit etwa 250qm. Vielleicht irre ich mich da, aber ich würde meinen, was Kleineres wäre da leichter zu finden. Jedenfalls, ich erwarte da die Gründung von vielen Vereinen, die ihre Mitgliederzahl unter 500 limitieren werden, ob nun Großstadt oder aufm Land.

Mit der Kapazität von Stromanschlüssen kenne ich mich nicht aus. Wenn ich von 80qm beleuchteter "Blühfläche" für 500 Mitglieder und Beleuchtung mit 300W/qm ausgehe, dazu eine halb so große Fläche mit 200W/qm für die gestaffelte Anzucht, dann zieht das zusammen 32kW. Noch großzügig Umluft, Abluft und die gängigen kleinen Verbraucher dazu, vielleicht 35kW gesamt. Wenn es die Räumlichkeiten hergeben, könnte man allerdings die Blüte (zieht mit Abstand am meisten) auf zwei Räume aufteilen und im Wechsel 12/12 laufen lassen. dann wäre die Spitzenlast in der Rechnung auf 23kW reduziert. Das ist kein allzu hoher Wert, z.B. Ladestationen (E-Auto) für die private Installation sind auf 11 oder 22kW ausgelegt.

Beim Ertrag pro qm habe ich mich nicht an Angaben von Samenanbietern orientiert. Dass dort im Zweifel vor allem Werbeversprechen zu finden sind, ist wohl klar.
Ne, ich hab bei Growern auf YT und in einschlägigen Foren mit "Anbaureports" und so recherchiert. Zusammengefasst: LED-Beleuchtung von 300-400W pro qm in der Blüte, und man kann jedenfalls 1g/W Ernte erwarten, wenn man im Wesentlichen alles richtig macht. Erfahrene Grower holen mehr (bis zu 2g/W) raus. Diskutieren kann ich das mangels eigener Erfahrung nicht, gehe aber mangels anderer Quellen davon aus, dass das im Wesentlichen so zutrifft.
Dann dürften 400g/qm noch recht konservativ gerechnet sein, wenn man beim Anbau im CSC von (semi-)professionellem und effizienten Anbau ausgeht. Ich meine, ich würde mir da jedenfalls keinen Gärtner ranholen, dessen Erfahrung aus ein paar Grows auf einem Quadratmeter und einer Mischung aus Pi mal Daumen, Ausprobieren und YT-Academy besteht.

Saatgut: Ich sehe nicht, dass CSC´s eigene Sorten züchten und zertifizieren lassen würden. Wie du sagst, wenn überhaupt wäre das eine längerfristige Entwicklung.
Ich habe davon gesprochen, dass nach §14 des Gesetzesentwurfs der Anbau (CSC und privat) nur mit zugelassenen Sorten erlaubt sein soll. Ob vom CSC selbst gezogene Samen aus entsprechenden Pflanzen überhaupt als ebenfalls "zugelassenes Saatgut" gilt, ist fraglich. Möglich, dass sie das weder verwenden noch abgeben dürften, sondern hierzu Saatgut von einem zertifizierten Hersteller beziehen müssen.
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Tictak
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Re: Cannabis-Clubs

Beitrag von Tictak »

Colyvor hat geschrieben: Fr 19. Mai 2023, 23:27 @Tictak


Saatgut: Ich sehe nicht, dass CSC´s eigene Sorten züchten und zertifizieren lassen würden. Wie du sagst, wenn überhaupt wäre das eine längerfristige Entwicklung.
Ich habe davon gesprochen, dass nach §14 des Gesetzesentwurfs der Anbau (CSC und privat) nur mit zugelassenen Sorten erlaubt sein soll. Ob vom CSC selbst gezogene Samen aus entsprechenden Pflanzen überhaupt als ebenfalls "zugelassenes Saatgut" gilt, ist fraglich. Möglich, dass sie das weder verwenden noch abgeben dürften, sondern hierzu Saatgut von einem zertifizierten Hersteller beziehen müssen.
Alles soweit richtig. Mit etwa 1 Gramm pro Watt kann man schon überschlagsweise rechnen.

Die Idee mit dem Lichtwechsel finde ich gut.

Ich sage es werden sehr viele Vereine eigene Sorten züchten. Einfach weil es sich anbietet, wenn man schon Zeit im Anbauverein verbringt. Die werden wohl die Sorten niemals offiziell zulassen, da dies viel zu aufwändig und teuer ist. Möglicherweise werden sie die Züchtung an Samenhersteller verkaufen und die werden sie dann zulassen.

Wenn die Vereine erst auf zugelassene Sorten warten müssen, dann wird es die nächsten zehn Jahre keine Anbauvereine geben. Wo soll das Material herkommen? Von den Medizinischen Anbauern? Die haben selbst gerade genug für den Eigenbedarf. Sollen die Vereine Nutzhanf anbauen? Da gibt es schon zugelassene Sorten, aber die will niemand haben. Anbauvereine dürfen Samen an Heimgrower verkaufen. Wohl auch Stecklinge. Vereine dürfen auch Material tauschen. Samen, Stecklinge, Pollen. Unentgeltlich.

Tic
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Re: Cannabis-Clubs

Beitrag von Colyvor »

Tictak hat geschrieben: Sa 20. Mai 2023, 01:16 Wenn die Vereine erst auf zugelassene Sorten warten müssen, dann wird es die nächsten zehn Jahre keine Anbauvereine geben. Wo soll das Material herkommen? Von den Medizinischen Anbauern? Die haben selbst gerade genug für den Eigenbedarf.
Genau das hab ich im Thread "Gesetzesentwurf/Leak" vorgestern als mögliches Problem mit Klärungsbedarf angesprochen.
Es gibt zugelassene Nutzhanf-Sorten, aber bei Konsumhanf weiß ich nichts davon. All die "Strains" dort im Handel sind mW nichts als ungeschützte Handelsnamen auf einem völlig unregulierten Markt, da verkauft jeder Hersteller/Händler was er will und nennt es, wie er lustig ist. Nicht nur, dass da wohl nichts als Sorte registriert und kein Betrieb als Hersteller zertifiziert ist - ich würde annehmen, dass die meisten "strains" genetisch so variabel/instabil sind, dass die für eine Registrierung als Sorte gar nicht geeignet wären.
Das medizinische Cannabis hat auch erstmal nur einen herstellereigenen Handelsnamen. Normalerweise ist bekannt, welcher "strain" da Verwendung findet. Hersteller müssen Zusammensetzung der Inhaltsstoffe testen und zusammen mit Infos zur Herstellung angeben, aber ich wüsste nicht, dass es hier registrierte "Sorten" im Sinne des §14 des Gesetzesentwurfs gäbe.
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Re: Cannabis-Clubs

Beitrag von Tictak »

Colyvor hat geschrieben: Sa 20. Mai 2023, 06:30 Hersteller müssen Zusammensetzung der Inhaltsstoffe testen und zusammen mit Infos zur Herstellung angeben, aber ich wüsste nicht, dass es hier registrierte "Sorten" im Sinne des §14 des Gesetzesentwurfs gäbe.
Der § 14 des neuesten Entwurfs wurde entschärft. Sowohl Vereine als auch Heimgrower sollen dann Samen auf dem Weltmarkt ankaufen dürfen. Sehr vernünftig. Danke BMG.
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Beitrag von Colyvor »

Tictak hat geschrieben: Sa 20. Mai 2023, 10:23 Der § 14 des neuesten Entwurfs wurde entschärft. Sowohl Vereine als auch Heimgrower sollen dann Samen auf dem Weltmarkt ankaufen dürfen. Sehr vernünftig. Danke BMG.
Welcher "neueste Entwurf"? Ich kenne nur den vom 28.4.23 (Bearbeitungsstand), da steht drin:

§ 14
Vermehrungsmaterial
(1)Das Bundessortenamt lässt Vermehrungsmaterial zu, welches für die Erzeugung von Cannabis gemäß § 8 und § 13 verwendet werden darf.
(...)

Ich hoffe, du meinst nicht den Fake-Entwurf mit Datierung 17.5.23 (4:20 Uhr ;) ), der hier und da in der Community rumgeistert :lol:
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Beitrag von Tictak »

Soi ein Mist. Da bin ich wohl reingefallen. :lol:
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